#1
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo

Dies ist eine Warnung für alle Angehörigen!!!Versucht nie jemanden alleine zu pflegen,kein Mensch der Welt hat diese Kraft!Ich habe es drei Jahre geschafft und habe geglaubt ich habe diese Kraft aber ich habe sie nicht mehr.
Am Wochenende musste ich diese böse Erfahrung machen und alles ging ganz schnell.Diesmal kamen die Notärzte nicht wegen meinem Floh,sondern wegen mir.Die Ärzte ziehen mich jetzt aus dem Verkehr und die Pflege muss alles übernehmen!
Viele werden jetzt sagen "Ich schaffe das!" das habe ich vor drei Jahren auch gesagt.
Aber glaubt mir alleine hat man keine Chance,nehmt alle Hilfe die ihr kriegen könnt damit ihr nicht in so eine Situation kommt in der ich jetzt bin.

...ganz liebe Grüße Detlef und sein Floh

...die Hoffnung sirbt zuletzt,die Liebe nie!!!
#2
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Unbekannt

Gelöscht

Ja, Detlev,
 
deine Warnung ist berechtigt.
 
Es kommt natürlich auf den Umfang der Schädigung an, aber man sollte schon dem Rat der Ärzte in der Reha folgen und auch realistisch für sich einschätzen, ob man selbst eine Pflege zu Haus übernehmen kann. Auch mit ambulanter Pflege kann das in schweren Fällen ein 24-Stunde-JOb sein und man geht dabei langsam kaputt. Dass du so lange durchgehalten hast, ist schon erstaunlich. Außerdem ist der pflegenden Person oft wenig geholfen, wenn man denkt, alles oder teilweise selbst zu übernehmen. Die Liebe verleitet einen manchmal, selbst zu viel von sich zu verlangen, aber die Realität holt einen mit der Zeit ein. Allzu oft geht man sich dann auch auf die Nerven.
Dauernde Hilfe von einem nahen Angehörigen kann für den Gepflegten belastend sein, da er sich immer nur in der Rolle des "Dankenden" sieht. UNd als Pflegender hat man nie das Gefühl, alles optimal zu tun, Schuldkomplexe kommen auf.
Da ist ein Pflegeheim besser, die grundlegenen Sachen sind gewärleistet und man kann der gepflegten Person seine "ausgeruhte" zusätzliche emotionale Unterstützung zukommen lassen. Auch das nimmt schon viel Kraft in Anspruch.
#3
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Detlef,
ich glaube, dass ist das, wovor sich alle Angehörigen fürchten. Ich hoffe, dass es Dir
ganz schnell wieder besser geht und Du jetzt auch wirklich Hilfe in Anspruch nimmst.
Ich bin auch so ein Typ, der alles immer alleine schaffen will, aber ich habe schon
sehr große Angst davor, dass bei mir auch eines Tages die Sicherungen durchbrennen.
Wir haben ja auch noch 2 Kinder. Gott sei Dank nicht mehr soooooo klein, aber wenn
ich ausfallen würde..........darf ich garnicht drüber nachdenken.
Diesmal alles Gute für Dich und gute Besserung
 
Lg Steffi

Wir sind nur zu Besuch auf dieser Welt, also machen wir das Beste draus.....
#4
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Detlef !
 
Es ist nicht schön zu lesen, dass Du auf eine wohl derart massive Weise aufgezeigt bekamst, wo Deine Grenzen wirklich liegen.
 
Viele von uns wachsen tagtäglich über sich hinaus, um für die betroffenen Partner oder Familienmitglieder dasein zu können.... viele von uns jedoch vergessen darüber hinaus die eigene Gesundheit, achten nicht auf irgendwelche Warnzeichen des Körpers und schätzen ihre Kraft zu hoch ein.
 
Um welche Erkrankung es auch immer sich handeln mag:
Ich wünsche Dir um Deinerselbst willen, dass Du schnell wieder auf die Beine kommst.

Liebe Grüsse, Jutta -------------* * * * * * * * *--------------- Ein gerader Weg erspart viele krumme Gedanken ( chinesisches Sprichwort )
#5
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Unbekannt

Gelöscht

Bei so etwas sollte man wirklich auf seinen Körper hören. der gibt off zeichen, dass es jetzt reicht.
meine mama bekommt immer etwas andere zeichen...
das sind dann eher unfälle.
letzten freitag ist sie die treppe runter gefallen. zum glück ist nichts passiert, ausser einem riesen blauen fleck.
aber sie hat mir dann gleich am telefon gesagt, das sie jetzt guckt, wieder etwas kürzer zu treten.
das letzte mal, als sie sich viel zu viel aufgehalst hatte, hat sie sich nen wirbel gebrochen. da MUSSTE sie dann kürzer treten.

ich wünsch dir ne gute und schnelle genesung detlef

#6
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Detlef,
 
es geht ja nicht nur um die "Pflege",- Anwesenheit ist schon schwer genug. Alleine, das rund um die Uhr funktioniere zu müssen, kann ganz schön Substanz kosten.
 
Ich hoffe du kommst mit deinem Floh gut über die Runden!!!
 
