#1
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Michael

Gast

Hallo erstmal.
 
Vor 6 Tagen mußte ich die Wohnung meiner Mutter von der Feuerwehr öffnen lassen, man fand meine
Mutter mit einem Schlaganfall, und brachte sie sofort in ein Krankenhaus. In der Küche fand ich
verschimmelte Speisen, dies hätte es nie gegeben. Also mußte sie ja schon länger dort liegen.
Das ist ja fürchterlich! Jedenfalls erkennt sie alles und reagiert auf Sprache recht normal.
Gelacht wird aber nur wenn man selbst lacht. Sie kann alle Wörter nachsprechen, jedoch alles
was sie selber Erzählt ist fast immer zu 100% undeutbar.
 
Sie kann sich mit leichter Hilfe aufrichten und auf dem Bettrand sitzen, scheinbar ist der rechte Arm
komplett gelähmt. Kratzen und anfassen bemerkt sie dort aber. Ihren Namen weiß sie auch.
 
Sie ist nun aus der Intensiv in eine Reha-Klinik umgezogen. Ursache für den Schalganfall
ist eine Herzinz- insuffizients mit Kammerflimmern (dadurch gerinsel Bildung).
Auf dem CT Bild sind ca. ~17% der rechten Gehirnseite verdunkelt. (geschätzt)
 
Sie erklärt nun das sie Nachhause will, einige Worte sind natürlich verständlich, nur
sätze nicht. Morgen ist es nun eine Woche her, mit was muß man nun blos rechnen?
 
Wird die Sprache je besser werden? Mir gefallen auch teilweise nicht die Inhalte, dessen was
Sie sagt bzw. was von mir verstanden wird.
 
Das schlimmste ist also die Sprache, ich glaube sie bildet keine sinnigen Sätze, unabhängig
davon ob ich sie verstehen würde. Nachsprechen ist jedoch kein Problem, sogar abwandlungen des
Nachgesprochenen mischt sie ein, und freut sich wenn ich dabei lachen muß.
 
Leider erinnert sie sich  nicht daran, das wir sie Vortags besuchten. Datum und
Zeit scheint nicht korrekt verarbeitet zu werden, sie verlangte nach einem Kalender.
Sie weiß nicht wie alt sie ist, sagt aber "achjaaa" wenn ich es ihr mitteile.
 
Ich weiß jetzt nicht wie das weitergehen wird.
 
welch ein schrecken.
 
Wird sie bald in ihre Wohnung umziehen können ???
 
 
 
 
 
 

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Unbekannt (Gast)« (15.02.2008, 19:01)
#2
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Michael,
 
das muss schlimm für Dich sein, was Du in der letzten Woche alles erlebt hast. Kann ich gut nachvollziehen. Tja, zu den medizinischen Aussichten kann hier wohl keiner so genau was sagen, denn es ist immer auch entscheidend, welcher Bereich genau betroffen sind, welche Persönlichkeit Deine Mutter ist, und 1000 andere Faktoren, die einen Prozess beeinflussen...
Wie Du hier im Forum nachlesen kannst, verbessern sich IM ALLGEMEINEN viele Dinge über die Zeit. Auch die Sprache. Dafür kann Dir hier natürlich für Deine Mutter auch niemand eine Garantie geben...
 
Die Reha ist sehr wichtig. Und je länger Du Deine Mutter dort halten kannst, desto besser ist das! Klar, dass man lieber zu Hause ist, aber Deine Mutter ist doch noch gar nicht in dem Zustand, allein zurecht zu kommen. Soweit ich weiss, dauert eine Reha minimun 3 Wochen. Sprich mit den behandelnden Ärzten: was sagen die? Wie sind die Aussichten? Hast Du die Fragen, die Du hier im Forum gestellt hast, schon den Ärzten stellen können? Denn eigentlich können die am ehesten darauf antworten.
 
Pauschal möchte ich sagen, dass die Erholung von einem Schlaganfall mehr oder weniger viel Zeit beansprucht. Dann hat Deine Mutter ja noch die andere Baustelle, das Herz. Deine Mutter muss in der Reha mindestens 3 Wochen bleiben, damit man überhaupt eine Prognose stellen kann, man sie medikamentös einstellen kann und so weiter. An Deiner Stelle würde ich auf jeden Fall versuchen, dass die Reha noch verlängert wird, um die Genesungschancen entsprechend zu erhöhen.
 
Du solltest auch mit dem Sozialdienst in der Reha sprechen und Dich beraten lassen, welche weiteren Schritte jetzt erforderlich sind. Denn Deine Mutter beurteilt ihren jetzigen Zustand vielleicht nicht ganz realistisch und äußert womöglich emotionale Wünsche in Richtung nach Hause in die eigene Wohnung (verständlich, aber vielleicht nicht mit gutem Gewiseen umsetzbar!?).
 
