#11
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Unbekannt

Gelöscht

Liebe Steffi,
ich kann gut verstehen, dass du geschockt bist. Du hast viel mitgemacht und plötzlich kommt wie aus heiterem Himmel ein epileptischer Anfall und natürlich aus du in der Situation Angst, dass dein Mann stirbt. Ich kann mir gut vorstellen wie dir da zu Mute war. Ich weiß, dass Mama bei ihrem Schlaganfall gekrampft hat und hätte daher auch tierisch Angst, wenn das noch einmal passieren würde. Dennoch versuch positiv zu denken. Es war doch "nur" ein epileptisch Anfall.
Ich spreche aus eigener Erfahrung. Ich habe seit meiner Pubertät Epilepsie und hatte auch schon einen großen Anfall. Es ist nun einmal das tückische an der Krankheit, dass das ganz plötzlich kommt mit den Anfällen. Ich weiß mittlerweile wie es sich anfühlt, wenn ein Anfall kommt, aber reagieren kann man dann nicht mehr wirklich. Ich war nach meinem großen Anfall auch völlig durcheinander. Ich bin auf die Straße gerannt und habe geschrien, dass mein Freund mich umbringen will. Daraufhin kamen drei Polizeiautos. Ich bin dann mit dem Rettungswagen in die Klinik gebracht worden. Die haben mich dann ordentlich durchgecheckt. Aber die darauffolgenden Tage war ich noch total durcheinander und habe nur Müll geredet. Das Gehirn braucht einfach erst einmal wieder Zeit sich zu regenerieren. Das wird schon wieder.
Kopf hoch!
Liebe Grüße Kati
#12
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corinna

Gast

Hallo Steffi
Ich kann mich den anderen nur anschließen.
Bei uns auf der Arbeit ist auch eine Epilptikerin. ,die vor kurzen einen Anfall hatte.
Und es ist wahr,so ein Anfall ist für den Körper ein immenser Kraftaufwand von dem er sich erst mal erholen muss.
Ich wünsche deiner Familie ebenfalls alles erdenklich Gute.
Gruß
Corinna
#13
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sanmarlor

Gast

:(Liebe Steffi
 
Ja, leider kenne ich dies auch. Mein Mann hat einen "Grand Mal" fast ein Jahr nach seinem Schlaganfall gemacht ! Alles genau, wie du es beschreibst, mit durch den Wind etc. Ich war allerdings beim Anfall nicht dabei, er war gerade in Therapie.
Es ging mir wie dir....so ein Vorfall wirft einem leider 100 mal zurück, jedenfalls hatte ich so das Gefühl.
Er ist jetzt zwar mit Medikamenten gut eingestellt, denke ich jedenfalls, bis jetzt kein weiterer Anfall....wobei, die Angst bleibt natürlich.
 
Manchmal denke ich, dass genau dieses Ereignis, für mich doch auch sehr einschneidend war. Ich habe immer gedacht, langsam geht es besser, mein Mann ist vielleicht auf dem Weg, irgendwie annähernd "Der Alte" zu werden. (Ich weiss schon, dass dies gar nicht möglich ist...aber nennen wir es mal so). Mich persönlich hat dieses Ereignis sehr vor Augen geführt, dass eben überhaupt nichts mehr nie mehr so sein wird wie früher, und seit dem...
Naja, ihr kennt ja alle meine Bedenken, meine Mühe, meine Gedanken.
Mein Mann ist völlig anders als vorher, hat eine Riesenpersönlichkeitsveränderung durchgemacht, und hier stehe ich nun, gerade 43 Jahre alt, mit auch einem Sohn, bald 12... und nichts ist mehr wie früher.
Keine Ahnung, wie lange die Kraftreserve ausreicht, dies alles zu verarbeiten, die Kinder aufzufangen, und gerecht zur werden. Unser Sohn hat bald die Übertrittsprüfung in die höhere Schule (Schweizer System), mache mir schon Sorgen...
 
Bevor ich hier irgendwie wieder langfädig werde, und mir Argwohn und Unverständnis einheimse... es tut mir leid, was deinem Mann passiert ist. Und vielleicht können wir uns mal privat unterhalten per Mail.
 
Herzlichst und in Gedanken
 
Sandra
#14
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo liebe Steffi, ich lese erst jetzt von deinem neuen Kummer, nachdem doch alles so gut aussah. Ich drücke euch ganz fest die Daumen und denke an euch. Es könnt doch jetzt genug sein.
Alles Liebe  wünscht Christel
#15
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Steffi!
 
wir haben uns vor einigen Monaten ja schon mal kennengelernt und unsere Geschichten ausgetauscht!
Der Kontakt ist dann ziemlich eingeschlafen, weil ich dieses Forum selten besuche! Das-Schlaganfall-Forum ist nicht schlecht, aber ich will nicht ständig an meine Vergangenheit erinnert werden! Ich gehe Problemen immer am liebsten aus dem Weg!
Ich habe ja vor 11 Jahren beinahe das Gleiche durchgemacht hat, wie jetzt Dein Mann!
Habe fast ein schlechtes Gewissen, zu schreiben, dass es mir so gut geht! Ich bin sehr vergesslich! Bin ein völlig anderer Mensch geworden, durch die Krankheit! Meine Kleinen sind heute 12 & 14 Jahre alt.
Die drei haben es nicht leicht mit mir als Vater / Ehemann, aber es funktioniert!
Ich bin Deinem Mann wohl 10 Jahre voraus! Deshalb wünsche ich Euch, dass es Euch allen in 10 Jahren genauso "gut" geht, wie uns!
Ich habe kurz vor meiner Hirnblutung ein Lied aufgenommen, mit dem mein kleiner Sohn mich dann in der Reha immer davon abgehalten hat, dass ich mich völlig hängen lasse! Ich habe das Lied geschrieben. Ein paar Wochen später, war ich es dann selbst, an den das Lied gerichtet sein könnte! Das ist keine CD-Produktion, sondern ein einfaches Demo!
Aber der Text ist aus heutiger Sicht beinahe erschreckend!
Auf meiner my-space Seite:http://profile.myspace.com/index.cfm?fuseaction=user.viewprofile&friendid=232941715  könnt Ihr es ja mal anhören!
Nur auf den Link klicken, dann startet das Lied von selbst!...

