#41
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Unbekannt

Gelöscht

Alsoooo....
Seit heute geht meine Mutter ohne gestützt zu werden, sie muss sich nur noch festhalten. Anstrengend ist es noch aber es geht gut voran.
Die Beweglichkeit des rechten Arms ist auch nochmal massiv besser geworden, bisher konnte sie nicht immer die finger anheben oder wenn dann nicht alle finger. Das ging heute bei jedem Versuch und man merkte auch dass es ihr zunehmend leichter fällt.
 
Das mit dem Sprechen will noch nicht richtig vorangehen, sie sagt aber "bye bye" weil tschüß aufgrund der Laute noch nciht geht, ja, ne und ich werde ihr noch beibringen "Ich dich auch" zu sagen wenn wir sagen "ich hab dich lieb" 🙂. Das haben wir heute schon geübt.
 
Außerdem hat sie uns heute 2 Sachen schriftlich mitgeteilt, die wir noch erledigen sollen.
 
Wir sollten an ein paar Kinder ihrer Klasse Dankesbriefe schreiben weil sie meiner Mama eine Karte geschickt hatten, da hat sie uns eine Klassenliste angedeutet und die Namen, die sie meint spontan ausführlich draufgeschrieben und auch richtig.
 
Dann hat sie mir die Daten der Prüfungen ihrer Referendare aufgeschrieben und die Namen und ich hab ihr dann gesagt dass ich in ihren Terminplaner gucke und noch nachsehe was da zu erledigen ist.
 
Das dritte war, dass ich fragte von wem der kuchen sei und sie schrieb den namen ihrer schwester aufs blatt.
 
Sie singt jetzt viel (bzw summt mehr) aber das ist ganz gut um den Rythmus zu üben, für den sie später beim Sprechen ein Gefühl braucht.
 
#42
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Evelyn,
 
klasse!!!, ihr brauch jetzt nicht mehr befürchten, dass deine Mutter ein Pflegefall sein wird. Sie macht sich auch schon Gedanken um ihre Schüler.
Ich finde es auch nett, dass die deiner Mutter eine Karte geschrieben haben. Da sieht man, wie beliebt deine Mutter ist. Auch das wird ihr Kraft geben.
 
Ich sage ja immer, dass das Leben auch mit einer Behinderung schön sein kann und wer weiß, vielleicht schafft es deine Mutter sogar zurück auf ihren Arbeitsplatz.
 
Das ist zum jetzigen Zeitpunkt noch alles offen. Jedenfalls bemüht sich deine Mam darum und ihr seid ihr dabei eine große Hilfe.
 
Liebe Grüße Manfred
#43
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Unbekannt

Gelöscht

So, meine Mutter geht seit gestern wieder selbstständig zur Toilette, man hat sie von den WIndeln erlöst weil das Gehen jetzt auch für kurze Strecken ohne festhalten oder stützen klappt und sie schnell genug aufstehen kann um es zum klo zu schaffen. Ich glaube es ist eine riesige erleichterung für sie.
 
Als ich vorgestern von meinem opa (ihrem vater) erzählte sagte sie spontan "mitkommen" (erstes spontanes wort außer hallo bisher) und dann konnte er sie gestern auch endlich mal besuchen. Bisher wollte sie ihn nicht sehen, vermutlich um ihm ihren Anblick zu ersparen weil sie sich so geschämt hat. Sie war auch sehr aufgeregt, aber der Besuch ist gut verlaufen, sie hat ihm "Hallo Papa" gesagt und sie sind ein bisschen unten im Park spazieren gefahren (Mama im Rollstuhl, die Distanz ist zum Laufen noch zu groß).
 
Mama lernt langsam, aber Stück für Stück neue Worte, sie fragte mit "Handtuch?", ob wir ihr die handtüche rmitgebracht haben, die sie verlangt hatte und schreibt auf, was sie braucht oder wenn wir irgendwas falsches sagen 🙂. Auch was sie noch für ihre Arbeit zu erledigen hatte hat sie uns jetzt mitteilen können und wir erledigen das jetzt.Es ist wirklich wie bei einem Kind, das gerade Sprechen lernt.Sie kann einfache Worte (noch wenige), aber spricht vieles nach, manches wieder falsch und nach mehreren Versuchen richtig. Wenn sie sich übernimmt kommen unverständliche Laute heraus und das ärgert sie dann noch sehr.
 
