#11
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Anja
 
Langsammmmmmmmmmmm Dein Vater hatte im Februar eine Hirnblutung,lasst ihm Zeit um erst einmal zu realisieren was mit ihm passiert ist.Ich kann euch sehr gut verstehen,bei mir war es genauso als meine Freundin mit einer Hirnblutung ins Krankenhaus kam.Dein Vater und Ihr braucht jetzt ganz viel Geduld und Zeit und jede Menge Kraft.
Es gibt ein sogennantes Zeitfenster in dem der Betroffene am meisten wieder erlernt.Es öffnet sich langsammmmm und schliesst sich ganzzzzzzzz langsam.Der Zeitraum beträgt 18 Monate und danach lernt man immer noch.Es sind ungefähr 4 Millionen Ersatzhirnzellen die nur darauf warten mobilisiert zu werden,es geht nicht alles aber vieles.
 
Als Beispiel:Bei meiner Freundin wurde ein drittel des Gehirns auf der linken Seite zerstört das heisst rechtseitige Lähmung,sprechen,lesen,schreiben nichts ging mehr.Dazu kam noch eine Hautsensibiliesirung und Epeleptische Anfälle.Aussage der Ärzte,sie gehört zu den 3% die so etwas überleben wird aber ein Schwerstpflegefall bleiben!!!
 
Das war vor drei Jahren,nach einem Jahr Reha kam sie zu mir nach Hause und heute sitzt sie neben mir und freut sich des Lebens.Sie kann ein wenig mit dem Stock laufen,ihr Sprachverständnis ist zu 100% wieder da,sie kann Wörter nachschreiben und kleine Sätze sprechen.Wir müssen noch vieles lernen aber dafür brauch man viel Zeit und Geduld aber es geht!
 
 
Liebe Grüße und ganz viel Kraft wünschen Euch Detlef und Floh

...die Hoffnung sirbt zuletzt,die Liebe nie!!!
#12
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Unbekannt

Gelöscht

Sorryyyyy Anja
 
...meinte natürlich Deine Mama,sorry tut mir leid!.
 
 Gruss Detlef und sein Floh

...die Hoffnung sirbt zuletzt,die Liebe nie!!!
#13
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Anja,

der Schlaganfall Deiner Mutter ist ja wirklich noch nicht lange her... Mein Vater hat bis heute (6 Monate nach SA) nicht wirklich realisiert, was passiert ist.
Was meinst Du mit "Sie kann nicht in eine normale Reha"? In was für einer Reha ist sie denn und was ist mit "normaler" Reha gemeint?
Mein Vater (bei ihm sind 2/3 der linken Gehirnhälfte zerstört, also leider ein besonders schwerer Fall) hatte jeden Tag 2x 30 min Logopädie. Aber 1x 30min ist sicherlich auch ganz okay, es hängt ja auch von der individuellen Konzentrationsfähigkeit ab. Mein Vater konnte sich zu Anfang kaum eine halbe Stunde konzentrieren, gegen Ende dann schon. Aber fragt ruhig mal, ob man glaubt, dass Deine Mutter auch mehr schaffen kann. Hat sie auch Krankengymnastik und Ergotherapie? Mein Vater hatte jeden TAg ein volles Programm, manchmal war es auch ein bißchen viel für ihn...
Bei den Therapien wurden wir als Angehörige auch nicht sonderlich eingebunden. Wir durften dabei sein und miterleben, was Papa so übt. Man hat uns bzgl. der Pflege, die uns zu Hause erwartet, "angelernt" und vieles erklärt. Der Logopäde hat auch Anregungen von uns aufgenommen, was Papa interessiert und womit man ihn begeistern kann. Aber mehr eingebunden waren wir nicht....
Von Vechta habe ich auch schon gelesen. Auch die Klinik in Lindlar bei Köln klingt super. Die haben sich auf Sprachtherapie spezialisiert, 2-3 mal am Tag eine Stunde Therapie plus KG und Ergo... Das ist natürlich super anstrengend, aber ich hoffe, dass wir sowas für meinen Papa in einigen Monaten genehmigt bekommen. Erstmal müssen wir der Krankenkasse aber noch mehr ambulante Therapien aus den Rippen leiern 😉
Schau mal auf www.logozentrumlindlar.de

Ich wünsche Dir und Deiner Mama alles Gute - und viel Geduld
Ruth





#14
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Bianca

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Hallo zusammen,

also wir hatten grad ein unglaubliches Erlebnis:
Bin mir nicht ganz sicher, ob mein Papa noch lesen kann. Also habe ich mal wieder Wörter aufgeschrieben und gefragt, ob er sie lesen kann. Bei meinem Namen strahlt er immer total, seinen wollte er gerne laut lesen, hat aber nur tzzztzzzztzzz rausbekommen. Das Wort Oma hat er hingegen laut und ganz deutlich vorgelesen!!! Und als ich "ja" geschrieben habe, hat er mich mit seinem "veräppeln-kann-ich-mich-alleine-Blick" angeschaut. Bin sooo stolz auf ihn!!!

Und zum Singen: Papa bekommt auch Musiktherapie. Da kann er teilweise schon ganz Textzeilen mit singen. Was ich so erstaunlich finde, weil es sonst so schwierig für ihn ist zu sprechen. Die Therapeutin hat mir erklärt, dass über das Singen die beiden Gehirnhälften verbunden werden und man darüber sehr wohl auch wieder zum Sprechen kommt. Macht ja auch Sinn, beim Schlucken ist es doch genauso: Je mehr man übt, desto selbstverständlicher wird es und dann geht es irgendwann auch wieder besser.

