#31
Avatar

Bosie

Guest

Hallo Evelyn!

Meine Schwägerin, die etwa so alt ist wie Deine Mutti, lag nach ihrem Schlaganfall im Koma und als sie endlich wach wurde, konnte sie kaum sprechen. Aber nach und nach kam vieles wieder, manches sehr schnell, manches andere dauert noch an, aber ich habe inzwischen schon häufig gehört, dass sich Menschen von sehr schweren Schlaganfällen wirklich erstaunlich gut erholen - und genau das wünsche ich Deiner Mutter!!!

Liebe Grüße
Bosie
#32
Avatar

Unknown

Deleted

Hallo Evelyn,
 
versuche auch jetzt schon daran zu denken, was ssich jetzt schon wieder seit dem Ereignis gebessert hst, sie ist nicht mehr bewußtlos, kann Hallo sagen und das rechte Bein schon ein bißchen bewegen. Da wird noch viel mehr kommen, Wie war Dein Start ins Studium?
;)
Mein Tip an Euch ist, schaut immer woher Deine Mutter kommt (Zustand nach dem SA) und nicht wie Sie vorher war, so ist man eher in der Lage die Fortschritte zu sehen, was jetzt alles schon wieder geht und man sieht nicht mehr so extrem, was alles noch nicht wieder geht. So mache ich das zumindestens, ansonsten wäre ich täglich frustriert und das hilft niemandem am allerwenigsten mir.
;)
Haltet die Öhrchen steiff, das wird alles wieder
#33
Avatar

Unknown

Deleted

Ich wollte nur kurz vorbeischauen, mache mich gleich wieder auf den Weg ins Krankenhaus weil mein Papa heute mal wieder was arbeiten muss (er ist Landwirt) und dann erst heute am späten Nachmittag wieder hinfahren will.
 
Die Stimmung zuhause hat sich nicht verändert, es ist alles ziemlich gelähmt und traurig. Meine Mutter hat gestern Abend noch, als wir da waren, mit der linken Hand ihren kompletten Namen (Und der ist schon recht lang + Doppelname) in Schreibschrift geschrieben und mit uns zusammen mit dem scrabble das wir mitgebracht haben wörter gelegt. WIr haben ihr die Buchstaben rausgesucht und durcheinander hingelegt, sie hat sie geordnet. Allerdings war sie wohl leicht unterfordert, weil sie unsere Namen (meinen, den meiner Schwester und den meines Vaters) in 5 Sekunden mit nem eher abschätzigen Lächeln richtig geordnet hatte.
 
Dann haben wir "Mittwoch" rausgesucht und nach dem Wochentag gefragt den wir haben und sie hat es nicht sofort geschafft. Die struktur im WOrt war richtig aber einzelne Buchstaben waren noch an der falschen Stelle, oder sie hat zb. M mit W vertauscht. immer wenn sie dann fertig war hat sie es sich angeguckt und sofort den Kopf geschüttelt und die Augen verdreht und wieder was verändert bis es dann beim 3. oder 4. mal wirklich geklappt hat. Es deprimiert sie dann sehr, dass ihr arm nicht mehr das tut was ihr kopf sagt und dann wenn sie fertig ist und das ergebnis sieht ist es wieder falsch...
 
Allerdings ist ihr Sprachverständnis massiv besser geworden. Am MOntag und Dienstag hat sie noch mit Verzögerung auf das reagiert was wir ihr sagten und auch nicht alles verstanden. Man konnte immer 21,22,23,24 zwischen Frage und Reaktion zählen. Die Verzögerung war gestern völlig verschwunden und sie hat auch komplexere Sätze verstanden.
 
Mein Vater hat ihr das Prospekt der Reha-Klinik in Bonn- Bad Godesberg (Hat da einer Erfahrungen?? Wär vlt hilfreich, bisher haben wir nur gutes gehört) gegeben und sie hat es auch gelesen. Zuerst hatte er Zweifel dass alles bei ihr ankommt aber dann hat sie kurz aufgelacht als sie bei "Die Zimmer der Klinik sind mit einer fantastischen Aussicht über das Rheintal und seine Natur ausgestattet" angekommen war. Weil ihr das immer besonders wichtig ist, die Aussicht und gute Luft. Dann hat sie mit den Schultern gezuckt und gelächelt als wolle sie sagen " Na wenigstens etwas".
#34
Avatar

momo72

Guest

Liebe Evelyn,
 
das sind doch tolle Neuigkeiten. Ich finde, dass Deine Mama riesige Fortschritte macht, in dieser kurzen Zeit.
Versucht, sie immer weiter zu motivieren und ihr Mut zuzusprechen auch wenn es Dir anders zumute ist.
Es ist eben in dieser schlimmen Zeit viel Geduld nötig. Ich hatte die vorher auch nicht aber man wird praktisch dazu gezwungen. Und wenn Deine Mama merkt, wie es stetig bergauf geht, wird sie auch weiter arbeiten und nicht aufgeben, damit immer mehr zurückkommt.
Ich wünsche Euch noch ganz viel Kraft und Geduld!
 
