#11
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hallo!

seit 22.12. ist mein papa nun in der neurologischen klinik in münchen. dort hat bisher überhaupt keine therapie stattgefunden, wohl wegen der feiertage. diese woche gehts los, aber sprachtherapie hat er garnicht, nur ergo und physiotherapie. die pfleger wissen auch nicht warum und ein arzt ist nach wie vor nicht zu erreichen. finde ich nicht so toll, denn das ist ja verlorene zeit. im krankenhaus hatte er schon "anja" gesagt und das kann er jetzt nicht mehr.

wie lange dauert denn in der regel eine frühreha? der sa war am 23.11. und bis 22.12. war er im krankenhaus in der frühreha, jetzt eben in der neurologischen klinik. für 4 wochen wurde die frühreha dort weiter genehmigt. gibt es da erfahrungswerte, wie lange man da bleiben kann? bzw unter welchen voraussetzungen man da bleiben kann?

mache mir gedanken, weil ich am 13.01. eigentlich selbst eine reha antreten soll. das kann ich jedoch nur tun, wenn er so lange noch in der klinik ist. daheim muss ich bei der versorgung helfen.

gruß

anja

#12
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Ich hatte meinen SA vor fast genau 10 Jahren, im April 2000, aber in der rechten Hirnhälfte und musste trotzdem neu sprechen lernen, obwohl für die Aphasie die linke Hälfte verantwortlich ist. Mit Logopädie und Musik hat sich das ganz langsam gegeben. Also Chancen gibt es auf alle Fälle. Ich lisple und ich nuschle, aber ich spreche selbst...:)

#13
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Hallo,

meine Mutter hatte am Sonntag einen Schlaganfall. Man hat mir gesagt, dass die linke Gehirnhälfte zu mehr als einem Drittel nicht durchblutet war/ist. Auf der Stroke Unit machte man mir auch wenig Hoffnung und sie wird immer ein schwerer Pflegefall bleiben. Die kennen allerdings meine Mutter nicht. Sie ist noch letzte Woche ins Body Building Studio gegangen, machte jeden Tag Gymnastik, malt und war jeden Tag shoppen und das mit 88 Jahren. Im Kopf war sie fiter als ich, sie hat noch nie etwas vergessen (im Gegensatz zu mir). Ich bin jetzt jeden Tag da und ich finde sie macht Riesenfortschritte, aber sprechen geht gar nicht. Ich habe ihr ihre Patientenverfügung vorgehalten und sie gefragt: Weißt Du was das ist? Sie hat die Stirn gerunzelt und den Kopf geschüttelt, na ja dann habe ich ihr mal die Brille aufgesetzt und da hat sie nach einem Blick deutlich genickt. Als ich sie fragte, ob ich das abgeben solle nickte sie 3 x heftig. Als wir die Zähneputzten und sie sich sehr kritisch im Spiegel betrachtete, fragte ich sie, ob ich ihr einen Lippenstift mitbringen sollte, Wieder mehrmaliges Nicken! Das Mund ausspülen kann sie alleine genau wie essen und trinken. Sie kann sich bewegen, nimmt aber Ihre rechte Seite nicht wahr. Wenn ich ihr aber sage winke mal mit der rechten Hand, hebt sie den Arm und bewegt ihn. Dummerweise macht sie dies nur bei mir und nicht vor den Ärzten, diese haben jetzt sogar eine Reha in Frage gestellt. So jetzt meine Fragen:

1. Die Verbesserung sind jetzt innerhalb 48 h aufgetreten, kann da durch Erholung angeschlagener Gehirnzellen noch mehr passieren?

2. Was kann ich tun, wenn die Ärzte keine Reha verschreiben?

3. Soll ich ihr ein Bettfahrrad besorgen? Sie macht halt wirklich gerne Sport und wir haben gestern Beindrücken und Zehenwackeln rechts geübt und das ging prima. Mit der rechten Hand geht allerdings wenig, sie kann einen Löffel festhalten aber eben nur festhalten.

4. Das wichtigste: Wie kann ich die Ärzte überzeugen, dass meine Mutter keine tatterige alte Frau war, sonder höchst vital mit sehr viel Ehrgeiz? Ich habe das Gefühl ,dass sie meinen für ne 88 jährige lohnt sich das alles nicht mehr.

5. Was kann ich privat machen?

6. Wie verläuft in der Regel die Rekonvaleszens? Am Sonntag hat sie mich weder erkannt noch sich bewegt. Mittlerweile hat sie Ihre alte Mimik wieder und hat schon mal Bäh gesagt, als ich ihr ein besonders widerwärtiges Medikament gegeben habe. Ist das ein Zeichen, dass evtl. die Sprache wiederkommt? Oder war das einfach ein Abwehrlaut? Kann die Sprache innerhalb so kurzer Zeit wiederkommen oder mache ich mir jetzt völlig falsche Hoffnungen.

Es wäre sehr nett , wenn ich eine Rückinfo bekommen würde, im Krankenhaus finde ich wenig Feddback, allerdings sind die Schwestern und Ärzte auch nur am rotieren, da will ich auch nicht jeden Tag fragen.