Eigentlich bleibt jetzt nur noch das Warten auf die Reha.Vor einer Woche hätte ich nicht gedacht, dass sie so schnell so große Fortschritte machen würde und das stimmt uns schon alle sehr hoffnungsfroh. Trotzdem bleibt die Angst...dass es einen neuen Infarkt gibt, die Blutverdünner wieder nicht funktionieren, sie aufgibt oder Rückschritte macht. Ruhig schlafen tu ich nach wie vor so gut wie keine Nacht.Am liebsten würde ich den Schwestern permanent auf die Finger gucken und die Bluwerte überwachen...aber ich glaube nicht dass das denen recht wäre 😉.
 
Meine Mutter hat zunächst 3 Wochen Reha bewilligt bekommen, wir hoffen, dass wir das noch auf mindestens das doppelte Verlängern dürfen.
Da das Laufen und die Motorik der rechten Hand sich so massiv gebessert haben, ist natürlich der Vorteil, dass die Therapeuten sich in der Reha sofort und intensiv um ihre Sprache kümmern können, auch wenn sie sicherlich noch Traning für die rechte Körperhälfte braucht.
 
 
#44
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Evelyn,
 
die Rehab wird im 3 Wochen Rhythmus verlängert und deine Mutter wird Reha bekommen, was sie braucht, weil die Krankenkasse bei einem jungen Menschen lieber die Wiedereingliederung bezahlt, als die Pensionsversicherung eine lebenslange Rente.
 
Ich war insgesamt ein Jahr auf Rehab.
Deine Mutter wird sich schon aus dem Grund bemühen, weil sie weiß, dass sie von euch gebraucht wird und auch ihre Schüler nicht enttäuschen will.
 
Und bei dem Tempo, das sie vorlegt, braucht sie auch kein Jahr.
 
Lass sie lieb aus dem Forum grüßen.
 
Manfred
#45
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Gelöscht

So, ich wollte mich erstmal für eure Unterstützung hier bedanken. In den letzten Wochen hat es mir sehr geholfen, Tips und Erfahrungen von euch zu lesen.Vielen Dank dafür, ihr habt mich wirklich beruhigt und mir Mut gemacht 😉
Meine Mama ist seit Donnerstag in BN-Bad Godesberg zur Reha.
 Noch ist da nicht viel gelaufen, weil die am Wochenende eh keine Therapien machen. Aber sie hat schon einen Plan bekommen und Vorgespräche mit allen therapeuten gehabt.
Die Sprache geht bisher schleppend voran aber wenn man genau hinguckt merkt man trotzdem immernoch kleine Fortschritte, die spontanen (ohne Vorsagen) Worte werden mehr und verständlicher, auch wenn es sehr langsam geht.
Ansonsten können wir nicht viel sagen, als dass meine Mama uns in den Wahnsinn treibt. Alles will sie "alleine" machen, gestern hat mein Vater beinahe einen Nervenzusammenbruch gehabt, als meine Mutter ihm bei seiner Ankunft Mittags eröffnete, sie sei heute morgen um zehn schon alleine runter in die Fußgängerzone Bad Godesbergs gewandert (ca 3 km / eine strecke! ) und dann wollte sie gleich nochmal mit Papa und meiner Schwester runter laufen und das haben sie dann auch gemacht, mein Vater´hatte den Angstschweiß noch auf der Stirn als er nach Hause kam 🙂. Auf unsere Sorge um sie nimmt sie irgendwie nicht viel Rücksicht, sie ist sehr stur. Das ist natürlich irgendwie gut so, aber wir haben einfach Angst, dass nochmal was passiert.
 
Heute hat sie dann ihren Kopf wieder durchgesetzt und wir haben sie nach Hause geholt. Es ist wohl so üblich, dass man am Wochenende nach hause geht, aber uns war es doch noch etwas zu früh, weil der Arzt im Akut-Krankenhaus am Donnerstag noch oberste Vorsicht verordnet hat und sie nur mit nem Krankentransport zur Reha hat fahren lassen und nun holen wir sie 2 Tage später mit dem Auto ab?!...naja, sie wollte unbedingt und der Reha-Arzt hat es auch erlaubt. Jetzt räumt sie unten ihr Büro auf, dann will sie sich die Haare "schön föhnen" und ich soll ihr dann die Nägel machen...:P ich fürchte sie wird uns noch den letzten Nerv rauben mit ihrem Dickkopf 🙂. Aber man kann sie ja auch nicht dran hindern, ich glaube sie braucht das auch.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »evelyn« (21.10.2007, 11:10)
#46
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Elli62

Gast

Hallo Evelyn,
also ich finde auch, was du von deiner Mutter berichtest hört sich schon sehr gut an. Ihr "Dickkopf" wird ihr sicher helfen weiterhin Fortschritte zu machen.
Dass diese Schritte zurück in ihre Selbstständigkeit für euch Angehörigen auch oft beängstigend sind, ist ja ganz verständlich. Da müsst ihr auch das Loslassen wieder lernen und ihr einfach mehr zutrauen, was ja für sie ganz wichtig ist. Man muss halt nur aufpassen, dass sie sich nicht tatsächlich selbst überschätzt.
 
