#1
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Hallo,

ich bin neu hier .... lese aber schon einige Zeit hier im Forum.
Meine Schwima hatte am 22.12. einen Schlaganfall und kann sich so gut
wie gar nicht verständigen, verweigert jede Therapie in der Reha-Klinik und
lässt niemanden an sich heran. Teilweise reagiert sie sogar aggressiv. Ich weiß,
dass sie Antidepressiva bekommt. Nun komme ich mit dieser Situation nicht
zurecht und würde gerne wissen, was man tun kann, dass sie diese Abwehr-
haltung schnellstens los wird. WIE kann man ihr helfen???? Wann wird
jemals das Sprachzentrum wieder arbeiten???? Ob sie überhaupt noch
Lebensmut hat ?????Sie kann mir diese Fragen nicht beantworten, weil
sie sich nicht äußern kann.
Vielleicht kann mir hier jemand weiter helfen.
Lieben Dank Jule.

Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft, hat bereits verloren ....
#2
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Hallo Jule.sei erstmal Willkommen.ich habe nach meinem Hirnschlag ;(den ich mit 29Jahren erleiden musste auch dieses Forum gefunden-sicher ist es ein Problem mit dem Schlaganfall umzugehen-Sie so da liegen zu sehen-da die Sprache weg ist vermute ich Sie rechtsseitig gelähmt-für das gibt es auch eine Lösung-Du must ja wissen was für Bedürfnisse sie hat -mir hat es geholfen wenn ich draufgedeutet habe was ich möchte-z.B kleine Schilder mit Essen oder Klo gehen-es dauert zwar ein wenig bis sich alles wieder eingespielt hat.meinerseits sprachen die sogenannten Götter in Weiß das ich eine 10% Überlebenschance habe-heute 8 Jahre danach führe ich mit einer Halbseitenlähmung ein halbwegs normales Leben.www.stephan-beer.homepage.t-online.de ,sprich mit ihr ganz normal und tue Sie zum Mitmachen aniemieren-dann werden auch die verschiedenen Therapien wie z.B die Logopädie und die Krankengymnastik ihr Freude bereiten-vergiss bitte nicht das es ein sehr langer steiniger Weg der Besserung wird.Grüsse vom Odenwald sendet der Twinspapa ;)
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »beersche« (04.02.2008, 07:10)
#3
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Hallo Twinspapa 😉,

vielen lieben Dank für deine Antwort.
Dein Hinweis zum Animieren ist super ...., nur leider läßt sie sich nicht animieren. Sie lehnt strikt alles ab. Halbseitig gelähmt ist sie körperlich nicht ..., denn sie kann laufen. Das was gelähmt ist, ist das Sprachzentrum bzw. das Namensgedächtnis ist vollkommen weg. Sie schüttelt z.B. den Kopf, wenn wir ihr die Namen von uns bzw. den Angehörigen sagen, sie spricht nicht ein Wort *nach*. Das Essen ist auch eine Qual .... vor 2 Wochen war schon eine PEG-Sonde im Gespräch, was zum Glück wieder vom Tisch kam ..., weil sie morgens wohl etwas zu sich nahm. Das Trinken klappt mittlerweile gut .... sofern wir ihr Saft mitnehmen ... obwohl sie sich bei jedem Schluck schüttelt. (Wie kommt sowas zustande??)
Vergangene Woche haben sie ihr einen Blasenkatheter gelegt, um zu sehen, wie viel sie ausscheidet ...., ich glaube, dieses Teil bereitet ihr Schmerzen ..., denn sie verzieht oft das Gesicht und gibt Laute wie ohhhhhh oder so von sich.
Man ist so hilflos und weiß nicht, wo man Ansetzen soll ...., die Frage der Geduld ist mir dabei schon bewusst ....

Liebe Grüße Jule

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#4
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Hallo Jule,
 
das kommt mir alles bekannt vor.
Mein Vater (69) hatte am 06. Dezember einen Mediainfarkt mit globaler Aphasie.
Mit dem Essen hatten wir auch Probleme eine Zeit lang - mittlerweile isst er wieder auch wenn er zu vielen Sachen den Kopf schüttelt, stellen wir es hin und auf einmal klappt es. Laufen kann er auch - körperlich ist er zum Glück nicht weiter beeinträchtigt.
Wir sind jetzt sehr zufrieden - das trinken klappt prima - sein Verständnis ist auch relativ gut nur sein Gesagtes ist nicht zu verstehen. Mittlerweile setzt er aber eine gute Mimik und Gestik an den Tag, holt sich gezielt Hilfe, wenn er diese braucht und das freut uns schon.
Einen Katheter hat er auch bekommen, weil er einfach zu wenig Wasser ausscheidet - man hat es ein paar mal probiert und den Katheter gezogen, in der Hoffnung, dass er es reguliert aber leider nicht mit dem gewünschten Erfolg. Dieses Ding macht ihm auch mächtig zu schaffen.
Die erste Zeit hat er auch alles abgelehnt und wollte sich zu nichts animieren lassen - seine Laune war am Boden. Irgendwie kann man auch allles verstehen - von heute auf morgen hat sich das Leben geändert und man muss dies erst verarbeiten und annehmen. Zum jetzigen Zeitpunkt bekommt er "Stimmungsaufheller" war ihm und seiner Motivation gut tut. Morgen kommt er nun nach mehr als 8 Wochen nach Hause - er freut sich wahnsinnig, er hält es nicht länger bei der Reha aus. Wir konnten ihn auf Grund der Entfernung auch nicht jeden Tage besuchen und anrufen ist ja leider nicht.
 
