#21
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo tazzi,

ich finde, du machst das genau richtig. Viele Dinge, die man vor dem Schlaganfall vielleicht als lästig oder belastend empfunden hat, haben auf einmal eine ganz andere Bedeutung. Auch wenn wir uns alle , Betroffene und Angehörige , unser altes Leben zurückwünschen.

lg zaubernuss

#22
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo,

liebe Zaubernuss ich weiß schon was du sagen wolltest;). Ich wollte damit auch nur zum Ausdruck bringen, dass es egal wie man das Ganze nennt, eine Erfahrung ist, auf die mein Mann gern verzichten tät.

Mein Mann steht mir auch mit Rat bei allem was so anfällt zur Seite. Aber ich weiß dass ihn dies eigentlich meist eher deprimiert. Ich werde nie müde ihm immer wieder zu versichern wie froh ich bin dass er dabei ist .... Wir machen dann auch unsere Späßchen drüber! Aber zuzusehen wie sein "Frauchen" rumrödelt während er untätig dabei zuschauen muss, dass macht ihn dann manchmal sehr traurig.

Liebe Kim es ist sicherlich auch stark davon abhängig wie fit jemand bereits wieder ist. Mit Papierkram wäre mein Mann zB noch hoffnungslos überfordert. Wann immer es möglich ist, nehme ich zum Einkaufen oder für Erledigungen mit. Aber logischer Weise weiß er doch (und sagt es auch als mal) dass ich allein viel schneller wär. Bis ich den Rolli ausgepackt habe, er drin sitzt und das ganze nach dem Einkauf wieder retour ...

So ist nun mal unser Leben  nach dem SA ... ich will auch nicht jammern.

Unsere Einstellung hat sich in vielen Bereichen nach dem SA geändert. Ich bin dankbar dass mein Mann überlebt hat, aber das wars an Dankbarkeit an den SA auch schon.

Um viele Dinge im Leben nicht als selbstverständlich zu sehen ... sorry da brauchts keinen SA für!

#23
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Genau so ist es, keiner von uns hat den Schlaganfall gebraucht, um sein Leben zu ändern, aber bei allen hat sich das Leben durch den Schlaganfall geändert. Und da mein Mann und ich vielleicht noch 20 oder 30 Jahre oder länger zusammen vor uns haben (und wir lieben uns und sind freiwillig zusammen!), müssen wir es schaffen mit dem Leben nach dem Schlaganfall klar zu kommen, leider eben gezwungenermaßen. An manchen Tagen schaffen wir es, manchmal sind wir sehr sauer und manchmal auch sehr depremiert. 

lg zaubernuss

#24
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo miteinander,

ich glaube die Frage nach dem Warum bei Schicksalsschlägen ist uralt und nur der Versuch sie zu beantworten hat evolutionäre und in den Neuzeit halt auch medizinische Veränderungen hervorgebracht.

Meistens sieht man es pragmatisch und hätte liebend gern auf die Erfahrung SA verzichtet, machmal aber auch philosophisch als Denkanstoß, und Kathrin, ich geb`Dir Recht, auch dafür brauchts keinen SA.  Obwohl ich glaube, das Fragen nach einer anderen Wirklichkeit und dem wie damit umgehen ohne derartige Vorkommnisse nicht entstanden wären.:O

Bücher wie Bibel, Thora oder Koran sind voll davon !

Ich für meine Teil versuche, mein Schicksal nicht überzubewerten, meinen Status als gegeben hinzunehmen und das Beste draus zu machen.   - die Erkenntnis, unter anderem auch hier bei lesen im Forum, es hätte auch übler sein können, läßt mich manchmal der unvorhersehbaren Fügung gegenüber auch dankbar sein -

Ansonsten halte ich es mit einer uralten asiatischen Weißheit: " Das Gute ist wie das Böse, das Eine ist nur das Gegenstück des Anderen ! " Besser bekannt als Yin Und Yang.

Gruß Hannes

ps.: wie auch immer positive Suggestion aussieht ist doch egal, hauptsache es funktioniertI)!

#25
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Wow und Hallo ihr Lieben,

ich war ein paar Tage viel auf-am und im Wasser...wir haben gerade Topwetter in Berlin und dann explodiert der Faden hier fast:)

Ich habe noch nicht alles verdaut, was ihr geschrieben habt....mmh

Also mir stellen sich diese Fragen auf jeden Fall nach vorne gerichtet.Irgendwas war ja im Ungleichgewicht....und ich möchte mir nicht noch einen 2. und/oder weitere SAs zuziehen.

Freiwillig ausgesucht ....nie im Leben....da gehe ich mit vielen von euch parallel

Der SA zwingt mich, mich sehr mit Körper auseinander zu setzen.....der hat vorher einfach funktioniert und nochmal auf tieferer Ebene mit Psyche......doch das fordert mich reichlich

Gruss Sabine

#26
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Sabine,

ich denke NIEMAND möchte einen 2. oder gar mehrere SA! Deshalb ist ja die medizinische Ursache denke ich für die meisten so wichtig.

