#1
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Annelie

Gast

Hallo bin ganz neu hier und suche Erfahrungsaustausch. Mein Vater hatte am Freitag den 29.9. einen schweren Schlaganfall und ist seit dem noch nicht wieder richtig bei Bewußtsein. Er ist rechtsseitig gelähmt und das Sprachzentrum ist zerstört. Da wir eine große Familie sind,, er hat nämlich 5 Töchter sind wir alle sehr geschockt zumal er eine halbe stunde vorher auf dem Dach noch was repariert hat. Er war nie krank und auch sonst super fit. Er kam dann in eine Stroke Unit Klinik auf dem Venusberg wo man natürlich alles möglich versucht hat. Meine Frage ist jetzt wie oft wir bei ihm sein dürfen, uns ist natürlich klar das er erstmal sehr viel Ruhe braucht. Haben deshalb einen Plan gemacht das immer nur 2 hingehen und ihm natürlich auch seine Ruhezeiten gönnen. Da auf der Station gerade am Wochenende und natürlich auch Feiertags meistens Unterbesetzung ist, sagen einige es wäre besser wir würden ihn nicht soviel Besuchen und andere sagen die Nähe der Angehörigen ist wichtig. Wer kann mir einen Tipp geben. Vielen vielen Dank
#2
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Annelie, ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen. Mein Mann hatte am 28.8.07 eine massive Hirnblutung. Ich bin jeden Tag mit einen meiner Kinder zu ihm gefahren.Wir haben auch als erste gemerkt das er sein Bein und Arm bewegt.Obwohl die Ärzte uns sagten das er eine Überlebubgschance von 5% hat.Ich bin der Meinung das die Patienten es merken das man bei ihnen ist. Der Blutdruck war immer sehr hoch bei meinem Mann,aber wenn ich bei ihm war und mit ihm sprach und seine Hand hielt ging er wieder runter.Sogar der Pfleger merkte es. Also seid sooft es geht bei deinem Vater,auch an Feiertagen und am Wochenende.Ich wünsche dir alle Kraft der Welt. Es ist nicht immer leicht mein Mann war heute das erste mal für längere Zeit wach.Ich bin überglücklich.Gruß Heike
#3
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Pépé

Gast

Hallo Annelie!
Ich denke, es kommt immer auf die Situation bzw. die Art der Besuche an. Als mein Vater in dieser Situation war, waren unsere Besuche stets willkommen. Wir waren immer allein oder zu zweit, aber es ging natürlich nicht zu turbulent zu. Es wurde sogar begrüßt, dass mein Sohn (sein Enkel), 7 Jahre, sich zu ihm ins Bett legte, ihn knutschte und Witzchen mit ihm machte, auch wenn er (vielleicht?) nicht viel davon mitbekam.
Viele Grüße, Pépé
#4
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Amelie ;)ich hatte mit 29Jahren einen Hirnschlag ;(erleiden müssen-da ich auch noch an den Hüften operiert wurde habe ich das Glück gehabt bald 2Jahre in Reha gewesen sein-ich bekamm immer Mittwochs Besuch von meinen Eltern und der Freundin mit den Twins :) :)-am Wochenende durfte ich immer für 2Tage nach Hause-sicherlich ist es im Moment ein großer Schock euern Vater so daliegen-aber mit der Zeit spielt sich das alles ein-er muss jetzt einfach das neue Leben annehmen.Viele Grüsse vom Odenwald sendet der Twinspapa ;)
#5
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Annelie, meine Mutti hatte im April diesen Jahres einen Schlaganfall während einer Hirn-OP. Sie lag auch einige Zeit auf der ITS und im Koma. Wir haben ebenfalls Zweier-Besuche gemacht, um uns im nachhinein austauschen und aufbauen zu können. Redet zu Eurem Vati, berührt beide Hände, streichelt ihn. Er wird es spüren und es wird ihm Sicherheit vermitteln. Ich habe gerade das Buch von Manfred Mader gelesen. Ich kann es Dir nur weiterempfehlen.
 
;) Bleibt stark, denn ihr werdet noch viel Energie benötigen!
Alles Gute für Euch und für Deinen Vati!
 
