#11
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Holly!
 
Unsere Beiträge haben sich überschnitten.
 
Das kann ich irgendwie gar nicht glauben - gar kein Gedanke an Reha??? Setz Dich mit der Krankenkasse und dem Sozialdienst des Krankenhauses in Verbindung und nimm das auf keinen Fall so hin!
 
Nochmal die Frage - wie alt ist Deine Mutter?
 
LG
 
Babsie
#12
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holly1971

Gast

Sie ist 65.

Der Schlauch für die Magensonde ist in der Nase.

Die Sozialarbeiterin will schon rechnen, was die Pflege kostet. Wir Kinder müssen ja zuzahlen. Kennt einer die Zahlen was man zuzahlen muß bei einem gewissen Einkommen.

Es ist pervers zu sehen, dass man sich jetzt mit Zahlen beschäftigen muß, wenn die eigene Mutter jetzt so schlimm daliegt.

Ich finde die Ärzte geben zu früh auf.
#13
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Holly!
 
Sehe ich auch so, deshalb würde ich das nicht akzeptieren.
 
Mein Vater hatte den SA Mitte Januar, war dann mehrere Wochen ganz schlecht dran, hatte Komplikationen ohne Ende und wurde trotzdem letzte Woche in die Reha verlegt. Das Ganze ist fast 3 Monate her und er kann weder sprechen, noch richtig schlucken, ist komplett bettlägerig und rechts immer noch gelähmt.
 
Ich kann nicht verstehen, warum Deine Mutter so schnell aufgegeben wird - und das mit 65!!! Kann doch nicht sein. Hast Du denn mit dem behandelnden Arzt schon ein richtiges, fundiertes Gespräch geführt und weißt, warum sie ihr so gar keine Chance auf Besserung geben?
 
LG
 
Babsie
#14
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Unbekannt

Gelöscht

Hi Holly,
Ich habe ebenfalls den Verdacht, daß die Ärzte sie zu früh aufgeben.

Jetzt ist kein Schlaganfall wie der andere.
Aber,.... ich hatte 1998 mit 52 einen schweren Schlaganfall, und bin kein Pflegefall geworden.
Und,.. . wenn ich darüber nachdenke, daß ich mit  52  ins Pflegeheim  gekommen wäre, das wäre ja der helle Wahnsinn gewesen.
Ich habe mithilfe  von zwei Reha's und viel Physiotherapie  mein momentanes selbstständiges Leben erworben.
Natürlich ist in 10 Jahren, das Alles nicht mehr so geworden wie vorm Schlaganfall. Aber ich habe meine
Selbstständigkeit behalten, und auf keinen Fall ein Pflegefall geworden.

Aber,.. es bleibt so,.. die Ärzte  müssen erst die Reha befürworten.Da soll dein Vater noch einmal mit denen reden.
Wie alt ist deine Mutter?
Ich denke: sie ist auf jeden Fall  zu jung für das Pflegeheim.

Natürlich reagieren die Mediziner nicht grundlos so. Jetzt kommt es darauf an, welcher Gehirnbereich der Schlaganfall getroffen ist. Es gibt beim Gehirn , wie du dir denken kannst, kritische Bereiche, z. B.:
zuständig für, die Motorik,das Atmen/Herzschlag, Sprache, u.a....

So,.. ich hatte damals wohl Glück gehabt, daß unkritische Bereiche betroffen waren. und es könnte sein, daß  es bei deiner Mutter anders gelaufen  ist, und die Ärzte ein wenig pessimistisch  sind.

Aber,... das Nachhaken ist im Moment sicher richtig.

Tschüs, viel Erfolg,

:)
#15
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holly1971

Gast

Mein Vater hat heute das erste Mal mit Ärzten sprechen können. Der SA war ja am Samstag.

Ich bin beruflich unterwegs heute. Daher weiß ich jetzt nicht viel mehr als mein Vater berichtet.
#16
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Holly!
 
Dann solltet Ihr doch erstmal ganz konkret das Gespräch mit den Ärzten suchen. Finde ich nicht so gut, dass Dein Vater erst heute mit jemandem sprechen konnte, Ihr solltet energischer auftreten.
 
Ich würde mich mit der Pflegeheim-Aussage auf keinen Fall abspeisen lassen. Lauft gemeinsam im KH auf, macht einen Termin mit dem für die Mutter zuständigen Arzt und laßt Euch GANZ GENAU erläutern, warum sie die Mutter schon nach 2 Tagen abschreiben.
 
Ich hätte das bei meinem Pa (der 73 ist) niemals so schnell akzeptiert, gebe ja auch jetzt die Hoffnung noch nicht auf, dass es ihm bald wieder besser geht.
 
