#11
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Elli62

Gast

Liebe Guesi,
du bist sehr tapfer und dein Einsatz wird deinem Vater sicher helfen!
Ja es sind sehr bittere Erfahrungen im Leben an denen man wachsen muss! .. Aber die meisten hier sind um  einiges älter als du und mussten (oder müssen) auch immer noch dazulernen. Das hört nie auf!
Es wird noch einige Zeit dauern bis ihr euch in der Situation nicht mehr ganz so unsicher fühlt, aber es wird besser!
Dass dein Vater das Bein bewegt hat ist doch ein gutes Zeichen... man lernt sich über jede Kleinigkeit zu freuen!
Das mit der Aphasie wird sich sicher auch noch bessern! Hier seid ihr Angehörigen zunächst sehr gefordert, das an das Pflegepersonal und die Ärzte weiterzugeben, besonders wenn er Schmerzen hat! ....
Ich hoffe für euch, dass es weiterhin gut läuft und ihr gute Wege finden werdet um die neue Situation anzunehmen!
Liebe Grüße
ELLI
#12
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Salty

Gast

Hallo Guesi.
 
Wie sehen eigentlich die Ärzte die Prognosen betreffs deines Papis? Und welche Arterie ist verschlossen?
Die Bewegung des Beines deines Papis ist natürlich eine gute Nachricht. Jedoch darfst du das nicht überbewerten. Mein Pa hatte auch am Anfang seine gelähmte Seite bewegt, aber es stellte sich letztendlich heraus, das es eigentständig gesteuerte Bewegungen waren vom Körper. Sprich unbewußt. Die Schmerzen in dem Bein erkläre ich mir mit einem Wasserstau. Ich weiß nun nicht wie das Lymphsystem von deinem Papi funktioniert oder ob es ein kardiologisches Problem (Herz) gibt. Das musst du schleunigst abklären. Denn wenn das Wasser höher steigt bedeutet es eine erhöhte Gefahr.
Tja und bezüglich deiner Gespräche mit deinem Pa musst du dich wohl oder übel noch gedulden müssen. Denke immer daran...es kann wieder Gespräche geben, aber auch im schlimmsten Fall nicht mehr. Darum nutze die Zeit intensiv. Als mein Papi ins Koma fiel, hab ich gequasselt und gequasselt. Du musst jetzt darauf achten, einfache Sätze zu bilden. Das Denken und Antworten geht jetzt langsamer bei deinem Pa. Er braucht Zeit die Frage zu verstehen und eine Antwort zu bilden. Sprich, die berühmten JA und NEIN Antworten.
 
Melde dich wieder...
Salty
#13
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Guesi

Gast

Hallo liebe Forummitglieder.
Heute ist schon der 12. Tag. Ich war natürlich wieder bei meinem Vater heute.
 
Also zu seinem jetzigen Zustand:
 
-> habe mit der Schwester am Abend erst gesprochen, sie sagte:
-> Die Schwellung am Knie ist wohl weniger geworden
-> Er kann wohl auch schon sitzen, er war wohl heute  1,5 Std. a. d. Rollstuhl
:) :) :)
-> und hat wohl sein rechtes Bein wieder wohl einmal bewegt
:) :) :)
Ansonsten keine weiteren Veränderungen, Lähmungen so wie bisher und sprechen kann er nicht, aber er lallt immernoch.
 
-Ich versuche jetzt jede kleine Verbesserung positiv und als Wunder zu sehen, denn so kann ich mich motivieren, damit kann ich evtl. besser klar kommen anstatt nur rummzutrauern.
 
AUßERDEM HABE ICH MICH UM FOLGENDES VERSUCHT ZU KÜMMERN:
-> Ich war in einer Wohnungsgesellschaft (kleine) für Senioren - und behindertengerechte Wohnungen:
     Habe dor t mit einem sehr netten Herren gesprochen:
     Er sagte mir leider, dass alle Wohnungen dort besetzt sind und dass er uns in die Warteliste setzt, aber bis wir  
     wirklich rannkommen kann Jahre kommen.-> Das hat micht natürlich etwas demotiviert,weil ich die Gegend und  
    das Haus sehr schön fand. Aber er hat mir Telefonnummern gegeben. Ich werde nicht aufgeben, ich werde weiter
    suchen. Alles Schritt für Schritt!
 
SCHÖNE GRÜßE AN EUCH ALLE!!!!!!!!
 
;)
#14
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Guesi

Gast

Hallo,
 
mein Vater kommt heute in die Median Klinik in Berlin - Kladow ( Reha ).
 
Kennt jemand die Klinik? Erfahrung?
Er bewegt ganz leicht  auf Anweisung das rechte Bein und kann nur Ja sagen.
 