Liebe Grüße von
sandwich

Mit jeder Tür, die sich schließt, öffnet sich eine neue
#6
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Annelie

Gast

Danke für eure Beiträge mein Papa ist schon wacher, hat uns schon richtig angeschaut, weiß aber nicht ob er schon registriert was wirklich passiert ist. hat auch versucht schon zu sprechen aber leider geht es nicht. Weiß nicht wie es ist wenn man da liegt und dann realiesiert das man sich nicht mehr bewegen und auch nicht mehr sprechen kann. Kann mir da jemand was zu schreiben was da geholfen hat außer natürlich Antidepressiva die er sicher noch irgendwann braucht.
#7
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momo72

Gast

Hallo Annelie,
 
als mein Vater letztes Jahr im Oktober seinen Schlaganfall hatte, lag er zunächst auch auf dem Venusberg, da man aber für ihn dort nichts mehr tun konnte, wurde er ins LKH auf die Kölnstraße verlegt. Dort waren die Besuchszeiten sehr locker (in der Klinik auf dem Venusberg war da etwas strenger) Wir (3 Kinder und meine Mutter)haben uns 6 Wochen lang abgewechselt, so dass mein Vater nur nachts alleine war. Das Personal hat uns auch sehr mit einbezogen und wir dürften beim waschen, lagern usw helfen. Außerdem war mein Vater auch relativ ruhig, wenn einer von uns da war. Auch das Personal hat uns gesagt, dass wir so oft kommen dürften bis abens um 23 Uhr wie wir wollten, es sollten nur nicht mehr als 2 Besucher da sein, da es 2-Bett-Zimmer waren und der andere Patient auch noch Besuch bekommt und dann wäre es zu viel.
Nach 5 Intensiv und 1 Woche Normalsttation (dort wurden wir dann vom Personal noch mehr in die Pflege eingebunden) haben wir meinen Papa dann nach Hause geholt und ihn dort gepflegt.
Ich wünsche Euch ganz viel Kraft und dass es Eurem Papa bald wieder besser geht.
Lieben Gruß
Simone
#8
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momo72

Gast

Natürlich reagiert da jeder Mensch anders drauf. Der eine ist sehr depressiv und der andere kämpft unheimlich.
Mein Papa war eigentlich auch ein Kämpfer aber auch er hatte Tage, an denen er sehr traurig und depressiv war. Geholfen hat ihm da immer seine kleine Enkelin, die seine "Hausfrisöse" war, sie hat ihn irgendwie immer wieder aufbauen können. und wir hatten den Eindruck, dass ihm die Anwesenheit von uns (es war ja immer jemand da) auch gut getan hat. Z. B. habe ich mich, wenn es ihm schlecht  ging auch mal mit zu ihm ins Bett gelegt und ich habe ihm viele schöne Dinge erzählt und ihn geküsst und gestreichelt - obwohl er vor dem Schlaganfall gar nicht so der Mensch war, der viel Zärtlichkeit gegeben und gezeigt hat aber da war es dann auf einmal ganz anders. Manchmal konnte er sogar den Mund spitzen und uns ein Küsschen geben.
Mein Papa hat keine Antidepressiva bekommen aber wir hatten es auch überlegt. Das sollte man auch mit dem Arzt abstimmen und schauen, wie sich alles entwickelt.
#9
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Annelie

Gast

Danke momo für deine Antworten das hat uns heute wieder sehr geholfen, mein Papa hat nämlich heut auch versucht seine Enkelin zu küssen, und heut Abend hat er sogar gelächelt. Komischerweise ist er Abends scheinbar immer fitter als wie morgens. würd mich interessieren wie es deinem Vater denn heute geht, wenn das schon im letzten Jahr im Oktober war. Auch wissen wir nicht, da er nicht schlucken kann, würde mich interessieren ob er so überhaupt in eine Reha kann mit Magensonde??? Wer kann mir dazu was sagen??
Vielen Dank nochmal für alle eure Beiträge.
Annelie
#10
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bw

Gast

Hallo Annelie,
 
wenn Dein Vater eine Magensonde durch die Bauchdecke hat (PEG), ist das auf keinen Fall ein Hindernis, eine Reha zu beginnen. Wenn er allerdings eine Sonde durch die Nase hat, könnte das hinderlich sein, so wurde mir das jedenfalls im Krankenhaus damals erklärt. Die Reha kann vom Krankenhaus beantragt werden, frag am besten bei den Ärzten nochmal nach.
 
Ich wünsche Euch alles Gute,
viele Grüße Barbara

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Unbekannt (Gast)« (04.10.2007, 23:51)
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