#11

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Deutschland

Hallo Anabel,

Du hast Glück. Dein Mann ist gesetzlich versichert. Da läuft vieles geregelter und definitiv nicht schlechter. Ich habe Vergleiche weil meine Mutter und mein Mann fast zeitgleich pflegebedürftig wurden. Meine Mutter GKV-versichert, mein Mann Beihilfe/PKV. Die GKV meiner Mutter war im Vergleich was ich speziell mit der PKV erleben muss ein Traum. Hinzu kommt, dass Du über den VdK gute Unterstützung bei Fragen erhältst, das fehlt bei Beamten völlig. 

Würde die BG greifen, dann wäre das ein weiterer Vorteil. Die Förderungen über die BG sind in der Regel besser. Aber Zuschuss für behindertengerechte Änderungen in einem Bad bekommst Du auch von der GKV bis zu 4000€. 

Du schreibst, ihr wohnt im 3. OG und ich fürchte, dass dass wirklich ein Hindernis werden kann. Theoretisch könnte zwar ein Treppenlift eine Option sein, aber die muss man a) selbst bezahlen (wenn auch ein Zuschuss der GKV möglich ist, das ist meist viel Geld) und b) ist das nur dann möglich, wenn keine Fluchtwege versperrt werden würden. Denk' über einen Umzug nach. Auch im eigenen Interesse. Du wirst zukünftig alles alleine machen müssen und jeden Einkauf da hoch schleppen. 

Hast Du Hilfe?

Hast Du denn eine Generalvollmacht damit Du alles für Deinen Mann erledigen kannst, oder musst Du über das Betreuungsgericht als Betreuer bestellt werden?

Weshalb ist Dein Mann in einer Reha-Einrichtung wenn er keine Therapie erhält? Denn ja, das was Du beschreibst ist dazu gedacht, einen Dekubitus zu vermeiden. Therapie und das Vermeiden von Muskelabbau sieht anders aus. Selbst bei Komapatienten wird da mehr gemacht. Schau hier mal rein (so wie es aussieht machst Du intuitiv schon sehr viel richtig)

Reha nach Koma & Wachkoma | MEDIAN Kliniken (median-kliniken.de)

Notfalls würde ich den behandelnden Arzt darauf ansprechen.

Das mit der Wärme habe ich auch oft erlebt. Mein Mann war auch schon immer so eine Frostbeule wie Deiner und auf einmal sass er in den Herbst- und Wintermonaten im kurzärmligen Poloshirt da obwohl ausreichend Pullies und Jacken im Schrank lagen. Er war eise kalt, hat das aber wohl gar nicht wahrgenommen und das Personal dachte sich nichts dabei.

Ob diese Pfleger das auch mit ihren eigenen Angehörigen so handhaben würden? Als ob es ein großer Aufwand wäre eine Decke über einem Menschen auszubreiten

Viele Schlaganfallpatienten frieren sowieso mehr als früher und haben oft kalte Hände und Füsse. Selbst bei guter Bekleidung. Zu den Socken noch ein Hinweis: Sollte Dein Mann wieder auf die Füsse kommen, und sei es nur zum Stehen, dann besorge Stoppersocken die er auch im Bett trägt. Das ist praktisch. Vor allem, wenn man ihn aus dem Bett holt. Die Uni Würzburg macht das so. Dort haben die Patienten keine Hausschuhe sondern Uni-Stoppersocken. Ich hab's für zu Hause übernommen. Damit geht er in der Nacht, wenn er aufs WC muss, sicherer und er hat warme Füsse. Mein Mann liebt das 😉

Darauf achten, dass der Bund locker sitzt und nichts abschnürt.

Im Moment wären auch Angora-Socken gut. Die wärmen besser als Baumwolle und kratzen nicht. Eingefallen sind mir noch Gelenkwärmer. Hier ein Beispiel: Gelenkwärmer Angora [Spar-Pack] günstig online kaufen | -con-ta- (conta-shop.de) - und wenn das wegen Infusionen usw. nicht machbar sein sollte.. Pulswärmer wären auch eine Option

Früher gab es für Frauen Bettjäckchen Bett umhang - Etsy.de oder Ponchos ... Verkehrt herum angezogen evtl. auch eine Option. 

