#1
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pooly77

Gast

Hallo zusammen...

mein Vater hatte vor einigen Jahren 2 Schlaganfälle und diese recht gut verkraftet (körperlich), allderings seelisch weniger.
Ich sehe das alles aus einer gewissen Distanz und stelle leider immer wieder fest das diese Krankheit doch immer wieder nahe stehende Angehörige stark darunter "mitleiden" und das dadurch in einer gewissen Art und Weise auch die Beziehung darunter leiden kann.

In meinem Fall muss meine Mutter immer wieder persönliche (verbale) Attacken meines Vaters aushalten. Was ich persönlich nicht kann und mich distanziert habe.
Ich frage mich manchmal wie sie es dennoch schafft soviel Verständnis (und sie hat wirklich sehr sehr viel dafür aufgebracht) sie noch hat, denn manche Dinge gehen wirklich unter die Gürtellinie - ich will jetzt nicht in die  Details weiter gehen.
Was sich natürlich letzen Endes auf die Beziehung nieder schlägt.

Wie esht ihr das als unmittelbar betroffene? Merkt ihr auch manchmal das es an Eure Grenzen geht, das die Beziehung doch darunter Leidet (in welcher Form auch immer).
Wie gesagt ich sehe es eher als Außenstehender und muss sagen das mich ebne einige Dinge recht traurig stimmen etc.
Oder meint ihr das ihr letzen Endes gestärkt aus der ganzen Sache heraus gegangen seit?


#2
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Unbekannt

Gelöscht

hi
 du sprichst genau das an, was mir momentan soviel kummer bereitet.
mein dad hatte letztes jahr im mai auch einen sa und ist mitlerweile rund um die uhr aggresiv.
den ganzen tag über nörgelt er an meiner ma rum, kritisiert sie bei allem was sie tut oder macht sich über sie lustig.
ich weiss gar nicht wie die frau das schafft ihm trotzdem noch jeden tag guten morgen zu sagen.
er scheint einfach nicht zu begreifen, was er da dauernd sagt, denn all unsere erklärungsversuche und bitten, sich doch zu überlegen was er da so sagt prallen völlig an ihm ab.
ich als tochter kann das auch gar nicht ab und meine ma tut mir so leid.
sie hat seit seinem sa so unendlich viel geleistet, das ich sie (hätte ich die kraft dazu 😉 ) tag für tag auf händen tragen würde.
wir wissen so langsam auch gar nicht mehr, was wir noch so tun sollen, damit es besser wird.. 😞
#3
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo!
 
Ja ich kenne das auch. Mein Mann kann das seit er die Hirnblutung  vor knapp 3 Jahren hatte, auch hin und wieder ganz gut. Er geht dann schon mal ganz unter die Gürtellinie. Das passiert meistens, wenn er die Nase gestrichen voll hat von der Krankheit und der Behinderung. Ich versuche dann so ruhig wie möglich zu bleiben. Manchmal dauert der Wutanfall  lange, und manchmal ist er von kurzer dauer. Hinterher reden wir darüber und er entschuldigt sich. Er versteht das auch nicht, warum er sich in dem Moment so extrem da rein steigert. Vor seiner Krankheit hatte er so was nie. Vor 2 Jahren war das ganz schlimm, es war täglich, und nur zu mir. Seitdem bekommt er jeden Morgen eine ganz kleine Dosis Antidepresiva. Das beste ist aber, das seine Psychologin Ihm sagt, das er das recht hat, auch mal wütend zu sein.
 
Naja, so eine schlimme Krankheit, ist halt nicht immer so einfach, aber er ist seit 18 Jahren meine große Liebe und wir haben immer noch eine super schöne Beziehung..............auch wenn mal Tiefs kommen!
 
Aber wie schon ein Autor aus diesem Forum sagt, Nach Regen kommt immer wieder Sonnenschein!
 
Lieben Gruß
Jutta
#4
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Pooly,
 
ich möchte dazu sagen, dass sich unser Weg stark gefestigt hat und unsere Beziehung fester ist, als je zuvor.
 
Eine Beziehung braucht nicht leiden, wenn sich alle ein bisschen Mühe geben.
 
