Hallo Holly!
Meinem Vater ist dasselbe passiert wie Deiner Mutter: ein Schlaganfall in der linken Gehirnhälfte, wodurch die rechte Körperseite extrem geschädigt wurde (das geht immer "über kreuz").
Er ist auch rechtsseitig gelähmt, kann nur sehr schlecht schlucken und nicht sprechen. Sein SA ist allerdings schon über 2 Monate her, aber durch viele Komplikationen ist er erst in der vergangenen Woche in die Reha gekommen.
Wichtig ist, dass möglichst schnell mit Ergotherapie und Logopädie begonnen wird - aber da Deine Ma auf einer Stroke Unit liegt, werden die ihr sicher bestmöglich helfen. Der Logopäde trainiert das Schlucken und das Sprechen, und mit ihm solltest Du auch Kontakt halten, um immer gut über diese Sachen informiert zu sein.
Dass Deiner Mutter sofort eine Magensonde gelegt wurde, zeigt, dass es sie wohl recht schwer erwischt hat. Kannst Du sagen, ob es eine Sonde durch Mund oder Nase oder eine durch die Bauchdecke ist? Daran kann man nämlich erkennen, wie hoch die Ärzte die Chancen sehen, dass sie in Kürze wieder selbst genügend schlucken kann. Mein Vater hat erst die gesamte Ernährung über die Venen bekommen, aber schließlich mußte ihm dann doch eine PEG (das ist die Variante durch die Bauchdecke) gelegt werden.
Dass Deine Mutter momentan nicht so recht reagiert, ist ganz normal. Du darfst nicht vergessen, dass sie einen schweren Schock erlitten hat. Mein Vater hat den SA auch voll mitbekommen, hat ganz furchtbar geweint und sich an meiner Hand festgeklammert, als es gerade passiert war. Ist ja verständlich - plötzlich funktioniert die eine Körperhälfte nicht mehr und man kann noch nicht mal sagen, was los ist - schrecklicher Gedanke!!!
Wie alt ist Deine Mutter? Wenn sie schon älter ist, bestehe auf jeden Fall darauf, dass sie NICHT in eine geriatrische Reha, sondern in eine neurologische Reha kommt. Viele hier (ich eingeschlossen) haben sehr schlechte Erfahrungen mit der Geriatrie gemacht, das sollte ihr besser nicht passieren. Erkundige Dich am besten bei Deiner Krankenkasse, mit welchen Kliniken die zusammenarbeiten und was sie empfehlen würden.
Ich weiß, das ist jetzt für Euch alle eine schlimme Zeit, und niemand kann sagen, wie alles letztendlich ausgehen wird. Trotzdem - gib die Hoffnung nicht auf und sei gerade jetzt so oft wie möglich für Deine Mutter da. Uns haben die Ärzte gesagt, dass der Kranke auf jeden Fall mitbekommt, dass jemand aus der Familie bei ihm ist und dass ihn das beruhigt. Wie sind denn die Besuchszeiten auf der Stroke Unit?
Viele liebe Grüße und halt die Ohren steif!!!
Babsie