Hallo, ich muss jetzt nochmal auf den Einstiegsbeitrag von Marienkäfer zurückkommen.
Jetzt hab ich tagelang versucht, für mich auseinander zu dröseln, was mich persönlich so erschöpft, obwohl ich meinen Mann nicht heben, schieben, anziehen, duschen, füttern usw. muss. Außerdem können wir uns unterhalten und telefonieren.
Eine Pflegestufe hab ich auch nach der Reha, als alles noch schlechter ging, gar nicht in Betracht gezogen, da er diese körperliche Pflege ja nicht von mir brauchte.
Ich glaube, bei mir persönlich ist es diese riesige Verantwortung, die mir im Nacken sitzt, weil sein Kopf noch nicht mitmacht.
Jede Kleinigkeit selber machen oder zumindest daran denken. So banale Alltagsbeispiele, er hat früher eingekauft und gekocht, das hab ich nie gerne getan und er hat es geliebt.
Heute kommt er ohne mich nirgendwo hin. Hat noch Angst vor dem Herd, weil er schlecht sieht.
Ich muss mich heute zwingen, dran zu denken, ach wir haben ja kein Brot mehr.
Ich habs schon mal irgendwo geschrieben, man ist zu zweit, aber irgendwie doch allein.
Aber das sind doch alles Kleinigkeiten im Gegensatz zu dem, was einige von euch auch körperlich tun.
Wahrscheinlich sitzt bei mir dieses Trauma von dem Ereignis selber so tief, dass ich diese Lebensangst grad nicht mehr weg bekomme.
Deshalb würde mich, lieber Marienkäfer, jetzt auch interessieren, ob es auch bei dir eher dieser psychische Druck ist, der dich erschöpft. Denn du kannst mit Hilfe des Pflegedienstes auch volle Zeit arbeiten gehen, das können viele Frauen hier gar nicht.
Gehts uns dann nicht so gut, dass wir eigentlich gar nicht "klagen" dürften ?
Ich hab schon ein richtig schlechtes Gewissen und muss mich mal mehr zusammen reißen.
Außerdem muss ich noch eben loswerden, dass ich den Umgangston in diesem Forum hier einfach super finde, immer mit Respekt und Achtung, das ist nicht selbstverständlich, danke dafür !
Liebe Grüße vom WiWu.