#1
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Guten Abend 🙂

Ich bin Studentin der Bewegungswissenschaften und setze mich in einem Seminar "Bewegung bei neurlologischen Erkrankungen" genauer mit dem Thema Schlaganfall auseinander.

 

Da ich mich vorallem mit der Rehabilitation beschäftige, wollte ich Sie fragen, wie bei Ihnen eine Therapie nach dem Schlaganfall aussieht/ ausgesehen hat?Hatten Sie mehrere Therapien gleichzeitig?

 

Halten Sie grundsätzlich etwas von einer "Tiergestützten Therapie"? Also dass bei der Therapie Tiere mit eingesetzt werden?

 

Und sehr würde mich interessieren, ob Sie davor bzw. wenn möglich nach dem Schlaganfall Sport betreiben/betrieben haben?

 

Würden Sie sagen, dass man zusätzlich eine psychologische Unterstützung während/+ nach der Therapie aussuchen sollte?

 

Ich bedanke mich jetzt schon herzlich im Voraus und würde mich über Antworten sehr freuen! DANKE 🙂
Beste Grüße und einen schönen Abend!

 

 

#2
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Ich kann leider nur kurz antworten. Muss dringendst los ins Büro. Wir haben zur Zeit ein großes Kundenevent. Danach fahre ich in den Golfclub, wo wir heute Saisonabschluß haben. Gestern war ich beim Thai Chi. Morgen gehe ich wieder ins Sportstudio.

Ich denke, Sport ist das zentrale Element jeglicher Remissionsbemühungen.

Daneben erhalte ich noch Ergotherapie, Physiotherapie nach Bobath und Physiotherapie nach Vojta.

Von "Kuscheltieren" zu therapeutischen Zwecken halte ich nicht viel, während therapeutisches Reiten sicher seinen festen Platz hat. Viele von uns leiden an Angstzuständen oder Depressionen, so dass eine psychologische Betreuung auf jeden Fall sinnvoll wäre - sicher auch, um die Motivation fürs Training zu stärken.

 

 

Viel Erfolg beim Seminar 

und noch einen schöhnen ( bahnfreien) Tag

#3

jup11

Quarnbek, Deutschland

Hallo Hauki,

Meine Krankengeschichte kannst du hier nachlesen:

http://www.schlaganfall-info.de/com/Drei_Jahre_danach.pdf

Tiergeschützte Therapie kann sinnvoll sein, Wir hatten früher einen Hund, ich würde mir gern wieder einen Hund anschaffen, traue mich aber nicht, weil ich so schlecht gehen kann.

Vor dem Schlaganfall war ich auch schon sportlich bin viel Fahrrad gefahren und im Sommer mit dem Kajak unterwegs.

VG Jürgen

#4
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Zitat von: Hauki

Guten Abend 🙂

Ich bin Studentin der Bewegungswissenschaften und setze mich in einem Seminar "Bewegung bei neurlologischen Erkrankungen" genauer mit dem Thema Schlaganfall auseinander.

 

Da ich mich vorallem mit der Rehabilitation beschäftige, wollte ich Sie fragen, wie bei Ihnen eine Therapie nach dem Schlaganfall aussieht/ ausgesehen hat?Hatten Sie mehrere Therapien gleichzeitig?

ich hatte anfangs schlucktrining und sprechtraining beim logopäden, ergotherapie und lauftraining bei den physios. dazu kam dann noch schwimmen, konzentrationstraining, ergomethertraining und neuropschologie.

 

Halten Sie grundsätzlich etwas von einer "Tiergestützten Therapie"? Also dass bei der Therapie Tiere mit eingesetzt werden?

da habe ich überhaupt keine erfahrung mit.

Und sehr würde mich interessieren, ob Sie davor bzw. wenn möglich nach dem Schlaganfall Sport betreiben/betrieben haben?

früher bin ich gejoggt und bin auch halbmarathon gelaufen. ansonsten inline skaten und rad fahren.

ich treibe momentan 4 mal die woche sport (3 mal gerätetraining im zirkel und einmal ausdauertraining auf dem crosstrainer) 

 

Würden Sie sagen, dass man zusätzlich eine psychologische Unterstützung während/+ nach der Therapie aussuchen sollte?

ja, auf jeden fall.

