#1
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Gelöscht

Hallo Ihr Lieben,

manche von euch werden jetzt vielleicht denken ich jammere, das mag sein, doch ich brauche das jetzt auch mal. Mein Mann hat sich seine Situation ja leider selbst zuzuschreiben, keine Kontrollen gemacht aus Angst vor Spritzen und alles abgetan. Daher der plötzliche Abfall der Thrombozyten, der zur Gehirnbltutung führte.

 Mein Mann und ich sind im August 2 Jahre verheiratet - kennen uns 2,5 Jahre. Er hat mir vieles verschwiegen, was ich jetzt ausbaden muss. Früher hat er es erfolgreich vor mir versteckt.

Jetzt hat er seine Gipsschiene in der Klinik bekommen, die tut ihm weh. Mein Mann macht ein Aufstand ohne Ende, ist extrem weinerlich. Ich will ihn beruhigen und ihm sagen das es besser wird mit der Zeit - dass er da jetzt durch muss. Schwupps bekomme ich ne verbale Ohrfeige von den Schwestern, das ich doch Verständnis haben muss ... ja habe ich, bis zu einem gewissen Punkt. Wenn es nach meinem Mann ginge dürfte es nicht weh tun, alles wird von alleine wieder so werden wie früher. Wird es aber nicht. Er muss mitarbeiten jetzt .... ein wenig Schmerz muss er eben auch ertragen. Lt. den Schwestern und dem Krankenhausseelsorger reagiere ich falsch, doch ich bin eben auch noch da. Seit 5 Monaten versuche ich hier finanzielle Schadensbegrenzung zzu betreiben, bin Tag und Nacht auf den Beinen - an mich denkt aber keiner. Ist es denn so viel verlangt das ich von meinem Mann jetzt auch eine Mitarbeit fordere, indem ich ihn auffordere bei den wenigen Therapien die er hat mitzuarbeiten und nicht gleich den Kopf hängen zu lassen?

Meine Schwiegermutter beschimpft mich als Erbschleicher, erzählt es auch jedem - selbst in der Klinik hat sie angerufen und dort alle vor mir gewarnt. Dabei bin ich persönlich abgesichert - naja jetzt muss ich geradestehen - mit meiner Absicherung fürs Alter ....

Boha, ich bin gerade so sauer - ich will meinem Mann das auch mal sagen dürfen, ohne das mir gleich jemand ne verbale Ohrfeige gibt. Denn ich bin auch noch ein Mensch und keine Maschine die jetzt plötzlich alles im Griff haben muss. ICh brauche auch mal Zeit für mich 😞

Lg und Danke
Denise

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »Peanut« (04.07.2008, 18:04)
#2
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hallo deinse,

sag es ihm, dadurch gibst du ihm die chance selbst aufzustehen.

( er hat sich schon dran gewöhnt, er braucht sich ja garnicht anstregen , du erledingst doch alles )

 jetzt ist die chance da.

sdk

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Zebin« (28.06.2008, 13:21)
#3
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hallo denise,

das kannst du ihm ruhig sagen.
da wäre rücksicht unangebracht.
 besonders von deiner schwiegermutter würde ich mir das nicht bringen lassen.
viel kraft beim hartbleiben,.

margy
#4
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Gelöscht

Hallo Denise,
 
naja durchsetzten wirst Du dich müssen, wohl auch bei der Einstellung und der Krankheit Deines Mannes die nächsten Jahre, dass wird Dir wohl keiner mehr abnehmen. Deinem Mann kannst ruhig mal die Meinung sagen, aber obs was bringt, kein Ahnung kann ich nicht beurteilen. Wirst im wohl klar machen müssen, wer die nächsten Jahre die Hosen an hat. 🙂
 
Das was war ist eh Schnee von gestern kannst nicht mehr ändern, nur die Schäden für die Zukunft so gering halten wie möglich und das Ruhe einkehrt, da must Du hin arbeiten auch event. mit Privater Insolvenz. Mit Deiner Schwiegermutter must Du selbst entscheiden, ob Ihr Euch nochmal verstehen werdet. Das mit der Klinik das geht auch vorbei und die siehst wahrscheinlich dann eine ganze Zeit nicht wieder. Also mach Dir nicht draus.
 
So jetzt wünsch ich Dir viel Kraft und auch Glück für die Zukunft!
 
