Hallo,
mein Vater hatte im Dezember letzten Jahres einen schlimmen Schlaganfall und ist seitdem halbseitig (rechts) gelähmt.
Er befand sich 3 Monate in Reha und ist nun seit Anfang April wieder Zuhause, wo er von meiner Mutter gepflegt wird.
Außer essen, kann er nichts mehr alleine, meine Mutter muss also quasi 24/7 h auf ihn aufpassen, wie auf ein kleines Kind. Er ist schon 2x hingefallen, als er alleine versucht hat aus dem Bett zu kommen. Meine Mutter hat seitdem -berechtigterweise- Angst ihn alleine zu lassen. Im Rollstuhl kann er sich zwar ein bisschen selbst fortbewegen, aber es muss immer jemand dabei sein, weil die Gefahr besteht, dass er wieder versucht von alleine aufzustehen und dabei aus dem Rollstuhl fällt. Man kann ihm zwar 20x sagen, dass er es nicht tun soll, was er dann auch bejaht, aber das ist halt nur Beschwichtigung, damit man denkt, man könne ihn mal eben kurz 10 Minuten aus den Augen lassen.
Waschen kann er sich auch nicht selbst, weil er mit der linken Hand motorisch recht eingeschränkt ist, also so bewegungslegasthenisch, aufgrund eines älteren Schlaganfalls vor 10 Jahren. Da tut er sich ein bisschen schwer.
Naja, um jedenfalls langsam zum eigentlichen Punkt zu kommen, ihm wurde jetzt Pflegestufe I ausgestellt, das kann doch aber nicht sein, oder? Meine Mutter schläft, seitdem er wieder Zuhause ist, unten im Wohnzimmer (da steht sein Pflegebett), weil er nachts oft auf Toilette muss und da natürlich Hilfe braucht. Er hat zwar einen Katether, aber entweder wurde der falsch gesetzt, oder ich weiß auch nicht woran es sonst liegen könnte, denn irgendwie läuft der Urin trotzdem in die Windel.
Er kann weder Urin noch Stuhlgang "kontrollieren" und meine Mutter kann dann halt jedes Mal alles saubermachen.
Und von diesem Aufwand
Beispiel Pflegestufe I
Eine Dame lebt im eigenen Haushalt. Sie benötigt Hilfe beim Waschen von Intimbereich und Unterkörper. Außerdem kann sie Hosen und Strümpfe nicht allein anziehen. Das Ausziehen klappt abends mühsam aber ohne Hilfe. Einmal wöchentlich wird Hilfe beim Baden benötigt. Drei Mal in der Woche kommt die Tochter, bringt vorgekochtes Essen, kauft ein und macht weitere Hausarbeiten.
Hier sind meist die Voraussetzungen für die Stufe I erfüllt.
kann bei ihm ja nun echt nicht die Rede sein.
Da trifft das
Beispiel Pflegestufe II
Ein Herr lebt im Haushalt mit seiner Ehefrau. Er benötigt Anleitung beim Waschen von Gesicht, Händen und Intimbereich. Teilweise und bei Bedarf vollständige Übernahme beim Waschen des übrigen Körpers, bei Zahnpflege, Kämmen und Ankleiden. Morgens übernimmt das ein Pflegedienst. Das Essen von mundgerecht vorbereiteten Mahlzeiten klappt ohne Hilfe. Getränke müssen eingeschenkt und zum Trinken muss immer wieder aufgefordert werden. Abends übernimmt die Ehefrau teilweise Umziehen und Intimpflege. Es ist umfangreiche Hilfe beim Duschen und Haare waschen nötig. Die hauswirtschaftliche Versorgung ist durch die Ehefrau gewährleistet.
schon eher zu.
Dann verstehe ich z.B auch nicht, warum jemand, der körperlich "noch" nicht eingeschränkt ist, Pflegestufe III erhält, wie in diesem Beispiel hier
Beispiel Pflegestufe III
Eine Dame lebt im Haushalt der Tochter. Sie benötigt Anleitung beim Waschen von Gesicht, Händen und Intimbereich. Teilweise und bei Bedarf vollständige Übernahme beim Waschen des übrigen Körpers, bei Zahnpflege, Kämmen und Ankleiden. Beim Essen geht die Anleitung oft in die Übernahme über. Mehrmals täglich muss die Dame zur Toilette geführt werden, regelmäßig ein bis zweimal in der Nacht, da auch nachts der Wirkung des Inkontinenzmaterials nicht getraut wird. Anschließend ist Intimpflege erforderlich. Bei allen Gängen in der Wohnung muss die Dame begleitet werden. Das Gehen am Rollator ist mühsam und zeitintensiv.
Hier sind meist die Voraussetzungen der Pflegestufe III erfüllt.
Dazu kommen dann noch diverse Pflegeutensilien (Windeln etc. pp ), die monatlich eingekauft werden.
Irgendwie blicke ich da nicht wirklich durch und mir kommt's so vor, als würden die Pflegestufen nach reiner Willkür vergeben.
Wäre wirklich super, falls mir das mal jemand genauer erklären könnte, der sich u.a auch mit der Einstufung der Pflegestufen auskennt.
Liebe Grüße und Dankeschön schonmal im Voraus!