Hallo Anabel,
Du hast Glück. Dein Mann ist gesetzlich versichert. Da läuft vieles geregelter und definitiv nicht schlechter. Ich habe Vergleiche weil meine Mutter und mein Mann fast zeitgleich pflegebedürftig wurden. Meine Mutter GKV-versichert, mein Mann Beihilfe/PKV. Die GKV meiner Mutter war im Vergleich was ich speziell mit der PKV erleben muss ein Traum. Hinzu kommt, dass Du über den VdK gute Unterstützung bei Fragen erhältst, das fehlt bei Beamten völlig.
Würde die BG greifen, dann wäre das ein weiterer Vorteil. Die Förderungen über die BG sind in der Regel besser. Aber Zuschuss für behindertengerechte Änderungen in einem Bad bekommst Du auch von der GKV bis zu 4000€.
Du schreibst, ihr wohnt im 3. OG und ich fürchte, dass dass wirklich ein Hindernis werden kann. Theoretisch könnte zwar ein Treppenlift eine Option sein, aber die muss man a) selbst bezahlen (wenn auch ein Zuschuss der GKV möglich ist, das ist meist viel Geld) und b) ist das nur dann möglich, wenn keine Fluchtwege versperrt werden würden. Denk' über einen Umzug nach. Auch im eigenen Interesse. Du wirst zukünftig alles alleine machen müssen und jeden Einkauf da hoch schleppen.
Hast Du Hilfe?
Hast Du denn eine Generalvollmacht damit Du alles für Deinen Mann erledigen kannst, oder musst Du über das Betreuungsgericht als Betreuer bestellt werden?
Weshalb ist Dein Mann in einer Reha-Einrichtung wenn er keine Therapie erhält? Denn ja, das was Du beschreibst ist dazu gedacht, einen Dekubitus zu vermeiden. Therapie und das Vermeiden von Muskelabbau sieht anders aus. Selbst bei Komapatienten wird da mehr gemacht. Schau hier mal rein (so wie es aussieht machst Du intuitiv schon sehr viel richtig)
Reha nach Koma & Wachkoma | MEDIAN Kliniken (median-kliniken.de)
Notfalls würde ich den behandelnden Arzt darauf ansprechen.
Das mit der Wärme habe ich auch oft erlebt. Mein Mann war auch schon immer so eine Frostbeule wie Deiner und auf einmal sass er in den Herbst- und Wintermonaten im kurzärmligen Poloshirt da obwohl ausreichend Pullies und Jacken im Schrank lagen. Er war eise kalt, hat das aber wohl gar nicht wahrgenommen und das Personal dachte sich nichts dabei.
Ob diese Pfleger das auch mit ihren eigenen Angehörigen so handhaben würden? Als ob es ein großer Aufwand wäre eine Decke über einem Menschen auszubreiten
Viele Schlaganfallpatienten frieren sowieso mehr als früher und haben oft kalte Hände und Füsse. Selbst bei guter Bekleidung. Zu den Socken noch ein Hinweis: Sollte Dein Mann wieder auf die Füsse kommen, und sei es nur zum Stehen, dann besorge Stoppersocken die er auch im Bett trägt. Das ist praktisch. Vor allem, wenn man ihn aus dem Bett holt. Die Uni Würzburg macht das so. Dort haben die Patienten keine Hausschuhe sondern Uni-Stoppersocken. Ich hab's für zu Hause übernommen. Damit geht er in der Nacht, wenn er aufs WC muss, sicherer und er hat warme Füsse. Mein Mann liebt das
Darauf achten, dass der Bund locker sitzt und nichts abschnürt.
Im Moment wären auch Angora-Socken gut. Die wärmen besser als Baumwolle und kratzen nicht. Eingefallen sind mir noch Gelenkwärmer. Hier ein Beispiel: Gelenkwärmer Angora [Spar-Pack] günstig online kaufen | -con-ta- (conta-shop.de) - und wenn das wegen Infusionen usw. nicht machbar sein sollte.. Pulswärmer wären auch eine Option
Früher gab es für Frauen Bettjäckchen Bett umhang - Etsy.de oder Ponchos ... Verkehrt herum angezogen evtl. auch eine Option.
Meine Erfahrung ist leider die, dass man als Angehöriger präsent sein muss. So oft wie möglich und wenn man nicht täglich da sein kann, dann ist es optimal, wenn die Anwesenheit unregelmässig ist. Ich konnte das damals beruflich regeln und war die ersten Monate täglich ganztägig da (das war allerdings vor Corona und es gab auch Gründe warum ich nicht darauf vertraute, dass er auch die Therapien erhält die er benötigt). Mir ist aber bewusst, dass man sich das a) finanziell leisten können muss und b) berufsbedingt auch nicht immer machbar ist.
Evtl. könntest Du darüber nachdenken am Wochenende vor Ort in einer günstigen Pension zu übernachten. Je nachdem kann das günstiger sein als eine Fahrt.
Was die Autofahrt angeht.. man gewöhnt sich daran, je häufiger man fährt. Auch an unliebsame Strecken. Übung macht den Meister. In Anbetracht der Tatsache, dass Du zukünftig mehr fahren musst, würde ich mit dem Üben anfangen. Evtl. an trockenen Tagen. Kneifen bringt Dich nicht weiter.
Wie viele km sind es denn?
Du schreibst, das Pflegepersonal hätte ihn in den Rollstuhl gesetzt.. mh.. dann muss er doch irgendwie reagiert haben. Ist er denn ansprechbar? Macht er mit beim Transfer? Es ist auf jeden Fall gut, weil es den Kreislauf mobilisiert ..
Ich wünsche Dir heute bei Deinem Mann schöne, warme Eindrücke.