 

Ich bedanke mich jetzt schon herzlich im Voraus und würde mich über Antworten sehr freuen! DANKE 🙂
Beste Grüße und einen schönen Abend!

 

 

...

#5
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Ein freundliches Hallo miteinander, ;)

bei jedem Betroffenen sehr individuell ausfallen, da viele Faktoren eine wichtige Rolle spielen.Bei mir sind es nun 4 1/2 Jahre her, wo ich urplötzlich wegkippte und kaum was "ging". Aber bereits im Krankenhaus musste ich mich bewegen. Der eigentliche Schub kam allerdings in der Reha, wo wir unter Aufsicht Ausdauertraining machen mussten. Das waren 250  Meter.  Boooh, was war ich stolz, wenn ich dies mit der "Sportgruppe" geschafft hatte. Das war die Grundlage für einen "Neustart". Wieder zu Hause, habe ich mich einer Aquagymnastikgruppe (8 Personen) angeschlossen. Das mache ich nun auch bereits vier Jahre. Das warme Wasser ist für die Muskeln eine Wohltat. Im Wechsel machen wir dort Aquajogging und Aquagymnastik. Jeder muss einen sogenannten Aquajogger anlegen und dann geht es unter Aufsicht einer Physiotherapeutin im Laufstil durchs tiefe Wasser.  Mal große Schritte, mal kleine Schritte, mal langsam und dann wieder schnell. Möglichst alles zum Takt der Musik. Mal gestreckte Beine, mal ganz lange Beine, mal im Scherenschritt und dann wieder kurze Schritte unter Anziehung des Knie`s bis zur Wasseroberfläche. Dazu werden noch eine ganze Menge anderer Bein-Arm-Übungen gemacht, Tipp-Kick, Hampelmann und und.... Hier erscheint mir wichtig, dass die Übungen unterschiedlich ausfallen und immer wieder gesteigert werden. Dies ist für den Aufbau von Muskeln enorm wichtig. Auch der Einsatz verschiedener Hilfsmittel ist geraten. Von der obligatorischen Wassernudel, Hantel, Wasserhandschuhe, Fußgelenksklemme, Beinflügel und und und;) Alle diese Geräte tragen zur leichten sportlichen Betätigung im Wasser und damit zum sanften Muskelaufbau bei. ;) Zusätzlich bewege ich mich bei "schönem" Wetter fast täglich auf dem Sportplatz und spule dort mein eigenes, spezielles Programm ab. Sieht vielleicht für den außenstehenden Beobachter arg blöd und kindisch aus, aber da stehe ich schon lange drüber. Die weißen Linien sind gut für "Überkreuzgehen" immer der Linie entlang, damnn linker Fuß rechts neben rechtem Fuß aufsetzen. Rechter Fuß links neben der Linie und linkem Fuß aufsetzen und immer so weiter. Anfangs kommt man ganz durcheinander. Aber ich mache es nun sei einem Jahr und bin ganz zufrieden damit.  Auch baue ich hier verschiedene Varianten ein, kurze Schritte.lange Schritte, schnell und dann wieder langsam. So etwa Intervall-Training. Auch rückwärts ist möglich, aber bitte zunächst nur langsam. Die Möglichkeit des Verhedderns mit den Füßen ist groß. Nächste  Abwechslung wäre, gleich wie vorgenannt, aber nun an der Rasenkante/Laufbahn/Aschenbahn, hier gilt es noch zusätzlich den Fuß jeweils anheben. Auch die unterschiedlichen Ebenen fördern so ganz nebenbei die Balance. Der absolute Hammer ist das Überkreuzgehen an der Bordsteinkante.  Aber bitte nur in verkehrsberuhigten Zonen. Hier ist der Höhenunterschied eine besondere Herausforderung, hinzu kommen die teilweise abgesenkten Bordsteinkanten. Aber all dies klappt nach fast täglicher Übung nunmehr ganz gut.  Vom Rückwärtsüberkreuzgehen an der Bordsteinkante ist dringend abzuraten, da doch die Sturz-Verletzungsgefahr eminent ist. Es gibt sicherlich so einiges, was zur Wiederherstellung von Fähigkeiten und Fertigkeiten getan werden kann. Aber wie ich eingangs bereits erwähnte, ist dies sehr individuell zu betrachten. Mit dieser Vorgehensweise habe ich mich versucht aus dem Sumpf der Hirninfarktfolgeerscheinungen zu ziehen. Wünsche allen Betroffenen stete Besserung und bleibt bitte zuversichtlich, zwar treten die Besserungen nach Jahren nicht mehr schubweise ein, aber dennoch so peu a peu wird manches wieder;):-*Aber bitte stets am Ball bleiben, denn Bewegung ist Leben.  Allen Angehörigen wünsche ich Zuversicht, Kraft und Ausdauer und uns allen, solch einen sonnigen Tag wie heute. Gruß hotte:-*:-*:-*