Wie heißt noch mal unser aller Lieblingswort: GEDULD ;)
Mit der Zeit zeigen sich halt doch immer wieder Fortschritte - wenn auch kleine - die mir immer wieder Mut machen.

Alles Gute,
Bianca

#15
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Anja

Gast

Hallo Ruth,



ich schreibe diesen Text jetzt das dritte Mal… Irgendwie mache ich wohl was falsch…

Das mit deinem Vater tut mir sehr leid. Es ist sowas von schwer damit umzugehen. Das kann ich bestens nachvollziehen.



Wir selbst wissen leider nicht genau, welche Hirnregionen im linken Bereich betroffen sind. Man muss bei den Ärzten alles ganz genau erfragen und die haben ja sowenig Zeit…



Meine Mutter hat mit ihren 56 Jahre folgendes Krankheitsbild:

- Lähmung rechte Seite (geht jetzt zurück)

- Globale Aphasie

- Sprechapraxie

- Apaxie



Jetzt hat man noch ein zweites Aneurysma entdeckt, welches inoperabel ist und erstmal beobachtet wird. Wir haben uns dazu eine zweite Meinung an der Uni-Klinik Essen bereits eingeholt, um einfach sicher zu sein, erstmal alles getan zu haben.



Sie bekommt in der so genannten Früh-Rehastation in einer Klinik in Oldenburg viele therapeutische Maßnahmen: KG, 2 x Ergo, 1 x Logo, Neurophychologie, Physio, Anzieh- und Waschtraining. Sie ist oftmals auch sehr erschöpft. 2 x Logo wären uns echt lieber. Haben in Kürze ein Gespräch mit der Logopädin, mal gucken. Die sind dort aber auch mit 1,5 Arbeitskräften wohl eher unterbesetzt.



Die Kommunikation macht irgendwie kaum Fortschritte. Meine Mutter kann auch nicht zeigen und versteht oft falsch. Sie verfällt immer wieder in ihr „tatata“. Das ist auch schlimmer geworden. Am WE war sie für ein paar Stunden zu Hause, sie hatte auch großes Heimweh, und wollte am Nachmittag zu unserer Verwunderung auch wieder zurück in die Klinik. Jetzt möchte sie täglich wieder mit nach Hause – sie bringt das alles irgendwie durcheinander, weint sehr viel, ist verzweifelt und beschimpft uns. Das bringt echt viele schlaflose Nächte. Hilfe oder Ratschläge bekommen wir von den Therapeuten oder den Ärzten nicht. Ich möchte jetzt mal mit einer Selbsthilfegruppe in Kontakt treten.



Wir wissen noch nicht wie es wird, wenn meine Mutter nach Hause kommt. Derzeit kann sie mit ihrer Apraxie nicht alleine sein. Und mein Vater ist mit seinen 59 Jahren noch voll berufstätig.



Das mit der weiterführenden Reha habe ich vielleicht auch falsch verstanden. Wir haben hoffentlich bald ein klärendes Gespräch in welche Richtung das alles geht und ob meine Mutter vielleicht doch erstmal in ein Aphasiezentrum kommt. Ich werde dir dann davon berichten.



Bis bald,



Gruß von Anja


Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »Kirchner« (22.05.2007, 17:32)
#16
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chilli82

Gast

hallo Ruth,

meine Ma hatte eine Hirnblutung mit Mediainfarkt vor einem Jahr und 2 Monaten.
Hat auch eine Globalaphasie und Apraxie.

Leider gab es zwischendurch immer wieder mal Zwischenfälle,die sie wieder zurückgeworfen haben.
Aber seit ihrer letzten Op im März geht es ihr seit ihrer Hirnblutung so gut wie noch nie.

Mittlerweile kann sie zB Fotos von Angehörigen aus der Familie oder bestimmen Politikern oder Promis Namen zuordnen.
Sie kann manchmal ihren Vornamen schreiben,manchmal stockt sie.
Sie kennt ihre persönlichen Daten.WEnn ich zB ihre persönlichen Daten auf Kärtchen aufschreibe und mit anderen fremden Daten vermische,
sucht sie die richtigen raus.Sie kann auch etwas rechnen,aber nur ganz leichte Aufgaben.
Sprechen kann sie leider Überhaupt nicht,es kommt nur di,do ,dei.Beim Singen kommen dann die richtigen Wörter,aber etwas undeutlich.
ja und nein Klappt so gut wie nie.Mit daumen hoch und runter,damit fängt sie gerade an.Die Apraxie
ist sehr hinderlich,wenn es um Gestik geht.Kopfschütteln und nicken klappt auch noch nicht wirklich.
Was sie verbal versteht,kann man nicht genau sagen.Sie versteht eher das meiste aus der Situation heraus und am Ton oder am Klang der Stimme.
Eine Sprechapraxie hat sie auch.

Lg

#17
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Ruth,
meine Mutter hatte letztes Jahr (damals fast 70 Jahre alt) ihre dritte Hirnblutung, die zu einer Aphasie führte. Nach über einem Jahr ist noch keine Sprache zurück gekommen und schreiben kann sie auch nicht.
Sie kann ein undeutliches Ja von sich geben, das ist aber auch alles. Da sie auch blind ist erwarte ich auch keine Verbesserung beim Schreiben. Ansonsten reagiert sie aber auf uns durch Handkontakt oder auch Applaus.
 
Ansonsten wünsche ich noch einen schönen Tag
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