Meine Erfahrung ist leider die, dass man als Angehöriger präsent sein muss. So oft wie möglich und wenn man nicht täglich da sein kann, dann ist es optimal, wenn die Anwesenheit unregelmässig ist. Ich konnte das damals beruflich regeln und war die ersten Monate täglich ganztägig da (das war allerdings vor Corona und es gab auch Gründe warum ich nicht darauf vertraute, dass er auch die Therapien erhält die er benötigt). Mir ist aber bewusst, dass man sich das a) finanziell leisten können muss und b) berufsbedingt auch nicht immer machbar ist. 

Evtl. könntest Du darüber nachdenken am Wochenende vor Ort in einer günstigen Pension zu übernachten. Je nachdem kann das günstiger sein als eine Fahrt.

Was die Autofahrt angeht.. man gewöhnt sich daran, je häufiger man fährt. Auch an unliebsame Strecken. Übung macht den Meister. In Anbetracht der Tatsache, dass Du zukünftig mehr fahren musst, würde ich mit dem Üben anfangen. Evtl. an trockenen Tagen. Kneifen bringt Dich nicht weiter.

Wie viele km sind es denn? 

Du schreibst, das Pflegepersonal hätte ihn in den Rollstuhl gesetzt.. mh.. dann muss er doch irgendwie reagiert haben. Ist er denn ansprechbar? Macht er mit beim Transfer? Es ist auf jeden Fall gut, weil es den Kreislauf mobilisiert .. 

Ich wünsche Dir heute bei Deinem Mann schöne, warme Eindrücke. 

 

#12
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Anabel,

Wenn „es“ während der Mittagspause passiert ist, dann hat dein Mann doch gearbeitet. Dann müsste eigentlich erst der Arbeitgeber Gehalt zahlen und später die Krankenkasse Krankengeld?! 

Wie Amsel und Angie schon sagten: Man kann von den Pflegern nicht erwarten, dass sie einen Angehörigen ersetzen. Das mit der Bettdecke ist natürlich ärgerlich. Bring ihm doch dicke Socken mit. Ich habe meinem Mann zusätzlich Stulpen angezogen und für die Hände Pulswärmer gestrickt. Das hat viel gebracht und trägt er immer noch. 

Mein Mann ist seit Anfang Dezember nach einem Schlaganfall im Juli 2022 in einer Reha. Vorher, in der Akutklinik, hatten die Pfleger auch nicht so viel Zeit. Ich bin jeden Tag hingefahren (45 km eine Strecke) und habe mich selbst vom Zustand meines Mannes überzeugt und versucht ihm Vertrauen und Zuversicht zu geben. Oft genug bin ich weinend nach Hause gefahren, aber: Mir war es jeden gefahrenen Kilometer wert. Ich habe mit den Ärzten bzw. später mit einer Sozialarbeiterin einen festen Tag vereinbart, an dem wir uns über seine Entwicklung ausgetauscht haben und in dem ich über die nächsten therapeutischen Maßnahmen informiert wurde. Es geschieht ja nicht jeden Tag eine sichtbare Verbesserung. Den festen „Termin“ habe ich mir mühsam erkämpfen müssen, da es von Seiten der Klinik weder eine Unterweisung in die Abläufe noch Infos zu den Untersuchungen von selbst gegeben hat. Da musste ich wirklich engagiert hinterher sein.

Ich wollte zum Beispiel von Anfang an in die Pflege mit eingebunden werden, damit ich die Pfleger unterstützen kann und ich zusätzlich Routine bekomme. Das kommt mir jetzt in der Reha zugute. Ich habe dadurch keinerlei Berührungsängste und kann einiges allein, ohne Pfleger, erledigen. 

Bei uns ist auch völlig unklar wie es weitergeht, die Prognosen bezüglich selbständigem Leben sind seitens der Ärzte eher schlecht, aber ich gebe nicht auf. 

Vielleicht kannst du mal Kontakt zum Sozialdienst der Klinik aufnehmen. Die sollten dich beraten können. 

LG Al

P.S. Kann man nicht in der Reha selbst für kleines Geld übernachten? In der Reha, in der mein Mann gerade ist, gibt es die Möglichkeit ein Zimmer anzumieten.

 

 Hallo Al Beck,

mein Mann hatte keinen Unbefristeten Arbeitsvertrag. Er war so etwas wie ein "Tagelöhner". Daher hat er weder Lohnfortzahlung noch Krankengeld.