Ich drücke Euch fest die Daumen! Beste Grüße von Kate

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Kate« (16.02.2008, 11:03)
#3
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Michael

Gast

Hallo Kate,
 
danke für deine Hinweise ! Stimmt, im Moment ist mein Zustand bezüglich all der Fragen
auch garnicht gut. Ärzte sehen wir wenige, und wenn sind die Aussagen unbestimmt.
Schade das man da nicht mal eine Hinweisbroschüre oder sonnst irgend welche Infos 
bekommt, naja es gibt ja das Internet 🙂
 
"Desto länger in der Reha desto besser", warum habe ich das Gefühl das
Mutter eher in einem "Sichenheim" angekommen ist ?  Vielleicht habe ich auch erstmal
selbst nur einen verschwommenen Überblick!! Sie ist in ein Krankenhaus gekommen
das meiner Meinung nach garkeines ist(Equipment fehlt), eher macht das den Eindruck
eines Altenheimes.
 
Oft höre ich von Mutter verständliche Dinge, zb. das neueste Schlagwort "Eiertanz",
das entweder auf das Problem der Wortbildung zeigen soll, oder generell eine geistige
Zustandsbeschreibung sein soll.
 
Sie sagt auch Adieu, das heißt abschied für lange bei uns. Also alles was wie aus der
"pistole" Geschossen sagbar ist, kann sie mit Verstand sagen. Sowie aber
Sätze aus Erinnerung/Erfahrung oder Wunsch gebildet werden sollen kommt
kein verständlicher Laut zustande.
 
Vor jahren hatte Mutter einen Hund, ich suche ja Themen über die ich mir Ihr reden
kann, ich erwähnte den Namen des Tieres, dabei entsatnd Sorge und eine Fragende
Gesichtssituation, erst als ich betonte das der Hund schon lange tot ist, ließ sie eine
achja Mimik erscheinen. Oft frage ich ob wir eine Pause machen sollen mit all den
Abfragen und Wortübungen, dann sagt sie Ja, frage ich das selbe erneut
sagt sie Nein.
 
Wenn wir Wörter üben kann sie eigentlich alle nachsagen, wenn ich sage lauter
wiederholt sie jedoch das Wort selbst "lauter" oder ich sage sprech mal nach.
Dann spricht sie genau den aufforderungssatz nach.
 
Ich bin mir völlig unsicher wie die Situation im Geiste ist, ich zeige Ihr handy
Videos die ich in Ihrer Wohnung machte, sie ist sehr interessiert daran.
 
Alle 10 Minuten macht sie dann die Augen zu, und braucht scheinbar eine
Pause.
 
Das Sitzen am Bettrand ist sehr wackelig, ich befürchte sie rutscht ab
und würde dann hinfallen.
 
Oh gott ich schreibe zu viel. Am Montag  gehe ich als Informatiker
arbeiten, ich wünschte ich hätte einen Job als Gärtner. Ich werde
meine Arbeit garnicht in den Griff bekommen. Ich hatte eine Woche
Urlaub.
 
Ohh mann wie man sieht wüßte ich nicht wem ich das sonnst alles erzählen
wenn nicht einfach hier, ich kaufe gerade einen DVB-T Handfernsher so
hoffe ich das über den TV das neuronale Netz angefeuert wird, wenn
ich auf der Arbeit bin.
 
 
grüße
 Michael
 
 
 
 
 
 
 
 
    

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Unbekannt (Gast)« (17.02.2008, 01:01)
#4
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Michael,
 
du schreibst, die rechte Hirnhälfte ist betroffen, dann müsste sie links gelähmt sein. Das bedeutet aber auch, dass sie alles versteht, was du ihr sagst und sie wird sprechen können, wenn sie ihren Zustand begreift.
 
Jedenfalls ist nicht das Sprachzentrum betroffen, das sich in der linken Hirnregion befindet und eine Aphasie auslösen könnte.
Der Geisteszustand deiner Mutter ist normal und so rede auch mit ihr. Wenn sie den Eindruck gewinnt, dass du sie nicht für voll nimmst, verunsicherst du sie.
 
Auf der anderen Seite sprichst du von einer rechtsseitigen Lähmung, hier wäre die linke Hirnhälfte betroffen und sie könnte mit der Sprache Probleme haben.
Fernsehen hat mich die erste Zeit überfordert, eine Bildertafel, die mir meine Frau übers Bett hängte, war besser.
 
Gönne deiner Mutter viel Ruhe und schlaf. Gib ihr nur die Sicherheit, dass du für sie da bist und motiviere sie zur Rehab.
 
Mitpatienten, die nicht sprechen konnten, sprechen heute ganz normal!!!
 
Ich weiß nicht wie alt deine Mutter ist, aber sie kann wieder auf die Beine kommen.
 
Liebe Grüße Manfred

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Manfred_Mader« (17.02.2008, 06:44)
#5
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Michael

Gast

#6
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Michael!
 
Deine Mutter befindet sich Deinen Schilderungen wohl in der Geriatrie, richtig? Ich kann Deine Erfahrungen absolut teilen, dass dies leider nicht vergleichbar ist mit einer anderen Reha...Meine Mutter haben sie auch gegen unseren Willen mit 63 dort reingesteckt. Da wurde sie wie ein seniles 95jähriges Ömchen behandelt, wenn überhaupt.
 
