#1
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Unbekannt

Gelöscht

ich muss jetzt auch mal was über mich schreiben.

ich hatte gestern einen kleinen absturz. ich war eigentlich die ganze zeit zufrieden, wie ich das alles hinbekomme.
meine mutter unterstützen, haushalt helfen, selbst noch arbeiten und alles ohne das ich stark depri werde.
gestern ist mir dann allerdings ein kleines missgeschick passiert wonach mein kartenhäuschen wieder völlig zusammen gestürzt ist.
ich war mal wieder absolut davon überzeugt dass ich nur mist baue.

nachdem ich heute zum glück auch wieder therapie hatte, gehts mir auch schon wieder ein wenig besser.
wie soll auch alles super laufen wenn ich tausend dinge auf einmal machen will?!
ich hab zur zeit 15 aquarien am hals, muss was an reperaturen, pc und garten eigentlich gröstenteils alles machen, was eben vorher mein pa gemacht hat. dann will ich natürlich auch meine ma im hasuhalt unterstützen.
also hab ich gesetern wasserwechsel gemacht und gleichzeitig essen vorbereitet.
beim gemüse schnippeln ist mir dann eingefallen, dass unten im keller wasser läuft, aber da wars schon zu spät.
im halben keller stand wasser. *ups*

was soll ich denn groß machen?
es ist halt alles etwas mehr arbeit, wenn einer weniger mithilft, aber meine ma hat doch echt genug sorgen jetzt, da kann sie doch net noch dauernd zu hause aufräumen und putzen und so.
ich hab dann oft ein schlechtes gewissen, wenn ich ihr mal nicht helfe.
obwohl ich eigentlich viel mehr auf mich achten sollte um endlich meine depris in den griff zu bekommen.
aber dafür bin ich niocht egoistisch genug...

ich will unbeding urlaub und mal meine ruhe haben, aber ich kann doch meine family nicht im stich lassen.
obwohl mir mein absturz gestern wieder gezeigt hat, dass es höchste zeit wird, endlich mein eigenes leben zu beginnen. aber dass kann ich doch nicht machen?
mein pa brauch mich doch?!?!
#2
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Andrea

Gast

Liebe Tiffy,

Muß sagen ich habe noch keine Depressionen, zumindest denk ich das. Und es ist auch noch nicht zu lange her wie bei dir glaub ich aber das mit dem "helfersyndrom"  kenn ich.  Seit dem SA  hat sich bei uns auch einiges geändert zu Hause.  Meine Mama kümmert sich um meinen Papa um die Gärtnerei und Meine Großeltern. Und das alles kann sie auch nicht alleine. Ich helfe so gut ich kann, koche auch mal, fahr zu meinem Papa rein. Da wechseln wir uns eigentlich ab, gehe jeden Tag zu meiner Oma. Habe auch immer ein schlechtes Gewissen wenn ich mal nicht helfe.
Anfangs war es ganz komisch, hatte so ein schlechtes Gewissen überhaupt ,mal Abends wohin zu gehen, denn mein Papa kann es ja auch nicht. Aber mir hat ein Freudn gesagt, das man irgendwie Kraft sammeln muß und eben mal nichts tun. Denn dann kann man später besser wieder da sein. Und glaub das stimmt auch. Gehe zur FH um mit meienm Studium um die runden zu kommen und man kommt etwas auf andere Gedanken.
Wäre vielleicht gut, wenn du was finden könntest was dich auch etwas ablenkt.
Hoffe das klingt jetzt nicht blöd und du verstehst was ich damit sagen will.

LG aus München

Andrea
 
#3
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Bianca

Gast

Hallo Tiffi,
tja... schwieriges Thema... man denkt wohl immer, dass man mehr tun könnte/müsste. Liegt wohl an der Hilflosigkeit, die man in dieser Situation empfindet.

Mir geht es viel besser, seit ich nicht mehr jeden Tag zu meinem Dad fahre. Sicherlich gibt es auch Zeiten, das passt es und ich bin jeden Tag da. In ausnahmesituationen kann ich auch mal 2 Tage nicht hinfahren, aber dann muss ich wieder selber sehen, dass alles ok ist :)

Früher habe ich mich auch nur zu Hause wohl gefühlt, wenn alles sauber und ordentlich war. Aber wen interessiert das schon??? Mittlerweile gehe lieber mal mit meinem Mann essen oder Besuche Papa, bevor ich den Putzlappen schwinge. Habe an meinem Vater gesehen, wie schnell man aus seinem Leben gerissen werden kann. Er hat auch viel zu viel gearbeitet und nicht auf seine innere Stimme gehört... Vielleicht habe ich jetzt, nach über einem Jahr, daraus gelernt und nehme mir die Zeit, die brauche. Ich habe verstanden, dass ich nur "gute Zeit" mit meinem Papa verbringen kann, wenn es mir selber gut geht. Wie soll ich für ihn stark sein und ihm Kraft geben, wenn ich selbst keine habe?? Unsere Väter brauchen uns und wir müssen mit unseren Kräften haushalten, damit wir für sie da sein können!! Das ist unheimlich wichtig!!

