#1
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Hallo,

nach dem 1. Überlebenskampf , stellt sich mir nun die Frage nach dem warum ?

Was habe ich getan oder nicht genug beachtet, was war im Ungleichgewicht, dass es zu diesem SA gekommen ist ?

 

Angestupst wurde ich von meinem Physio , der seit Jahren viele SA-Patienten behandelt..... für ihn hat es was mit Kapazitäten und Überschreitung der eigenen Kapazitäten zu tun.

Bei meiner Halbseitenlähmung denke ich eher an Einseitigkeit und ich bin durchaus fündig geworden......bei mir sind die Emotionen zu kurz gekommen.

Bei jeglicher Art von Stress werde ich extrem sachlich....hat eindeutig seine Vorteile.......aber vielleicht auch den Nachteil etwas zu einseitig zu sein.

Wenn ich mich ändern wollte......wird das nicht einfach......aber ein SA ist eine ernst zu nehmende Schieflage und eine Chance für Weiterentwicklung.

Wer stellt sich noch diese Fragen und zu welchen Antworten kommt ihr ?

 

Gruss Sabine

#2
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ich bin auch selber betroffen und stelle mir die selben fragen. für mich bin ich zu dem schluß gekommen ich hab zu viel verantwortung übernommen. so hab ich mal begonnen aus der not eine tugend zu machen und zu sagen "das kann ich nicht mehr" das ist mir aber dann doch zu lsngweilig geworden und ich übernehm schon wieder aufgaben.

dann dachte ich auch halbseiten lähmung deiutet auf einseitigkeit hin und da sich alles von tag zu tag bessert nur mein arm nicht will - denk ich an das märchen "das mädchen ohne hände" also handlungsunfähigkeit. dieses recht auf handlungsunfähigkeit hab ich mir unter berufung auf sätze "wo ein wille da ein weg" nie ganommen. jetzt hab ich es. hmmmmmm:(

#3
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huhu,

 

glaub mir, die frage habe ich mir schon 100 mal gestellt--warum ich? ich, die nie einem was getan hat. ich, die immer fit wie ein turnschuh war. ich, die seit 13 jahren keine zigarette angefasst hat......warum also ausgerechnet ICH.

gaby köster hat auf die frage geantwortet--wenn es nicht mich getroffen hätte, dann hätte es einen anderen getroffen und das wäre ja auch blöd.

körperlich hat man bei mir keine ursachen gefunden--also sehe ich es als schicksalsprüfung.

mir hat mal jemand gesagt, es wird einem vom schicksal so viel aufgebürdet, wie man ertragen kann.

ich war immer auf der sonnenseite des lebens--gutes elternhaus, attraktiv, abitur, studium, hochzeit mit einem tollen mann, 3 gesunde kinder, einen tollen job.....das war wahrscheinlich zuviel des glücks und dann bekam ich einen kräftigen tritt in den hintern ;) wenn es das jetzt war mit den schicksalsschlägen habe ich noch glück gehabt :)

ich war lange zeit einfach nur dankbar überlebt zu haben und habe mich für diese fragerei innerlich geschämt--ich kam mir so undankbar vor. aber letztenendlich gehört auch das zum verarbeitungsprozess dazu.

 

#4
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meine frage als warum frage zu bezeichnen war denk ich missverständlich. in meinem weltbild ist der sogsnannte schicksalsschlag eine lernaufgabe. meine warum frage hätte lauten sollen was soll ich lernen?

#5
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Hallo zusammen,

also ich glaube dass man sich insbesondere als Betroffener die Frage nach dem WARUM ICH? immer wieder stellt.

Jetzt mal abgesehen von den medizinischen Hintergründen, die selbstverständlich jeder für sich selbst geklärt haben möchte, sehe ich das Alles sehr viel pragmatischer ... und dürfte vermutlich hier gar nicht antworten;)!

Es ist so wie es ist, rückgängig werden wir nichts machen. Für das "darauf-herumdenken-wieso-ist das-alles-so-gekommen" bin ich wohl nicht gemacht.

Unsere Neurologe/Psychologe hat am Montag zu meinem Mann etwas sehr interessantes gesagt, als der ihm sein Herz ausgeschüttet hat ... wie er sich insbesondere grade kurz vor dem 2. Jahrestag fühlt (nämlich bescheiden) ...: Diese negativen Gedanken kommen und man kann dies sicher nur wenig beeinflussen, aber es ist erlaubt sie wegzuschicken!

