#1
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo,
ich bin neu hier.Mein Vater hatte im März 2005 einen Schlaganfall und ist seitdem linksseitig gelähmt.Danach bekam er noch drei schwere epileptische Anfälle und man sagte uns nach dem CT,das 60 % seines Gehirns kaputt sind.
Meine Mutter pflegt ihn Zuhause,aber leider hat sich mein Vater völlig aufgegeben.
Sein Leben besteht aus Essen,schlafen,rauchen,fernsehen und daraus, meine Mutter psychisch fertig zu machen.
Und zwar sieht das so aus,das er min 6 mal am Tag zur Toilette möchte und sich am Ende dann doch einmacht.
Er sitzt beim Mittagessen im Rollstuhl und sagt zu meiner Mutter,das er sich jetzt bepinkeln wird und tut es dann auch.Wir haben den Hausarzt,den Neurologen und einen Psychologen um Hilfe gebeten,aber es bringt einfach alles nichts.
Meine Mutter bekommt ständig zu hören,das sie sich nicht so anstellen soll,schliesslich bekomme sie ja alles bezahlt(Pflegegeld Stufe 2)
Und wenn er könnte,würde er ihr so manches Mal Gegenstände ins Gesicht hauen.
Ich erkenne meinen Vater nicht mehr wieder und so geht es auf keinen Fall weiter,meine Mutter ist erst 55 Jahre alt und kann so nicht die nächsten 20 Jahre weiterleben.
Hat jemand Erfahrung mit einem solchen Fall?
Wir überlegen,meinen Vater ins Pflegeheim zu geben aber was passiert dann mit meiner Mutter?
Sie ist Hausfrau und hat keinerlei Einkommen.
Würde mich sehr über Hilfe freuen oder über Kontaktdaten von Leuten,die mir in allen Fragen weiterhelfen können.
 
Sandra
 

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »SandraS« (23.08.2007, 12:44)
#2
Avatar

Nelly

Gast

Hallo,
 
mein Stiefvater (Mitte 50) hatte vor 3 Wochen einen Schlaganfall.
Die Motorik funktioniert zwar soweit wieder,aber er hat noch Konzentrationsprobleme und ist auch sehr launisch und beschimpft meine Mutter. Die Ärzte haben ihr wohl gesagt, dass eine "Wesensveränderung" "normal" sei, aber ich sehe wie sehr sie darunter leidet und denke mir auch, dass das doch so nicht die nächsten Jahre weitergehen kann. Er sieht auch in der Reha, die er zur Zeit macht, keinen Sinn und denkt, dass alle anderen doof sind und ihn nur ärgern wollen.
Meine Mutter (50) bekommt von allen Seiten nur zu hören, dass sie doch noch Glück gehabt habe, da er ja nicht im Rollstuhl sitzt und noch glimpflich davongekommen sei, aber was im Hintergrund abläuft, das sieht keiner.
;(
Und irgendwie bekommt sie auch von den Ärzten keine richtigen Auskünfte. Wir wissen nicht, wie das nach der Reha weitergeht. Man kann ihn doch dann nicht nach Hause schicken und ihn und meine Mutter ihrem Schicksal überlassen....

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Unbekannt (Gast)« (23.08.2007, 14:14)
#3
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Sandra,
 
wieweit sich deine Mutter diesen "Terror" gefallen lässt, kann ich nicht sagen, aber das sollte sie abstellen können.
 
Ich weiß, dass bei manchen Schlaganfällen Patienten ungut reagieren, aber deine Mutter geht daran kaputt.
 
Das einpinkeln könnt ihr gut mit einem Urinalkondom in den Griff kriegen. Mit dem Pflegeheim könnt ihr drohen, wenn er sich nicht zusammen nimmt.
 
Vielleicht kann eine psychologische Therapie helfen.
 
