#1
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo zusammen,
 
ich bin mit den Nerven so ziemlich am Boden. Ihr alle kennt die Geschichte über meinen Mann, der vor fast einem
Jahr vor meinen Augen mit der schweren Hirnblutung zusammenbrach, an der er fast zwei Tage Später starb.
Not-OP, Entdeckelung, Halbseitenlähmung, Neglect, Reha, und sensationelle Verbesserungen. Heute hatten wir
einen Termin bei seinem Arbeitsgeber. Einer Wiedereingliederung stand nichts mehr im Weg. Doch wir
kamen garnicht bis dorthin. In Wuppertal bekam meinen Mann einen Krampfanfall. Er hatte soetwas noch nie
und ich dachte er stirbt, er lief blau an, es war so grausam und ich habe es irgendwie schreiend geschafft die
Autobahn zu verlassen. Zufälligerweise kam gerade als ich anhielt ein Rettungswagen vorbei.
Der epileptische Anfall war laut Notarzt sehr stark (Grand Mal). Nach 2 Stunden konnte ich in der Notaufnahme (C.T. wurde auch gemacht) endlich zu ihm. Das CT hatte nichts auffälliges gezeigt, also keine neue Einblutung. Da ging es ihm wieder verhältnismäßig gut im Gegensatz zu dem, was sich vorher im Auto abgespielt hatte.
Aber als ich ihm heute Abend seine Sachen brachte, da war er völlig durch den Wind, wie benommen, als hätte er zu viel getrunken. Meine Kinder und ich waren darauf überhaupt nicht vorbereitet und sind wie unter Schock nach
Hause gefahren. Kann der Anfall etwas beschädigt haben? Ich bin so verzweifelt und währe am liebsten vor den nächsten Brückenpfeiler gefahren. Ich kann einfach nicht mehr. Wir haben so gekämpft und alles schien gut zu
werden und jetzt das. Wie soll es nur weitergehen?
 
Steffi

Wir sind nur zu Besuch auf dieser Welt, also machen wir das Beste draus.....

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Elfenwiese« (06.11.2007, 05:06)
#2
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Salty

Gast

Hallo Steffi...
 
Großer Gott das hört sich ja heftig an...aber leider ist die Epilepsie in vielen Fällen eine Begleiterkrankung beim Schlaganfall. Die Krämpfe können unterschiedlich sein, mal mehr und mal weniger, mal kurz und mal lang.
Hier muss ein Arzt die genaue Dosis an Medis zusammenstellen...die diese Anfälle unter Kontrolle halten. Aus Erfahrung kann ich berichten, das mein Pa nach einem Anfall immer sehr schläfrig war. Ich war auch einmal bei einem größeren E-Anfall zugegen bei meinem Pa und ich kann mir sehr genau vorstellen, wie sehr du dich erschrocken hast. Sollte es widererwartend noch einmal passieren, rate ich dir....die Ruhe zu bewahren, soweit es für dich machbar ist. Deinen Mann bitte nicht festhalten. Lass dir eine Mund-Schiene geben, damit dein Mann sich nicht die Zunge durchbeißt und achte auf seines Kopf, falls er unglücklich fällt dabei.  Wir haben auch stets auf die Zeit geachtet, wie lange der Krampf anhielt. Bald konnten wir auch schon die Vorzeichen erkennen. Zum Beispiel Händezittern, oder kauen auf den Lippen, Augenbewegung...etc.
 
Ich habe damals auch hier im Forum nachgefragt, welche Auswirkungen die Epilepsie im Gehirn hat und du findest viele Antworten im alten SA-Forum-Archiv.
Einige Forumser haben mir damals berichtet, das sie von den Anfällen später nichts mehr wußten.
 
Was haben bis jetzt die Auswertungen ergeben? CT oder MRT?
 
Hier ist noch ein Link der dich interessieren könnte....hoffe ich darf das hier reinkopieren?
Dort musst du auf Forum klicken und dann siehst du schon die Rubrik, die für dich am besten geeignet ist.
 
Viel Kraft weiterhin !!!
 
Salty
 
 
 
 
 
#3
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Unbekannt

Gelöscht

Danke für den Link Salty!
 
Ich habe die ganze Nacht darin gelesen. Ich würde am liebsten heute garnicht in die Klinik fahren! Ich fühle mich hunds elend. Aber gleich muss ich wieder die Starke spielen, wenn die Kids aufstehen. Meine Tochter hat bis gestern spät abends nur geweint. Die zwei tun mir so unendlich leid, sie waren so froh und stolz, dass ihr Papa fast wieder der Alte war......
Drückt mir die Daumen für den heutigen Tag!
 