Ich hoffe jedenfalls, dass es bei euch so weiterläuft und wünsche euch alles Gute
 
LG
ELLI
#47
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Evelyn,
 
ich kann mich den Worten von Elli nur anschließen, ich werde es nie vergessen, als mein Mann
zum ersten mal wieder ganz alleine Brötchen holen gegangen ist. Ich habe am Küchenfenster
gestanden und ihm hinterhergeschaut wie ich es damals gemacht habe, als meine kleinen Kinder
das erste mal alleine Brötchen holen gegangen sind. Es ist tatsächlich jeden Tag wieder ein Stück
loslassen, aber es ist ein schönes "Loslassen" und für Deine Mum ein langsames Zurückkehren in ihre Selbstständigkeit.
 
Euch weiterhin alles Gute
 
LG Steffi

Wir sind nur zu Besuch auf dieser Welt, also machen wir das Beste draus.....

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Elfenwiese« (21.10.2007, 16:46)
#48
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Evelyn,
 
ich bin zwar  noch ein Frischling im Forum, jedoch als Schlaganfall-Betroffene ein "alter Hase".
Was Deine Mutter bislang geleistet hat, ist grossartig. Und ich bin sicher, dass sich noch viele Dinge von ganz alleine regenieren werden, weil Deine Mutter den eisernen Willen zu haben scheint, das auch zu wollen.
Das Zu-Hause-Sein an den Wochenenden ist sicher ebenso ein grosser Schritt. Die eigene, gewohnte Umgebung am WE dient der Rehabilitation mitunter mehr, als eine ganze Rehawoche. Denn so haben die Betroffenen auch die Möglichkeit, den sich mitunter gegebenen Problemen im Alltag sich zu stellen und gemeinsam mit Euch dafür eine Lösung zu suchen.
Sehen wir es doch mal realistisch: Wer freut sich nicht, zu Hause bei der geliebten Familie zu sein ?
Dass es Euch mitunter den Angstschweiss auf die Stirn treibt, kann ich verstehen. Immerhin habt ihr bei einem Wochenend-Urlaub die Verantwortung stillschweigend mit übernommen.
Es ist das gleiche Gefühl, dass jede Mutter hat, wenn die Kinder plötzlich flügge werden.
Die Angst hat man, aber man muss sie überwinden, man muss lernen, loszulassen. 
Mein Ex-Freund brach damals während des Duschens im Bad mit einem Hirn-Aneurysma zusammen. Die Ängste, die ich erlebte, als er das erste Mal bei solch einem Wochenend-Reha-Urlaub zu Hause Duschen gehen wollte ( und es natürlich auch tat !! ) waren schier unerträglich, besonders, als ihm dann auch noch das Duschgel mit einem Riesenknall aus der Hand glitt.... . Aber bald schon war es eine Selbstverständlichkeit.
Nach einiger Zeit liess er sich ein Auto behindertengerecht umbauen und wollte selbstverständlich ab dann  mit seinen Kindern ( damals 3 Jahre ) mal dahin und mal dorthin fahren.
Ich war in den ersten Wochen jedes Mal froh, dass während der Autofahrt nichts passiert ist.
Und heute ist es selbstverständlich - ich mache mir darüber gar keine Gedanken mehr.....
Ich bin mir sicher, das Gefühl wird sich bei Euch auch bald verlieren und für die weitere Genesung Deiner Mutter wünsche ich Euch von Herzen alles Gute.
Liebe Grüsse, Jutta

Liebe Grüsse, Jutta -------------* * * * * * * * *--------------- Ein gerader Weg erspart viele krumme Gedanken ( chinesisches Sprichwort )

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »kitty« (21.10.2007, 19:06)
#49
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Tammy

