#1
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hallo alle zusammen,

eigentlich wollte ich friedrich, kate, tillmann und all den anderen in meinem ersten thread antworten, aber vielleicht geht dann einiges unter, was anderen angehörigen mut und hoffnung machen kann - und davon brauchen wir alle hier doch eine menge.

alsoo: wie schon beschrieben machte uns seine traurigkeit und sein desinteresse in den letzten ategen der akuten phase (auf stroke unit) sorgen. seit letzten donnerstag ist er nun in im neurologischen reha-zentrum (@friedrich: stroke unit und das nrz sind beides einrichtungen in unserer heimatstadt greifswald (universitätseinrichtungen mit gutem ruf...).

und als wir gestern zusammen mit meinem neffen in die klinik kamen, saß er am tisch im gemeinschaftsraum und blätterte in einer zeitung!!!!!!! als er dann einen seiner geliebten neffen sah, strahlte er und lächelte ganz doll - zum ersten mal!!! später fragte meine schwester, ob er nun müde sei - und er nickte!! und das alles nach 4 tagen reha...

ich möchte allen betroffenen, die im moment verzweifelt und hoffnungslos sind hiermit mut machen (und mir natürlich auch ... 😉

bis bald, daniel 
 
#2
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Hallo Daniel,
 
na das hört sich doch sehr gut an, was Du da schreibst. Wünsche Dir und Deiner Familie, daß es weiter so schön aufwärts geht mit.
 
 
LG Rüdi
 
 
#3
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Hallo Daniel!
 
Das freut mich sehr! Danke, dass Du uns dies schreibst! Wir drücken Euch weiterhin ganz fest die Daumen, dass alles viel besser wird! Wirklich schön, wenn man mal etwas Positives hört!!!
Alles alles Gute weiterhin!
Das rührt mich besonders, wenn innhalb kurzer Zeit schon so ermutigende Fortschritte da sind! Wenn das keine Motivation für Euch ist!
 
Beste Grüße von Kate
#4
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Hi Daniel,
Ja,.. wie du siehst, können auch ein paar Tage helfen. :)
Am 2.3. ist der Vater so traurig...., und gestern: strahlt er und lächelt ganz doll...

So ist es: Es geht aufwärts!!

Aber,.. sei nicht enttäuscht, wenn es demnächst einen kleinen Rückschritt gibt.

Der Schlaganfall ist eine sehr spezielle Geschichte. Manchmal ist man trostlos traurig, und manchmal
geschehen' kleine Wunder'.

Und jetzt verstehst du , wenn manche Forum-Teilnehmer hier schreiben: Geduld, Geduld...

Die Plastizität des Gehirn ist eine solch wunderbare Sache, sodaß man die Hoffnung nie,nie aufgeben soll.
:)

Die neue Umgebung ist für deinen Vater sicherlich förderlich. Und wenn er bis jetzt hochmotiviert ist, das
Therapieangebot anzunehmen, dann könnt ihr hoffnungsfroh sein. Und selbst, wenn er in Zukunft
 ein kleines Tief haben sollte, dann hilft sicher eure Anwesenheit.

Tschüs, alles Gute, viel Erfolg, und eine gute Zeit.

:)
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »hemi_1« (12.03.2008, 18:47)
#5
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hallo friedrich,

als wenn du es geahnt hättest: mit der motivation ist das so eine sache - so gut macht er nicht mit, meint der arzt. allerdings hat er von der stroke unit eine lungenentzündung mitgebracht -die tauchte weder im patientenbericht noch in den erzählungen der ärzte von der dortigen station auf.  ist aber mit antibiotikakur jetzt gut unter kontrolle, meint der arzt in der reha. motiviert ist er , wenn er seine enkel sieht: dann lächelt er ganz selig ... ansonsten sagt der arzt, er entdeckt gerade, was alles nicht mehr funktioniert. und das stimmt auch, er nimmt oft seine rechte hand in die linke und befühlt sie ...

naja, unser aufgabe ist es nun, ihm zu zeigen, dass das leben lebenswert ist und es sich für ihn lohnt, zu kämpfen ...

lg, daniel
#6
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Hallo Daniel,
 
es ist für die Angehörigen immer eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Du kommst an einem Tag zu Besuch und es ist alles Super Du gehst glücklich wieder nach Hause und am nächsten Tag ist alles anders und Du gehst mit Bauchweh nach Hause und kannst nichts tun. Ihr werdet noch eine Zeit damit zu kämpfen haben. Aber irgendwann wird es wieder richtig aufwärts gehen. Also habt Geduld und bleibt Cool.
 
Die Lungenentzündung und das Antibiotikum machen in jetzt müde und kraftlos, gib im ein paar Tage bis es ausgeheilt ist und dann wird er sich auch wieder erholen.
 
