#11
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Hallo zusammen,

 

das mit dem Üben habe ich verstanden und werden wir natürlich auch machen. DANKE!

@Hannes: Darf ich fragen was Du für Übungen so gemacht hast und was Du für Dein Kurzzeitgedächtnis für Anwendungen vom Arzt verschrieben bekommen hast? Mich wundert immernoch dass mein Dad nach der Reha nichts an weiteren Behandlungen verschrieben bekommen hat. Vielleicht wäre es sinnvoll wenn ich mal mit zum Arzt gehe statt meiner Mutter. Ich bin ein Mensch der doch eher auf Leute zu geht und Dinge hinterfragt. Meine Mutter ist da eher ruhig und nimmt hin was der Arzt sagt.

 

Gruß Timo

#12
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Zitat von: timo20379

Hallo zusammen,

 

das mit dem Üben habe ich verstanden und werden wir natürlich auch machen. DANKE!

@Hannes: Darf ich fragen was Du für Übungen so gemacht hast und was Du für Dein Kurzzeitgedächtnis für Anwendungen vom Arzt verschrieben bekommen hast? Mich wundert immernoch dass mein Dad nach der Reha nichts an weiteren Behandlungen verschrieben bekommen hat. Vielleicht wäre es sinnvoll wenn ich mal mit zum Arzt gehe statt meiner Mutter. Ich bin ein Mensch der doch eher auf Leute zu geht und Dinge hinterfragt. Meine Mutter ist da eher ruhig und nimmt hin was der Arzt sagt.

 

Gruß Timo

Hallo Timo,

bis Hannes wieder da ist, möchte ich dir auch schon mal den Rat geben, nicht nur mit dem Hausarzt zu sprechen, sondern ganz klar eine Überweisung zu einem Neurologen zu erbitten.

Von dem wirst du mit Sicherheit eine Verordnung zur Ergo-Therapie bekommen, und dort wird man mit deinem Papa Hirnleistungstraining üben.

Nach einer Reha nur zu Hause sein, ist fatal.  Man übt dort nicht immer freiwillig oder vor allem effektiv.

Gleichzeitig möchte ich aber sagen, dass du nicht die Hoffnung haben solltest, mit diesem Üben ist in einer bestimmten Zeit alles wieder "gut".

Ich glaube, dass man den alten Zustand auch bei besten Konstellationen nicht mehr erreichen wird.

Ich hab die Erfahrung gemacht, dass es auch nicht nur um das Kurzzeitgedächtnis geht, sondern um die Konzentration, um Defizite in der Aufmerksamkeit, in der Wahrnehmung.

Ich habs schon mal bei einem anderen Thema kurz beschrieben.  Bei meinem Mann war es so, dass er am Anfang z.B. versucht hat, beim Tisch abräumen zu helfen. Da hat er dann seine Tasse und seinen Teller mitgenommen.

Mein Geschirr aber nicht. Das hat er eventuell nach 10 Minuten "zufällig" gesehen und hat es dann auch weggebracht.  Manchmal blieben auch noch Zucker und Milch übrig.

Er ist oft 4- 5 mal gelaufen, bis er alles hatte. Ich hab ihn gelassen, hab in die Zeitung geguckt und ihm nicht das Gefühl gegeben, ich kontrolliere, ob was klappt oder nicht.

Jetzt nach einem halben Jahr klappen diese Dinge besser. Aber auch nicht so wie vor dem Einschlag.

Oder noch ein Beispiel, er versucht, die Betten zu machen.  Da finde ich dann die Knöpfe vom Kopfkissen auf der Außenseite und oben.  Ich dreh dann alles in die richtige Richtung.

Weil ich mir in dem Moment immer vor Augen führe, dass er im letzten November im Koma, gelähmt und beatmet keine Zukunftsprognosen von den Ärzten mehr hatte.

Es tut mir unheimlich weh in solchen Momenten, ich habe auch unglaubliche Angst, dass wieder etwas passieren könnte und steh nur unter Druck und Anspannung.

Aber, gemessen an vielen anderen Familien hier, geht es uns gut.  Wir können zusammen raus, ein wenig laufen, und wir können zusammen sprechen.

Da ist es dann total egal, wie rum die Knöppe an den Kopfkissen liegen.

Wollte damit nur sagen, es ist meist mehr als "nur" das Gedächtnis, was betroffen ist.

Deshalb keine Zeiträume einplanen, besser ist es, zu sagen : Mal schauen, wo wir nächstes Jahr um die Zeit sind...

