#51
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mir geht es heute wieder ganz gut--die Sonne scheint-mein www.fcb.de ;)hat gewonnen und heute Mittag bin ich bei Freunden eingeladen.Gruss von Stephan:)

#52
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ich habe es wieder einmal etwas ruppig ausgedrückt; seufz

Sepp, der Euch allen einen schönen Sonntag wünscht!

#53
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Zitat von: Claire

Ich glaube Marienkäfer hat dass ja eher so gemeint dass es ja irgendwie normal ist, dass ein Betroffener mehr oder weniger im Mittelpunkt steht. Mein Mann WILL auch nicht im Mittelpunkt stehen, aber es ist nun mal so dass wir alles um ihn herum planen müssen. Das ergibt sich ja aus der gegeben Situation heraus.

Hallo, einen schönen Sonntag !

Genau das hat Marienkäfer gemeint, und das ist auch genau so.

Ich stehe, egal wo auch immer, ob für einen eigenen Arzttermin oder Friseurtermin oder was auch immer, mit meinem Kalender da, und baue alles um die Therapie- und Arzttermine meines Mannes drum herum.

Und wie oft verzichte ich auf meine eigenen Belange, wenn sich bei ihm unvorhergesehen etwas ändert !

Das macht halt immer wieder den Unterschied aus in den Situationen zwischen Angehörigen von hilfebedürftigen Partnern und den selbst Betroffenen, die sich schon viel Selbständigkeit erkämpft haben.

Bei uns in der Familie ist im Sommer auch noch meine Mutter schwer erkrankt. Sie war aber diejenige, die mir ganz viel behilflich war. Jetzt konnte sie selbst nicht mehr, und ich musste mich wirklich aufteilen, da ich keine Geschwister habe und meine einzige Tochter beruflich oft im Ausland ist.

Ich sage euch, da kommt ihr ins Schwitzen, wenn ihr jeden Tag überlegen müsst, wie und wann krieg ich das alles hin, bevor Mitternacht ist !

Mein eigenes kleines persönliches Leben sieht so aus, dass ich Tag für Tag abhake, was notwendig ist und was uns noch irgendwie aufrecht hält.

Lebensfreude ist das nicht mehr. Ich bin schon froh, wenn nirgendwo neue Katastrophen passieren.

Und die Ratschläge im realen Leben kann ich nicht mehr hören und will ich auch nicht mehr hören.

" Tu was für dich, sonst kippst du um".  Ja, und was soll ich tun, alleine Eis essen gehen oder eine Radtour machen, während die andere Hälfte zu Hause rumhängt ?

Ich hätte nicht gedacht, dass die Folgen einer solchen Krankheit Auswirkungen bis ans Lebensende haben können.

Ich versuche jeden Tag von neuem, das Positive zu sehen und mich abzufinden, aber es wird immer schwieriger, das zu erreichen.

Aber jetzt wird es hoffentlich zu einem kleinen Spaziergang im Park reichen. :)

Alles Liebe wünscht WiWu.

 


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Winterwunder« (21.10.2012, 14:24)
#54
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Gelöscht

Hallo,

das mit dem "im Mittelpunkt stehen" ist glaub ich ein wenig falsch rübergekommen. Ich meinte damit, dass sich logischerweise vieles um meinen Mann dreht (Pflege, Therapie ...) und er dadurch im Mittelpunkt steht. Auch wenn ich z. B. Bekannte auf der Straße treffe fragen die natürlich nach meinem Mann und ich bekomm dann immer "gute" Ratschläge wie z. B. dass ich mich schön um ihn kümmern soll oder warum ich nicht mit ihm zu diesem oder jenem Arzt gehe, der doch viel besser wäre. Von Aussenstehenden wird alles als selbstverständlich angesehen, dass ich das Geld verdiene, den Mann pflege und wenns sein muss auch noch die komplette Wohnung renoviere. Ha Ha, ich komm nicht mal zum Bügeln ;). Wenn ich dann auch noch abends mit Bekannten ins Kino soll und daraufhin dankend ablehne weil ich nur noch ins Bett will oder mich die Sorgen einfach fertig machen, ernte ich nur Unverständis.
Darum bin ich froh, dass hier im Forum auch mal Angehörige "im Mittelpunkt" stehen dürfen und sich ausheulen können.