Liebe Grüße Manfred

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Manfred_Mader« (19.02.2008, 22:11)
#5
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Pooly,
 
meine Beziehung ist ein Jahr nach dem SA zerbrochen, weil mein damaliger LG nicht mit meiner Behinderung klar kam. Ich persönlich bin der Meinung, dass jeder, wenn es soweit ist, dass seine eigene Gesundheit physisch oder psychich  darunter leidet das Recht haben sollte zu gehen. Ich bin mir aber sicher, wenn eine Beziehung so etwas übersteht dann ist sie zwar nachher anders aber fester und enger.
 
Vielleicht sollte man dem Psychologen mal sagen, dass klar Dein Vater ein Recht darauf hat wütend zu sein, dass aber nicht unbedingt an den Personen auslassen muß, die Ihn lieben, geht mit ihm in den Wald da solll er seinen Frust rausschreien
#6
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Unbekannt

Gelöscht

hallo,
mir ist dieses phenomän der persönlichkeitsveränderung auch in zwei fällen in meinrm bekanntenkreis aufgefallen, als ich noch "gesund" war.  habe aber es aber dem umstand zugeschrieben, dass diese zwei personen mit einem schlag das rauchen gelassen haben. vieleicht kann man es unter diesem gesichtspunkt sehen.
es kann aber  auch sein, dass meine ansicht in diesem falle unsinn sind.
bei mir selbst blieb damals dieses phenomän aus, das habe ich dem umstand zugeschrieben, dass ich mehr zur gattung gelegenheitsraucher  gehörte.

margy

margy hat seine geschichte unter www.margy-plauen.de aufgeschrieben

#7
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Unbekannt

Gelöscht

Ich weiß, wie selten nach einem Schlaganfall auch die Ursachen gesucht werden (Krankenhaus/Reha).
Ob das was ich nun in vollem Ernst schreibe, auf den Einzelfall zutrifft, muß jeder selbst prüfen.
Ich litt jahrelang an einer Übersäuerung des Körpers.
Eine bedauerliche Folgeerscheinung während der Jahre war auch zunehmende verbale Aggressivität und charakterliche Veränderung.

Oktober 2006:
2 Schlaganfälle (ohne bleibende Nebenwirkung)

Dieses Phänomen der charakterlichen Veränderung läßt sich durch einen ph-Wert Test im Urin eingrenzen.
Ist der ph-Wert selbst am Nachmittag noch im sauren Bereich,
sollte die Ernährung/Lebensweise des Betroffenen überprüft/umgestellt werden.

Diesen Bezug zu meinem Krankheitsbild entdeckte ich leider erst kürzlich und selbst.

Heute z.B. hatte ich den Tag über Kopfschmerzen, mein ph-Wert lag seit dem Aufstehen bei 5,40.
Meine Hausärztin hat Urlaub.
Ich versuchte mich den Tag über so basisch* wie möglich zu ernähren.
Am späten Nachmittag habe ich es wieder geschafft.
pH 7,1 die Kopfschmerzen waren fast weg, inzwischen sind sie weg.

*basisch
https://www.rivaverlag.de/media/articles/220_sample.pdf

Dieser Beitrag wurde bereits 8 mal bearbeitet, zuletzt von »Tillman« (23.02.2008, 07:09)
#8
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Unbekannt

