Hallo Magdalena, mein Mann ist im Februar 2007 sehr schwer erkrankt, die Ärzte gaben keine 5 Cent für sein Leben. Das erste Jahr war die Hölle. Ich habe allerdings schon in der Klinik, und Reha sehr genau hingesehen, war täglich dabei, habe nach Möglichkeit bei allen Therapien mitgewirkt und habe mir ziemlichh viel angeeignet, was ich zuhause mit meinem Mann umsetze, zusätzlich sind Ergo-, Logo-, Physio- und Lymphtherapeuten mit an Bord. Ab nächste Woche beginnt eine zusätzliche Therapie bei einer Neuropsychologin, von ihr erhoffe ich, das sie meinem Mann die Ängste nimmt. Vormittags habe ich eine Helferin für 3 Stunden, sie deckt fast meine Arbeitszeit ab, ab 11.45 Uhr bin ich mit meinem Mann beschäftigt. Seit Beginn des Jahres habe ich durch den "Familienentlastenden Dienst" einen Studenten, der einmal die Woche für ca 3 - 4 Stunden kommt (in dieser Zeit kann ich Gartenarbeit erledigen, oder auch mal radfahren oder was auch immer). Diese Hilfe wird von der Pflegekasse bezahlt (Zuzahlung jährlich maximal ca 1500 Euro durch die Kasse). Meine Söhne bitte ich nur in ganz seltenen Fällen um Hilfe, sie haben ihr eigenes Leben. Wenn sie kommen, kommen sie gern und sind ungezwungen. Ich möchte das gute Verhältnis nicht mit ständigen Verpflichtungen belasten. Wenn sie sich mit ihrem Vater beschäftigen tun sie es sehr liebevoll und das soll so bleiben.
Ich bin manchmal genau so untendurch und wünschte mir oft wieder ein sorgloses Leben. Nun haben wir kein sorgloses, wir haben ein anderes Leben. Da mein Mann, abgesehen von seiner Angst und sich dadurch nichts zutraut, sehr gut bei den Therapien mitmacht, er auch immer wieder Fortschritte macht, hält mich das auch am Ball. Doch manchmal denke ich - bleibt das jetzt so für den Rest meines Lebens? Mein Mann ist ja auch nicht mehr mein Mann wie er es einmal war, ich vermisse vieles in dieser Hinsicht, im Gegenteil, er schmiegt sich oft an mich wie ein kleines hilfesuchendes Kind. Da kommen einem kaum noch Gedanken an Liebe zwischen Mann und Frau in den Sinn, hier ist nur noch der Beschützerinstinkt gefragt. Keine Ahnung wie weit er noch in den nächsten Jahren (J A H R E N.....) Fortschritte macht, ob wir es schaffen einen kleinen Spaziergang ohne Hilfsmittel zu machen. Vielleicht ist es gut, nicht in die Zukunft blicken zu können. Ich will mich auch nicht beklagen - ich liebe meinen Mann und bin sehr glücklich das er überlebt hat. Aber so ist das ja immer, bekommt man den kleinen Finger, will man die ganze Hand und so geht es wohl allen die hier im Forum schreiben.
Ich hoffe es geht Ihnen wieder besser, schließen Sie einmal kurz die Augen, entspannen Sie kurz und spüren sie eine ganz liebe Umarmung die ich eben rüberschicke - gute Nacht - helamaus