Vielen Dank und liebe Grüße

Ulli

 

#14
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Liebe Ulli,

schau doch mal auf der Seite des Aphasie-Zentrums in Vechta-Langförden nach: www.aphasie-zentrum.de

Unter der Rubrik "Allgemein" findest Du viele Antworten auf einige Deiner Fragen.

Im allgemeinen kann man sagen, daß sich in der ersten Zeit sehr viel zurückbildet. Wahrscheinlich wirst Du schon selber festgestellt haben, daß von Tag zu Tag mehr zurückkommt. Wichtig ist auf jeden Fall, daß Du mit den Ärzten und Therapeuten Rücksprache hälst und dafür sorgst, daß Deine Mutter bereits jetzt Therapie bekommt. Nimm auch Kontakt mit dem Sozialdienst auf, um eine anschließende Reha zu besprechen.

Bleib am Ball, unterstütze Deine Mutter so gut es geht. Du wirst sehen: Es lohnt sich zu kämpfen und den Mut nicht zu verlieren! Der Genesungsprozess ist leider oft sehr langwierig und anstrengend aber es wird besser.

Viel Kraft und alles Gute für Deine Mutter!

LG Alexandra

#15
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Hallo

Mein Lebensgefährte hatte im Mai 09 einen schwere apoplex, mit globaler aphasie, grosse sprachprobleme, grosse belasrung für die beziehung!!

wer kann mir helfen, kennt ähnliches!  danke freya:(

#16
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Hallo freya,

herzlich willkommen im Forum.

Lese dich doch mal durch die verschiedenen Blogs. Da wirst du bestimmt viele Ähnlichkeiten finden.

Der Schlaganfall verändert das ganze Leben, nicht nur das des Betroffenen. Auch die Familie, Lebensgefährten und Kinder leiden sehr darunter.

Wir sind jetzt im 11ten Jahr nach 2 Pondsinfarkten. Höhen und Tiefen.  Hier wirst du viele finden, die dir bei deinen Problemen helfen können.

Ich wünsche dir sehr viel Geduld.

 

Liebe Grüße Daniela

 

#17
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Hallo,

bei meiner Mutter ist es ganz merkwürdig, ich kann das nicht verstehen. Sie sagt jeden Tag mehr Wörter, gestern kam sogar "Tatsächlich" heraus. Dieses Wort ist ja nicht gerade einfach, es kommen auch halbe Sätze wie "Ich bin, ich will etc. aber wenn ich sie um Wiederholung bitte, passiert gar nichts, sie schaut mich nur groß an. Das letzte Mal habe ich sie gefragt, wieviele Maler denn aus Ihrer Malgruppe sie besucht haben, da sagte sie völlig korrekt " Einer". Sie kann also verstehen und spontan antworten, aber nichts wiederholen. Aber sie kann das Wort doch sagen?! Woran liegt das denn, kann das auch mit 88 Jahren noch weggehen?

Ansonsten ist sie recht fit, sie hat sich gestern den Blasenkatheter selbst gezogen und laut den Pflegern geht sie zur Toilette. Wenn ich allerdings komme, läuft sie seht schlecht. Das ist finde auch seltsam, oder?

Vielen Dank für eine Antwort

Ulli

#18
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Ich kann leider nicht so positiv Berichten. Mein Vater versucht auch zu sprechen....aber so sehr er sich auch anstrengt und so sehr wir uns anstrengen ihn zu verstehen, es klappt einfach nicht. Es ist wirklich zum Heulen. Er tut mir dann immer unheimlich leid, wenn er versucht uns was zu sagen und wir checken es einfach nicht. Vorallem meine Mama ist sehr traurig darüber. Sie versteht ihn schon, wenn er etwas braucht oder z.B. aufs Klo muss, aber ein Unterhalten im üblichen Sinn geht einfach nicht, auch nach fast 9 Monaten.

Averi

#19
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Diese Sprachlosigkeit und Nichtverstehen ist eine sehr traurige Geschichte. Die läßt mich auch immer wieder Zweifeln, Verzweifeln. Anfangs war ich überzeugt, ein paar Wochen. Dann, ok. ein halbes Jahr. Nach dem halben Jahr war immer noch nichts, ich gab noch mal sechs Monate drauf. Ich war sicher das Tano nach einem Jahr wieder spricht. Im August werden es zwei Jahre. Er spricht immer noch nicht. Es hat sich einiges verbessert. Das Nachsprechen, manchmal nennt er auch meinen Namen. Aber ich stelle auch immer wieder fest, das er bestimmte Begriffe einfach nicht zuordnen kann. Und er verwechselt häufig ja und nein. Natürlich haben wir auch einen Weg gefunden zu kommunizieren, aber es ist eine enorme Belastung für alle Beteiligten. Und manchmal weiß man auch nicht ob man weiter glauben soll das es wieder wird.

#20
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Ich wünsche auch von Herzen alles Gute.

Ich hatte auch Sprachprobleme. Bei mir war es so, dass man schon selbst beim Sprechen gemerkt hat, dass das Wort falsch war. Erstaunlich krasse und sinnlose Verwechslungen wie z. B. Tisch statt Buch. Zu einer zusätzlichen seelischen Belastung kann das schon werden, wenn man sehr ehrgeizig ist. Es wurde aber immer besser...jetzt habe ich nur noch ganz selten in streßigen Situationen Probleme.

Liebe Grüße Cori

 

  

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