LG
 
Babsie

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Babsie« (07.04.2008, 17:53)
#17
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Unbekannt

Gelöscht

Hi Holly,
Die akuten Probleme sind also:

- schlecht gehen können

- nicht sprechen können

- nicht selbstständig aufs Klo gehen können.

Also,... weißt du, daß die Ärzte die Reha verweigern, da habe ich mir das weitaus schlimmer vorgestellt!

Ich sage mal,.. abgesehen von der Aphasie, sind das ganz normale körperlichen SF-Ausfälle.

Dann müssten ja alle Rehakliniken total leer sein ???
..wenn das keinRehafall l sein soll....

Ich hatte ähnliche Ausfälle, und bin trotzdem in eine Rehaklinik (14 Tage nach dem SF) verlegt worden.
Ich habe natürlich in den ersten 4 Wochen in einem Rollstuhl verbracht. Aber, den konnte ich, nach 5-6 Wochen intensiver Physiotherapie verlassen. Ich bin damals 'umgestiegen' auf den Rollator. Aber am Ende dieser Reha
(ca. 4 Mon.) war ich k e i n Pflegefall. Ich hatte den ganzen Tag lang Therapien (Physio, Ergo, Logopädie).

natürlich ist deine Mutter, j e t z t, in diesem Zustand, ein Pflegefall.

Aber, wenn man jetzt aufgeben will, dann braucht man ja überhaupt keine Rehaklinik!

Und die meisten Rehakliniken sind für 'leichte Pflegefälle ' ja natürlich vorbereitet.

Und so wie du das beschreibst, gehört deine Mutter in die Kategorie 'leichter Pflegefall', bis auf die Sonde...


Also,.. hier müssen sich die Ärzte wohl bewegen. Ich würde nicht nachgeben.

Deine Mutter hat mit 65 Jahren, doch eine schöne Zeit vor sich, auch nach dem Schlaganfall!

Ich muß das wissen, mit meinen 63 Jahren).
Also,.. bleibt hartnäckig, und laßt das nicht auf ein Gespräch beruhen.


Tschüs, viel Erfolg, viel Glück.
:)
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »hemi_1« (07.04.2008, 18:07)
#18
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Holly!

Ich kann Eure Situation ebenfalls genau nachvollziehen, meine Eltern sind beide betroffen (mit 63 und 69)...

Vorab: Bei meiner Mutter wurde mir empfohlen, ich sollte schon mal eine gute Pflege suchen, meine Mutter sei jetzt eine schwer kranke und behinderte Frau. Und das mit ihrer Hand würde nichts mehr. Heute näht sie wieder Knöpfe an und fährt Fahrrad und Auto.
Bei meinem Vater sagte man uns, dass er in einem Jahr wieder laufen kann. Im August sind es 2 Jahre und er kann noch nicht wieder laufen. Soviel dazu.

Leider geht es heutzutage nur um Budgets. Trotzdem kein Grund, einem Menschen mit 65 die Reha zu verweigern. Das Blöde ist, dass die Ärzte , wie schon hier mitgeteilt wurde, eine Reha befürworten müssen.

Ich sehe es so wie Babsie: erst einmal den Ärzten vermitteln, dass Du von vielen Fällen berichten kannst, wo es wider Erwarten doch besser geworden ist. Die Ärzte einer Stroke Unit haben zwar große Erfahrungen im Akutbereich, aber können Sie auch immer beurteilen, wie sich ihre Patienten tatsächlich entwickeln??? Ich meine: nein. Wenn behandelnde Akutärzte mehr Feedback erhielten, nach einem oder 2 Jahren, würden die sich wundern. Ich frage mich dann, warum ich Patienten für 3 Monate im Wachkoma in der Frühreha gesehen habe. Deine Mutter ist ja nicht im Wachkoma, nur im totalen Schockzustand.

Versucht, für Eure Mutter eine Frühreha zu erkämpfen. Ich weiss genau, wie schrecklich das ist: die eigene Mutter liegt vom Tode bedroht und völlig hilflos da, man ist seelisch völlig überfordert und fertig und dann muss man noch gegen den medizinischen Apparat kämpfen...

1) Mit den Ärzten sprechen und klar machen, dass Ihr zumindest die Chance haben wollt, Eure Mutter in der Frühreha beurteilen zu lassen. Im schlimmsten Fall ist die Reha dann nach 3 Wochen vorbei.

2) Sofort anschließend Termin bei dem Sozialdienst im Krankenhaus vereinbaren. Ganz freundlich vortragen, dass Eure Mutter zumindest noch eine Chance verdient hat, eine Frühreha zu bekommen. Dass Du von vielen Fällen gehört hättest, wo sich die Ärzte dennoch geirrt haben. Unabhängig davon kann ja begleitend ebenfalls über Möglichkeiten "was wird nach der Reha" gesprochen werden.

