#1
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Hallo,

ich habe mich ziemlich lange nicht gemeldet. Mein Mann hatte ja am 31.5. einen SA mit sehr schwerer Hirnblutung, Entdeckelung usw.

Nun ist er seit mittlerweile 13 Wochen in Reha, der Deckel ist wieder drinnen ... soweit ist alles eigentlich ganz gut. Ich bin sowas von froh dass es ihm so geht. Zu seinen Fortschritten: Mit Orthese lernt er ganz langsam laufen (ihm ist es deutlich zuuuu langsam) ansonsten ist er auf den Rolli angewiesen. Der linke Arm macht ein paar Zuckungen, er übt und übt und übt. Nun kommt langsam der große Frust warum es nicht weiter vorwärts geht. Die KK hat nun wieder 4 Wochen bewilligt und die Ärzte sprechen schon jetzt von weiteren 4 Wochen daran anschließend. Ich allerdings frage mich ob eine Reha-Pause nicht erst einmal Sinn macht. Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Und welche Therapien können bei dieser linksseitigen Lähmung noch helfen?

Was ihn halt auch noch immens stört, ist dass man anfangen will ihm beizubringen mit einem Arm klar zu kommen. Das scheidet für ihn völlig aus ...!

Ich bin zugegebenermaßen mit meiner Energie ein wenig am Ende und meine "eingefahrenen" Argumente kann er wahrscheins bald nicht mehr hören. Vielleicht habt ihr ja mal wieder ein paar Tipps.

#2
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Ganz toll finde ich, dass es in Deutschland 13 Wochen Reha oder noch länger gibt. Das gibts in Österreich nicht. Nach der Stroke unit kam mein Mann auf Reha, das waren 8 Wochen, mehr wurde nicht bewilligt. Und jedes Jahr müssen wir neu ansuchen und bangen, ob die Reha bewilligt wird. Dabei bringt ihm die REHA immer wieder Erfolgserlebnisse. Er bekommt jeweils 1-mal pro Woche Ergo, Logo- und Neurophysiotherapie, wobei das bezahlt werden muss, ca. 800 Euro, wovon wir 42 %  von der KK zurück bekommen. Ein Traum, wenn es bei uns auch so lange REHA-Aufenthalte geben würde.

Ich wünsche Euch noch viel Erfolg -- Trude

#3
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moin Kathrin,

ich war nach menem SA über 4 Monate in der Reha. Die Erfolge waren hier am dramatischten. Daher wäre mein Rat, dass er so lange es geht, in der stationären Reha bleibt. Eine so hohe Therapiedichte wie dort kannst Du zu Hause nicht organisieren.

Als weiren Tipp kann ich dir nur empfehlen jetzt schon eine gute Ergo- und Physiotherapie zu suchen. Mener Erfahrung nach haben die erhebliche Wartelisten.

Hast Du schon eine Pflegestufe und eine Anerkennung als Schwerbehinderter beantragt?

LG Norbert

#4
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Guten Abend Kathrin,

ich kann Norbert nur beipflichten. Mein Mann war 7 Monate in der REHA und diese engmaschigen sowie auch abwechslungsreichen Therapien bishin zum Bewegungsbad im  Schwimmbad kann man zu Hause einfach nicht in diesem Umfang organisieren und bekommt sie auch teilweise nicht. Auch der Tip mit der rechtzeitigen Suche nach Therapeuten ist sinnvoll. Auch ich hatte schon Monate vor der Entlassung alles auf Abruf organisiert. Das hing einerseits damit zusammen, dass man ja nie so genau wusste wann er heimkommt und andererseits nicht jeder Therapeut kommt nach Hause (jedenfalls in unserer Region).  Am Tag der Entlassung war dann Pflegedienst, Therapeuten etc alles organisiert, dass hilft in den ersten Tagen der Heimkehr sehr.

Bei einer langen Reha kann es immer wieder Hänger geben, auch mein Mann war dann mal etwas niedergeschlagen. Uns hatte dann geholfen, dass er mal über das Wochenende nach Hause durfte. Es war zwar sehr emotional, nach so vielen Wochen zu Hause...er merkte auch seine Grenzen, die ihm aber dann wieder einen weiteren Ansporn gaben, in der Reha weiter zu machen. Dieses Thema hattest Du glaube ich schon mal im Forum angestoßen, es muss halt jeder für sich entscheiden.

So lange die Therapeuten in der REHA noch etwas bewegen und befürworten, sollte Dein Mann alles an Therapiestunden mitnehmen was er kann.  Ich wünsche ihm weiterhin gut Genesung und alles Liebe für Euch.

Chris

#5
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Hallo Katrin,

ich war in Österreich ein Jahr auf Reha und das war der Grundstein für meinen Erfolg. Ich weiß, heute gibt es das nicht mehr, aber meine größten Fortschritte habe ich mit einer Therapeutin, die zu mir nach Hause kam, gemacht. Eine Pause tut sicher gut, aber die Krankenkasse spielt da nicht mit! Wenn ihr die Unterbrechung selber zahlen wollt, dann gut Es ist nur nicht zielführend. Dein Mann kann nach der Therapie Pausen machen so oft er will, nur jetzt ist erst Mal Arbeiten angesagt.