Steffi

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#4
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momo72

Gast

Mensch Steffi, das hört sich ja furchtbar an, was Ihr erlebt habt. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was in so einem Moment an Ängste und Verzweiflung in einem hoch kommt.
Ich habe keine Erfahrung mit Anfällen, da sie meinem Papa zum Glück erspart blieben.
Aber ich wünsche Euch ganz viel Glück, dass Euer Arzt Deinen Mann Medikamentös richtig einstellen kann und Ihr soetwas nicht mehr erleben müsst.
Ich wünsch Euch weiterhin ganz viel Kraft.
Ganz lieben Gruß
Simone
#5
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Steffi,für Dich und die Kinder hoffe
ich,daß alles wieder gut wird.Du hast ja
schon einmal Stärke bewießen,Du wirst
es auch diesmal schaffen.Wir können hier
im Forum an Dich denken und mit guten
Worten Dir beistehen,aber durch Deinen
Alltag mußt Du alleine gehen wir können
nur wünschen das er nicht allzu schwer
wird.Alles Liebe für Dich und die Kinder
wünscht Dir Maria.Für Euch gemacht
 
Wer heute noch an Engel glaubt
wird oft ausgelacht
doch glaube mir es gibt sie noch
und einer Euch bewacht
#6
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Steffi, bei meinem Mann war es so ähnlich. Er hatte auch nach einer Gehirnblutung mehrere Krampfanfälle von unterschiedlicher Stärke. Auch er war danach völlig durch den Wind. Die Ärzte haben ihn jedoch mittlerweile gut mit Medikamenten eingestellt. Seitdem hatte er keinen weiteren Anfall. Aber bis dahin hat es mehrere Wochen gedauert. Es sind sehr starke Tabletten und der Körper muss sich daran erst einmal gewöhnen. Während dieser Zeit war es bei meinem Mann so, dass er immer völlig benommen war, sehr starke Schwierigkeiten mit seinem Kurzzeitgedächtnis hatte und meistens schlief. Aber mittlerweile geht es ihm wieder gut. Damit kann man leben.
Ich wünsche euch alles Gute
Ima
 
#7
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Steffi,
 
Friedrich,- "Hemi"  hat damit Erfahrung und ich glaube, seit er mit Medikamenten richtig eingestellt ist, hatte er keinen Anfall mehr.
 
Liebe Grüße Manfred
#8
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo zusammen,
 
ich möchte mich erst einmal über all die lieben Beiträge und PN´s bedanken. Bei jeder konnte ich so richtig
losheulen. Das hört sich jetzt komisch an, aber ich konnte einfach gestern nicht weinen und der Kloß im Hals drohte mich fast zu ersticken.
Meinem Mann geht es etwas besser und er wird voraussichtlich am Freitag entlassen.
 
LG Steffi

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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Elfenwiese« (06.11.2007, 14:54)
#9
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo,
ich kann das nachfühlen. Zwar war ich beim Anfall meiner Mutter nicht dabei, aber es geschah eine Woche nach der Entlassung aus der Reha, ich kam grad von einer Woche Erholung zurück, dann die Nachricht...
Das war übrigens für mich auch der Anlass, mich hier im Forum zu registrieren.
Was ich Dir sagen will ist, wie es bei meiner Mutter und für mich war:
Der Krampfanfall war sehr plötzlich, sehr stark und sie war 5 Tag im Krankenhaus. Das CT hatte keine Veränderung im Gehirn angezeigt, aber als ich sie besucht habe, war ich fix und alle - das war nicht mehr die Mama von vor dem epi. Anfall. Meine Mutter war emotionslos, sehr müde, unkonzentriert, sie hing völlig schief im Rolli, vorn über, sprach sehr langsam und artikulierte schlecht. Körperlich und geistig gab es etliche Einbussen. Gott, was waren wir geschockt!
Der Arzt meinte, die Rückschritte sind vorübergehend. Auch hier im Forum wurde ich ermutigt. Und tatsächlich: nach 2-3 Wochen war sie wieder die Alte, sprich die, die sie vor dem epil. Anfall war. Ich denke also, sofern das CT keine Veränderung anzeigt, wird Dein Schatz auch bald wieder zum Zustand von vor dem Krampfanfall gelangen. Und dann gehts weiter aufwärts!  Sie kosten viel Kraft, daher auch erstmal der Erschöpfungszustand. Seitdem bekommt meine Mutter jedenfalls ein Antiepileptikum.Leider ist keiner gefeit vor derartigen Krämpfen. Aber das Risiko ist eben sehr stark verringert dadurch.
Sollte sowas nochmal passieren, kann man wohl nicht viel machen, außer den Notarzt zu rufen und zu schauen, dass dein Mann weich gebettet ist, so dass er sich nicht verletzen kann.
Ich schicke Dir Kraft, Energie und viel Zuversicht! Ich bin mir sicher, dass er auch bald wieder so ist, wie vorher. Berichte dann bitte.
Juli
#10
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Unbekannt

Gelöscht

Liebe Steffi, es tut uns ganz furchtbar leid, daß ihr so einen Schreck bekommen habt. Ich kann dich nicht trösten, ich will dir nur sagen, daß wir an euch denken. Es wird bestimmt möglich sein, deinen Mann mit der richtigen Dosis Tabletten zu behandeln ,ohne ihn "ruhigzustellen". Als ich in der Reha war, hatte ich auch einen Zimmernachbarn, der nach dem SA und Entdeckelung, epileptische Anfälle bekam. Er ist heute 80% behindert, arbeitet aber wieder im Innendienst.Ich hoffe von ganzem Herzen, daß es für euch alle bald bessere Tage gibt.Gerade als Frau, wenn du Kinder hast , mußt du immer stark sein. Ich glaube dir, daß du oft an deine Grenzen stößt. Es ist vor allem so eine lange Zeit. Nach einer OP hast du den Heilungsprozess, und dann ist es gut.Ihr habt einen langen Weg schon hinter euch gebracht. Ich wünsche euch, daß die nächste Strecke nicht so lange dauert und sich bald alles zum Guten wendet.Das wünschen euch von ganzem Herzen, Marion und Hans
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