#6
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ja genau katrin - das warum ich führt zu nichts. genau deshalb hab ich erklärt, dass meine frage eigentlich geheuißen hat was lerne ich daraus. natürlich hast du recht das s ein kreisen um warum ich? in eine negativspirale führen kann. dass es aber natürlich erlaubt ist weil es einfach ist. jeder hat wahrscheinlich ein wertesasystem innerhalb dessen er seine frage beantwortet. natürlich kann man diese gedanken einfach wegschicken. je nach verfassung kann es aber genauso gut sein einmal darüber zu reden.wobei ich finde die frage was will mir mein körper sagen? was soll ich lernen? kann genauso gut helfen den ersehnten drchbruch zu erzielen. je nach wertesystem hat das was soll ich lernen ja nichts mit was hab ich falsch gemacht zu tu

#7
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Hallo, 

beim Schlaganfall meines Mannes ist es auch so, dass wir froh sind, die medizinischen Hintergründe zu kennen. So hat die Sache einen Namen und eine Gestalt. Natürlich fragen wir uns auch manchmal, wie wäre es gelaufen, wenn man seine Herzfehler (Loch Vorhofkammer, Aneyrisma)  vor dem Schlaganfall erkannt hätte. Oder wenn er mehr auf seine Gesundheit und seinen Blutdruck geachtet hätte. Dann hätte er aber auch vor dem Schlaganfall ein ganz anderer mensch sein müssen und er hätte ein ganz anderes Leben geführt. Und genau sein altes Leben ist es, was er vermisst. 

Was wir aus diesem Schicksalsschlag gelernt habe? Wie wichtig unsere kleine Familie ist. Aber wir hätten das auch lieber anders gelernt. 

Deshalb glaube ich nicht, dass der Schlaganfall auch nur irgendeinen Sinn hat. Wenn, dann zeigt er uns unsere biologischen Grenzen auf, weil wir in dieser Generation ein Leben führen, dass unseren Körper total überfordert. Unsere Elterngeneration hatte noch "Rücken" als Haupterkrankung, wir haben Burnout und Gefäßerkrankungen und unsere Kinder werden mit Lebensmittelzusätzen und Umweltgiften krank gemacht. Leider kann man sich nicht allen Einflüssen von aussen entziehen.

Unsere Bilanz lautet, dass wir unser weiteres Leben bewusster gestalten. Der Schlaganfall hat unsere ganze Familie ausgebremst. 

Ich kann deine Frage nach dem Warum gut verstehen, ich bezweifel aber, dass uns eine Antwort zufriedenstellen würde. Dieses "Ach so"-Erlebnis wird wohl ausbleiben.

lg zaubernuss

#8
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Also ich kann auch für uns ungeschränkt sagen, dass der Schlaganfall keinen absolut überhaupt keinen Sinn hat.

Die Frage, die letztlich dahinter steckt, lautet ja wenn wir ehrlich sind ... wäre ES zu verhindern gewesen? Die wir aber für uns rein aus medizinischer Sicht stellen. Mein Mann würde diese Frage daher gern an die damalige Hausärztin weitergeben, die 4 Wochen vorher noch auf das vernünftige Einstellen des Blutdruckes mittels Medikamenten verzichtet hat, mit der Empfehlung häufiger ausgiebig spazieren zu gehen. Aber das nur am Rande!

Und die Frage ob es nicht zu einem SA gekommen wäre, wenn ... man eben ein anderes Leben geführt hätte ... ist für uns Zum Einen unsinnig, weil man ja genau dies nicht rückgängig machen kann und zum Anderen uns ja genau das ausmacht.

Auf die Frage was wollte mir mein Körper damit sagen, antwortet mein Mann ganz knapp: das hät er auch anders ausdrücken können!

Deshalb denke ich dass dies auch jeder anders mit sich ausmacht.

Wir für unseren Teil sind durch den SA um zahlreiche Erfahrungen reicher, aber ich würde lügen, würde ich behaupten dass ich darauf nicht auch hätte verzichten können.

Um aus der jetzigen heutigen Situation das Beste machen zu können, ist es für uns wichtig, NICHT nach hinten zu schauen, NICHT über das WAS WÄRE WENN nachzudenken. Ich bin da ganz bei Zaubernuss ... eine Antwort auf die Frage gibt es nicht!

#9
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für mich ist es ein lernprozess. ich lerne verantwortung und kontrolle abzugeben. das ist nicht gerade leicht.

#10
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Zitat von: nimue

für mich ist es ein lernprozess. ich lerne verantwortung und kontrolle abzugeben. das ist nicht gerade leicht.


Inwiefern? Also in Bezug auf was lernst du Verantwortung und Kontrolle abzugeben?

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