LG
Simone
#35
Avatar

Unknown

Deleted

Hallo Evelyn,
 
nun, wer sagts denn, deine Mam kann schreiben, das sind tolle Neuigkeiten!!!
 
Also keine Sorge, du kannst dein Studium beginnen und Mama wird inzwischen gesund. Den Haushalt könnt ihr gemeinsam erledigen.
 
Die Sorge um das Leben deiner Mama fällt einmal weg und sie kann sich verständlich machen.  Frage deine Mama, wie sie sich die Zeit vertreibt, denn mit 2-3 Therapien am Tag, wird sie nicht ausgelastet sein.
Mir haben Träume über meine kommende Weltumsegelung gut geholfen.
 
Ich plante und baute mein Schiff, natürlich imaginär. Und auch wie ich das finanzieren werde. Meine Frau hat mich darin unterstützt, obwohl sie damals glauben musste, dass das Hirngespinste von mir sind und niemals real wird.
 
Nun, mir ist bis jetzt noch alles gelungen, was ich mir in den Kopf gesetzt habe und daran hindert mich auch keine Hirnblutung.
 
Wenn du erreichst, dass deine Mutter auch so denkt, dann wird sie Mut zum Leben bekommen.
 
Liebe Grüße Manfred
#36
Avatar

Unknown

Deleted

Hallo Evelyn,
 
ich finde, dass Deine Mutter gewaltige Fortschritte macht. Natürlich ist sie noch nicht da wo sie mal war, aber
da will sie hin. Und das geht nicht von heute auf morgen. Wartet einmal ab, bis sie in der Reha ganz gezielte
Therapie bekommt. Und zuhause müsst ihr einfach alle zusammenhalten, dann klappt das schon. Ihr befindet Euch
momentan in einer Außnahmesituation, die Euch alle überfordert, aber das Leben geht weiter und ihr müßt jetzt
alle gemeinsam einen Weg finden, den ihr zusammen gehen könnt. Für Eure Mutter, die ja sicherlich weiß, dass sie der Fels in der Brandung war, ist es sicherlich noch viel schlimmer als für Euch zu wissen, dass sie plötzlich aus-
fällt und nicht für Euch da sein kann. (So würde es mir jedenfalls gehen, denn auch ich bin der Fels in der Brandung bei uns zu hause) Gebt ihr das Gefühl, dass ihr sie vermißt, aber zeigt ihr auch, dass sie sich voll und ganz auf Euch
verlassen kann. Ihr müßt jetzt für sie da sein und die Rollen für eine Zeit einfach tauschen. Daran werdet auch
ihr wachsen!
 
Weiterhin viele Fortschritte und alles Liebe für Euch
Steffi

Wir sind nur zu Besuch auf dieser Welt, also machen wir das Beste draus.....
#37
Avatar

plitsch-platsch

Guest

Hallo Evelyn, ich finde das deine Mama große Fortschritte macht und wünsche Euch weiterhin viel Kraft, Mut sowie alles Gute.
 
Was das Buch von Mandred Mader betrifft : Ich kann es jeden Betroffenen / Angehörige empfehlen .. es wurde so klar und deutlich von Manfred geschrieben. Dazu kann ich nur sagen : "Hut ab"  Manfred
 
Lieben Gruss, Angie
#38
Avatar

Pia

Guest

Hallo liebe Evelyn,
mein Papa ist seit gestern in Bonn Bad-Godesberg. Also die Aussicht auf's Rheintal gibt es vielleicht in einem anderen Trakt. Papa guckt auf eine Baustelle. Aber das ist Nebensache. Viel Gutes kann ich leider z.Zt. noch nicht sagen aber es sind ja auch erst 2 Tage. Nur soviel: die Parksituation für Besucher ist eine einzige Kathastrophe.
Ich hatte bisher was die Therapien angeht auch nur Gutes gehört. Frag deinen Papa mal ob er Jo Deckarm noch kennt. Der war Handballer und ist damals schwer verunglückt wärend eines Spiels. Er war damlas auch in der Godeshöhe zur Reha. Aber das ist lange her. In ein oder zwei Tagen kann ich dir aber bestimmt aktuellere Info's geben. Wann soll deine Mama denn zur Reha gehen?
Vielleicht können wir uns dann in der Godeshöhe mal treffen und gegenseitig Mut machen.
Liebe Grüße
Pia
#39
Avatar

Unknown

Deleted

So, es ist schon wieder ein Tag vorbei.
Ich war heute von 11 bis 15 uhr bei meiner mama, weil mein vater wieder mal was arbeiten musste und sie nicht alleine sein soll.
 
Das Sprechen geht sehr langsam voran, wir lernen, legen Namen mit Scrabble und die Logopädin kommt nach wie vor netterweise jeden Tag (obwohl laut Klinik nur 4 Tage/Woche vorgesehen sind. Ich werte das mal als Zeichen, dass sie bei meiner Mama sehr motiviert und zuversichtlich ist etwas zu erreichen). Meine Mama sagt hallo, unsere Namen ohne Vorsprechen, sagt inzwischen oft "ne" statt den kopf zu schütteln.
 
