#1
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Ihr Lieben,
 
langsam werde ich unsicher was die Sprachtherapie bei meinem Dad angeht. In der Klinik hat er keine bekommen - man hatte es mehrmals versucht (so die Aussage der Ärtze/Therapeuten) - ohne Erfolg. D.h. mein Vater konnte nichts von alledem was "verlangt" wurde. Nicht mal die einfachsten Sachen.
So - jetz wo er daheim ist, war vor kurzem eine Therapeutin da. Die meinte auch z.Zt. sei eine Sprachtherapie "unmöglich" da er unter den starken Depressionen leidet.(er kann sich kaum länger als 5 Min konzentrieren, ohne gleich wütende zu werden).
 
So langsam werde ich aber hibbelig. Er muss doch auch in dieser Richtung therapiert werden. Was sollen/können wir tun? Wenn die Ärtze auch der Meinung ist, dass es z.Zt. nicht viel  bringt??
 
Zwar versuchen wir es daheim mit Bildern etc. - aber von uns will er ja nichts "lernen" - egal wie geschickt wir es anstellen (z.B. ah, schau mal - diese Woche im Angebot  - dann schau ich ob er auch auf den Gegenstand schaut - was er meistens auch macht)
 
Was meint Ihr? Auch will ich, dass er wieder versucht zu essen (trotz PEG). Damit er wenigstens mal auch einen Geschmack im Mund hat. Der Neurolog neulich meinte, im Moment sei es einfach zu gefährlich (Papa hat immer schrecklich gehustet, wenn er "gegessen" hat. Seit dem wir das Essen weggelassen haben - ist auch der Husten weg.
 
Danke Euch schon mal im Voraus für Eure Antworten.
 
LG aus FFM sendet B.
#2
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Bianca

Gast

Hallo Bernadette,
ja ja, die lieben Logopäden... traue unserer Logopädin auch nicht so wirklich... vielleicht ist das ungerecht, aber es geht so irgendwie gar nicht vorwärts - und wir haben jetzt mind. 5 Monate rum, in denen es meinem Vater gut geht und man nichts auf irgendwelche "Ausfallzeiten" schieben kann :(.

Möchte meinen Vater auch langsam von der PEG wegkriegen, aber die Logopädin gibt einfach nicht ihr ok. Wobei ich kein ok für die komplette Nahrungsumstellung möchte, sondern nur dass die Schwestern täglich etwas mit Papa essen. Nach meinen Erfahrungen klappt das mit breiigem nämlich ganz gut und wenn er regelmäßig  wieder schluckt (statt nur 2x  in der Woche), wird es sicherlich langfristig auch besser funktionieren. Sicher esse ich auch mal mit ihm. Doch es ist besser wenn er dabei richtig aufsitzt und dies eine Weile danach ebenso. Aber wenn ich abends nach der Arbeit zu ihm komme, ist das schon problematisch. Egal. Wir haben jetzt jedenfalls einen Termin beim HNO. Der soll per Schluckendoskopie prüfen, ob der Kehlkopfdeckel (?) richtig schließt, oder ob trotzdem Nahrung in die Luftröhre gelangt. Hoffe natürlich, dass alles den umständen entsprechend gut funktioniert und wir unser langersehntes OK kriegen. Vielleicht wäre das auch was für euch???
Bei meinem Dad hilft es nämlich nicht wirklich, wenn wir nichts essen, Husten tut er trotzdem ;(.

Liebe Grüße aus Kiel,
Bianca
#3
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Bianca,
danke für Deine Antwort. Du meinst, wir sollten lieber einen HNO-Arzt aufsuchen, der dann einen Schlucktest mit Papa macht?
 
Man, siehste.... Jeder sagt uns was anderes. Die Logo sagt, das macht die Ergo - bin mal gespannt was die sagt...
Immer diese Verwirrungen und unsereiner hat eh keine Ahnung sitzt dann da und weiß erst recht nicht mehr weiter.... Man....
 
Was sollen wir wegen dem Essen machen? Klar ist, dass Papa wohl den Rest seines Lebens durch die PEG ernährt wird, aber um ihm wenigstens etwas Lebensqualität zurückzugeben, wäre es super, wenn er wenigstens ab und zu Nahrung auch oral aufnehmen kann.... Aber ich trau mich nicht... Der Pfleger sagt, wir könnten Papa ruhig was geben, aber ich habe dennoch Angst. Der Pfleger ist ja auch kein Arzt..... 
 
#4
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Lotti

Gast

Hi Bernadette,
Bianca hat Recht, lasst von einem HNO über eine Endoskopie das Schluckproblem klären. Vorher würde ich an eurer Stelle deinem Papa auf keinen Fall oral was zu essen anbieten, denn wenn was in der Lunge landet, hat er Ruck Zuck eine Lungenentzündung.
Zur Logopädie kann ich euch nur empfehlen: Sucht eine/n Therapeut/in, die deinen Vater therapiert, denn sonst geht euch noch mehr wertvolle Zeit verloren.
#5
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bw

Gast

Hallo Bernadette,
 

also bei meinem Vater war die Logopädin zuständig für das "Schlucken üben". Sie sagt, dass Schluckstörungen wichtige Schwerpunkte im Arbeitsfeld der Sprachtherapeuten sind. Sie hat in der ersten Woche immer mit ihm mit viel Geduld 1x am Tag einen Joghurt oder Wackelpudding gegessen. Das Trinken wurde zuerst mit Teelöffeln Tee geübt. Danach bekam er Trinkjoghurt oder Kakao. Er hat anfangs ebenfalls viel gehustet, das hat sich später gelegt. Nach ca. 8 Wochen bekam er dann Schluckstufe 4 (Vollkost). Beim Trinken hatte er zu der Zeit noch Probleme, deshalb haben wir ihm den Rest immer durch die PEG verabreicht.

