Hallo!
Tja, das war mal wieder so ein richtig schwarzer Tag - war mir klar, dass die auch irgendwann wieder kommen würden...
Letzte Nacht hat mein Pa sich den Blasenkatheter (absichtlich oder nicht weiß man nicht) halb herausgezogen, er hing heute morgen mitten in der Harnröhre fest und der Arme hatte höllische Schmerzen. Die Pflegerin hat ihm den Katheter dann ganz gezogen und ihn erstmal mit Windeln versorgt.
Ich habe dann mit der Ärztin gesprochen, und die war der Ansicht, dass es wohl doch besser sei, die Anlage des SBK sofort vorzunehmen und dann evtl. auch die Magenspiegelung in Angriff zu nehmen.
Also wurde ein Krankentransport bestellt und Papa ins KH in die Nachbarstadt gebracht, weil die dort eine Urologie haben. Als meine Ma und ich kurz nach ihm ankamen, meinte eine Mitarbeiterin des Chefarztes, dass es sehr unwahrscheinlich sei, dass sie meinen Pa überhaupt behandeln könnten, da er sich in einem sehr schlechten Allgemeinzustand befinde und zudem ja Blutverdünner nehme (ASS und Thrombosespritzen), die beide mindestens 7 Tage vor so einem Eingriff abgesetzt werden müßten. Super, dachten wir - alles für die Katz!
Kurz darauf kam dann ein wirklich kompetenter Arzt, der meinen Pa supergründlich untersuchte und uns dann dringend von der Anlage eines SBK abriet. Er befürchtet, dass Papa aufgrund der schweren Bauch-OP nach der mißlungenen PEG-Anlage schlimme Verwachsungen im Bauchraum hat und dass evtl. der Darm sogar vor der Blase liegt. Beim Punktieren könnte also wieder der Darm verletzt werden und wir hätten dieselbe Situation wie im März... Zudem ist Papas Blase extrem geschrumpft, sie faßt nur noch ca. 50 ml und das alleine macht den SBK fast unmöglich. Der Arzt hat wortwörtlich gesagt, dass dieser Eingriff für meinen Pa tödlich sein könne.
Nun hat er wieder einen transurethralen Katheter bekommen und muß sich damit abfinden... Die Blase ist entzündet, er muß wieder Antibiotika nehmen (super für seinen chronischen Durchfall) und wir können nur hoffen, dass er möglichst lange damit zurechtkommt.
Die Magenspiegelung wurde natürlich auch nicht gemacht, weil auch dafür die Blutverdünner abgesetzt werden müßten.
Papa war eben total geschafft - 2 Krankentransporte, dazu die ganze Aufregung und Angst, er hatte wirklich die Faxen dicke (und ich auch...).
Jetzt liegt es bei uns, ob wir die Gastroskopie überhaupt machen lassen wollen. Ich habe das Gefühl, dass er doch sehr geschwächt ist und dass jeder Eingriff sehr gefährlich für ihn ist. Wie entscheidet man sich in so einer Situation richtig? Wenn man das immer vorher wüßte...
LG von einer traurigen und erschöpften
Babsie