Wie die meisten wissen bin ich auf Grund der Pflegebedürftigkeit meines Lebensgefährten in seine Wohnung gezogen. Das heißt ich wollte ihm das Pflegeheim ersparen. Jetzt bin ich rund um die Uhr beschäftigt, mit Haushalt, Pflege, Arztterminen, Therapeutenterminen, Rezepten, Verordnungen, Medis stellen, Medis geben, Toilettengänge, Mundgerechter Nahrungszubereitung, Urinflaschen rauf- runter bringen, mit ihm Treppe rauf, Treppe runter, Nägel schneiden, Rasieren...vom Ämterkram ganz zu schweigen. Nebenbei gehe ich Arbeiten. 75% bei einem Pflegedienst in einer anderen Stadt.
Jetzt hat sich das Sozial bzw. Grusiamt gedacht, eheähnliche Lebensgemeinschaft! Was übrigens eine Vermutung ihrerseits ist, ich habe niemals eine Aufklärung zu diesem Begriff bekommen! Da bitten wir die Frau doch jetzt mal zur Kasse! 1050 Euro verdiene ich, 324 Euro soll ich behalten dürfen.
Das ich mich an den Unterkunftskosten (Miete) und Verbrauchskosten beteilige leuchtet mir ein. Aber alles andere bedeutet für mich: Ars..h aufreißen und auf Sozialhilfeniveau runter geschraubt werden. Meinen 16 Jahre alten Polo kann ich dann nicht mehr finanzieren, also komme ich nicht mehr zur Arbeit. Öffentliche Verkehrsmittel funktioniert nicht, da ich jeden Tag eine andere Arbeitszeit habe und ich für 5 Std. Arbeitszeit 8 Std. und länger, unterwegs wäre. Abgesehen davon brauchen wir ein Auto bei den vielen Besorgungen und Terminen.
Außerdem könnte ich auch meine beiden Kater nicht mehr unterhalten. Hört sich albern an, aber für mich sind es Familienmitglieder. Den ältesten habe ich seit über 14 Jahren! Und für Tano sind sie sehr wichtig wenn er allein ist.
Ich könnte mir keinerlei Auszeiten mehr gönnen, weil finanziell nicht möglich. Burn out ist vorprogrammiert.
Und überhaupt sehe ich das auch nicht ein. Ich hatte vorher mein eigenständiges Leben. Ich bin hier um mich zu kümmern.
Hätte er nun eine polnische Haushaltshilfe (oder jemand anderes) wäre die ja auch hier im Haus. Und sie/er würde eine Entlohnung bekommen! Wieso zieht man mir jetzt das Hemd aus? Da kann ich ja auch sagen schaffe ich physisch und psychisch nicht und halte auch die Hand auf!
Was soll ich machen? Einen Zimmermietvertrag mit ihm abschließen und eine Entlohnung fordern? Den Spieß umdrehen? Oder ausziehen damit hier eine fremde Pflegeperson einzieht? Die dann finanziert wird?
Das kann es doch wohl nicht sein!