HI, Tanja
Da meine Frau im Mai dieses Jahres auch ein Hirblutung erlitt, kann ich dir evtl. einige HInweise geben, auch in der Folgezeit, wenn du Fragen hast.
Erst einmal nehme ich an, dass die CT im örtlichen Krankenhaus nicht fachgerecht ausgewertet wurde. Wie kann es sein, dass eine massive Blutung nicht erkannt wird. Kann die evtl. in den Tagen bisher aufgetreten sein? Kaum, denn eine HIrnblutung ist kein Schlaganfall wenn auch die Folgen ähnlich sind.
Erster Ratschlag daher: Den Ärzten nicht blind vertrauen, sondern immer wieder nachfragen und Termine mit ihnen ausmachen, auch wenn du denkst, du störst oder ähnlich. Den ersten Schritt hast du ja getan, sehr gut, aber auch in der Intensivstation der UNI weiter nachfragen und dich nicht davon abhalten lassen, dass der betreffende Arzt zu beschäftig sei. MIndestens zum Oberarzt vordringen, falls Chefarzt beteiligt ist, zu dem vordringen. MÖglichst viel mit dem Pflegepersonal sprechen, denn du kannst ja nicht immer dort sein.
Möglicherweise ist im örtlichen Krnakenhaus schon einiges versäumt worden. frage in der UNI nach dem Ergebnis der CT. Bei meiner Frau war eine schwere Hirnblutung im Hirnstamm und es konnte nicht operiert werden, da noch schlimmere Folgen drohten. Es wurde nach nach einiger Zeit eine 2. CT gemacht, um zu sehen, ob "Wasser" die umliegenden Hirnareale unter Druck setzte. Das war nicht der Fall und sie hat nach einiger Zeit mit Beatmung wieder Lebenszeichen gezeigt. Die Ärzte sprachen von einem kleinen Wunder. Das zeigt, dass auch sie nie wissen, wie ein Patient sich erholt. Je jünger er ist, desto mehr Aussichten.
Du schilderst nicht genau den Zustand deines Vaters. Keinerlei Reaktionen? Ich hatte meiner Frau, die kurz im Koma lag eine CD mit ihrer Lieblingsmusik über Kopfhörer zugänglich gemacht und auch ein Pfleger bestätigte mir, dass so etwas helfen kann.
Nur leider erfährt man das alles nur durch Zufall statt dass ein Arzt mal hinsichtlich solcher Maßnahmen von Angehörigen informiert. Sprich zu deinem Vater ins Ohr auch wenn er keine Reaktionen zeigt, lass ihn etwas Angenehmes riechen. Sei oft bei ihm.
KÜmmere dich schon mal um eine gute Reha, denn die wird nötig sein, dabei ist deine Erreichbarkeit der Reha für Besuche wichtiger als die Qualität, die ja meist nur auf HÖrensagen beruht. Falls dein vater von der Intensivstation in eine Zwischen-Station kommt, was bei meiner Frau der Fall war, bevor sie in die gewünschte Reha kam, vergewissere dich, dass er schon dort ausreichende Therapiemaßnahmen bekommt, Logopädie, Physiotherapie, Ergotherapie. Die Krankenhäuser sparen und haben oft nicht genug Personal. Du kannst aber externe Therpeuten engagieren - mit Verordnung eines Arztes.
KOmmt dein vater gleich in eine Reha, gilt auch dort, über alles genau auf dem Laufenden sein, auch bei den Therapiesitzungen dabei sein, so weit man kann. Guck dir von denen was ab, vieles ist leicht nachzuvollziehen.
Gib die Hoffnung nie auf, es ist so vieles möglich und viele Besserungen kommen unerwartet und oft erst nach langer Zeit.
Lieben Gruß