LG
Marienkäfer

#55
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Hallo Winterwunder,

unsere Antworten haben sich jetzt überschnitten aber genauso wie dus sagst ist es!!

LG
Marienkäfer

#56

Maxi11

Gifhorn; Braunschweig; Wolfsburg, Deutschland

Hi Fories!

Ich vergesse immer, daß es vielen wesentlich schlechter geht als mir. Entschuldige mich hierfür. Außerdem vergesse ich auch, daß viele ihre betroffenen Partner im Fulltimejob pflegen. Das alles kenne ich so nicht und meine bessere Hälfte auch nicht. Aber ich kann mir vorstellen, daß häufig diese "guten Ratschläge" kommen.



Liebe Grüße, Maxi

#57
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Gelöscht

Ach Maxi son Quark, dich hat glaub ich keiner gemeint!;)

Und der Sepp, der hat ja auch schon geschrieben dass er sich etwas ruppig ausgedrückt hat. Naja etwas unglücklich zumindest ... würde ich mal sagen. Ist ja auch von mir nicht bös gemeint. Aber wie die anderen schon geschrieben haben, Sepp diese ganzen sicher gut gemeinten Ratschläge kann man manchmal nicht mehr hören.

Und wenn du dann schreibst dass man lieber "dauernd unfreundlich" sein soll, damit sich nix aufstaut, dann kommt dezentes Unverständnis bei mir auf. Dauernde Unfreundlickeit und/oder Unverständnis würde mein Menne ja nicht verstehen, er macht doch nix absichtlich falsch. Was nützt es denn wenn ich ihm 30 Mal am Tag energischst deutlich mache dass er mich das ??? Mal das Gleiche fragt? Es hilft doch nur auch im Sinne eines harmonischen Zusammenlebens wenn ich ihm immer wieder geduldigst erkläre und erkläre und erkläre und antworte.

Ich finde es ehrlich ganz toll was hier viele schon wieder erreicht haben und wieder machen können und das sage ich ohne jegliche Ironie!!! Aber wißt ihr die Erkenntnis dass der eigene Mann/Frau/Angehörige wohl auch in den nächsten Jahren (Jahrzehnten) immer auf umfangreiche Hilfe angewiesen sein wird, dass das Leben wohl immer mehr oder weniger so ein wird, die Sorgen einfach nie aufhören, das Hamsterrad sich immer weiter drehen wird ... das muss man auch erstmal verdauen, wenn das überhaupt möglich ist.

#58
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo,

ich denke auch, dass das Problem von Angehörigen Pflegenden ist, dass dieser SA mit seinen Folgen den Alltag einer ganzen Familie bestimmt. 

Abgesehen von der körperlich anstrengenden Pflege, der Sorge um seine vielen gesundheitlichen Baustellen und die permanente Existenzängste sind auch die Kleinigkeiten im Alltag davon geprägt, dass wir zu bestimmten Tageszeiten so ab 16Uhr nix mehr zusammen unternehmen können, weil er es nicht mehr schafft. Ganz früh geht auch nicht, weil Toilette und Bad dauern 1 Stunde . Plus Frühstück, da sind wir immer recht spät dran.

Viele Orte können wir nicht besuchen, da ist es dann zu voll, mein Mann ist überfordert. Mein Mann und ich würden so gerne noch mal durch ein Möbelhaus bummeln und dort frühstücken oder Mittag essen, geht nicht, er ist damit total überfordert. Der letzte Besuch bei Ikea vor einem Jahr war eine absolute Strapaze. Seine Wahrnehmung und Konzentration werden dort extremst überfordert und das sieht man ihm auch an. Und ich kriech danach auf den Augenbrauen nach Hause.

Ich weiss, dass so ein Ikeabesuch für viele wie ein lächerliches Jammern klingen mag, aber es ist die Summe aus so vielen Kleinigkeiten, die tagtäglich da sind und immer da sein werden. 