Wir haben da dann eine riesen Welle gemacht, uns massiv mit der "Anstaltsleitung" angelegt und eine Verlegung in eine neurologische Reha durchgesetzt. Das war aber ein unglaublicher Kampf....
 
Ich empfehle Dir, bei Deinem nächsten Besuch einen kurzen Brief für den behandelnden Arzt dazulassen, dass Du gern eine Kopie des Behandlungsplanes/ Therapieplanes hättest. Vielleicht machen den auch kooperative Schwestern. Ich habe nämlich gerade in der Geriatrie erlebt, dass die so gut wie gar nichts getan haben. Da wurde alles behandelt, vom Oberschenkelhalsbruch bis zum Herzinfakt, aber alles so pseudo-mäßig.
 
Dann wurde häufig nicht das umgesetzt, was auf dem Plan stand. Am besten, Du rufst auch mal bei der Krankenkasse an und erkundigst Dich, welche Förderungen sie nach Verlassen der Geriatrie haben kann, evtl. Tagesklinik. Auf jeden Fall ist es wichtig, dass Du Dir beim Sozialdienst einen Termin holst. Wenn Du das Gefühl hast, dass Deine Mutter nur "verwaltet" wird, aber nicht therapiert, dann äußere dort auch die Kritik.
Wichtig ist auch, dass Du mit dem Sozialdienst sprichst, wie es nach Entlassung weiter gehen kann. Stichpunkt Pflegestufe, Besuch eines Pflegedienstes, was kostet sowas. Evtl. Beantragung eines Behindertenausweises, was auch steuerliche Vorteile haben kann und so weiter. Alles lästig und zeitaufwendig, aber als Angehöriger mußt Du Dich damit ja auseinander setzen, denn wenn die "Reha" vorbei ist, setzen die Deine Ma vor die Tür. Und so wie Du es schilderst, kann sie erst einmal ja nicht ohne Hilfe zurecht kommen.
 
Beste Grüße von Kate
#7
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Geißböckchen73

Gast

Hallo, ich hatte meinen Schlag am 1ten Januar, ging Gott sei dank glimpflich aus. Bei deiner Mutter scheint das ja nicht der Fall zu sein, muß sie denn nicht in eine Reha ????
 
Soweit wie ich weiß müssen alle Schlaganfallpatienten zur Reha, und dort sieht man dann wie sich die Sache entwickelt, und man wird auch wieder flott gemacht, soweit wie es in ein paar Wochen möglich ist. Der eine besser der andere weniger besser.
#8
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Michael

Gast

Oh weh.. also sie ist hierhin gekommen:
 
 
Sie hat sich heute die Magensonde selber rausgezogen, und will die Pfleger mit der rechten Hand
hauen. Oft erkundigt sie sich nach dem Hund der schon 2 Jahre tot ist, morgen ist Monatg ich muß
nach einer Woche Urlaub arbeiten gehen , Bruder und meine Frau fahren zum Gespräch ins
Krankenhaus (mit dem Arzt) überhaupt das erste Gespräch.
 
Ich bin jetzt erstmal selber hilflos, und moniere auch bei meinen Angehörigen die Situation, man
trägt mir schwarzmalerei nahe. Ich hoffe das ich stufenweise durch den Sumpf steigen werde.
 
Giaterie hört sich an wie Sichenzentrum, Reha übungen wurden mir gesagt:
(von einem Arzt den ich auf den Fluren nahe meiner Mutters -Zimmer antraf) werden
gemacht. Ich habe keine Ahnung in welchem Umfang .
 
Ich versuche morgen den Inhalt des Gespräches abzufragen von meiner Frau und dem Bruder
die gehen ja zusammen hin.
 
Mutter hat einen GlukoseTropf neben sich stehen, nachdem sie sich den Schlauch aus der Nase
zog, ist das wohl die direkte Künstliche Ernährung, man wird morgen sagen: Man könne
sie nicht gehen Ihren Willen behandeln oder sone \*pfui\* sorry ich habe gerade keinen
Plan und hoffe morgen besser bescheid zu wissen.
 
Dank für eure Hilfen und Hinweise, ich will das alles mit "einbauen".
 
grüße
  Michael aus Berlin
#9
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Michael!
 
da für mich auch einiges neu ist kann ich nicht viel da zu sagen ich wünsche dir und deiner Mutter aber alles gute und das du die Kraft hast dieses durch zu stehen .
ich hoffe deine Mutti kommt bald in einer reha da wirst du sehen das es auch mit ihr Fortschritte macht ich wünsche es dir so sehr.
ich habe aber von meiner Mutti erfahren das meine Oma damals auch mit 77 einen Schlaganfall hatte und es hat sich nach einiger zeit auch gebessert und sie ist wieder gesund geworden ich hoffe es wird bei deiner Mutti auch so sein .
lieben Gruß andy
#10
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Michael,
 
das Sie gerade jetzt viel Ruhe haben möchte ist klar, ich habe die ersten 2 Monate nach meinem SA auch sehr viel geschlafen. Wenn Du schreibst, es ist kein KH, bekommt Sie Logopädie und Ergo bzw. Physio?
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