#1
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Hallo ihr lieben Foris,

meiner Schwester, die am 08.01.08 einen SA hatte geht es etwas besser. Sie fährt mit dem Rollstuhl im Gang der REHA lang und schaut in die Zimmer wer drinnen ist. Das Gebäude mag sie nicht verlassen, warum auch immer.
Die Lähmung der rechten Seite ist noch komplett vorhanden, keine Besserung trotz Ergo und KG.
Die Logopäden sagen allerdings, das sie anfängt etwas zu sprechen. Wenn ich sie besuche, dann kommt fast nichts oder sie fängt wieder an zu schreien. Das Gespräch mit der Ärztin brachte auch keine wesentlichen neuen Informationen. Sie trinkt viel zu wenig und wenn die Ärzte ihr eine Infusion legen, dann trinkt sie ganz schnell ein Glas Wasser um verschont zu bleiben. Ich wäre froh wenn sie mehr trinken würde, dann verbessert sich bestimmt auch die Sprache.
Nun sagte uns die Ärztin wieder, daß sie gern ihre Halsschlagader operieren würden, da sie zu 90 % verschlossen ist. Sie werden es jedoch erst machen wenn sich bei der Lähmung eine Verbesserung zeigt. Ohne dieses wäre die OP ein zu großes Risiko. Sie sicherte mir jedoch zu daß sie es bei der geringsten Veränderung machen würden. Ich kann also immer damit rechnen, daß ich dann schnell meine Einwilligung zu der OP geben muß. Ansonsten macht sie mir keine Hoffnung das sie wieder alleine leben kann, sie wird immer auf Hilfe angewiesen sein.
Aber die Hoffnung stirbt zuletzt, sie soll nun anfangen zu kämpfen, denn 58 Jahre sind kein Alter um schon den Kopf in den Sand zu stecken.
Es ist für mich nicht einfach mit ihr zu kommunizieren, da ich oft sehr unterschiedliche Reaktionen auf die gleiche Sache von ihr erhalte. Es ist für sie auch nicht einfach wenn sie etwas sagen will und es kommt nichts raus. Sie ist dann sehr wütend und sieht mich richtig böse an. Was macht man in so einer Situation???

Jetzt hoffe ich, daß sie eine Verlängerung erhält, denn ich habe mit der Ärztin auch vereinbart, daß sie nach Ablauf jeder Verlängerung eine Neue beantragen soll. Damit erklärte sie sich auch einverstanden. Wir werden sehen.
Ach so, ein Erfolgserlebnis hatte ich auch, als sie sich ganz alleine einen Pullover anzog den ich ihr anreichte, Freude für mich.

Antwortet mal, denn das baut mich immer etwas auf.

Liebe Grüße von Brigitte
#2
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Hallo Marta,
 
das es Deiner Schwester besser geht ist doch schon mal gut. Es wird nicht von Heute auf Morgen gehen, bis Sie wieder anfängt zu sprechen oder zu laufen. Du mußt Geduld haben und die Anwendungen werden noch lange dauern, auch nach der Reha. Versuche mit Ihr ganz langsam zu sprechen und mache mit ihr Zeichen aus. Einaml mit den Augen zwingern ist ja, zweimal ist nein oder einmal mit dem Finger ist ja zweimal ist nein.
 
LG
 
Rüdi
#3
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Hallo Rüdi,
das habe ich schon versucht mit den Zeichen. Sie lehnt es ab und müht sich lieber um die Sprache. Wenn ich sage ja ist nicken oder Finger hoch, dann schiebt sie mich weg. Sie ist schon ein bischen stur, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.

liebe Grüße von Brigitte
#4
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Hallo Brigitte,
 
dann mach Ihr einen Order mit den wichtigsten Dingen, Ja-Nein, Abc..., Dinge die Sie brauch oder an denen Sie Spaß hat. Wenn meine Mutter keine Lust hat mit denn Kopf zu antworten, hann macht Sie das mir Ihrem rechten Fuß.
 
LG Rüdi
 
#5
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Hallo Marta,
 
mit ihrer Wut, will sie dir vielleicht sagen, "ich versteh dich, kann dir aber nicht sagen, was ich möchte und das macht mich wütend".
 