3) Sofern die KRankenkasse Deiner Mutter in der Nähe eine Niederlassung hat: ebenfalls vorsprechen und eruieren, wie man am besten vorgeht. Denn Wiederherstellung der Gesundheit sollte an erster Stelle stehen, um auch für die Kassen die langfristigen Folgekosten zu reduzieren (leider muss man immer überlegen, welche Vorteile für die andere Seite im Vordergrund stehen...)

Ganz wichtig: was Babsie schon sagte: eine neurologische Frühreha, KEINE GERIATRIE! Da würde Deine Mutter dann nämlich zu lauter "90 jährigen Oberschenkelhalsbrüchen" kommen, die sich noch besser helfen können als sie selbst. Das haben die mit meiner 63 Jährigen Mutter auch erst gemacht, meine Mutter war danach ein nervliches Wrack. Als sie dann auf unseren massiven Druck hin in eine neurologische Reha gekommen ist, besserte sich ihr Zustand in kürzester Zeit. In die Geriatrie werden Patienten über 60 "gerne abgeschoben", so meine Erfahrung. Diese Einrichtungen sind aber oft nicht mehr zeitgemäß.

Dass Deine Mutter nicht recht "da" ist, ist normal. Mein Vater war wochenlang im Koma...Das Gehirn ist schwer verletzt und deshalb denke ich, dass es sich auch selbst schützt und "zu" macht.

Bei allem vergiss nicht: man muss jetzt besonders den Mut haben, sich unbeliebt zu machen! Ich wurde auch schon als "renitent" bezeichnet, man wollte mir Besuchsverbot erteilen und so weiter. Unglaublich. Es hat mich Kraft gekostet, mich nicht einschüchtern zu lassen, aber dadurch konnte ich für meine Eltern "etwas rausholen". Es scheint mittlerweile System zu haben, erst einmal abzulehen...Keine Ahnung, ob Ihr auch was erreichen könnt, aber wenigstens könnt Ihr dann für Euch das Gefühl haben, dass Ihr alles versucht habt.


Wir alle wissen, was Ihr jetzt durchmachen müßt, wir denken an Euch und drücken die Daumen
beste Grüße von Kate
#19
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holly1971

Gast

Also, ich habe gerade mit meinem Vater nochmal ausführlich gesprochen. Er war jetzt wieder zu Hause.

Meine Mutter liegt also ziemlich apatisch da. Als mein Vater heute nachmittag reinkam, hatte sie beide Augen richtig offen und hat meinen Vater direkt gesehen und gelächelt und wollte was sagen. Das konnte sie aber nicht. Dann hat er ihre Hand gehalten und er hat gefragt, ob sie weiß wer er ist und sie solle einmal die Hand drücken, wenn sie es weiß. Sie hat gedrückt und zwar direkt nach der Frage. Dann hat die Ärztin gesagt, sie würde ein Pflegefall und er sollte sich schon mal mit der Sozialarbeiterin ein Heim suchen. REHA bringt keinen Erfolg.

Er hat meiner Mutter dann gesagt, dass sie vielleicht in ein Heim muß. Daraufhin wurde sie ganz unruhig. Also, ich meine, dass sie alles mitbekommt und es schon ein Schritt von Samstag bis heute ist.

Ich habe ihn dann Telefon gesagt, dass er auf eine REHA bestehen soll. Jetzt soll es wohl auch so sein.

Mal sehen was der morgige Tag bringt.

Danke erstmal an alle, die mir Mut machen und sich hier beteiligen.

Gruß

Andreas

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Unbekannt (Gast)« (07.04.2008, 19:31)
#20
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Andreas,
 
ich denke, ich würde diese Forumsbeiträge zum Thema Deiner Mutter einfach mal ausdrucken und Deinem Vater faxen/schicken. Vielleicht hilft es ihm, wenn er das alles direkt liest?!?
 
Sagt auch Eurer Mutter, dass es viele Menschen gibt, die in gleicher Situation sind und die vieles wieder erlernt haben. Leider erleiden jährlich eine viertel Millionen Menschen in Deutschland einen Schlaganfall!!!
 
Natürlich bekommt Deine Mutter alles mit, vielleicht kann sie noch nicht alles einordnen. Aber mein Vater war wochenlang im Koma und monatelang kam noch nicht einmal eine Reaktion auf Fragen, deshalb: es gibt Hoffnung, denn es gibt die Chance zu kommunizieren, wenn jetzt auch noch nicht in vollem Maße, aber das kann man doch auch noch nach 3 Tagen nicht erwarten!
 
Ich drücke Euch fest die Daumen!
 
Beste Grüße von Kate

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Kate« (07.04.2008, 20:19)
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