Sie ist seit heute auf einem normalen Zimmer und nicht mehr auf der Stroke Unit. Man hat sie in ein EInzelzimmer gelegt obwohl sie keinen Zuschlag bezahlt, aber aufgrund der SItuation ist es für sie so viel komfortabler und es ist lieb, dass die in der Klinik darauf so einfach Rücksicht nehmen.
 
Heute ist sie mit der Physiotherapeutin und einer Schwester den Flur entlang gelaufen und sogar Treppen gestiegen. Mit Stütze zwar, aber alle Ärzte kamen uns entgegen und haben bewundernd geguckt weil sie Mama ja noch so in Erinnerung hatten wie sie am Sonntag ankam.
 
Auch selbstständig zur Toilette zu gehen lernt sie jetzt, die Windeln machen ihr auch sehr zu schaffen und sie schämt sich sehr. Vor allem, weil sie die Schließmuskel sehr wohl kontrollieren kann, aber die Gefahr dass sie fällt war zu groß, deshalb durfte sie nicht aufstehen. WIr waren heute schonmal mit den Schwestern zusammen.
Morgen kriegt sie den Zugang rausgenommen und die Blutverdünner in Tablettenform, dann darf sie vielleicht auch endlich duschen und die Haare waschen. Sie fühlt sich sehr unwohl, das merkt man. Meine Mutter ist eigentlich eine sehr schicke und selbstbewusste Frau, deshalb guckt sie ständig in den Spiegel den sie für die Sprachübungen hat und kontrolliert wie ihr Gesicht aussieht wegen der rechten Seite ^^
 
Ich glaube, dass meine Mutter eine Broca-Aphasie hat oder jedenfalls eine Unterart davon.
Die Beschreibung trifft jetzt doch am ehesten zu wo wir wissen dass sie lesen und schreiben (zwar eingeschränkt) kann und uns auch wunderbar versteht.
 
Nur kommt so langsam die Angst bei mir. Angst, dass sie aufgibt, dass sie Rückschritte macht oder gar neue Anfälle erleidet, jetzt wo sie nicht mehr so stark überwacht wird. Die Halsschlagader ist immerhin zu. Allerdings ist die linke Hirnhälfte zu 95% durchblutet weil Seitenstränge der anderen Halsschlagader das übernommen haben (Wunderwerk Körper!) und das reicht auch erstmal völlig aus, außerdem kann dann die Verletzung in Ruhe heilen und wird nicht durch den Blutfluß gestört, so der Arzt.
 
 
Sie tut mir so leid. Meine Mama, die stärkste Persönlichkeit die ich kenne, die alles alleine konnte und vor nichts resigniert hat. Sie weint immernoch oft und ich kann es kaum ertragen dass sie jetzt wieder alleine im KH liegt und so hilflos ist. Ich möchte auf keinen Fall dass sie allzu depressiv wird oder gar aufgibt, deshalb hab ich heute sehr versucht, sie aufzuheitern und ich glaube es hat auch ganz gut geklappt. Sie verliert die Scheu, vor mir als Tochter ihre Hilflosigkeit zu zeigen. Sie hat auch schon viel mehr gelacht.
Es ist so süß wenn sie "hallo" sagt, sie hat irgendwie so eine richtige Kinderstimme bekommen, ganz anders als dieser dumpfe, langsame Klang den man so von anderen SA-Patienten kennt.
 
#40
Avatar

Unknown

Deleted

Pia, meine Mutter soll ab Ende nächster Woche in die Frühreha für 2-3 wochen und dann nochmal die gleiche zeit in die normale stationäre Reha in Bad Godesberg.
Bisher haben wir nur gutes gehört, haben viele Neurologen gefragt ( Mein Onkel ist bei der Landesregierung NRW und hat da viele Leute im Adressbuch, die er einfach mal angerufen hat) und die haben uns durchweg die Godeshöhe empfohlen, ohne dass wir konkret danach gefragt haben. Wir haben einfach gefragt was so im Umkreis von 80-100 km und für meine Mutter speziell die beste Einrichtung wär.
 
Der Baustellenausblick und die Parkplatzsituation sind jetzt nicht wirklich negative Aspekte für mich, das mit dem Ausblick stand auch bei der "normalen" Rehaeinrichtung, die Stationen für Frühreha sind ja auch nochmal woanders untergebracht. Es ist uns eben auch wichtig, dass wir zu ihr können und sie uns nicht in ein riesiges Loch fällt. Ich werde ab Montag in Bonn studieren und dann so oft es geht vor oder nach der Uni bei ihr vorbeischaun.
und mein Vater und meine Schwester fahren eben dann auch hin wann immer es die Schule/die Arbeit erlaubt.
 
11385 Hits | 54 Posts