Die Besuchszeiten in der Reha sind offiziell eine Stunde am Tag. Ich versuche 1,5 Stunden zu bleiben, entweder bin ich dann an Ende Müde und gehe oder ich werde freundlich gebeten mich langsam zu verabschieden.

Ich Creme ihn ein und massiere ihn. Er hat sehr trockene Haut. Ich wüsste nicht, wie ich mich in der Stunde, die ich da bin pflegerisch einbringen könnte.

Von den Pflegern erhalte ich auch keine medizinischen Infos. Ich weiß immer noch nicht, wie seine letzte CT ist. Mal sehen, ob ich am Montag vom Arzt zurückrufen werde.

Heute bin ich mit dem Zug dahin und die Rückreise war durch Zugausfall eine Odyssee. Ich weiß manchmal nicht was schlimmer ist, ob Auto oder Zug. Gerade liege ich auf der Couch und bin erschöpft. Ich wünschte er wäre in Frankfurt, km technisch weiter weg aber es gibt direkte Verbindungen und selbst mit Auto bist du über die Autobahn schneller da. 

Heute hat er kurz den Mund geöffnet, als ob er seufzen würde, gleich der Pflegerin mitgeteilt, die meinte, bei ihr würde er den Mund zuhalten. Seine Bewegungen waren heute weniger ausgeprägt. Nur den Kopf hat er gelegentlich minimal zur Seite gedreht.

Heilung braucht Zeit. Ich hoffe, ich habe auch die folgenden Wochen noch Kraft. Mittlerweile erschöpft mich die Fahrt Hin- und Zurück mehr als der Anblick, der mich in der Reha erwartet.

Der Tipp mit Zimmer anmieten in der Reha ist gut, ich werde Fragen, ob die so etwas anbieten.

Liebe Grüße

 

#13
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Anabel,

Du hast Glück. Dein Mann ist gesetzlich versichert. Da läuft vieles geregelter und definitiv nicht schlechter. Ich habe Vergleiche weil meine Mutter und mein Mann fast zeitgleich pflegebedürftig wurden. Meine Mutter GKV-versichert, mein Mann Beihilfe/PKV. Die GKV meiner Mutter war im Vergleich was ich speziell mit der PKV erleben muss ein Traum. Hinzu kommt, dass Du über den VdK gute Unterstützung bei Fragen erhältst, das fehlt bei Beamten völlig. 

Würde die BG greifen, dann wäre das ein weiterer Vorteil. Die Förderungen über die BG sind in der Regel besser. Aber Zuschuss für behindertengerechte Änderungen in einem Bad bekommst Du auch von der GKV bis zu 4000€. 

Du schreibst, ihr wohnt im 3. OG und ich fürchte, dass dass wirklich ein Hindernis werden kann. Theoretisch könnte zwar ein Treppenlift eine Option sein, aber die muss man a) selbst bezahlen (wenn auch ein Zuschuss der GKV möglich ist, das ist meist viel Geld) und b) ist das nur dann möglich, wenn keine Fluchtwege versperrt werden würden. Denk' über einen Umzug nach. Auch im eigenen Interesse. Du wirst zukünftig alles alleine machen müssen und jeden Einkauf da hoch schleppen. 

Hast Du Hilfe?

Hast Du denn eine Generalvollmacht damit Du alles für Deinen Mann erledigen kannst, oder musst Du über das Betreuungsgericht als Betreuer bestellt werden?

Weshalb ist Dein Mann in einer Reha-Einrichtung wenn er keine Therapie erhält? Denn ja, das was Du beschreibst ist dazu gedacht, einen Dekubitus zu vermeiden. Therapie und das Vermeiden von Muskelabbau sieht anders aus. Selbst bei Komapatienten wird da mehr gemacht. Schau hier mal rein (so wie es aussieht machst Du intuitiv schon sehr viel richtig)

Reha nach Koma & Wachkoma | MEDIAN Kliniken (median-kliniken.de)

Notfalls würde ich den behandelnden Arzt darauf ansprechen.

Das mit der Wärme habe ich auch oft erlebt. Mein Mann war auch schon immer so eine Frostbeule wie Deiner und auf einmal sass er in den Herbst- und Wintermonaten im kurzärmligen Poloshirt da obwohl ausreichend Pullies und Jacken im Schrank lagen. Er war eise kalt, hat das aber wohl gar nicht wahrgenommen und das Personal dachte sich nichts dabei.