Liebe Grüße Manfred
#7
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sanmarlor

Gast

;(Lieber Detlef
Sei auch von mir, aus der Schweiz, herzlich gegrüsst !
Naja, was soll ich sagen !
Bei mir ist nach 2 Jahren die Puste schon fast aus.
Der tägliche Kampf mit den Behörden, die Organisation um die Auflösung der Firmen, die "Möchte-Gerne-Verarbeitung" dieses unheimlichen Schicksalsschlages, die Betreung unseres Sohnes mit seinen Schulanliegen und der Anfang der Pubertät, das Gefühl, es immer allen recht machen zu müssen, nur für mich stimmt es nicht...all dies zusammen...auf die Dauer unerträglich !
Bis jetzt keine körperlichen Beschwerden von mir bemerkbar, aber die psychische Kraft nimmt ab, ich weiss, dass ich ein solches Leben nicht noch jahrelang meistern werde. Bei mir ist es dann noch, dass mein Mann sich so verändert hat, dass ein Zusammenleben sich 100 % gewendet hat...
Im Moment suche ich Lösungen, alleine, zusammen mit meinem Mann und Psychologen. Aber so einfach ist dies eben auch nicht, wie sich viele so denken.
Da bleiben die Schuldgefühle, dass man oder eben frau, das nicht geschafft hat, mit dieser Situation umzugehen, und trotz Liebe einfach Grenzen gesetzt sind. Dann die Umwelt, die immer sagt: aber in guten, wie in schlechten Zeiten...nur wenn die schlechten Zeiten dann nicht mehr besser werden, dann ist dies eben schon auch schwierig.
 
Was ist denn genau geschehen ? Vielleicht tut es dir gut, das ganze mal zu schreiben.
herzliche Grüsse
 
Sandra
  
 
#8
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Sandra

...schick mir deine E-mail wenn du möchtest und ich melde mich bei dir.Vielleicht würde es dir sogar helfen.

Detlef

...die Hoffnung sirbt zuletzt,die Liebe nie!!!
#9
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Elli62

Gast

Hallo Detlef,
möchte wenn auch verspätet, auch noch Stellung nehmen zu deiner Warnung.
Zuerst einmal war ich wirklich schockiert zu lesen was du berichtest und es tut mir sehr leid für euch!
Ja deine Warnung ist sicher berechtigt... Nun sollte man solche Situationen nicht einfach so verallgemeinern. Es kommt auch immer auf die jeweilige Verfassung des Betroffenen und die gesamte familiäre Situation an!
Trotzdem ist es auf jeden Fall schwierig, als Angehöriger die Kraft zu behalten, unter all den Belastungen die ja auch Sandra sehr treffend beschrieben hat!
Man möchte ja auch gerne alles tun und helfen, man funktioniert ..... bis einem der Körper die Quittung vorlegt! ..... Dem einen eben eher und dem Anderen später!
Wichtig finde ich auch, dass man versuchen sollte, sich von Vornherein jede mögliche Hilfe zu holen, auch wenn man zunächst gar nicht das Gefühl oder die Einsicht hat, diese zu brauchen... Ich denke, dass sich hier viele Angehörige in ihrem Idealismus und dem Willen es zu schaffen selbst überschätzen!
Euch beiden wünsche ich jedenfalls eine baldige Besserung, weiterhin die nötige Kraft, gesunde Einsichten, alles Gute und natürlich erstmal schöne Weihnachtsfeiertage!
 
Mit ganz lieben Grüßen auch an deinen Floh
ELLI

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Unbekannt (Gast)« (16.12.2007, 22:15)
#10
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sanmarlor

Gast

I)
Hallo Detlef und ihr lieben anderen !
 
Heute Nachtrag zu meinem Beitrag !
Erneuter tiefer Niederschlag. Trotz Medikamenten hatte mein Mann gestern 2 Epi-Anfälle, einen ohne mich...kam nach Hause, er war gestürzt, hatte sich das Gesicht aufgeschlagen, Brille Kaputt, Darm bis aufs Letzte entleert.... wir haben alles geputzt, und in die Klinik angerufen. Die Ambulanz musste kommen, und ihn ins Spital bringen. Bevor die Ambulanz kam, war der 2. schwere Epi anfall schon da, Grand Mal und mehr.
Unser Sohn hat leider alles mitgekriegt.
 
Nun, was ist mein Vorsatz für das Neue Jahr ?
Meine Kraft muss zurückkommen und ich muss eine Lösung finden, ich denke mir, mein Mann muss in eine Wohngruppe wohnen gehen. Ich kann die Situation nicht mehr ertragen, bin müde, ausgelaugt, erledigt, am Ende.
Zwei Jahre Kampf und nichts geht mehr !
Die Einsicht ist hart, und bitter, und alles andere, als ich mir gewünscht hätte, aber ich denke, ich werden zu den Angehörigen gehören, die leider mit dieser schweren Situation nicht klar kommen !
 
Bevor wir alle untergehen und daran zugrunde gehen, muss ich mich und meinen Sohn daraus zu retten versuchen !
 
Grüsse euch
Sandra
 
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