#1
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hallo zusammen!

wie ihr mitbekommen habt, mache ich mir seit 12 tagen große sorgen um meinen papa. er hatte einen schlaganfall links, die Arteria cerebri media. in der frühreha macht er physisch immer weitere kleine fortschritte. allerdings hat er eine globale aphasie. er spricht selten und wenn dann, kommt nur ditditditdadada oder ähnliches. auf fragen "antwortet" er mit nicken, kopfschütteln oder schulterzucken. er scheint aber nicht immer alles zu verstehen. die logo hat sich jetzt lediglich auf das essen und trinken versteift, was ich nicht verstehe. er ißt und trinkt wunderbar.

gibt es denn überhaupt eine chance, dass er wieder mehr versteht und sich auch evtl. ein wenig verständlich machen kann? oder ist das eher unwahrscheinlich. kann ich irgendwas dazu tun, damit er sich leichter tut?

gruß

mimianja

#2
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Hallo Mimianja,

wie schon so oft geschrieben wurde, ihr braucht Geduld, Geduld und nochmal Geduld.

Eine Aphasie verläuft bei jedem anders. Manche sprechen nach Wochen wieder, manche nach Monaten und manche gar nicht mehr.  Auch wie Aphasiker hinterher sprechen, ist bei jedem anders.

Vertrau der Logopädin, sie weiß was sie tut. Versuche so oft wie möglich bei der Therapie dabei zu sein. So wirst du ein Gefühl dafür bekommen wie du die Theraphie unterstützen kannst, ohne deinen Vater zu überfordern.

Wenn es dir komisch vor kommt was die Logopädin macht, stelle Fragen, lasse es dir erklären. Du wirst den Sinn früher oder später verstehen.

Es ist ein hartes Stück Arbeit was da auf euch wartet. Viel Kraft wünsche ich euch und einen guten Verlauf! 

#3
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hallo mimimanja,

der sprechaparatfunktioniert mit dem kehlkopf als trenninstrument. 
der kehlkopf wird vom gehirn gesteuert über reflexe.
wenn die reflexe beim essen und trinken richtig funktionieren hat der mensch den hals frei zum reden.
ob das so ist sieht die logo besser als du, vertraue ihr sie hat die erfahrung.

den rest besorgt das gehirn mit ein bischen hilfe alleine.
dazu braucht es aber zeit und ruhe.

l.g.margy 

#4
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hallo inka, hallo margy!

ja, ihr habt recht, geduld, geduld und nochmal geduld ist angesagt. das ist nicht meine stärke, muss ich zugeben. ich würde halt immer gerne was dazu tun, komme mir so hilflos vor, weil ich nicht wirklich helfen kann.

mittlerweile wird papas mimik aber auch besser, das heißt, man kann daran auch manches ablesen. bin mal gespannt, wie lange er noch in der frühreha im kh bleibt, soll ja nur 2-3 wochen sein, dann rehaklinik.

gruß

mimianja

#5
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Ich drücke euch die Daumen!

#6
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Hallo,

mit diesem Thema befasse ich mich schon seit Monaten. Meinen Mann hat es auch schwer getroffen.Alles andere bessert sich in kleinen Schritten, nur Sprache tut sich nicht wirklich etwas. Wobei das Verstehen sich doch schon verbessert hat und das Nachsprechen und zuordnen geht auch besser nur das selbständige Sprechen noch garnicht. Der SA liegt schon fast 7 Monate zurück.

#7
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hallo fuchsie,

ich habe in der selbsthilfegruppe öfters mit patiennten zu tun, die mit der zeit soetwas wie eine aphersie gegen das sprechen, vor allem das selbstständige entwichelt haben. denen muss man manchmal über eine schwelle helfen z.b.sie über sie interessierende themen befragen und sie dann alleine sprechen lassen.
je mehr sie mitbekommen, dass das selbstsprechen funktioniert kommt laangsam die lust am selbersprechen zurück.
das hört sich einfach an, ist aber ein sehr  langwieriger vorgang.

willkommen im forum.

l.g.margy

#8
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hallo margy,

danke für deine antwort. ich bin oft am verzweifeln. ich übe täglich mit meinem mann und 3x in der woche kommt die log. er versucht es einfach nicht von allein mal etwas zu sagen. das nachsprechen klappt ganz gut, aber es würde mich freuen wenn er es allein versuchen würde.habe angst das es nie wiederkommt. eigentlich ist er soweit guter dinge und auch nicht schwermütig und will auch das es weitergeht. jedesmal wenn etwas nicht so rauskommt wie er will ärgert er sich über sich selbst und ich denke das wörter die wir ständig üben doch mal hängen bleiben müssten.jetzt habe ich eine neue taktik entwickelt. jeder gegenstand den ich ihm gebe wird benannt und er spricht alles nach, so daß wir eigentlich ständig üben wenn ich zu hause bin.ich hoffe nur das meine kraft nicht ausgeht.

l. g.Fuchsie

#9
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Hallo ihr Lieben,

wir sprechen hier von erwachsenen Menschen. Mein Mann hat mir mal zu verstehen gegeben, daß man sich als Erwachsener total bescheuert vorkommt, wenn das Wort oder der Satz im Kopf existiert, aber total falsch aus dem Mund kommt. Also Zeit und Geduld.

Wir haben das Problem entwas spielerisch aufgenommen. Z.B. Wattepusten am Tisch durch Strohhalme. Manchmal habe ich ihn nach einen anderen Wort suchen lassen, also statt Heim........zuhause.

Dann die Logo erwähnt, das Spagettiessen förderlich ist. Da er sowieso ein Pastafan ist, gibts jetzt mindestens 1x pro Woche Spagetti.

Inzwischen kann man in sehr gut verstehen und er kann sich auch mit allen die ein wenig geduldig sind unterhalten. Tja, und dann habe ich ihn vom einkaufen aus angerufen. Da musste er dann auch ans Telefon.

Also viel Geduld und ganz viel Ausdauer wünsche ich euch allen.

Liebe Grüße Daniela

#10
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Lach telefonieren ist bei meinen verlobten auch eine gute therapie, da gibt er sich auch mehr mühe

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