Mir hat dabei der Wunsch nach Segeln viel geholfen, vielleicht hat dein Mann ja auch noch Träume, die er sich erfüllen will! Die versuche in ihm zu wecken!

Liebe Grüße Manfred

#6
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Hallo,

zunächst: JA Pflegestufe ist beantragt und Behinderungsgrad auch, an Therapeuten daheim bin ich bereits dran!

Es ist ... und das wissen viele Betroffene hier sicher selbst ... alles nicht so einfach ... zurzeit schwanken seine Stimmungen sehr. Einen Tag ist er hochmotiviert und voller Kraft und Elan ... im Moment ist er halt eher verzweifelt. Er kann (!) irgendwie nicht richtig akzeptieren dass es halt so ist wie es ist ... dass niemand sagen kann in ??? Wochen läufst du wieder, kannst du den Arm bewegen. Aber wie gesagt das kennen ja alle hier.

Ein Beispiel: Die Therapeuten möchten ihm beibringen sich weitestgehend so weit möglich allein anzuziehen usw. ... das lehnt er komplett ab, denn das bedeutet für ihn AUFGEBEN. "Ich soll das also lernen, weil sich eh nichts mehr tut!"

Ich versuche ihm immer wieder klar zu machen dass das Eine das Andere nicht ausschließt, aber da hört er dann schon nicht mehr zu.

Natürlich werde ich versuchen, dass er so lange wie möglich in der Reha bleibt.

#7
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Zitat von: Claire

Hallo,

zunächst: JA Pflegestufe ist beantragt und Behinderungsgrad auch, an Therapeuten daheim bin ich bereits dran!

Es ist ... und das wissen viele Betroffene hier sicher selbst ... alles nicht so einfach ... zurzeit schwanken seine Stimmungen sehr. Einen Tag ist er hochmotiviert und voller Kraft und Elan ... im Moment ist er halt eher verzweifelt. Er kann (!) irgendwie nicht richtig akzeptieren dass es halt so ist wie es ist ... dass niemand sagen kann in ??? Wochen läufst du wieder, kannst du den Arm bewegen. Aber wie gesagt das kennen ja alle hier.

Ein Beispiel: Die Therapeuten möchten ihm beibringen sich weitestgehend so weit möglich allein anzuziehen usw. ... das lehnt er komplett ab, denn das bedeutet für ihn AUFGEBEN. "Ich soll das also lernen, weil sich eh nichts mehr tut!"

Ich versuche ihm immer wieder klar zu machen dass das Eine das Andere nicht ausschließt, aber da hört er dann schon nicht mehr zu.

Natürlich werde ich versuchen, dass er so lange wie möglich in der Reha bleibt.


Hallo Katrin,

das Anziehen soll er lernen, weil die Lähmung wahrscheinlich wirklich zu seinem Leben gehören wird. Ich bin nach 15 Jahren immer noch gelähmt und führe ein normales Leben.

Wenn er sich anziehen lassen muss, dann ist das aufgeben, denn dann therapiert er seine gelähmte Seite überhaupt nicht mehr und wird irgendwann im Pflegeheim landen! Klar es ist anstrengend und der bequemere Weg ist, sich anziehen zu lassen. Deshalb gibt es Menschen, die ihr Leben wieder haben und Menschen, die ewig unglücklich sind.

Motivier ihn damit, dass ja jeder Handgriff eine Therapie zum Erfolg ist. Es geht ja nicht nur um das angezogen sein, sondern auch um die vielen ähnlichen kleinen Bewegungen im täglichen Leben. Denn wenn er das mit einem Kleidungsstück kann, wird er auch im Supermarkt ein Sackerl halten können und im Bad ein Handtuch verwenden können!

Liebe Grüße Manfred

#8
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Danke Manfred ... so hab ich das noch gar nicht gesehen!

Der Arzt meinte gestern dass eine ambulante Reha evt. das Richtige für ihn wäre ... was meint ihr?

#9
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hallo claire,

ich habe nochmal den ersten beitrag hier gelesen und den satz mit "beibringen mit einem arm klarzukommen finde ich eigentlich nicht gut."
wenn ich mich nicht gezwungen hätte den betroffenen arm zu benutzen würde ich nicht mit messer und gabel essen können.
zum anderen ist benutzen die beste therapie.

was die therapien zuhause anbetrifft gibt es regionale unterschiede.
im osten scheint die therapeutendichte höher zu sein,
es gibt deshalb auch nicht diese wartelisten.

l.g.margy

#10
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Wir haben uns für die ambulante Reha ab 11.11. entschieden!

In KA gibt es ein Reha-Zentrum, er wird dann morgens um 8 geholt und gegen 16 Uhr wieder gebracht, hat alle Therapien wie zurzeit auch und ist trotzdem daheim. Der Doc hat uns dies auch sehr ans Herz gelegt. Viele Faktoren sprechen dafür!

Ich denke dass wir das Richtige tun ....

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