Bei Menne war es eine Bluthochdruckspitze, also ist das Wichtigste dass dieser gut eingestellt ist, neben einer engmaschigen Betreuung durch einen Kardiologen. Regelmäßige Kontrollen durch Hausarzt und/oder Neurolgen sollten in meinen Augen nach einem SA selbstverständlich sein.

Die Ernährung hat bei uns auch schon vorher gepaßt, da haben wir schon immer drauf geachtet.

"Der Rest" den Mann im Leben davor anders gemacht hat, anders gelebt hat ...zB beruflicher Streß ... der gibt es nichts zu verändern, da es dieses Leben ja nicht mehr gibt!

Emotional hat er sich mehr oder weniger zwangsläufig verändert ... hier und da VORHER mal ein kleiner Choleriker ... ist er heute manchmal zu ruhig, zu gelassen ... getreu dem Motto "ich kanns ja eh net ändern!".

Das Nachdenken darüber dass diese Gelassenheit vor dem SA ihm u.U. davor bewahrt hätte, gibt es nicht! Er ist heute zwangsläufig so, nicht aus Überzeugung.

#27
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Claire,

medizinisch klar.....wobei sie bei mir den Auslöser nicht gefunden haben.....aber für mich noch eine Ebene tiefer......auch diese körperlichen Ungleichgewichte kommen ja von irgendwas und.....ich bin nicht so Arzt-gläubig ......mein Hausarzt wollte mir auch gleich vorsorglich ein Blutdrucksenker verschreiben, weil mein Blutdruck nach dem SA ein bisschen Karussel gespielt hat, aber ich habs mir Gott sei Dank nicht aufschwatzen lassen....jetzt ist mein Blutdruck ohne Medis wieder ok.

Übrigens habe ich gerade vor kurzem gehört, dass man bei heißem Wetter die Blutdrucksenker ggf. reduzieren sollte, weil der Kreislauf zu sehr in Keller geht......vielleicht einfach mal ein Auge drauf haben.

Ansonsten jeder wie er denkt....für mich sind sehr tiefe Ebenen verwickelt und ich muss mich zum wieder heil werden weiter entwickeln

Gruss Sabine

#28
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Irgendwie hilft es mir, dass zu lesen.

Mein Papa hatte nen schweren Schlaganfall und ich weiß nicht, wie häufig er sich diese Frage stellt, aber ich stelle sie mir ständig.

Ein Mann, stark wie ein Baum, sportlich, immer gesund und munter - sitzt jetzt im Rollstuhl, trägt Windel und ist manchmal sehr durcheinander.

Warum er? Wenn ich ihn so sitzen sehe, zusammengesunken, werde ich traurig, teilweise sehr wütend. Es zerrt an meinen Nerven, vor allem diese Ungewissheit, wie alles weitergeht. Wie weit wird er wieder mobiler? Wird sein Kopf irgendwann wieder klarer?

Ich habe aber keine Erklärung. Keine Antwort auf das "warum"! Ich weiß nur, dass es sehr weh tut! :(

#29
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

@jes1909

lass dich mal knuddeln, das scheint ja noch sehr akut zu sein.

Mir hat sich nie die Frage gestellt, warum ich ? , sondern nur warum ? mehr in der Richtung was war der Auslöser ? wo ist die Schieflage gewesen ?

Ich kann mich sehr schlecht in die Position eines Verwandten eindenken, weil ich betroffen bin und bei vielen Angehörigen hier denke, ich würde auch nochmal anders damit umgehen. Ich glaube die Frage nach dem Warum kann nur das tiefste Innere des Betroffenen beantworten.

Mein großer Sohn hat auf meinen SA sehr schnell damit reagiert , dass er sich hilflos fühlte und meinte sein Stein in der Brandung ( ich ) bricht ihm gerade weg.

Wünsch erstmal alles Gute

Sabine

#30
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Sabine,

jaa, so geht es mir auch. Der Mann der immer für alles da war und immer alles wusste und der immer einem mit Rat und Tat zur Seite stand ist nicht mehr da. Ich habe halt die Hoffnung, dass er wiederkommt. Aber ich weiß nicht, wie lange ich diese Hoffnung haben darf/kann?

Mein Papa hatte nie was. Einmal eine OP am Knie. Mal ein Schnupfen. Und dann bekomme ich am 28.3. diesen Anruf, dass er zusammengebrochen sei und der Notarzt alarmiert sei. Und dann der Tag am 29.3. im Stroke Unit, diesen Anblick vergesse ich mein Leben nicht.

Ich habe Angst vor der Zukunft, wie er wieder wird, wie meine Mom das alles schafft. Mein Dad ist seit November in Vorruhestand und sie wollten reisen und viel tun. Wobei sowohl meine Mom als auch mein Dad Sylt oder Bodensee für nächstes Jahr als Urlaub planen 🙂

Ich erwische mich ganz häufig dabei mich zu fragen, warum er ausgerechnet dran war. Ich laufe durch den Ort und sehe Leute die rauchen Kette, sind übergewichtig etc. Aber es ist jetzt so, ich kann es nicht rückgängig machen.

Ich möchte einfach, dass es ihm gut geht und er soweit fit wird, dass er seine Reisen noch machen kann!

5274 Aufrufe | 32 Beiträge