Ob diese Pfleger das auch mit ihren eigenen Angehörigen so handhaben würden? Als ob es ein großer Aufwand wäre eine Decke über einem Menschen auszubreiten

Viele Schlaganfallpatienten frieren sowieso mehr als früher und haben oft kalte Hände und Füsse. Selbst bei guter Bekleidung. Zu den Socken noch ein Hinweis: Sollte Dein Mann wieder auf die Füsse kommen, und sei es nur zum Stehen, dann besorge Stoppersocken die er auch im Bett trägt. Das ist praktisch. Vor allem, wenn man ihn aus dem Bett holt. Die Uni Würzburg macht das so. Dort haben die Patienten keine Hausschuhe sondern Uni-Stoppersocken. Ich hab's für zu Hause übernommen. Damit geht er in der Nacht, wenn er aufs WC muss, sicherer und er hat warme Füsse. Mein Mann liebt das 😉

Darauf achten, dass der Bund locker sitzt und nichts abschnürt.

Im Moment wären auch Angora-Socken gut. Die wärmen besser als Baumwolle und kratzen nicht. Eingefallen sind mir noch Gelenkwärmer. Hier ein Beispiel: Gelenkwärmer Angora [Spar-Pack] günstig online kaufen | -con-ta- (conta-shop.de) - und wenn das wegen Infusionen usw. nicht machbar sein sollte.. Pulswärmer wären auch eine Option

Früher gab es für Frauen Bettjäckchen Bett umhang - Etsy.de oder Ponchos ... Verkehrt herum angezogen evtl. auch eine Option. 

Meine Erfahrung ist leider die, dass man als Angehöriger präsent sein muss. So oft wie möglich und wenn man nicht täglich da sein kann, dann ist es optimal, wenn die Anwesenheit unregelmässig ist. Ich konnte das damals beruflich regeln und war die ersten Monate täglich ganztägig da (das war allerdings vor Corona und es gab auch Gründe warum ich nicht darauf vertraute, dass er auch die Therapien erhält die er benötigt). Mir ist aber bewusst, dass man sich das a) finanziell leisten können muss und b) berufsbedingt auch nicht immer machbar ist. 

Evtl. könntest Du darüber nachdenken am Wochenende vor Ort in einer günstigen Pension zu übernachten. Je nachdem kann das günstiger sein als eine Fahrt.

Was die Autofahrt angeht.. man gewöhnt sich daran, je häufiger man fährt. Auch an unliebsame Strecken. Übung macht den Meister. In Anbetracht der Tatsache, dass Du zukünftig mehr fahren musst, würde ich mit dem Üben anfangen. Evtl. an trockenen Tagen. Kneifen bringt Dich nicht weiter.

Wie viele km sind es denn? 

Du schreibst, das Pflegepersonal hätte ihn in den Rollstuhl gesetzt.. mh.. dann muss er doch irgendwie reagiert haben. Ist er denn ansprechbar? Macht er mit beim Transfer? Es ist auf jeden Fall gut, weil es den Kreislauf mobilisiert .. 

Ich wünsche Dir heute bei Deinem Mann schöne, warme Eindrücke. 

 

 Hallo Amsel,

ich bin gesetzliche Betreuerin in Gesundheitsfragen und Aufenthalt. Ich habe einen Antrag gestellt auch finanzielle Dinge zu klären, denn in einigen Monaten vielleicht melde ich sein Auto ab. Noch behalte ich es als Ersatzfahrzeug für alle Fälle.

Ich wusste nicht, das die GKV Zuschüsse zahlt bis 4000 Euro. Gut zu wissen, ob das in meiner Mietwohnung etwas bringt, weiß nicht so Recht. Aber ich ziehe gerne um, wenn mein Mann mit Gesund wird und heim kommt.

Das mit dem Rollstuhl ist eher so etwas wie eine Gartenliege. Kein richtiger Rollstuhl. Heute lag er leider im Bett, weil Pfleger keine Zeit hatten ihn in den Stuhl zu setzen (Klang aber eher nach Unlust).

Die kürzeste Strecke sind 48 km, die meide ich, da Bergauf den Wald hoch und viele Kurven in kurzen Abständen.