Also sind wir gespannt auf morgen und die Zeit danach - wir erhoffen uns nochmal einen großen Motivationsschub, wenn er wieder in seiner vertrauten Umgebung ist.
 
Das Forum hat mir sehr viel geholfen, ich habe sehr viel erfahren und bin dankbar dafür. Vieles sehe ich nun mit anderen AUgen und die Geduld ist einfach unser neuer Begleiter - die brauchen wir einfach alle.
 
LG kiriku
#5
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Hallo kiriku,

meinen lieben Dank für deine Zeilen.
Ich drücke euch erstmal fest die Daumen, dass sich der Zustand bei deinem Papa dann in der bekannten Umgebung deutlich bessert und wünsch euch alles Gute. Wäre schön, wenn du uns
weiter berichtest, was für Erfolge er erzielt.

Jedenfalls bin ich froh, dieses Forum hier gefunden zu haben und von euch so hilfreiche Worte bekomme. Danke an all die fleißigen Schreiber 😉.

Liebe Grüße Jule




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#6
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Hallo Jule,
 
wenn ich Deine Beiträge so lese kann ich Dir nur sagen, dass ich momentan in der selben Situation bin.
 
Meine Mutter hatte am Samstag vor einer Woche Ihren 5. Schlaganfall und ist in genau der selben Situation.
Sie verweigert sich total, man kann mit ihr überhaupt nicht mehr kommunizieren und sie ist teilweise auch uns gegenüber zornig, wenn nicht sogar agressiv. Am Freitag vor einer Woche hat sie mir Schläge angedroht und ist danach weggelaufen. Gestern hat sie das erste mal Selbstmordgedanken durch Gesten geäußert. Aber ich möchte ehrlichgesagt so auch nicht weiterleben, wenn ich in ihrer Situation wäre.
 
Wichtig ist, dass sofort etwas gemacht wurde, damit das Gerinsel aufgelöst wird und das betroffene Gewebe dadurch nicht abstirbt. Ausser es ist so wie bei meiner Mama, dass sie ihr im Moment gar nichts auflösendes geben können, da sonst wiederum die Gefahr einer Gehirnblutung besteht.
 
Bei den letzten 4 Schlaganfällen meiner Mama war in den unmittelbaren Tagen danach immer von Tag zu Tag eine erstaunliche Besserung zu bemerken. War sie denn in Reha oder hat sie logopädische Betreuung bekommen - die kann man übringens auch ins Haus holen.
#7
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Hallo Brummi,

du schreibst, dass deine Mum schon den 5. Schlaganfall hatte 😞. War denn der Zustand jedesmal so, wie er derzeit ist? Diese Agressivität gibt mir zu denken ... und ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, wie ich damit umgehen soll. Was macht sie so wütend?????? Da sie sich nicht äußern kann wird das wohl immer ein Rätsel für mich bleiben.
Übrigens ist sie derzeit noch in Reha und hat dort jegliche Therapien (wie Logopäde, Physio etc.) vehement verweigert. Nun versuchen wir bei jedem Besuch (es ist täglich jemand bei ihr für ne halbe Stunde oder länger - je nach Verfassung) diverse Übungen ...., der Erfolg ist allerdings noch nicht erkennbar .... wobei hier nun wieder die Geduld erforderlich ist.

Liebe Grüße Jule

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#8
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Hallo Jule,
 
nein, der Zustand meiner Mama nach den letzten Schlaganfällen war eigentlich noch nie so.
 
Aber der letzte war scheinbar der bisher heftigste und der Arzt hat es mir so erklärt, dass sie entweder schon etwas gespürt hat, wie sie so agressiv war oder durch diese Agressivität der neue Schlaganfall wieder ausgelöst wurde. Er meinte, dass dies rein auf die Krankheit zurückzuführen sei, aber nichts persönliches ist.
 
Irgendwo verstehe ich sie ja: Stell Dir mal vor, du möchtest dringend etwas mitteilen und keiner versteht dich. Sie kann seit über einer Woche ausser "Lilililii" überhaupt nichts formulieren und versteht scheinbar auch nichts mehr. Würdest Du nicht auch mit Agressivität oder Zorn reagieren? Aber es tut mir so unendlich weh, wenn ich merke, dass sie sich nicht mal freut, wenn ich sie im Krankenhaus besuche. Ich kann es kaum noch ertragen, wenn ich weiss, ich muss wieder hin - was für eine Tochter bin ich denn. Ich komme mit der Situation bald nicht mehr klar.
 
Auch meine Mama ist jemand, der sich inzwischen für jede Hilfe verweigert. Insofern glaube ich auch nicht, dass sie in Reha wirklich etwas bei ihr erreichen werden. Aber ich brauche einfach noch die "Schonfrist" bis es wieder heisst "Morgen wird ihre Mama entlassen und wir wünschen Ihnen viel Kraft", die ich inzwischen nicht mehr habe. Ich wünsche mir einfach nur noch, dass es endlich vorbei ist - wie auch immer.
#9
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Hallo Brummi,

ich kann dich verstehen ...., mir tut es auch weh, wenn ich sehe,  was bei meiner Schwima geschehen ist. Ich leide sozusagen mit ...., aber wie man hier im Forum lesen kann, geht es uns beiden nicht allein so. Wir müssen versuchen, mit dieser Situation fertig zu werden.

Ich wünsch dir und deiner Mum alles Liebe.

Gruß Jule

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#10
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Danke, Jule.
 
Auch Dir und Deiner Schwiegermama drücke ich die Daumen.
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