Finde die Idee mit der Ablenkung gut.
Schnapp dir deine Mutter und geht mal wieder ins Kino oder einfach eine Runde spazieren. Hinterher wird es euch sicher besser gehen :)

Liebe Grüße,
Bianca

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Unbekannt (Gast)« (12.06.2007, 14:37)
#4
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Unbekannt

Gelöscht

:)Hallo Tiffy.das Du mal auf andere Gedanken kommst lade ich dich mal ein von Ober-Kainsbach zu unserem Tag der Begegnung am Samstag den 16.6.07  um 15 Uhr vorbei zukommen-wir haben jede Menge Programmpunkte zusammengestellt-ich trete auch 2 mal mit meiner Handicapgruppe auf.würde mich freuen Dich begrüssen dürfen Viele Grüsse vom Twinspapa
#5
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Pépé

Gast

Hallo Tiffy!
habe Deinen Beitrag etwas unkonzentriert gelesen; aber mir viel sofort eine Frau ein, die ich GESTERN in einem ähnlichen Zusammenhang getroffen habe und die mal genauso sprach wie Du. Sie leidet heute an einer Form von "Burn-Out-Syndrom", die ich bisher nicht kennengelernt habe! Es ist kaum von schwerer Demenz zu unterscheiden und sie muss nun stationät behandelt werden. Nein, ich will keine tausend Teufel an die Wand malen; aber du solltest -wenn möglich mit Hilfe anderer - ein Stück Lebensqualität für dich zurückerobern! Erst recht, wenn Du schon an Depressionen leidest, die sind oft auch unbewußt und verstärken sich mit zunehmendem Anspruch an sich selbst! Ja, ich habe gut reden: Ich bin NOCH nicht in der Situation, aber werde mich wohl bald bei der Pflege meines Papas damit auseinandersetzen müssen. Aber ich kenne sooo viele, die sich anhören wie Du, und denen es wirklich nicht gut geht, solange sie es nicht schaffen, ein Minimum an Abstand zu gewinnen und an sich selbst zu denken!
Alles Gute, Pépé!
#6
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo liebe Tiffy,
 
mir geht es auch ganz oft so. Der SAB meines Dads ist nun gestern auf den Tag genau 6 Monate her. Und noch immer muss ich mit meinem Gewissen kämpfen, wenn ich mal "für mich" sein möchte. Ich bin die Betreuerin für Paps und meine Ma kommt auch mit allem zu mir. Ich bin fast jeden Tag bei meinen Eltern und wenn ich mal nicht hinfahre, habe ich immer gleich ein schlechtes Gewissen. Ich weiß selbst, dass mein Leben weiter geht und es so natürlich auch nicht weitergehen kann. Paps würde natürlich auch nicht wollen, dass ich mein Leben für ihn aufgebe (ich glaube, deswegen ist er mir gegenüber oft agressiver als den anderen).
Aber, liebe Tiffy - wir müssen auch an uns denken. Ich frage mich auch, wann wohl der Tag kommt an dem ich zusammenbreche. Ich habe auch einen Full-Time-Job und arbeite auch öfter mal länger als 8 Std. tägl. - Dann noch Erledigungen machen (Einkäufe, für Mama da sein, wann auch immer sie mich braucht - und das ist ganz schön oft - und mich um dem ganzen Papierkram und Telefonaten kümmern). Aber irgendwie klappt es bis jetzt noch - obwohl ich auch manchmal das Gefühl habe - ich packs net mehr.
 
Deswegen Tiffy, niemand hat was davon, wenn Du zerbrichst! Denk auch etwas an Dich (ich kann vielleicht gute Ratschläge geben, bei mir selbst funktioniert es nicht).
 