Die Strecke, die ich fahre sind 54 km. Etwas bessere Strecke aber die Kurven und das bei nasser Fahrbahn machen mich auch da fertig und die anderen Auto Fahrer, die es eilig haben und hinter mir kleben. Das stresst mich. Ich glaube, wenn ich die gesamte Strecke für mich alleine hätte, käme ich entspannter an. Ich versuche es mit Musik und gelegentlich zur Seite fahren, damit die anderen vorbei kommen. Die meiste Zeit über gibt es nur eine Spur in eine Richtung, überholen ist für die anderen kaum Möglich, weil eine Kurve der nächsten folgt.

Und ich fühle mich verletzt...als sei mir das Glück nicht vergönnt. Ein Problem nach dem anderen und das seit Jahren.

Ich bin dankbar für mein Kind, sie ist gesund, denn da bin ich viel sensibler. Aber soviele Probleme hätte ich mir nicht ausgesucht, wie ich die letzten 15-17 Jahre hatte....wenn ich die Wahl gehabt hätte. Und es macht keinen reiferen Menschen aus mir, es macht einen traurigen Menschen aus mir.

Als Gläubiger Mensch hat man es auch nicht leicht...

Liebe Grüße

 

#14

Al Beck

Bonn, Deutschland

Hallo Anabel, 

vielleicht könntest du zu einer anderen Uhrzeit in die Klinik fahren. Ich bin immer mittags im KH gewesen, von 12:00 bis 14:00 Uhr. Das war mit der Fahrerei einfacher als im Berufsverkehr. Mich hat das zwischendurch auch mürbe gemacht, aber ich habe mir immer gesagt: das ist nichts gegen das, was mein Mann gerade erlebt > verloren und fremdbestimmt. 

Ich bin mit gebrochenem Fuß, ohne Stimme (zwischendurch noch eben ne Stimmband-OP) und mit anderen lästigen gesundheitlichen Einschränkungen gefahren. War mir alles egal. 

Ich habe sehr schnell eine Sonderregelung für die Besuchszeiten bekommen, sowohl auf der Intensivstation als auch in der Akutklinik. In der aktuellen Reha kann man auch gut mit den Ärzten sprechen. Frag doch einfach ob du 2 Stunden bleiben kannst. Das entspannt dann etwas für die Rückfahrt. 

Für mich ist wichtig, dass ich mit meinem Mann in Verbindung stehe. Wenn ich ab und zu mal einen Tag nicht hinfahre, habe ich das Gefühl, dass ich ihn wochenlang nicht gesehen hätte. Ich will gemeinsam mit ihm wachsen, sein Schicksal ist auch meins. 

Bist du berufstätig? Oder wärest du flexibel mit den Besuchszeiten? 

Man wächst rein, auch wenn es viele Erfahrungen gibt, die man sich gerne gespart hätte, aber es ist wie es ist. Hier im Forum wirst du immer gut aufgefangen, bekommst gute Hinweise. 

Mir persönlich bringt der Austausch hier sehr sehr viel. Ich wüßte gar nicht wie ich ohne klarkäme. 

Dir trotzdem einen erholsamen Abend

LG Al

Du könntest auch fragen, ob sie deinen Mann mal in den Stuhl setzen können, wenn du da bist. 

 

#15
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Anabel, 

vielleicht könntest du zu einer anderen Uhrzeit in die Klinik fahren. Ich bin immer mittags im KH gewesen, von 12:00 bis 14:00 Uhr. Das war mit der Fahrerei einfacher als im Berufsverkehr. Mich hat das zwischendurch auch mürbe gemacht, aber ich habe mir immer gesagt: das ist nichts gegen das, was mein Mann gerade erlebt > verloren und fremdbestimmt. 

Ich bin mit gebrochenem Fuß, ohne Stimme (zwischendurch noch eben ne Stimmband-OP) und mit anderen lästigen gesundheitlichen Einschränkungen gefahren. War mir alles egal. 

Ich habe sehr schnell eine Sonderregelung für die Besuchszeiten bekommen, sowohl auf der Intensivstation als auch in der Akutklinik. In der aktuellen Reha kann man auch gut mit den Ärzten sprechen. Frag doch einfach ob du 2 Stunden bleiben kannst. Das entspannt dann etwas für die Rückfahrt. 