Dieser Beitrag wurde bereits 22 mal bearbeitet, zuletzt von »keland« (07.11.2007, 11:59)
#16
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Unbekannt

Gelöscht

...Du schreibst: "Ich könnte losheulen!" Meine Frau hat damals auch so gedacht! Aber das geht ja nicht vor all den Leuten, vor den Kindern! Wenn ich mir heute Fotos meiner Frau, aus dieser Zeit ansehe, könnte ich losheulen!
Das hast Du hoffentlich "nur so" geschrieben! Wenn Dir zum Heulen ist, dann kannst Du das doch nicht die ganze Zeit unterdrücken! So machst Du es doch nur schlimmer! Warum darf man nicht heulen, wenn es einem dreckig geht?! ...und wenn Du dann genug "geheult" hast, dann hast Du bestimmt wieder ein Bißchen mehr von der Power, die Du jetzt so dringend brauchst!
Ich will hier nicht als Besserwisser mißverstanden werden! Ihr werdet euren Weg schon finden, mit der Situation umzugehen!
Wenn ich das nächste Mal hier hereinschaue, gibt es hoffentlich mal wieder gute Neuigkeiten von Euch!
Schöne Grüße
Andreas

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »keland« (07.11.2007, 11:58)
#17
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo zusammen,
 
mein Mann darf am Freitag wieder nach hause. Heute war ich mit seinem Vater da und er war wieder so
wie vor dem Epi-Anfall. Er ist schon jetzt wieder total gut drauf und euphorisch und ist schon der
Liebling der Station. Er hat auch eine unwiederstehliche Art alle um seinen Finger zu wickeln......die
sich durch seine Hirnblutung gottlob nicht verändert hat. Er scheint keine Angst zu haben, dass so ein
Anfall wieder kommt, weil ihm die Ärzte gesagt haben, dass die Wahrscheinlichkeit gleich Null ist.
Ich habe aber Angst, und die scheint mich jetzt schon fast zu erdrücken. Meine Gedanken rattern ständig, was
ist wenn, was ist wenn ich nicht dabei bin......wie lernt man mit der Angst fertig zu werden? Brauche ich dazu einen Psychater, oder läßt die Angst mit der Zeit nach?
 
@ keland: Es war einfach so, dass ich wirklich nicht heulen konnte. Ich denke, dass ich total unter Schock gestanden habe. Ich habe geschrieen wie am Spieß, aber es kamen keine Tränen. Und als meine Tochter Abends
bis spät in die Nacht geweint hat, da konnte ich immer noch nicht weinen weil ich sie trösten wollte. Erst als ich in aller Ruhe die lieben Einträge und PM´s hier gelesen habe, hat sich der Kloß ich Hals gelöst und dann flossen die Tränen nur so. Ich weiß auch nicht woran das liegt....
Übrigens tauche ich jetzt 3 mal in deiner Freundesliste auf
;)
LG Steffi

Wir sind nur zu Besuch auf dieser Welt, also machen wir das Beste draus.....
#18
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Unbekannt

Gelöscht

Freut mich, dass Dein Mann heute zurückkommt!
Wünsche der ganzen Familie ein schönes Wochenende!
;)
Andreas

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »keland« (09.11.2007, 12:36)
#19
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo zusammen,
 
ich habe meinen Mann heute aus der Klinik abgeholt. Leider hat sich die anfängliche Euphorie gelegt. Er ist, wie schon viele von Euch berichtet haben sehr müde und irgendwie so, als wenn er nicht klar denken kann.
Es war schon sehr sehr frustrierend, und er meinte selber, dass er sich letzte Woche als er aus der Reha kam
um Jahre besser gefühlt hat. Er meinte auch, er würde sich fühlen, als wenn er eine "Glocke" um sich hätte.
Hat das mit den Medikamenten zu tun? Es ist so traurig, ihn so schlapp zu sehen, wo es ihm doch schon wieder
so gut ging. Dadurch, dass sich meine Kinder auch noch einen fiesen Virus eingefangen haben, der sehr starke Kopfschmerzen verursacht, könnt ihr Euch ja vorstellen, was hier zu hause los ist. Die Stimmung ist passend zum Wetter auf dem Nullpunkt angelangt. Die einzige, die noch "funktioniert" bin ich. Selbst der Hund hat Durchfall
;) Naja, wir werden mal sehen, was der Arzt am Montag sagt.
Euch allen ein schönes Wochenende
 
LG Steffi

Wir sind nur zu Besuch auf dieser Welt, also machen wir das Beste draus.....
#20
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Elfenwiese, da mein PC nicht in Ordnung war, konnte ich dir nicht schreiben. Es tut mir so Leid was mit deinem Mann passiert ist. Dabei warst du es, die mir die nötige Kraft gegeben hat.
Meinem Mann sollte am 8.11. der Deckel wieder eingesetzt werden, ging aber nicht da er noch eine Schwellung hat.
Ich wünsche dir und deinem Mann alles alles Gute, und das er nie wieder so einen Anfall bekommt.
Liebe Grüße Heike
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