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Hallo Evelyn,
 
ich bin 34 und hatte mit 33 letztes Jahr im September einen Schlaganfall durch einen Verschluß der Halsschlagader. Bei den anschließenden Untersuchungen im Krankenhaus wurde dann festgestellt, daß ich bereits vorher zwei stille Schlaganfälle hatte. Auch bei mir kam der letzte Schlaganfall durch eine Verletzung der Halsschlagader (innerste Gefäßwand) zustande unter die ständig Blut lief und die dann letztendlich umklappte und die Ader komplett verschloß. Daran hätte sich wahrscheinlich aber auch nichts geändert, wenn ich zu diesem Zeitpunkt schon Marcumarisiert gewesen wäre. Da die Ursache bei normalen Untersuchungen nicht gefunden worden wäre und das Blut trotzdem in die Verletzung gelaufen wäre. Mittlerweile lasse ich meine Halsschlagadern regelmäßig per Ultraschall untersuchen, da die Halsschlagader bis heute zu geblieben ist. Mittlerweile ist das aber kein Problem mehr da sich der Körper daran gewöhnt bzw. sich darauf einstellt. Übrigens gibt es einige Menschen die von Geburt an nur drei Halsschlagadern haben. Lt. Aussage der Ärzte hätte ich wahrscheinlich auch wesentlich mehr Probleme wenn der Verschluß nicht konstant wäre.Das allerwichtigste ist die Einstellung deiner Mutter. Nach dem was ich aus deinen Berichten entnehmen kann ist deine Mutter genauso wie ich eine Kämpfernatur und Sie will wieder gesund werden. Auch ich bin nachdem ich aus der Stroke Unit kam an meine Grenzen gegangen, habe mir regelmäßig meinen Rüffel bei den Ärzten bzw. Schwestern abgeholt weil ich alleine zum Krankenhausrestaurant gegangen bin (Und was machen sie wenn Sie nicht mehr zurückfingen? Upps ...). Aber zu diesem Zeitpunkt musste ich mir einfach selbst beweisen "das kannst du noch". Für einen Gesunden ist vielleicht schwer nachvollziehbar wie es sich anfühlt komplett abhängig zu sein. Ich hatte lt. Krankenhausberichten rechtsseitig eine komplette Lähmung desweiteren ist ein Teil meines Kurzzeitgedächnisses zerstört worden, mein Gleichgewichtssinn war und ist gestört (gleiche heute viel mit den Augen aus) und mein Orientierungsinn war im Krankenhaus komplett weg. Während der Reha habe ich dann zusätzlich noch festgestellt, daß ich eine leicht Aphasie habe. Die Lähmungen haben sich bereits im Krankenhaus wieder einigermaßen gegeben, auch wenn ich noch kein Gefühl im Oberkörper und im rechten Arm hatte, der Orientierungssinn kam langsam wieder. Bis heute ist es eigentlich nur bergauf gegangen. Heute merkt man mir meine Schlaganfälle nicht mehr an, es sei denn ich bin sehr müde und meine Konzentration lässt nach. Dann kommt es schon mal vor, daß ich anfange zu nuscheln und etwas undeutlich rede und meine rechte Seite wird gefühlsmäßig taub. Es kommt nur noch ganz selten vor daß mir die Worte fehlen. Deine Mutter wird in den nächsten Monaten noch sehr große Fortschritte machen und auch wenn es irgendwann ein bischen langsamer geht wird es immer noch besser. Selbst heute nach über einem Jahr bemerke ich noch kleine Fortschritte (ey, da ist auf einmal Gefühl in der Daumenspitze **freu**). So wie ich es verstanden habe kann deine Mutter lesen und schreiben. Die Aphasie wird wahrscheinlich nur ein vorübergehendes Problem sein. Eigentlich kannst du es Dir so vorstellen, als würdest du z.B. Englisch lernen allerdings in England mit dementsprechend größeren Lernfortschritten. Haltet den Kopf hoch! Vor allen Dingen deine Mutter. Es wird nicht immer nur bergauf gehen, sondern auch mal schlechte Tage geben, aber es geht tendenziell bergauf.
 
Alles Gute für die Zukunft
Tammy
:)
#50
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Gelöscht

Hi Evelyn,

Ich denke auch, daß die Entwicklung bei deiner Mutter positiv verlaufen wird.

Jedoch, so ein Schlaganfall ist ein tiefer Eingriff in das körperliche Vermögen.

Da stellen sich die Verbesserungen nicht, mal eben in den nächsten 24 Stunden ein,
es sei denn es war eine TIA).

Wenn es sich um einen schweren Schlaganfall gehandelt hat, dann müßt ihr euch auf einen längeren Verbesserungsprozeß einstellen.

Aber,.. ihr könnt euch Hoffnung machen, wenn sie regelmäßig therapiert wird.

Jedoch, jetzt müssen sich die Ärzte vorrangig mit der verletzten Halsschlagader befassen. Dabei geht es darum ,
um weitere drohende Schlaganfälle zu vermeiden.

Tschüs, alles Gute und eine gute Zeit.
:)
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »hemi_1« (02.12.2007, 22:05)
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