Für mich ist wichtig, dass ich mit meinem Mann in Verbindung stehe. Wenn ich ab und zu mal einen Tag nicht hinfahre, habe ich das Gefühl, dass ich ihn wochenlang nicht gesehen hätte. Ich will gemeinsam mit ihm wachsen, sein Schicksal ist auch meins. 

Bist du berufstätig? Oder wärest du flexibel mit den Besuchszeiten? 

Man wächst rein, auch wenn es viele Erfahrungen gibt, die man sich gerne gespart hätte, aber es ist wie es ist. Hier im Forum wirst du immer gut aufgefangen, bekommst gute Hinweise. 

Mir persönlich bringt der Austausch hier sehr sehr viel. Ich wüßte gar nicht wie ich ohne klarkäme. 

Dir trotzdem einen erholsamen Abend

LG Al

Du könntest auch fragen, ob sie deinen Mann mal in den Stuhl setzen können, wenn du da bist. 

 

 Hallo Al Beck,

Die Besuchszeiten sind unter der Woche vom 14 bis 18 Uhr und Wochenende 11 bis 15 jeweils eine Stunde, eine Person pro Tag. Ich arbeite derzeit nicht und bevorzuge so früh wie möglich, da ich nicht im Dunkeln zurück fahren möchte. In der Regel bleibe ich etwas länger, solange keiner mich bittet mich zu verabschieden.

Ich muss immer über die Webseite den Besuch buchen und die Öffnungszeiten bei uns vor Ort wegen Coronatest müssen auch passen. Bei Zug kommen natürlich auch für Zugfahrten Abstimmung. Die Züge fahren unregelmäßig und über unterschiedliche Umstiege. Eine Routine wird da nie rein kommen.

Ich hatte ihn zwei Tage nicht besucht und am zweiten Tag war ich ganz unruhig. Deshalb folgt meinem Samstag Besuch nun, so Gott will, der Montag Besuch.

Ich will ihn jeden zweiten Tag besuchen. Ein Tag kann ich mich erholen, die Fahrten machen mir Rückenbeschwerden, und ich kann dann auch Papier- und Behördenkram erledigen. 

Offene Besuchszeiten und vielleicht auch 2 Stunden wäre schon toll.

Ich habe auch überlegt Mal in einer Pension zu übernachten, bei zwei Nächten könnte ich ihn drei Tage hintereinander besuchen. Aber ich weiß nicht, ob das so toll ist, wegen 1-1,5 Stunden Besuch den ganzen Tag in der Pension zu hocken.

Ich ärgere mich jedesmal, wie man eine Reha Klinik in die Pampa bauen kann.

Dabei gib es in Heidelberg auch eine passende Klinik aber angeblich hätten die im Odenwald mehr Erfahrung mit solchen Patienten.

Laut Webseite haben die auch viel Therapie Möglichkeiten, sogar schon ab der Intensivstation. Mitbekommen tue ich davon nichts. Da könnte er auch sonstwo in der Reha liegen.

Ich hoffe, dass diese Klinik wirklich die Beste für ihn ist und meine Mühen sich lohnen.

Liebe Grüße

Anabel

 

 

#16

Annin

Bayern, Deutschland

Das ist echt unglaublich, wie viele Hürden man nehmen muss, damit man seinen Angehörigen in der Reha besuchen kann. 

Ich würde tatsächlich auch einmal in einer Pension oder Air BnB übernachten. So kannst du an einem Tag aufschlagen und direkt für den nächsten oder übernächsten Tag einen Termin mit Arzt und/oder Therapeuten machen.

Papierkram und Telefonate gehen auch in der Pension und vielleicht stellt sich ein Moment der Erholung ein, wenn du außerhalb der vier Wände und des Autos bist.

 

#17

Al Beck

Bonn, Deutschland

Hallo Anabel,

versuch mit den Ärzten wegen den Besuchszeiten zu sprechen. Ich musste gar nichts online buchen. Die hatten meine Besuchszeit in Ihrem System hinterlegt. 

Du könntest am 1. Tag später gehen und am 2. Tag früher, wenn du dort übernachtest. Dann könnte ein Test für 2 Tage reichen. Hat die Klinik kein Testzentrum? Den Papierkram könntest du doch wirklich dort erledigen. Dann hättest du den Kopf frei an dem Tag, an dem du Zuhause bist. 

Ich dachte, dein Mann liegt in Heidelberg und ihr wohnt im Odenwald?! Wie ist die Situation? Ist die Klinik im Odenwald und ihr wohnt auch dort?