Liebe Grüße Manfred
#4
Avatar

Lotti

Gast

Hallo Sandra, denke seit heute mittag darüber nach, wie ich dir am besten antworten kann.Dein Vater hatte den SA 2005, das ist schon 2,5 Jahre her. Wenn er z.B. deiner Mutter "androht" sich einzupinkeln,
und das dann auch macht... soll sie ihn bitte mal drin sitzen lassen. Sorry wenn ich das so hart schreibe,
aber deine Mama wird auf Dauer daran zerbrechen.Bei aller Liebe, sie darf sich nicht zu seiner Sklavin machen!
Auch wenn er links gelähmt ist, kann er trotzdem (er muss nur wollen) noch viel machen. Das mit dem Pflegegeld
bekomme ich auch ständig zu hören, die Menschen, die nicht in einer solchen Lage sind,
machen sich keinerlei Vorstellung, das die 410 € für einen 24 Stunden Job der reinste Hohn sind.
Diese Sprüche sollte sie an sich abprallen lassen.
Könnt ihr ihn mit dem Auto transportieren? Dann würde ich mal mit ihm in ein Pflegeheim fahren und ihm sagen,
er soll sich schon mal ein Zimmer aussuchen, vielleicht hilft das als Schocktherapie.
Deine Mama soll ihn einfach mal sich selbst überlassen, er muss merken, das er trotz allem nicht so mit ihr
umspringen darf! Und eure Ärzte, die solltet ihr schleunigst wechseln, was ist denn das bitte für eine Betreuung?
Wie alt ist dein Vater wenn ich fragen darf? Macht er noch irgendwas an Therapie? Wie verhält er sich euch,
bzw. Besuch gegenüber?
Es gibt auch Einrichtungen, die Patienten tagsüber betreuen, dann hätte deine Mutter wenigstens auch mal ein paar Stunden für sich, das wird sie brauchen. Sollte sie sich aber dafür entscheiden ihn in ein Pflegeheim zu geben,
dann wird ihr nur der Gang zum Sozialamt bleiben.
Hoffe ich konnte dir ein wenig helfen, wenn du noch fragen hast, her damit.


Hallo Nelly, ja den Hintergrund, den sieht keiner, da brauchst du auch nicht zu hoffen, dass das irgendwann mal so
sein wird, leider. Ich will hier niemandem seine Hoffnung nehmen, die sollte man auch immer haben, aber ich
finde, man sollte auch nicht alles schönreden. Wie es nach der Reha weitergeht interessiert weder die Ärzte
noch sonstiges Pflegepersonal. In der Sozialstation der Reha müsste man euch aber kompetent beraten, gerade was
Hilfsmitte, oder Umbauten angeht. Auch muss ja ein Antrag auf Pflegegeld und Rente gestellt werden, lasst euch dort
einen Termin geben.


Übrigens: Willkommen im Forum
;)
#5
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo,
mein Vater ist jetzt 56 Jahre alt und war begeisterter Trike-Fahrer und immer für seine Familie da.Aber was da jetzt noch im Bett liegt,ist nicht mehr mein Vater.Wenn ich zu Besuch komme,erzählt er mir das Fernsehprogramm oder belanglose Dinge.Er erzählt z.B. nie,wie er sich gegenüber meiner Mutter verhält.Ich habe so oft versucht,mit ihm zu reden,aber es kommt nichts an.Mit dem Pflegeheim haben wir schon des öfteren gedroht,aber das belächelt er nur und sagt,wir sollen es doch tun.Er war auch schon mal für drei Wochen in einer Tagesklinik,es war ihm völlig egal.Sein Neurologe,welcher auch Psychologe ist,hat es aufgegeben,man redet vor eine Wand.
Soll meine Mutter wirklich all das hinnehmen?Es ist nicht die körperliche Kraft,die sie für meinen Vater aufbringen muss,das funktioniert ganz gut.
Sie ist nervlich fertig und zerbricht.
Alle Versuche,meinen Vater aus dem Bett zu bekommen,schlagen fehl.Und so hart es auch klingt,irgendwann gibt man auf und lässt den Dingen seinen Lauf.
Seit dem Schlaganfall ist mein Vater eigentlich tot.Und ich ziehe den Hut vor denen,die ihren Lebensmut nicht verloren haben und das Beste aus ihrem Leben machen,höchsten Respekt.Mein Vater bekommt keinerlei Therapien mehr,weder Ergo-noch Physiotherapie,das hat der Arzt so entschieden,denn auch daran hat er nie so richtig teilgenommen und es wäre Zeit-und Geldverschwendung.Tja,so sieht`s bei uns aus.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »SandraS« (24.08.2007, 08:48)
#6
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Tja Sandra-dann ab ins Pflegeheim,bevor deine Mutter dran kaputt geht-es ist mit guten Worten anscheind nicht mehr getan.Gruss von Stephan :)
#7
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Sandra,
hallo zusammen,
 
das tut mir leid, wenn ich das so lese. Bei uns war das auch nciht anders da. Es ist heute noch nach knapp 9 Monaten schwer meinen Vater aus dem Bett zu bekommen. Er wird manchmal auch richtig böse und schlägt um sich, so dass wir natürlich keine Chance haben ihn da raus zu holen. Wir haben uns auch irgendwann mal gesagt, die Schonzeit ist vorbei - aber es ist nicht immer einfach auch wirklcih "streng" zu bleiben. Ich meine, es ist immerhin Dein Vater, der vor Dir liegt. Es ist so schon schwer genug das alles irgendwie zu ertragen.
 