LG
B.
#7
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Bianca

Gast

Hallo Tiffi, hallo Bernadette,

also den Ratschlag, dass ich einfach mal ein WE wegfahren soll, konnte ich auch noch nicht umsetzen. Aber nehmt euch doch einfach mal "einen Abend frei"! Ein Abend in der Woche, an dem ihr euch NUR um euch kümmert.

Bei mir ist es ja so: keine Mama, keine Geschwister und die tolle große Familie zeigt sich von der besten Seite, ich kann an einer Hand abzählen, wer sich um Papa kümmert und auf wen ich mich verlassen kann...  Daher bin ich auch fast jeden Tag bei ihm. Gerade am Wochenende ist das so, weil er dann aufsitzt und wir können rausgehen oder was spielen. Papas Schwester hat mich dann vor einiger Zeit mal genötigt, mir einen Sonntag "frei zu nehmen", sie wollte zu ihm und ich sollte Kräfte tanken. Der erste Sonntag war ganz seltsam, am zweiten hat es schon Klick gemacht und jetzt genieße ich das!! Wenn mein Mann wieder Klausuren schreibt oder Fussball spielt, werde ich die Zeit sicher mit Papa verbringen, aber grundsätzlich tut es mir gut. Vorallem fällt es mir nicht mehr so schwer, zu Hause mal was zu schaffen, denn das meiste bleibt ja doch in der Woche liegen.

PROBIERT es aus!!!!
Es ist sooooooooooooo wichtig, dass ihr auch an euch denkt!!!!

Liebe Grüße,
Bianca
#8
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Unbekannt

Gelöscht

wow .... erst mal danke, danke, danke für die vielen und lieben antworten. ihr seit echt super.

klar weiss ich auch, dass es wichtig ist nach mir zu gucken, vor allem bei mir, weil ich zu zeit eigenltich auch dabei bin zu lernen, das zu tun, was ich will und nicht das was andere gerne hätten.
da ich darin noch nicht geübt bin, fällt es mir eben auch schwer mal zu sagen, "nein ich mache heute nichts, sondern lieg den ganzen tag im bett und lese, weil mir das jetzt gut tut".
aber es muss eben auch immer alles auf einmal kommen.
jeden tag kommt was neues dazu, was repariert werden muss....
aber hey, ich habs schon geschafft mir wenigstens für die aquarien hilfe zu holen.
jetzt gerade tu ich auch mal was für mich, aber ich sehne mich auch soooo nach einem wochenende, an dem ich ausschlafen kann, in ruhe mit meinem hund spazieren gehen und draussen im garten lesen kann...
deshalb bin ich auch froh, wenn ich nicht mehr so viel arbeiten muss.
bin ja eigentlich nur ne vertretung, aber momentan arbeite ich jeden tag von 7:30 bis 15:45 in einer behinderten werkstatt und zweischendrin noch mal 2 stunden in ner schule und das ist grad auch recht stressig und in der werkstatt auch anstrengend, weil ich kisten und material schleppen muss und einigermassen gut gelaunt sein muss, um die klienten zu motivieren.
aber bald kommt der gruppenleiter wieder, den ich vertrete und dann hab sicher noch nen monat frei, bin meine ausbildung anfängt
solange hab ich was, worauf ich mich freuen kann 🙂


#9
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Bianca

Gast

Hallo Tiffi,

was spricht denn gegen einen Sonntag, an dem du ausschläfst, in Ruhe frühstückst, eine schöne Runde mit dem Hund gehst und anschließend legt ihr beide euch schön in die Sonne (mein Hund wäre jedenfalls schneller auf der Liege als ich  ;)) und du liest was schönes???

Steck die Ziele nicht so hoch und sei nur zufrieden, wenn du ein ganzes Wochenende für dich hast,  EIN GANZER Tag ist schon wunderbar, selbst ein HALBER SONNTAG nur für sich ist klasse!!!

Und schiebe das auch nicht erst auf die Zeit, wenn der Gruppenleiter wieder da ist, nimm dir gleich diesen Sonntag die Zeit!! Am Samstag unternimmst du ordentlich was (Papa besuchen, nach den Fischen Gucken, ein bissel putzen) und am Sonntag ruhst dich brav aus - du wirst sehen, die neue Woche läuft viel besser!!!

Liebe Grüße,
Bianca


#10
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Unbekannt

Gelöscht

oder Du kommst am Samstag mal auf den Tag der Begegnung :) nach Fr-Crumbach-wir habe so viel Auftritte das Du alle deine Sorgen mal zuhause lassen kannst .Grüsse aus Fr-Crumbach sendet der Twinspapa
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