http://www.ergotipps.de/wie-fordern-uberkreuzbewegungen-die-konzentration

http://www.sportlerfrage.net/frage/kann-man-mit-aquafitness-muskeln-aufbauen

http://www.birke-wellness.de/search/aqua+jogging

http://www.runnersworld.de/aquajoggingtechnik

http://www.walkingportal.de/Infos/Gesundheit/gehirnzellen-vermehren.html

#6
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Guten Abend,

vielen lieben Dank für Ihre netten, informativen, offenen Antworten.

Sehr interessant!

 Ich finde es sehr bemerkenswert,wie Sie gekämpft haben !

 

Alles Liebe und viel Kraft! Uuuund nochmals DANKE:) 🙂

Ich würde mich über weitere Antworten freuen 🙂

#7

jup11

Quarnbek, Deutschland

Hallo Hauki,

kennst du schon Jan Stoklasek, auch ein Betroffener, der sich viel mit Sport bei neurologischen Erkrankungen auseinander gesetzt hat.

Siehe: http://www.mein-schlaganfall.de/index.html

VG Jürgen

#8
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo!

 

Ich hatte im ersten Jahr nach dem Schlaganfall eine Therapie nach Bobath. Psychologische Behandlungen hatte ich nie.

Tiertherapie hatte ich nicht, aber ich denke, dass viele Patienten darauf ansprechen.

 

Ich gehe drei mal die Woche zum Krafttraining an Geräten und trainiere dann jeweils 2-3 Stunden. Das Training stabilisiert meinen Körper und hilft mir, Folgeschäden meiner Hemiparese vorzubeugen oder zu mildern. Weiterhin verbessert das Krafttraining meine Koordination und ist durch den Kontakt mit anderen Betroffen zu einem sozialen Faktor in meinem Leben geworden.

 

Ich war bis vor 10 Jahren vor meinem Schlaganfall sportlich sehr aktiv. Unter Anderem bin ich 4 Marathons und etliche 10 km Rennen und Halbmarathons gelaufen. Beruflich bedingt musste ich leider das Laufen aufgeben.

 

Außerdem gehe ich von Frühling bis Herbst zu leichten Wanderungen. Mittlerweile schaffe ich 10 km im leichten Gelände. Das ist gut für Ausdauer und Selbstvertrauen.

 

Gruß, Paul

#9
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

hallo,

hört sich gut an hinsichtlich des Krafttrainings........ob dies auf Dauer sinnvol ist, ist fraglich....hatte vor 10 Jahren einen SA

und konnte danach einigermaßen gut gehen.......vor 18 Monaten habe ich im Garten gearbeitet und das sehr stark....

z.B. 15 starke Lohrbeerbaeume entwurzelt und vieles mehr......und danach ging es mir von Monat zu Monat

schlechter und  jetzt kann ich vor Schmerzen kaum laufen oder mich bewegen....Vor dem SA lief ich ebenfalls

Marathon u.a. in New York.......leider geht jetzt gar nichts mehr....Man hat nur Angst das ein zweiter SA fogt und

daher muß  man vorsichtig  mit dem Eigentraining umgehen..

Versuche nun über die KK eine Reha in einer Schmerzklinik.

LG

Peter

#10

jup11

Quarnbek, Deutschland

Hallo Peter,

die Schmerzen, die sich bei dir eingestellt haben, sind das Krämpfe (Spastiken), Muskelschmerzen oder neuropathische Schmerzen (Nervenschmerzen)?

Hattest du denn schon beim Krafttraining Schmerzen?

VG Jürgen
11718 Aufrufe | 38 Beiträge