Ich kann wirklcih gut nachempfinden wie es euch geht. Mein Vater bekommt zwar noch Therapien (Gott-sei-Dank) - aber oft standen die Therapeuten auch vor dem Punkt, dass es keinen Sinn macht. Mein Vater hat sich auch seit dem SAB aufgegeben. Ich habe das Gefühl, dass wir (Familie) eher kämpfen, als er. Wenn es nach ihm ginge, würde er am liebsten den ganzen Tag im Bett verbringen... Tolles leben... Meine Ma pflegt ihn daheim mit 'nem Pflegedienst, die 2x tägl. kommen. Einfach ist das natürlich alles nicht...
 
Ich finde, es ist auch immer "einfach" gesagt, dann ab ins Pflegeheim.... Das ist nicht so einfach, wie man sich das vielleicht denkt.
Auch wenn unsere Familie "kaputt" geht - das ist immer noch eine Option - die wir ganz nach hinten legen - (mag vielleicht für den einen oder anderen "verrückt" klingen) - aber ich würde es nicht übers Herz bringen meinen Vater ins Heim zu geben.
 
Liebe Sandra, ich weiß nciht was ich Dir raten soll.... Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft & alles Gute.
 
LG B.
#8
Avatar

Lotti

Gast

Hi Sandra, was ich aus deine Zeilen lesen kann ist, das dein Vater sich wohl wirklich, nach der langen Zeit,
völlig aufgegeben hat. Schade denn er ist eigentlich noch sehr jung.
Aber was jetzt mindestens genau so wichtig ist, ist deine Mutter! Sie hat noch ein gutes Stück des Lebens vor
sich und sollte anfangen sich ernsthafte Gedanken zu machen wie es weitergeht.
Ünterstütze sie bei all ihren Entscheidungen, egal wie sie aussehen, sonst hast du bald zwei Pflegefälle.
ICh weiß es klingt hart, aber so kann es nicht weitergehen.


Bernadette, keiner wird sich die Entscheidung "Ab ins Heim" einfach machen und das ist sie auch nicht,
aber du siehst selbst, wie fertig ihr schon nach 9 Monaten seid, wie muss es da bei Sandra
nach 2,5 Jahren sein?
 
Zum Thema Therapien muss ich auch noch was los werden: Bin mit meiner Mama seit ihrer Entlassung aus der
Reha jede Woche zweimal zur ambulanten Therapie eben in diese Reha gefahren.
Ergo;Logo; und Physiotherapie. Bald war es zuviel und wir haben die Ergo gelassen. Seit Anfang Juni machen
wir komplett (von uns aus) eine Pause. Jedoch kommt einmal die Woche eine ehemalige Arbeitskollegin von mir,
sie ist Physiotherapeutin, und die Fortschritte sind 10 Mal besser wie wenn wir zur Therapie fahren.
SIE (meine Ma) will es ganz einfach nicht, und ich muss sagen ich kann sie voll verstehen.
Mit 71 Jahren hätte ich bestmmt auch wenig Lust dazu. Also machen wir hier je nach Lust und Laune unsere Übungen,
egal ob Logo;Ergo; oder Physio und daran hat sie ihren Spaß. Ich jedenfalls richte mich da ganz nach ihren Wünschen.

#9
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Sandra,
 
Lotti hat völlig recht, Therapie soll Spaß machen, dann klappt es auch. Deine Aufgabe kann es nur sein, ihn zu motivieren und symphatische Therapeuten austzuwählen. Alles Andere kommt von alleine.
 
Wenn ich nicht den Soaß mit meinen Therapeutinnen, oder Pfleger und Krankenschwestern gehabt hätte, würde ich mich vermutlich auch eingraben wollen und hätte nicht dise Erfolge, die ich habe.
 
Aktiviere seine Ziele, die er noch hatte!!!
 
Liebe Grüße Manfred

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Manfred_Mader« (24.08.2007, 19:18)
#10
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

 

 
 
Hallo Sandra,
 
nur eine kleine Idee, wenn es möglich ist dann lasst Ihn doch mal auf dem Trike mitfahren, vielleicht sieht er dann, das es doch noch etwa gibt das lebenswert ist. Ein Versuch ist es wert, Kenne mich da allerdings nicht so toll aus,zwecks Sicherheit
:)
 
Falls das und alles andere nicht hilft, dann ab ins Pflegeheim und ich würde wirklich Lotti`s Vorchlag verfolgen und Ihn einfach mal dahin fahren und sagen "§Suche Dir ein Zimmer aus"!, da es sich für mich so anhört als ob er Euch nicht Ernst nimmt
3538 Aufrufe | 19 Beiträge