Hast du schon mit Buchstaben versucht, ob sie schreiben kann? Vielleicht könnt ihr mit einem Laptop versuchen zu kommunizieren.
 
Versetz dich in ihre Lage und wie du reagieren würdest. Sprich mit ihr so normal wie immer, so kommt sie nicht auf die Idee, dass du sie vielleicht für blöd hältst.
 
Liebe Grüße Manfred
#6
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Hallo Manfred,

Laptop lehnt sie ab. Ich habe schon einen Hefter gemacht mit den gebräuchlichsten Begriffen. Wenn ich den in die Hand nehme,  schiebt sie ihn weg.
Ich spreche schon ganz normal mit ihr, glaube schon das sie mich versteht. Nur sind die Reaktionen darauf sehr unterschiedlich. Ich kann das schon verstehen, das man wütend wird, wenn man vieles versteht aber nicht antworten kann.
Mit Schreiben haben wir auch versucht, leider sind es nur Zacken, die sie zu Papier bringt, wie wenn Erstklässler ein M schreiben wollen. Aber sie ist da sehr stolz darauf.

Du hast schon recht, Geduld ist das wichtigste was wir jetzt aufbringen müssen.

Ein schönes Wochenende auch für Deine Familie von Brigitte
#7
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halo brigitte,

wenn ich von mir ausgehe stellten sich die grössten veränderungen erst nach einem jahr ein. und sie halten bis heute an, das heist auch heute noch stellen sich veränderungen ein.
in dieser hinsicht ist noch einiges von deiner schwester zu erwarten.
in hinblick auf die aderverengung der halsschlagader würde ich zu einer op raten, denn: verengte alsschlagader=weniger blutdurchfluss zum gehirn=weniger sauerstoff=weniger leistung.
wie weit diese leistungsabnahme führen kann würde ich mit einem arzt diskutieren.
aber immer beachten: ärzte sind auch menschen und können fehler machenl.
das deine schwester alleine leben kann muss die einschättzung ihres gesamtzustandes ergeben. ich zum beispiel werde es wohl nicht können. aber betreutes wohnen ist für mich drin. ich hab mich auch bei einer wohngruppe, einer art wg. eine schwester betreut im dreischichtdienst zehn leute.
auf jeden fall wünsche ich deiner schwester und dir alles beste und viel glück.

margy

margy hat seine geschichte und viel mehr aufgeschrieben unter www.margy-plauen.de

#8
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Hallo Brigitte,
 
was ich bei meiner Mutter noch mache ist ich gebe Ihr immer einen Spiegel in die Hand und dann macht Sie automatisch Übungen mit der Zunge. Meiner Mutter ist das Reden sehr wichtig.
 
 
LG Rüdi
#9
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@Marta
"Nun sagte uns die Ärztin wieder, daß sie gern ihre Halsschlagader operieren würden, da sie zu 90 % verschlossen ist." ... ich würde vor einer OP eine Zweitmeinung einholen.
Bei mir war die linke Aorta car. zu 100% verschlossen, die rechte zu 70% (irreparabel). Das war der Stand Oktober 2006. Heute, nach 2 manipulierten SA und 5 Wochen Reha und 14 Monaten Falithrom arbeite ich in Vollzeit, ohne Blutverdünner. Ohne Blutverdünner auf eigenen Wunsch und Kontrolle bei der Hausärztin.

Es gibt viele Wege, mit seiner Krankheit zurecht zu kommen.
Wichtig ist, dass der Patient mit den Helfern kooperiert.
Wichtigste Einstellung für dich: erwarte nichts, setze nichts voraus.


Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »Tillman« (08.03.2008, 14:30)
#10
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Hallo Brigitte,
Was ich nicht verstehe - was hat eine OP der Halschlagader mit der Lähmung zu tun? Oder geht es um den Gesundheitszustand allgemein? Ich denke man will kein Risiko eingehen, denn bei einer Ausschälung einer verschlossenen Halsschlagader könnte sich ein Thrombus lösen und an einer Stelle im Gehirn ein Gefäss verstopfen so dass erneut eine Unterbrechung der Blutversorgung passiert (SA).
Hallo Tillmann, was meinst du mit einem manipuliertem SA?  Wie schaffst du das ohne Blutverdünner, hast du Alternativen?

liebe Grüße  Helga
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