Vielen Dank für die vielen Antworten nochmal
Dass ich mich so lange nicht melden konnte lag einfach nur daran, dass mein laptop ins Gras gebissen hat und zwar wirklich so, dass nichts mehr zu machen war. Nun habe ich aber einen neuen und wieder Zugang zur virtuellen Welt
Meine Mutter ist seit dem 7.12. wieder bei uns zuhause, nachdem sie 8 Wochen zur Reha war.
Sie hätte noch länger bleiben können aber sie wollte partout nicht mehr und hat dem Arzt rigoros deutlich gemacht, dass sie keinen Tag länger bleibt als 8 Wochen. Es war einfach schwer für sie und jeden Sonntag wurde es schlimmer weil sie nicht zurück in die Klinik wollte.
Jetzt macht sie 4 mal /Woche ambulante Logopädie und genausooft Physiotherapie.
Sie hat große Fortschritte gemacht, sie kann wieder sprechen und alles sagen, auch komplizierte und abstrakte Sätze (allerdings hört man noch sehr stark die Aphasie raus). Schreiben kann sie auch wieder, zwar nicht so automatisch wie vorher und es fällt ihr schwer aber es geht.
Wenn man sie laufen sieht fällt einem so gut wie gar nicht auf, dass die rechte Seite noch vor 10 Wochen komplett gelähmt war und auch die Motorik der rechten Hand klappt so gut, das man zumindest von außen nicht erkennt, dass es mal anders war. Die rechten Gliedmaßen ermüden halt noch recht schnell.
Sie trifft sich aber schon wieder mit Freunden (da ist die kommunikationsmöglichkeit schon gut genug zu) ,geht zur Kirche und (wenn jemand dabei ist) einkaufen und spazieren.
Neulich waren wir den ganzen Tag in der Stadt einkaufen und heute essen. Sie bestellt selbst, ist auch in der Reha häufig alleine in die Stadt gefahren um sich z.b. therapieknete oder sowas zu kaufen.
Zur Zeit liest sie einen ganzen Stapel Bücher über Aphasie aus der Bücherei.
Probleme machen ihr noch Daten, Jahreszahlen, Uhrzeiten, Wochentage und Monatsnamen, da schmeißt sie schonmal was durcheinander und ärgert sich dann. Oder sie bekommt Dinge, die wir ihr dann sagen,ab und zu nicht so mit weil das Gehirn einfach sehr schnell ermüdet ist und sie dann so ein bisschen abschaltet. Dann sagt sie jaja und beschwert sich dann dass man es ihr nicht gesagt hätte.
Aber das passiert nur selten.
Die Marcumar-Einstellung scheint auch gut zu laufen, wir haben jetzt gottseidank doch das Heimmessgerät bekommen und zusätzlich geht sie zur Kontrolle zum Arzt, die Werte sind aber bisher stabil.
Im Januar wird sie im Krankenhaus erneut die Halsschlagader untersuchen lassen und macht nochmal einen Test fürs Autofahren, durch den sie am Ende der Reha noch knapp durchgefallen ist. Das war uns gar nicht so unrecht weil wir noch kein gutes Gefühl hätten sie fahren zu lassen. Aber sie besteht drauf, alles alleine zu machen und auch alles auszuprobieren.
Ihr geht natürlich alles viel zu langsam