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Hallo zusammen,

ich glaube Jutta du hast irgendwie den Punkt gefunden ... zumindest was mich betrifft.

Diese innere Ruhe, die du beschreibst, die haben wir beide (noch???) nicht gefunden. Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht so wirklich wie wir die finden sollen bei so viel Baustellen und Sorgen.

Mein Mann hat ja erneut im Koma gelegen mit dieser blöden Lungenentzündung. Ich war und bin davon zutiefst überzeugt dass es dieses Mal deutlich ernster war. Ich habe wirklich gefühlt dass er es vielleicht doch nicht schafft ... ich habe mich wirklich damit auseinandergesetzt. Aber dieses Gefühl was du beschreibst "zwischen uns ist alles geklärt ..." das kam so gar nicht auf ... eine Mischung aus Wut (auf den Rest der Welt) und unendlicher Traurigkeit war da. Die Situation auf der ITS war völlig unerträglich ... letztlich wollte ich einfach nur dass "ES" aufhört. Ich habe mich sehr viel damit auseinandergesetzt dass er eben nicht mehr die Kraft dafür hat, das konnte ich akzeptieren ... irgendwie ... vielleicht!

Vielleicht braucht es Zeit, letztlich geht sicher auch jeder anders damit um. Ich bewundere wie gesagt deine Sicht der Dinge und deine Ausgeglichenheit, die zwischen deinen Zeilen zum Ausdruck kommt.

 

#12
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Liebe Kathrin,

Danke für deine Antwort. Beim lesen deines Beitrags habe ich gedacht: Dein Mann hatte aber die Kraft! Du warst wütend, traurig, unsicher um deine/eure Zukunft und wolltest nur das "es" vorbei geht aber er hat gekämpft und hat es tatsächlich geschafft! Das wird auch daran gelegen haben das du bei ihm warst, ihm die Kraft für den Moment und die Hoffnung auf eure gemeinsame Zukunft gegeben hast. Immer wenn ich was von dir hier gelesen habe spüre ich deine tiefe Verbundenheit und Liebe die du hast :). Es ist wie du schreibst; jede/r hier von uns brauch seinen Weg um seine "innere Mitte" und Klarheit/Ruhe für die Situation zu finden. Du hast das ja auch ganz oft denn von solchen Momenten habe ich hier auch schon von dir gelesen. Hier wurde ja klar der Punkt "Rezept gegen die Angst" angesprochen. Da haben wir es uns erlaubt dieses mal deutlich auszusprechen und das ist auch gut so...

Meine mittlerweile 30 jährige Tätigkeit in der Pflege bringt natürlich auch mit das ich so unendlich viel Schicksale kenne. Ich leite die Einrichtung in der ich arbeite und deshalb ist es mein Job immer das Beste für alle herbei zu führen: Bewohner, Angehörige und auch Mitarbeiter. Das ist immer wieder ein ganz intensiver Prozess der auch mich zum Teil an meine Grenzen bringt. Er bringt jedoch auch mit das ich ganz oft erlebe das sich Dinge ganz anders, zum positiven hin entwickeln oder aber auch das, so wie im Moment bei uns, es noch viel schlimmere Schicksale gibt. In der Langzeitpflege, wie bei uns, stabilisieren sich auch die Schlaganfallpatienten oftmals wieder sehr gut. Das macht mir Hoffnung für viele Jahre.

Liebe Kathrin, ich schicke dir jetzt mal ganz viel positive Energie und eine dicke Umarmung zu. Du hast ja geschrieben: Die Sonne kommt und andere Dinge laufen im Moment auch ganz gut. Schreib das mal auf deine "Positivliste" damit du in schlechten Zeiten etwas von der Reserve nutzen kannst. Ich drücke deinem Mann ganz fest beide Daumen das er sich wieder in kleinen Schritten "berappeln" kann. Grüße ihn doch mal bitte von mir!

Ich wünsche dir und allen anderen eine sonnige, stressarme Woche mit vielen kleinen, positiven Schritten nach vorn!

Jutta


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Juledan« (12.03.2012, 21:20)
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