Seid für Ihn da, besucht Ihn und lenkt in ab.
 
 
Viel Kraft / LG
 
Rüdi
 
 
 
 
#7
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hallo rüdi,

da hast du recht. "achterbahn" trifft es wohl am besten. gestern hat er aber auch schon mal gelächelt, obwohl seine enkel nicht dabei waren ... das sind die kleinen dinge, die einen so hochhalten. ich muss aber auch gestehen, dass es mir sehr, sehr schwerfällt, ins krankenhaus zu gehen - und das nicht weil ich keinen bock hab, sondern oft nicht weiß, was ich sagen und wie ich mich verhalten soll... versteht er mich nun, oder nicht? ist das nicken auf eine frage nur so eine art abwehr oder versteht er es wirklich? warum streichelt er meine hand nicht, jedoch die meiner mutter/schwester & freundin? schämt er sich vielleicht vor seinem sohn und will keine schwäche zeigen....alles fragen, die einem den ganzen tag im kopf herum gehen.

aber ich will nicht jammern, sondern nach vorne blicken. im moment beschäftige ich mit dem thema aphasie und habe sämtliche verfügbare literatur geordert ..

lg an alle hier und viel kraft mut den verzweifelten und traurigen in diesem forum,

daniel
#8
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Hallo Daniel,
 
glaube Du hast es Dir in dem was Du mir geschrieben hast , schon selbst beantwortet.  Du sollest diese Gedanken ablegen und ungezwungen (locker) Dich mit Ihm unterhalten, Kräfte messen gehört hier nicht hin, daß könnt ihr machen wenn er wieder einigemassen Gesund ist mach Ihm das auch  klar. Man kann vieles noch lernen auch wenn man schon älter ist und Dein Vater muß es leider auch wieder, nähmlich von vorne anfangen.
 
Frag in doch ganz einfach mal, ob Du seine Hand halten kannst oder mach es ganz einfach und dann wirst Du sehen ob er Dich versteht, schon aus der Reaktion heraus.
 
Ich gehe nie mit schlechter Laune zu meiner Mutter ins Zimmer, verziehe nichtmal das Gesicht obwohl mir es manchmal danach ist.
 
Prüfe mal was er für Medis bekommt und schick mir mal eine PN vielleicht kenne ich die und kann Dir sagen was Sie machen. Frage und informiere Dich was so mit Deinem Vater passiert, schau bei den Anwendungen zu, frage wie das gemacht wird, dann kannst Du Ihm später gut hefen und vielleicht auch anderen Menschen. Hatte Dir glaube ich auch hemi mal geschrieben.
 
 
Liebe Grüße
 
Rüdi
#9
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Hi Daniel,
Ja, es lohnt sicher zu kämpfen. Mit eurer Unterstützung macht  er sicher einige Fortschritte!

Mein Schlaganfall war in 08.98, und ich kämpfe erfolgreich schon 10 jahre lang für ein eigenständiges Leben.

Und,... ich kann heute sagen: der Kampf war erfolgreich; mir gefällt mein jetziges Leben gut.

D.h.: Nie, nie aufgeben; es geht immer was!

Tschüs, alles Gute, viel Erfolg.

:)
#10
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hallo liebe leute,
wieder sin ein paar tage vergangen und es geht (mit kleinen dämpfern) weiter vorwärts.
gestern war der erste tag nach dem SA vom 20.02.08, an dem wir mit ihm im rolli spazieren fahren durften!
25 minuten an der frischen luft und danach noch in die cafeteria des reha-zentrums. er hat sich auf uns gefreut und schon gelächelt, als er uns sah. in der cafeteria hat er zum ersten mal richtig gelacht, als er die schon sehr gammelig aussehenden und aufgeplatzten wiener würstchen auf dem teller meiner mutter gesehen hat. da konnten wir uns alle kaum halten vor lachen!! das gestikulieren ist jetzt "erweitert" um schulterzucken, wenn er sich nicht sicher ist und um das heben der linken hand, als abwehrhaltung oder wenn er von etwas genug hat.

und dann noch was komisches: er hat sich vorgestern eine urlaubskarte von freunden angeschaut.  auf der rückseite warenb urlaubsgrüße an ihn verfasst. er hat sie sich auch richtig rumgedreht, so dass die schrift nicht auf dem kopf stand. und dann bemerkte er , dass die absender noch andersrum auf der karte weitergeschrieben haben, weil so wenig platz auf der karte war. da hat er sich die karte wiederum so gedreht, dass die schrift richtig rum war. - ich dachte bei globaler aphasie erkennt man auch schrift gar nicht ?

die lippen formt er jetzt  auch schon ganz oft und bewegt sie. ebenso die zunge ...

ich grüße alle ganz herzlich und bedanke mich für eure anteilnahme,

daniel

 
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