Liebe Grüße und einen harmonischen Sonntag für Alle vom WiWu

 

 

#13
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Hallo timo

Winterwunder hat etwas ganz wichtiges geschrieben  und ich glaube das es schon einmal zur sprache kam . Gedächtnis bedeutet auch  nicht nur einmal memori zu spielen und fertig.

Ich versuche es auch nochmal anders ...

Ich bin froh wieder im garten arbeiten und wohnen zu können,was bedeutet das ich fast 6 monate dort lebe und zum überwintern nach hause komme. In den 6 monaten brauche ich keine treppen zu laufen und was glaubst du was passiert ?

Ich stehe hier zuhause wie doof vor den stufen und überlege was und wie und welches bein ich zuerst auf die stufen setze. Mein gedächtnis wurde nicht täglich mit diesem laufen gefordert und muss es erst wieder in das *schubfach* treppen laufen einordnen.

Das ist auch mit Gedächtnis  gemeint. Das tägliche einerlei beherrschen,wissen wie es geht und eine lösung finden.,Man möchte wie vorher sein und das was da fehlt muss fast täglich geübt werden und wenn nicht .......siehst du was einem passiert, der denkt das fast alles klasse flutscht  und kein arzt der welt kann da mit pillen helfen oder etwas sagen ,was man nicht vergißt.

Dein papa will sicher auch kein studium machen also seid zufrieden mit diesem täglichen bewältigen der dinge,die er braucht um wieder das machen zu können was er zum täglichen leben braucht. Überfordert ihn nicht,es wird nix wieder wie es war,etwas bleibt immer zurück.

Also ,ich habe die stufen natürlich geschafft und WIWU schreibt das es auch egal ist wie rum die knöppe liegen .Auch ihr findet die richtige mitte,die für euch alle akzeptabel sein wird....gruß Belli

 

 

#14
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Ich habe mit meiner lieben Freundin Marion immer Anagramme gelöst.

Wir haben uns hier im Forum kennengelernt, durch das Lösen der Anagramme.

Seitdem sind wir vier mit unseren Ehepartnern sehr eng freundschaftlich verbunden.

L.G. Klaus

#15
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Hallo Timo,

zuerst einmal gebe ich Allen, die sich bisher zu deinen Fragen geäußert haben uneingeschränkt recht. So habe ich es auch eingangs gemeint. Alles was ein SA-P auf geistiger Ebene macht wird sich positiv auszahlen, auch wenn es nur kleine "Schritte" sind. All das hängt natürlich auch mit deem Grad der Betroffenheit zusammen.                                                                                                                                                                  Ich habe deine Äußerungen so verstanden, das die geblieben Auswirkungen bei deinen Pa nicht so extrem sind ?

Viele Methoden, die einem von Therapeuten gerade zu geistigen Fitness empfohlen werden, sind allerdings Hilfen zur Selbsthilfe und die braucht Motivation. Das ist wie eine Auffrischung des Selbsterhaltungssystems.

Ich denke, es ist wichtig das auch dein Vater für sich seine Mankos erkennt und versucht sie abzustellen, ebenso wie deine Mutter vielleicht noch den Schock der bedrohlichen Situation überwinden muß. Nur wenn man weiß, wo es hapert, kann man entsprechende Abhilfe evtl. ereichen.                                                                                                                          Der/die Neorologe/in ist da wichtig und der richtige Arzt.

Gruß Hannes

Ps.: meine Übungen waren/sind die sinngemäße Wiedergabe von Zeitungsartikeln einige Zeit nach dem Lesen mit Beantwortung von Fragen nach zB. der Zeit, wieviel und welcher Personen, Orte usw. , eine andere Übung ist das konstruieren einer Geschichte mit einigen vorgegebenen Wörtern, die bei der nochmaligen Wiedergabe nach einer halben Stunde in der gleichen Reihenfolge erscheinen sollten. Anspruchsvoll aber je nach Möglichkeiten wandelbar;)!!


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#16
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Hallo zusammen,

 

zunächst Danke für die vielen Tipps und Infos!

Werde auf alle Fälle mit dem Hausarzt sprechen, dass wir eine Überweisung zum Neurologen bekommen. Aber zunächst fahren wir morgen für ein paar Tage ins Allgäu um mal den Kopf wieder etwas frei zu bekommen und mal was anderes zu sehen 🙂

Wenn wir am Mittwoch wieder zurück sind werde ich gleich anrufen.

Vielen Dank noch einmal an ALLE!

Gruß Timo

#17
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Zitat von: Marie2

cogpack ist gut, aber irrsinnig teuer, außerdem so umfangreich, dass man sich als Laie kaum darin zurechtfindet. Viele Ergotherapeuten arbeiten aber damit,kann man nach Absprache mit dem Arzt dort machen. Mehr bringen langfristig allerdings Alltagsdinge.