Ich wünsche dir einen angenehmen Sonntag

LG Al

#18
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Unbekannt

Gelöscht

Das ist echt unglaublich, wie viele Hürden man nehmen muss, damit man seinen Angehörigen in der Reha besuchen kann. 

Ich würde tatsächlich auch einmal in einer Pension oder Air BnB übernachten. So kannst du an einem Tag aufschlagen und direkt für den nächsten oder übernächsten Tag einen Termin mit Arzt und/oder Therapeuten machen.

Papierkram und Telefonate gehen auch in der Pension und vielleicht stellt sich ein Moment der Erholung ein, wenn du außerhalb der vier Wände und des Autos bist.

 

 Hallo Annin,

das stimmt leider, da war es in der Kopfklinik einfacher, da dort offene Besuchszeit von 15-18 Uhr war ohne Anmeldung. Coronatest auch vor der Klinik möglich. Da könnte man auch spontan sein und nicht wie hier mindestens 12 Stunden früher buchen für Folgetag.

Leicht macht man es einem wirklich nicht.

Viele Grüße

#19
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Anabel,

versuch mit den Ärzten wegen den Besuchszeiten zu sprechen. Ich musste gar nichts online buchen. Die hatten meine Besuchszeit in Ihrem System hinterlegt. 

Du könntest am 1. Tag später gehen und am 2. Tag früher, wenn du dort übernachtest. Dann könnte ein Test für 2 Tage reichen. Hat die Klinik kein Testzentrum? Den Papierkram könntest du doch wirklich dort erledigen. Dann hättest du den Kopf frei an dem Tag, an dem du Zuhause bist. 

Ich dachte, dein Mann liegt in Heidelberg und ihr wohnt im Odenwald?! Wie ist die Situation? Ist die Klinik im Odenwald und ihr wohnt auch dort?

Ich wünsche dir einen angenehmen Sonntag

LG Al

 Hallo Al,

wir wohnen in Weinheim an der Bergstraße. Operiert wurde er in Heidelberg. Die Reha ist in Bad König.

Wegen Besuchsregelung soll es in diesem Jahr lockerer werden, geht zumindest das Gerücht um. Aber was genau lockerer wird, weiß auch noch keiner.

Es ist wirklich nicht die km Anzahl, die kürzeste Strecke ist 48 km. Es ist der Streckenverlauf. 48 km auf der Autobahn ist nichts. Du fährst durch Berg und Tal, rauf und runter und gefühlt 1000 Kurven.

Zugverbindung ist eine andere Katastrophe. Vielleicht klingt das wie Gejammer aber die Strecke macht mir Angst und Stress. Es fühlt sich an, als würde die Strecke nicht enden wollen, weil man auch nicht schnell fahren kann. 80km/h ist das höchste Tempo, das geht. Oft nur 40-50, insbesondere an den Kurven. 

#20
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo an Alle und frohes Neues!

Gerade weil jetzt Silvester wahr und die Social Media Kanäle voll sind mit Feier Bildern, geht mir etwas durch den Kopf.

Meine Welt ist gerade stehen geblieben, nach dem es mich durchgeschüttelt hat. 

Schaue ich aber meine Freunde und Verwandte an, läuft bei denen alles wie bisher, als würde ich auf einem anderen Planeten leben. Vor Jahren hatte ich einen anderen Schicksalschlag, der Jahre andauerte. Auch da stand ich alleine mit meinen Sorgen. Die anderen haben weiter gemacht wie bisher.

Habe ich zu hohe Erwartungen oder warum fühle ich gerade so?

Sich regelmäßig bei mir melden tut nur eine meiner drei Schwestern. Von den (alle Erwachsenen) Neffen und Nichten, Cousins etc. hört man nichts. Allen geht's gut. Sie machen weiter wie bisher.

Es berührt mich, wenn meine Schwester z.B. erzählt, ihre Freundin habe davon gehört und wäre besorgt und hätte sie gebeten ihr zu erzählen, wie es ihm weiter ergangen ist. Das sind Menschen, die kenne ich kaum, die haben aber echte Anteilnahme. So etwas berührt mich... und fehlt mir so viel.

Wie geht ihr damit um, habt ihr auch manchmal das Gefühl dass Empathie und Anteilnahme fehlt?

viele Grüße ❤

 

 

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