Bei uns ist es leider auch noch ein Riesenproblem, dass mein Mann keinen Antrieb hat. Er sollte in den letzten zwei Wochen jeden Tag mindestens dreimal an der Sprossenwand für ein paar Minuten betsimmte Stehübungen machen. Das sind summs summarum 42 mal. Gemacht hat er es zweimal(!) und das auch nicht ohne mich anzugiften .

Mir haben mehrere lanjährige Freundinnen die Freundschaft gekündigt, weil ich mehrfach Verabredungen kurzfristig absagen musste. Zwei weil ich ihre großen Geburtstagsparties mit Tanzveranstaltung kurzfristig abgesagt habe. Ich musste mich bei ihnen entschuldigen, weil ich völlig in Tränen aufgelöst zu Hause saß bei der Vorstellung, dass ich allen anderen Paaren beim Tanzen zusehen durfte. Überflüssig zu erwähnen, dass mein Mann den einen Veranstaltungsort wegen einer Treppe und den anderen wegen einer fehlenden Toilette für ihn nicht erreichen konnte. Ich weiss, dass sind auch nur Lappalien, aber mir tuts sehr weh.

lg zaubernuss

 

#59
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Gelöscht

Zitat von: Maxi11

Hi Fories!

Ich vergesse immer, daß es vielen wesentlich schlechter geht als mir. Entschuldige mich hierfür. Außerdem vergesse ich auch, daß viele ihre betroffenen Partner im Fulltimejob pflegen. Das alles kenne ich so nicht und meine bessere Hälfte auch nicht. Aber ich kann mir vorstellen, daß häufig diese "guten Ratschläge" kommen.


Ach Maxilein, du warst doch nicht gemeint ! :) 

Hier haben sich durch glückliche Umstände einige Frauen von schwerer betroffenen Männern "gefunden", und ich kann mich eins zu eins in deren Alltag hineinversetzen. 

Alle Situationen sind mir auch schon vorgekommen, obwohl ich noch das große Glück habe, meinen Mann nicht körperlich pflegen zu müssen, außer ganz normalen Hilfestellungen.

Aber ich ertappe mich oft dabei, zu denken, dass ich ihn vielleicht lieber noch länger im Rollstuhl geschoben hätte, ihn dabei aber kopfmäßig lebendig, unterhaltsam, stressgewachsen und entscheidungsfreudig bei mir hätte.

Wie Zaubernuss schon erklärt hat, an manchen Tagen zieh ich ihn hinter mir her oder bugsiere ihn durch irgendwelche Menschen auf der Einkaufsstraße, pass auf, dass er nicht stolpert, keine Leute anrempelt und überhaupt noch "kann".  Dabei krieg ich selbst schon gar nix anderes mehr mit. Das ist purer Stress.

Solche Dinge wie Weihnachtsmarkt usw. kannst du vergessen. Wir haben in gesunden Zeiten so gerne Städtereisen unternommen - vorbei.

Und andererseits will ich ihn auch weiterhin ins Leben zurückbringen, immer nur einsam auf der Parkbank sitzen fördert ja nun auch die Kommunikation nicht.

Die von mir angesprochenen guten Ratschläge kommen ausnahmslos von noch gesunden Menschen, die noch in einer heilen Welt leben.

Im Endeffekt bekomm ich oft zu hören :  Weißt du, du kannst euer altes Leben nicht zurückhaben, das musst du endlich mal einsehen. 2 Jahre ist es schon her, und sei froh, dass er nicht gestorben ist ... usw usw.

Weiß ich alles selber und bete es mir jeden Tag und in jeder schlaflosen Nacht vor.

Aber dieselben Leute verlassen dann oft das Büro und rufen mir zu : Tüssi, bis in 3 Wochen, die Aida wartet, Karibik... Schönes Wochenende !

Ich lach zurück und wünsch ihnen einen schönen Urlaub.  Was bleibt mir auch sonst übrig ?

 

 

#60
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geht meine Handicapstunde wieder weiter ;)

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