Wenn man ein Programm selbst kaufen will, haben die billigere: http://www.rehaware.de/, man kann auch Demos bestellen und /oder runterladen.

Danke Marie, werde die runterladen. Mein Mann haßt Memory und war nie ein Spielefan, aber PC kann ich mir gut vorstellen, daß er da eher rangeht. Wird auch in der ambulante Reha mit ihm gemacht.

LG,

nette 

#18
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Zitat von: karhan

Hallo Timo,

ich denke, alle bisherigen Aussagen haben einen Tenor, üben, üben, üben... und Gedult!

Was ich bei meinen Äußerungen noch vergessen hatte ist folgendes.- Obwohl ich keine erkennbar koknetiven Einschränkungen hatte, war mein Kurzzeitgedächnis so stark eingeschrängt, das bei wichtigen Gesprächen mit Ärzten usw. immer meine Frau dabei sein musste.

Inhalte konnte ich erst nach rund 4 Monaten wieder klar zuordnen oder behalten. Dann ging`s allerdings recht fix und heute, 2 Jahre später, ist mein Gedächnis nicht erkennbar schlechter als vorher.

Allerdings sind hin und wieder Aussetzer da mit denen man aber leben kann, Kalender  und Notizblock betreuen wie ein Manager, dann klappt`s schon;)!

Gruß Hannes

Das macht mir Mut, mein Mann hat da die größten Probs (3 Monate nach SA). Ich mag schon manchmal nicht mit ihm reden, weil ich denke, er weiß es eh gleich nicht mehr. Auch Dinge, die er gerade getan hat, sind 1h später evt. weg, dann diskutiert er, wenn ich ihm sage, du hast doch den Käse selbst gerieben. Nun hoffe ich doch, daß das auch noch besser wird.

LG,

nette  

#19
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Hallo nette,

ein bisschen Mut machen kann ich dir auch noch und gleichzeitig auch noch viel Geduld wünschen.

Bei uns ist es am 20.November genau 1 Jahr her mit dem Aortariss und dem Schlaganfall.

Mein Mann hat auch die meisten Probleme immer noch mit dem Kurzzeitgedächtnis, aber es ist gegenüber den ersten Wochen und Monaten besser geworden.

Da wusste er nach 1 Stunde nicht mehr, was er mittags gegessen hat. Oder hat mir mindestens 3, 4 Mal die gleichen Dinge erzählt.

Z.B., wenn wir zusammen einkaufen waren und ausführlich besprochen haben, welche Zahnpasta wir nun mitnehmen, hat er 2 Stunden später zu Hause gesagt, dass wir noch Zahnpasta kaufen müssen, die sei alle.

Ich bin innerlich immer verzweifelt und durfte es mir doch nicht anmerken lassen.

Heute fragt er z.B.. ob noch Rosenkohl und Hackbraten von gestern da sind. Und das ist dann auch alles folgerichtig. Ich freu mich dann immer wie ein kleines Kind.

Es gibt aber immer noch Aussetzer, bei denen ich wieder total mutlos werde.

Grade gestern war es so.  Wir haben zusammen Sprudelkisten in den Keller getragen.

4 Stück, sind dementsprechend auch 4 mal gegangen und haben uns dabei noch ausführlich unterhalten, dass die Kisten für einen alleine zur schwer sind.

2 Stunden später fragte er mich dann, sag mal, hast du die Kisten alleine runtergeschleppt oder hab ich mitgeholfen ?

Wobei jetzt ja schon wieder ein Fortschritt ist, dass er sich überhaupt an das Runtertragen erinnert hat.

Wichtig ist, nicht das Unterhalten aufgeben, das sind alles wichtige Impulse.

Also Kopf hoch und durch !

Liebe Grüße vom Wiwu !

 

 

 

#20
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Gedächtnis ist ein weites Feld. Fakten habe ich nie vergessen. Aber mein Problem war (und ist teilweise) die Aufmerksamkeit. Gehört zum Kurzzeitgedächtnis, hat mir mal ein Neuroradiologe erklärt. im ersten Jahr habe ich mir bei jeder Staßenbahnfahrt das Handy als Wecker gestellt. Also an der Haltestelle geguckt, wie lange die Fahrt dauert und dann in der Bahn gerechnet und das Handy eine minute vor dem Aussteigen bimmeln lassen, um das Aussteigen nicht zu vergessen. Ab und zu passiert es mir immer noch, aber "Wecker" stelle ich nicht mehr. Ich lasse auch noch öfters Schranktüren offen stehen, wenn ich was rausgeholt habe. Aber mit der Zeit passiert es immer seltener, ist alles Training!

LG Marianne

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