Hallöchen, ich bin neu hier
Im Januar 2011 wurde bei meinem Mann die ganze BSD entfernt. Damit endete eine lange Reihe von OPs (6 Stück) innerhalb von 2 Jahren, da man bei ihm 2009 einen GEN Defekt festgestellt hat, der eine besondere Art von Tumoren bildet. (MEN 1) Dazu hatte er als Vorerkrankung ein Seminom auch 2009. Bis Juni versuchten wir den Zucker TYP 3C in Griff zu bekommen und seine Kräfte die deutlich nachgelassen hatten wieder aufzubauen.
Aber dann erfuhren wir, dass er ein Rezidiv von seinem Seminom hat. Es führte nach Aussagen der Ärzte kein Weg an der Chemo vorbei. So starteten wir Anfang Juli mit Der Chemo (PEB) Erst auch alles super gut vertragen, trotz Diabetes und allem was vorher war.. Aber dann traf uns am 17.7.2011 der Hammer. ER bekam einen Schlaganfall, obwohl er von Beginn der Therapie Blutverdünner gespritzt bekam. Intensiv, Rollstuhl, globale Aphasie –, bis heute!! 2 Tage später NOT-OP da ein flotierender Thrombus in der Carotisgabel saß. Kurze zermürbende Reha. Er lernte wieder laufen – aber nur durch uns Angehörige und Freunde. Er war keinen Tag alleine. Mitte August 2. Chemoblock, bei dem zur Sicherheit eine Chemo-Komponente (Bleomycin) weggelassen wurde. Kurz drauf bekam er beidseitigen schweren Tinitus, der ihm auch bis heute erhalten blieb. September: 3. Chemoblock, der in ein Cortisondelirium mündete. Er bekam Panikattacken, schwerste Ängste und evt. Irrige Vorstellungen, wenn wir mit unseren Ahnungen richtig liegen. Seit dem ist er seelisch nicht mehr derselbe. Es muss zu starken Emotionalen Veränderungen gekommen sein. Ob es sich nun um eine Psychose oder eine schwere Depression handelt kann niemand sagen, da man ohne Sprache nur einen ganz bedingten Gesprächsansatz hat. Eigentlich ging unter der Chemo alles schief, aber schlecht war ihm nie… schwacher Trost. Im November wurde21 Tage bestrahlt. Es schien etwas aufwärts zu gehen: Logo, Ergo, KG und ein paar Wörter. Das Laufen klappt ganz gut. Die rechte Hand nicht wirklich zu benutzen. Die Haare sind wieder da, die Kraft nicht, die Sprache auch nicht und vor allem nicht sein Lachen und seinen Witz, der ihn unter den vielen OPs seit September 09 niemals verlassen hat. Ich will mit meinem Bericht niemand schocken, aber vielleicht hat ja doch jemand eine Idee? Kann man ahnen woher der Schlaganfall kam? Kann mir jemand sagen wie es zu dieser massiven psychischen Veränderung erst 9 Wochen nach dem Schlaganfall kam? Nicht schleichend sondern plötzlich und massiv! Was fällt mir am Schwersten? Die veränderte Psyche, denn wir vermissen unseren besten Mann uns Papa so sehr! Dann die fehlende Kommunikation, auch ja und dann war da noch der unsichtbare Feind Krebs, aber das dafür in doppelter Ausführung. Ich Pflege ihn und leite unsere Firma weiter und das alles erfordert meine ganze Kraft
Trotz all dieser schlimmen Erlebnisse möchte ich lernen jeden Tag das schöne am Wegesrand zu sehen, für das ich dennoch dankbar sein kann. Denn Danken schütz vor Wanken und Loben zieht nach oben. In diesem Sinn liebe Grüße Gabile