Gelöscht

hallo pooly
du sprichst ein thema an ,dem ich auch ausgesetzt bin.meine frau hatte am 29.12.2005 einen sa mit hirnblutung.
ich weiss nur dass ein sa auch eine persönlichkeitsveränderung zur folge haben kann,allerdingswie weit sie dinge und empfindungen noch im kriff hat ist mir noch nicht klar.ich versorge meine frau vom ersten tage an nach der klinik.
was mich öfter an meine grenzen brachte.mein leben dreht sich nur noch um meine frau dass sie gut versorgt ist ,für die reha und dass sie meine nähe und meine liebe zu ihr spührt.aber immer wieder kommt es vor dass sie mich verbal attakiert.beispiel:wenn ich mal für einige zeit nicht unmittelbar in ihrer nähe bin,30-40 minuten,sagt sie dass sie in ein pflegeheim will,weil ich für sie keine zeit habe.oder sie sagt dass es mir egal ist dass sie im rollstuhl sitzt.für alles was ich täglich leiste und mache ,hat sie in einer solchen situation keine anerkennung.meine empfindungen und meine situation zählen nicht ,nur ihr schiksal ist was zählt, für mich ist das wie ein faustschlag ins gesicht,und ich habe massive probleme mit dem fertig zu werden.ich darf in einer solchen situation nichts gegenteiliges erwiedern,sonst steigert sie sich so rein dass ich angst habe sie bekommt nochmal einen sa.
wenn ich genau wüsste dass das nicht ihre normale haltung mir gegenüber istsondern nur eine sa bedingte überreaktion des gehirns ist, könnte ich das besser verarbeiten und hätte weniger probleme.
aber bis jetzt bin ich noch nicht dahinder gekommen,und meinungen oder erfahrungen habe ich auch noch keine gehöhrt.möglicherweisse ist das ein bisschen ein tabuthema von betroffenen,ich meine sa betroffene nich angehöhrige.
also hoffe ich auf besserung,was mit zunehmenter mobilität meiner frau sicherlich auch wird.
grüsse
leon
#9
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Gelöscht

so wie du es bescheibst leon ist es teilweise auch bei uns zu hause.
mein dad sagt zwar nicht direkt, dass meine ma sich nich um ihn kümmern würde, aber es kommen dann auch mal so kommentare, wie seine meinung würde ja nicht zählen und seine wünsche ( essen, tagesablauf) würden hier ja keinen interessieren. das meine ma sich nur wegen ihm tag für tag abrackert blendet er völlig aus.
ich weiss auch nicht so wirklich, ob er das jetzt gar nicht sieht oder aus irgendeinem grund nicht sehen will.
eigentlich müsste er ja wenigstens ein bischen dankbar sein. aber das ist er nicht.
im grunde sagt er glaub ich gar nicht mehr danke.
zumindest kann ich mich nicht daran erinnerin, dass er dieses wort in den letzten wochen benutzt hat. genauso wenig wie bitte.
warum das so ist versteh ich auch nicht.
 ich kann auch nur hoffen, dass es mit dem schlaganfall zu tun hat und sich das noch bessert.
er bekommt jetzt auch mehr antidepressiva, in der hoffnung dass das auch noch ein bischen hilft.

uns kam auch schon die idee, dass er vielleicht einfach sauer auf meine ma ist, weil sie noch laufen kann. weil sie mobil ist. was meint ihr dazu?
jetz grad ihr betroffenen, war einer von euch sauer auf seinen partner, weil der noch laufen konnte, oder so?

mein dad ist auch in psychologischer betreuung, aber leider nur alle paar wochen.
nach dem letzten termin, soll es auch angeblich deutlich besser gewesen sein mit seinen aggresionen.
hat damit sonst noch jemand gute erfahrungen?
#10
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Unbekannt

Gelöscht

hallo!
auf deinen beitrag tiffy möchte ich noch mal eingehen.ich habe ehrlich manchmal das gefühl dass bei meiner frau so etwas wie eine trotzreaktion vorhanden ist."ich habe einen sa mit schlimmen folgen gehabt,und du als mein mann sollst genau so darunter leiden wie ich" ich muss aber sagen dass meine frau eine sehr liebe person ist und gegen alle leute hilfsbereit.auch mir gegenüber ist sie sehr oft, oder besser gesagt die meiste zeit, sehr nett und lieb.wenn nur nicht immer diesse attaken währen.ich will von ihr für meine arbeitund meine bemühungen keine dankbarkeit,nur ein bisschen anerkennung,denn ich wollte und will immer noch für sie da sein,in jeder situation und alles mir mögliche machen damit ich ihr helfen kann.
irgend wann komme ich dahinder ob das gerede ihre andauernde meinung mir gegenüber ist,oder ob es wirklich mit dem sa zusammen hängt dass sie manche sachen nicht mehr auf die reihe grigt.
möglicher weisse meldet sich ja jemand betroffener und berichtet wie es bei ihm ist.
gruss leon
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