Hallo zusammen,
hier dreht sich wirklich alles nur um die "Kranken". Wir "hilflosen Helfer" (ich drücke es jetzt mal ein bischen drastischer aus) bleiben dabei mehr oder weniger auf der Strecke. Das ist eine Tatsache. Das macht mich jetzt gerade so richtig wütend. Ich bin selber pflegende Angehörige und pflege meinen schwerkranken Mann seit 7 Jahren. Besonders abends und an den Wochenenden oder Feiertagen fühle ich mich oft sehr leer, einsam und verlassen. Es ist sooo schwer mit einem Menschen zusammenzuleben, dem die Sprache (globale Aphasie) durch SA oder ähnlichem abhanden gekommen ist.
Obwohl ich vorher professionell in der Altenpflege gearbeitet habe und das schon sehr schwer war für mich, ist jetzt alles nur ein einziger Alptraum. Die sogenannten Freunde haben sich sofort verpisst und was ich am allerschlimmsten finde, ist , dass die leibliche Mutter meines Mannes, also die liebe Schwiegermutter, sich einfach aus dem Staub gemacht hat weil man ja mit dem nichts mehr anfangen kann, so ohne Sprache und so behindert wie der ist. Sie hat ihn einfach "fallenlassen" wie ein Stück Sch..... Was ist das denn für ein Mensch? Und so was darf ungestraft weiterleben, als ob nie etwas passiert ist, ohne die Konsequenzen ihres Handels zu spüren ? Sie fährt schick in Urlaub und genießt ihr Leben. Und was ist mit uns?
Natürlich weiss ich, dass wir hier nicht die Einzigen sind, denen es so geht, aber im Moment hilft mir das sehr wenig. Ich hab`die Schnauze sowas von gestrichen voll von all diesen ewigen Enttäuschungen und dem Aushalten und Ausharren in dieser Situation.
Ja, ich war sogar in professioneller Beratung. Was die Dame mir geraten hat, ist auch nicht gerade das Gelbe vom Ei. Sie meinte, wenn mir die Sache mit meinem Mann zuviel wird, könne ich mich ja scheiden lassen, nach Hamburg ziehen und eine Weile von Hartz IV leben. Das hat mich nicht gerade getröstet und ich kann meinen Mann nicht einfach so verlassen, das bringe ich nicht fertig.
Also was bleibt mir anderes übrig, als meinen Schöpfer jeden Tag auf`s Neue um Kraft und Hoffnung zu bitten, weil ich mich auf die Menschen ja sowieso nicht verlassen kann.
Oder habt ihr eine bessere Idee? Schreibt doch mal über euch und nicht nur in den Blogs. Das was wir hier leisten gehört in die Öffentlichkeit und nicht in ein verdammtes Tagebuch, wo es eh kein Schwein von aussen liest.
Sorry, aber das musste jetzt raus aus mir, sonst werde ich langsam aber sicher zum Zombie.
Magdalena