#11
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Unbekannt

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Hallo, ich weiss nicht ob dies noch gültig ist.

Ich möchte Hoffnung vermitteln:

meine Mutter wurde fast aufgegeben nach dem Schlaganfall (82) und es war mit Blutung in April 2015. Sie wurde 2 Tage später gefunden.

Ich bleib beharrlich und habe um meine Mutter und Reha gekämpft. 8 Wochen später PEG runter. Sechs Monate später in ein Heim mit allen Therapien Logo, Ergo und Physio, 2 x die Woche. Im Monat 9, fing etwas Gefühl im Bein an. Sie was rechtseitig gelähmt, Aphasie usw usw.

Sprache besserte sich stetig.

Beinmuskeln wurden aufgebaut und mobilisiert und man merkt auch grosse Fortschritte hier. Sie konnte stehen.

Monat 10 endlich der Oberarm mobilisiert aber in den Finger etwas Spastik. Rumpfstabilität vorhanden. Aussichten zunehmend besser und besser.

Leider verstarb sie vor ein paar Tage an ein Herzinfarkt und es kam so unterwartet - ich fasse es immer noch nicht. Es war schnell vorbei. Aber sie wusste und wollte wieder gehen und wenn es diesen Herzinfarkt nicht gewesen wäre... ich wette sie hätte ihre erste Schritte im Sommer gemacht und ihr Arm wäre aktiver ...

Ich trauere sehr um meine Mutter. Sie hat gekämpft ud wollte gewinnen - sie hätte es fast, wäre der Herzinfarkt nicht dazwischen gekommen.

 

GIBT NIE AUF UND MOTIVIERE EURE ANGEHÖRIGEN. WENN SIE WOLLEN DANN SOLLTE ALLES MOBILISIERT WERDEN.

 

Ich möchte mich von euch verabschieden. Leider starb eine wunderbare Frau und Mutter. 


Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »Samsara« (09.02.2016, 17:51)
#12
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Unbekannt

Gelöscht

Mein herzliches Beileid, liebe Samsara!

Danke, dass Du dennoch hier so einen hoffnungsvollen und motivierenden Beitrag geschrieben hast.

Deine Mutter und Du - Ihr habt gemeinsam gekämpft also bleib stark! Das hätte sie sicher so gewollt. Dazu wünsche ich Dir viel Kraft!

Herzliche Grüsse, Janet

#13
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Unbekannt

Gelöscht

Geschätzte "Samsara",

mein aufrichtiges Mitgefühlt ist bei Dir!

Ich erinnere mich daran, wie  hoffnungsvoll Du schriebst :
"meine Mutter kann dies und das wieder .......ja, es ging langsam bergauf".
Einige verloren gegangene Fähigkeiten waren wieder da.  Wir alle waren voller Zuversicht.
Ich erschrak, als ich nunmehr hier Deine Zeilen las.
Meine Erkenntnis ist aus diesem Schicksalsschlag;
Das Leben hier auf Erden ist endlich.

Es kann nicht alles immer so bleiben,

hier unter dem wechselnden Mond !

Es blüht nur eine Zeit und verwelkt,

was mit uns die Erde bewohnt.(Kotzebue)

Deine traurigen Zeilen haben mich abermals in enormer Demut versetzt.

Bitte, gebe auf Dich acht ! Gruß hotte


Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal bearbeitet, zuletzt von »hotte« (09.02.2016, 20:35)
#14
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Unbekannt

Gelöscht

Liebe Janet

lieber Hotte

ich danke euch sehr.

Ja, meine Mutter wollte und wenn sie nicht wollte, wollte ich, und ich habe sie dazu wieder gebracht zu wollen, schon weil ich immer da war. Es war wichtig denn ich merkte wie ein Mensch der so schwer gezeichnet ist, sich innerlich vereinsamt und wenn die Sprache nicht so will wie man will - hat man verloren. Die Sprache war der Grund warum sie so oft heulte und zwar herzzerreisend, es brach uns (mich, Freunde, und Pflegerinnen) allen das Herz jedes Mal. Ihre Interessen durchboxen und dafür zu sorgen dass sie nirgends vernachlässigt wurde, war sehr wichtig - es reduziert ihre innere Ohnmacht, weil sie ja nicht kommunizieren konnte wie sie wollte. Dafür zu sorgen dass die richtige Leute um sie waren und auch mal ein Therapeut zu kündigen weil da was nicht gut lief, war belastend denn ich musste stets informiert sein.

Dazu familiäre Probleme die sie voll mit bekommen hatte da sie 100% das Sprachverständnis hatte, war zusätzlich erschwerend. Mit anzusehen, dass Geschwister sich nicht die Bohne scherten und immer Gründe fanden nicht aufzutauchen die entweder um Finanzen gingen (kein Geld aber ein Auto der Supelative kauften), oder Zeit (gingen aber in Urlaub) oder oder oder, und sich herab liessen nur 1 mal in den 10 Monaten kurz zu kommen, hat sowohl sie als auch mich an meine Grenzen gebracht. Als sie den Hirninfarkt erlitt, und ich ohne zu zögern losfuhr und ich wohne am weitestens weg - sagten die auch noch, lass sie sterben, sie wird uns zum Problem - brach meine Welt erstmal zusammen. Aber es hat auch was Gutes denn ich übernahm die gesamte Verantwortung. Sie konnte soweit kommen, weil sie wollte und ich um sie kämpfte. Es mit anzusehen, wie ihr Körper aufwachte, ihr Geist aktiv wurde, sie wieder herzhaft lachte und ihren gewinnendes Lächeln den sie stets Menschen schenkte, war das schönste Geschenk die ich  von ihr bekommen konnte. Alle die Aerzte, die Therapeuten und am Ende auch die Pflegerinnen waren beeindruckt von ihren Willen und auch ihre Bescheidenheit.

Ich bin froh, dass sie auch wusste und spürte das Aufwachen ihres Körpers, was sie weiter anspornte jeden Tag den Motomed zu benutzen. Nur eben der Tod, mit dem habe ich nicht so schnell gerechnet und es war definitiv der Fehler der Hausärztin als sie entschied, ohne mich zu informieren, die Cholesterinsenker nicht mehr zu geben. Diese blockiert alle Stents und löste den Herzinfarkt aus.

Tja wie es eben so im Leben ist, plötzlich haben Geschwister Zeit, jetzt wo sie tot ist. Ich bin froh sie begleitet zu haben und meine Entscheidung mein Leben zu pausieren, war richtig und ich wurde es wieder für sie machen, jederzeit. 


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Samsara« (10.02.2016, 07:00)
#15
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Unbekannt

Gelöscht

Liebe Samara,

ich spreche Dir mein tiefes Mitgefühl aus.

Du hast dich sehr um die Mutter bemüht und sie ist nicht einsam gestorben.

Auf Geschwister kann man sich selten verlassen.

Ich kann da auch ein Lied von singen.

Belaste Dich damit nicht,du warst für Deine Mutter da.

Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit.

Liebe grüße Marion (Hoffnung)

#16

isabelle

Nähe Bielefeld, Deutschland

Liebe Samsara,

es hat mich sehr berührt - durch Deine Worte spricht so viel Liebe zu Deiner Mutter. Ich glaube, etwas besseres als das, was Du Ihr gegeben hast, konnte ich ihr nicht passieren.

Ich mußte es einfach sagen.

Dir wirklich alles Gute!

Isabelle 

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