Schöne Grüße
#15
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Guesi,
ich hatte vor 4 Jahren einen Schlaganfall. Ich war halbseitig gelähmt, hatte auch eine globale Aphasie, konnte nicht sprechen,lesen,schreiben und rechnen. Ich war schnell müde und habe viel geweint.,... (das ist die Krankheit) man kann es nicht steuern.... man kann überhaupt nichts steuern.... man kann nur hören und denken... aber nicht so wie vorher... ich konnte nicht einmal meinen eigenen Namen schreiben... ich wußte, dass ich Uschi heiße, aber wie man das schreibt, wußte ich nicht.... alles andere dauert... wie ich das haßte... du mußt geduld haben, das dauert... immer wieder. Leider hatte die Recht, es dauerte. Ich merke heute noch nach 4 Jahren, daß es noch besser wird. Nichts ist mehr wie vorher... aber ich bin ein anderer Mensch geworden. Ich bin so dankbar, daß ich noch lebe und bin viel gelassener geworden. Ich habe gekämpft... fast 3 Jahre lang...bei mir halt es so lange gedauert... bis ich wieder sprechen, lesen und schreiben konnte...Glaub mir Dein Vater kriegt mehr mit, als Du denkst... und ich bin überzeugt, dass er auch mitkämpft, denn das müsst Ihr... kämpfen, kämpfen auch wenn's man nicht so geht....Ihr braucht viel Geduld (noch heute hasse ich das Wort, aber es stimmt) Ich wünsche Euch alles Gute...
 
Viele Grüße
Uschi
 
P.S. ich habe den Bericht wieder verbessern müssen, weil ich mit der Rechtschreibung noch immer malheur habe. Mein Gehirn macht das immer wieder mit mir, aber damit kann ich leben
:O

Ein Lächeln ist der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »schatzi53« (12.07.2007, 10:59)
#16
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Guesi

Gast

Hallo Uschi,
ich bewundere die Menschen, die so eine Krankheit so bewältigen können.
Meinen ganz großen Respekt an dich.
Mein Vater ist jetzt seit letzte Woche Donnerstag in der Reha.
ich weiß nicht ihm gehts da jetzt nicht so viel besser, teilweise schlechter. Ich habe das Gefühl, dass er nicht so richtig will.
Nun sind schon drei Wochen um. Ich weiß nicht, wann die Verbesserungen eintreffen. Meine Hoffnung wird immer kleiner. Er ist ja schon 71 Jahre alt. Sprechen kann er immernoch nicht. Habe ganz große Angst, dass er nie wieder sprechen kann. Warum dauert es solange mit dem Sprechen. Wann wird sein Gehirn das mitbekommen, dass er sprechen will? Ich weiß das alles nicht, ob das noch in seinem Alter noch möglich ist. Er ist schon seit drei Tagen nicht mal auf dem Rollstuhl. Er liegt und liegt und weint und weint.
 
Ich bin so machtlos.
Danke für die Nachricht über mehr freue ich mich sehr. Das hier ist für mich ein Halt.
Danke
 
schöne Grüße
#17
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Unbekannt

Gelöscht

Liebe Guesi,
 
glaub mir, ich kann Dich gut verstehen.... Mein Vater ist erst 60 und kann auch nicht mehr sprechen und gehen. Es ist unerträglich.
Sprechen ist die für das Gehirn komplexere Aufgabe als z.B. ein Bein zu bewegen. Man sagt, es kommt die Fähigkeit als erstes zurück, die auch evolutionstechnisch zuerst auftauchte. Also erst z.B. Gehen, Sprechen später. Aber natürlich hängt es davon ab, was genau im Gehirn zerstört wurde. Hat schon ein Logopäde Deinen Vater "begutachtet"? Hat er eine sog. Globale Aphasie? In dem Fall sind alle Sprachfunktion praktisch weg. Mein Vater kann weder sprechen, schreiben noch lesen. Anfangs auch nicht verstehen, aber das wird deutlich besser. Menschen mit einer globalen Aphasie können wieder einfache Sätze/ Wörter sprechen lernen. Viele bleiben aber auch für immer stumm, das muss man sich leider vor Augen halten. (Unvorstellbar, ich weiß!)
Natürlich ist es auch vom Alter abhängig, wieviel wieder erlernt werden kann. Ein 40jähriger wird mehr hinbekommen als ein 70jähriger. Aber das heißt nicht, dass es keine Hoffnung für Deinen Papa gibt. Mit 70 ist man heutzutage ja noch nicht steinalt. Versucht ihn für die Reha zu motivieren, übt selber mit ihm, versucht ihm etwas Schönes zu zeigen (Lieblingsmusik, einen schönen Bildband etc.)....
Übrigens bekommt mein Vater momentan auch Antidepressiva. Ich bin da eigentlich kein Fan von, aber so ist er stabiler und positiver und macht bei den Therapien mit. Nutzt ja keinem was, wenn er depressiv ist und sich hängen läßt. Da finde ich es legitim, zumindest am Anfang ihm mit den Tabletten "auf die Sprünge zu helfen". Bis er selbst sieht, es geht vorwärts. Wurde da für Deinen Vater schonmal drüber gesprochen? (Weil Du schreibst, er weint und weint...)
Es kommt auf jeden Fall ein langes hartes Stück Arbeit auf Dich und Deine Familie zu. Aber nie die Hoffnung aufgeben! Das Gehirn ist sehr flexibel und kann sehr sehr viel leisten!
Wünsche Euch alles Gute!
Ruth
#18
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Guesi