Ich würde an Deiner Stelle auch zuerst zum HNO gehen, die Schluckprobleme sind bei jedem wahrscheinlich unterschiedlich. Der HNO-Arzt kann Euch bestimmt auch bei der Suche nach einem vernünftigen Logopäden helfen.

Ich wünsche Deinem Vater, Dir und der Familie viel Glück und alles Gute,
Barbara
#6
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Pépé

Gast

Hallo, bin neu und frisch registriert! Genauso frisch ist der Schlaganfall meines Vaters (April); ich bewege mich also auf absolutem Neuland und hoffe hier von ein wenig hilfreichem Austausch profitieren zu können.
Mein Vater hat auch eine PEG und ich bilde mir ein, dass die Schlucktherapie nicht so konsequent durchgeführt wird nach dem Motto "Na, über Gebühr müssen wir uns keine Mühe geben - er verhungert ja nicht, hat ja noch die PEG...". Leider bestätigen mir viele Krankenschwestern und andere in meinem Bekanntenkreis diese Erfahrung auch...
Ich hatte auch vorgeschlagen, zumindest einen Wattebausch o.ä. mit verschiedenen Geschmäckern in seine Mundhöhle zu "befördern", damit wenigstens die Geschmacksnerven nicht vollends verkümmern. Das Gegenargument war, dass dadurch der Speichelfluß angeregt wird und es wiederum zu Verschluckungen kommen kann... Ein Teufelkreis.
Viele Grüße, Pépé!
#7
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bw

Gast

Hallo Pépé,
 
willkommen erstmal im Forum,
bei meinem Vater (SA Mitte Februar) war es im Krankenhaus genauso. Die Krankenschwestern hatten einfach nicht die Zeit für die Schlucktherapie. Ich habe allerdings immer wieder beobachtet, dass mein Vater nach dem Husten immer deutlich geschluckt hat, da hab ich mich mit der Logopädin dort unterhalten und sie hat mir versprochen mit ihm jeden Tag zu üben (ich hab einfach drauf bestanden, dafür ist sie ja auch da), hat sie auch gemacht. Zwei Wochen später in der Reha war die Schluck- und Sprachtherapie natürlich schon was genaueres, aber immerhin hatten wir schonmal einen Anfang.
Ist denn Dein Dad noch im Krankenhaus oder schon in der Reha?
 
Viele Grüße
Barbara
#8
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Andrea

Gast

Hi ihr,
Also der Schlaganfall meines Papa´s  war am 18. Mai. also ned lang her. Das was ihr beobachtet habt kann ich nicht bestätigen. Bei der Klinik in der mein papa ist schauen die ganz genau. Also die ersten Tage waren sie die ganze zeit beim essen dabei. So als Leihe hab ich es nicht ganz verstanden warum die das gemacht haben. Gab auch Brei  was mein Papa ja nicht unbedingt mag. Jetzt sind wir soweit, das es annähernd normale Kost gibt. Wie dem auch sei. Also in der Klinik München Bogenhausen sind die schon hinter her, jeden tag ist die Logopädin da und schaut zu beim essen. Abgesehen vom WE. Da sind dann die Schwestern da oder eben wir. Mach denen da im Krankenhaus mal beine, dass die was machen, sowohl Logopädin als auch die Schwestern. Dafür sind die da.
Mehr Erfahrungen hab ich leider noch nicht.

Liebe Grüsse

Andrea
#9
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Pépé

Gast

[quote]Zitat von bw
Hallo Pépé, Ist denn Dein Dad noch im Krankenhaus oder schon in der Reha?
 Viele Grüße Barbara[/quote]
 
Mein Vater ist seit gut 4 Wochen bereits in der Reha und machte anfangs gute Fortschritte. Seit ca. 2 Wochen ist sein Blutdruck enorm gesunken. Sobald man versucht, ihn aufzurichten oder zum Stehen zu bewegen, sackt sein Kreislauf herunter. Seither haben Physio- und Sprachtherapeuten stets das Argument, unter diesen Umständen mache es gar keinen Sinn...
VG Pépé
#10
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Lotti

Gast

Hallo Pepe,
also wenn ich das so lese kann ich dir nur eins raten: Sieh zu, das du deinen Vater so schnell wie möglich in eine geeignete Reah verlegen lässt!!!
Klar ist für alle vom Personal die PEG viel einfacher und bequemer, Aber das sollte nicht das Ziel sein. Die Logopäden müssten intensives Schlucktraining mit ihm machen. Und Aufgabe der Physiotherapeuten sollte es sein, seinen Kreislauf erst mal im Bett in Schwung zu bringen, damit er nach so langem liegen (was ja völlig logisch ist) nicht gleich beim aufsetzen an die Bettkante wieder absackt. Meiner Meinung nach ist er (wo immer er auch ist) in der absolut falschen Klinik!
Also Krankenkasse anrufen, Fall schildern und evtl. die Verlegung in die HAnd nehmen!
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