ich muss mich jetzt mal echt auskotzen - sorry.
Mein Mann hatte im Februar eine starke Gehirnblutung - rechts frontal, ausgelöst duch hohen Blutdruck und seine Grunderkrankung die aplastische Anämie (Mangel an Thrombozyten/Blutblättchen)
Dieselbigen sind abgesunken auf unter 10.000 und die Blutung nahm ihren Lauf.
Er war durch eine Immunsupressive Therapie vor 13 Jahren immer stabil - sprich er musste nicht transfundiert werden.
Jetzt nach der Hirnblutung, durch die vielen Medikamente usw. ist dieser stabile Wert natürlich vorbei und er braucht je nach dem alle 2 Tage oder alle 4 Tage Transfusionen. Erst wenn er neurologisch ein wenig stabilisiert ist, kann er erneut eine Immunsupressive Therapie machen, damit er transfusionsfrei wird. Die ist für Herbst geplant.
In der ersten Reha musste ich schon streiten, obwohl von der Akutklinik damals der Vorgabewert von <30.000 mitgeteilt wurde. Sprich die Thrombos dürfen nicht unter 30.000 abfallen, ist das der Fall muss er eine Transfusion bekommen, da sonst Lebensgefahr besteht.
Die erste Rehaklinik hielt sich nicht daran, es folgte eine Sepsis und er musste abbrechen, kam wieder in die Uniklinik und lag da nun auch fast 6 Wochen.
Jetzt kam er in eine andere Rehaklinik, wieder mit dem Vorgabewert bei <30.000 wird transfundiert.
Jetzt ist es so, dass die Thrombos täglich um ca. 20.000 fallen. Gestern lag mein Mann nach der Blutabnahme bei 31.000 Thrombozyten. Die Stationsärztin wollte erst heute transfundieren, formel war der Wert ja noch über 30.000. Tja, aber - er fällt täglich um 20.000 somit wäre er heute bei 11.000 gewesen, also höchst lebensgefährlich. Ich verlangte eine Transfusion und zwar gestern noch - es war wieder ein Streit von ca. 3 Stunden mit der Ärztin, zu dem ich dann den Oberarzt dazubat, der mir zwar zögerlich recht gab und letztendlich auch transfundierte.
Diese ständigen Diskussionen um die Transfusionen kosten enorm viel Kraft, vor allen Dingen weil sie alle 3 Tage stattfinden müssen. Denn jedesmal besteht erneut Lebensgefahr wenn er unter dem Wert ist.
Jetzt zum eigentlichen Thema warum ich mich so aufrege:
Ich selbst habe mich auch zum Psychologen überweisen lassen, einfach um ein wenig ruhiger zu werden. Genau dort hatte ich heute wieder einen Termin und der gute Mann fragte mich wie es geht. Ich erzählte ihm die Geschichte und dann meinte er, dass es an mir liegen würde, wenn es mir keine Klinik recht machen könne. Aber: Die Rehakliniken müssten sich doch nur an die Vorgabe des Onkologen halten, dann wäre das kein Problem, mein Mann hätte auch viel weniger Infekte.Aber sie tun es eben nicht, warum weiss ich nicht. Immer erst in Lebensgefahr kommen lassen und dann erst transfundieren ...
Ich sollte die Ärzte machen lassen sagte er, wenn es schief gehen würde, kann ich immer noch klagen. Aber die Ärzte hätten schließlich studiert und er findet es unmöglich wenn ich mich da einmische. Er kann meine Angst nicht nachvollziehen ...hä?????
Wieso kann man eine Angst nicht nachvollziehen die sogar noch berechtigt ist und die man sogar vermeiden könnte, wenn man meinen Mann nicht ständig der Lebensgefahr aussetzen würde indem man einfach nur rechtzeitig und nach Vorgabe transfundiert. Natürlich muss ich mich dan einmischen, mein Mann wäre, hätte ich das nicht getan schon fast 2x gestorben. Aber lt. dem Psychologen wäre es für mich besser mich nicht einzumischen. Allerdings wär es für mich dann umso schlechter wenn es schief ginge, denn ich liebe meinen Mann über alles und kann es nicht verstehen das man erst was passieren lassen muss, wenn man es doch verhindern kann.
Aber der krönende Abschluss war der Satz: Wenn was schief ginge, dann könne ich immer noch klagen ....
Ich bin aufgestanden und sagte ihm das ich mit ihn nichts anfangen kann und das war es dann. Aber ich ärgere mich immer noch ....sogar richtig heftig. Am liebsten hätte ich diesem Menschen eine Ohrfeige gegeben.
Danke das ich jammern durfte ...
LG
Denise
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