Gast

Hallo ihr lieben,
 
mein Vater bekommt noch keine Anitdepressiva, weil der Arzt sagt, man verwendet es dann nur, wenn er komplett streikt. Also auch bei den Schwestern. Er schwankt mit dem weinen.
 
Meine Mutter hat mir berichtet, dass er gestern versucht hat zu schreiben.
Sogar mit Erfolg. Und zwar:
- Meine Mutter hat aufs Blatt seinen Namen aufgeschrieben und er hat es abgeschrieben. Den kompletten Namen mit der linken Hand. zwar sehr groß und ziemlich zittrig. Aber erkennbar, dass das sein Name heißen soll.
Außerdem hat er noch zwei weitere Wörter geschrieben, die man aber leider nicht wirklich entziffern konnte. Das war quasi eine Buchstabesuppe. Aber die Buchstaben waren auch einzelnd erkennbar.
Dann hat er wieder wohl auf Anweisung zweimal sein rechtes Bein hoch gehoben, nur leicht. Er kann es nicht anwickeln nur leicht hochheben.
 
Ich freue mich über diese Kleinigkeiten sehr. Ich hoffe natürlich, dass das ein Zeichen ist, dass er vielleicht doch noch sprechen wird? Die Wörter sind Anscheind doch irgendwo im Kopf.Oder meint ihr das nicht? Ist das positiv?
#19
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Guesi,
na also... geht doch....es dauert... ich habe auch gedacht, wie lange dauert das noch, bis ich wieder sprechen kann..
Das mit dem Weinen ist ganz normal.Ich habe bestimmt die ersten zwei Jahre nur geweint....das gehört zu der Krankheit.. weißt Du, da kann man gar nichts machen... Ich konnte gar nichts mehr !!! Nur noch daliegen und weinen und atmen. Das ging zwei Wochen. Später als ich nach und nach wieder sprechen konnte (ich konnte nur *nuscheln*) kam immer wieder *das ist groß* egal was ich sonst gesagt habe. Ich hatte *Wortfindungsstörungen* also Aphasie und ab und zu habe ich das ab und zu heute noch. Also ich ich wünsche Deinem Vater alles Gute und Dir wünsche ich die Kraft das alles durchzustehen....ich bin heute noch meiner Tochter dankbar für alles was sie mich getan hat....und *Dich* nicht zu vergessen, denn Du brauchst jetzt mehr Kraft und Geduld.
Alles Liebe
Uschi
:)

Ein Lächeln ist der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen.
#20
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Guesi

Gast

Hallo
 
ich melde micht nach einiger zeit wieder.
 
mein vater ist nun schon seit ca. 5 wochen in der reha, er hat diverse fortschritte schon gemacht:
 
nach 2 wochen hat er es geschafft beide beine vollständig zu bewegen. mittler weile kann er mit einem stocke mehrere schritte machen. wahnsinn!!!!! kann auch einige sekunden alleine stehen.
 
außerdem ist von etwa 10 tagen leben in den rechten arm gekommen. unglaublich aber war, diesen arm konnte er garnicht bewegen. jetzt kann in drei stufen auf anweisung leicht den arm hochheben. er hat kraft in dem arm. muss jetzt trainiert werden bis er ihn wenigsten etwas nutzen kann. von alleine bewegt er ihn aber leider nicht. aber das bein schon.
rollstuhlsicher wird er langsam auch. also es geht voran.
 
seine krankheit ist jetzt fast 7 wochen schon. ich habe gelesen, dass die genesungszeit 6 monate mind. ist. STIMMT DAS?
 
Nur was mir sehr große sorgen macht ist, dass er immer nocht nicht sprechen kann, KANN ES DENN PASSIEREN, DASS ER DOCH DIE SPRACHE FÜR IMMER VERLOREN HAT. ODER BESTEHT FÜR IHN DIE CHANCE ; DASS DIE SPRACHE IRGENDWANN WIEDRE ZURÜCKKEHRT?
 
Er weint aber nicht mehr so oft.
 
schöne grüße aus berlin.
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