LG Rüdi
 
 
#5
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[quote]Zitat von Denise
Dazu hat er sich nicht ausreichend abgesichert - keine BU-Rente, keine Rechschutzversicherung - einfach nichts. Selbst ein Wasserbett haben wir, ohne das wir eine Haftpflichtversicherung hatten - und das ist im 18. Stockwerk. Ich habe das jetzt alles erledigt, doch für den akuten Fall natürlich zu spät. Früher war das immer ein Streitthema zwischen uns - da mein Mann immer alles viel zu locker sieht. Die Insolvenz seiner Firma hat er 10 Jahre schleifen lassen, das Verfahren wurde damals niedergeschmettert mangels Masse. Auch das hatte ich am Hals, habe es aber in der Zwischenzeit geregelt. Mein Mann und ich sind im August 2 Jahre verheiratet - kennen uns 2,5 Jahre. Er hat mir vieles verschwiegen, was ich jetzt ausbaden muss. Früher hat er es erfolgreich vor mir versteckt. Alles in allem hat er Schulden bis zum Hals und alle wollen sie jetzt .... die doofe Ehefrau ist ja da.

Jetzt hat er seine Gipsschiene in der Klinik bekommen, die tut ihm weh. Mein Mann macht ein Aufstand ohne Ende, ist extrem weinerlich. Ich will ihn beruhigen und ihm sagen das es besser wird mit der Zeit - dass er da jetzt durch muss. Schwupps bekomme ich ne verbale Ohrfeige von den Schwestern, das ich doch Verständnis haben muss ... ja habe ich, bis zu einem gewissen Punkt. Wenn es nach meinem Mann ginge dürfte es nicht weh tun, alles wird von alleine wieder so werden wie früher. Wird es aber nicht. Er muss mitarbeiten jetzt .... ein wenig Schmerz muss er eben auch ertragen. Lt. den Schwestern und dem Krankenhausseelsorger reagiere ich falsch, doch ich bin eben auch noch da. Seit 5 Monaten versuche ich hier finanzielle Schadensbegrenzung zzu betreiben, bin Tag und Nacht auf den Beinen - an mich denkt aber keiner. Ist es denn so viel verlangt das ich von meinem Mann jetzt auch eine Mitarbeit fordere, indem ich ihn auffordere bei den wenigen Therapien die er hat mitzuarbeiten und nicht gleich den Kopf hängen zu lassen?

Meine Schwiegermutter beschimpft mich als Erbschleicher, erzählt es auch jedem - selbst in der Klinik hat sie angerufen und dort alle vor mir gewarnt. Dabei bin ich persönlich abgesichert - naja jetzt muss ich geradestehen - mit meiner Absicherung fürs Alter ....

Boha, ich bin gerade so sauer - ich will meinem Mann das auch mal sagen dürfen, ohne das mir gleich jemand ne verbale Ohrfeige gibt. Denn ich bin auch noch ein Mensch und keine Maschine die jetzt plötzlich alles im Griff haben muss. ICh brauche auch mal Zeit für mich :([/quote]
 
Liebe Denise,
 
o je, ist ja hammerhart, was du alles an der Backe hast...
 
Grund genug, sauer zu sein! Ich kenne auch Leute, die mit ähnlichen Schwierigkeiten meinen, auch wenn sie nichts tun, wachen sie eines Tages auf wie Schneewittchen und alles ist wieder gut.
Natürlich ist man als Patient manchmal genervt, wenn alles schmerzt, aber nur vom Weitermachen sieht man auch Erfolge, und die bauen wieder am meisten auf. Und wenn er wieder zuhause ist, ist ohnehin alles noch schwieriger.
 
In manchen (finanziellen) Dingen bin ich zwar auch etwas sorglos, aber das bei dir ist doch ne Nummer größer, mit Schulden usw.
Und das ein Mann auch gegenüber seiner Mutter in Bezug auf mich immer loyal ist, setze ich voraus. Wenn er das wäre, würde sie sich solche Aktionen sicher nicht trauen...
 
Kannst du nicht wenigstens versuchen, deine finanziellen Reserven rauszuhalten? Nützt ja wahrscheinlich nicht wirklich viel, wenn du sie verbrätst.
 
Liebe Gräße
Marianne
 
#6
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Gelöscht

Liebe Denise,

ich bin richtig erschüttert, über das was du erzählst! Du hast ja jede Menge "Ärger" zusätzlich an der Backe und dann noch so eine Schwiegermutter!?!? Das ist ja echt heftig! Ich finde, du hast allen Grund auch mal sauer zu sein. Hoffentlich hast du noch andere Familienmitglieder oder gute Freunde, die Dich unterstützen?

Pass bitte gut auf Dich auf und nehme Dir auch mal ein paar Auszeiten!

Mit Deinem Mann ist ein ernstes 4-Augen-Gespräch nötig. Besprich mit ihm auch mal Deine Situation und Deine Probleme und vorallem das Verhalten SEINER Mutter gegenüber Dir! So darf das nicht laufen! Ich hoffe, dass er Dich verstehen wird und evtl. sein "Kampfgeist" wieder etwas mehr geweckt wird. Verschweigen würde ich Deine Verzweiflung und Wut auf keinen Fall.
Evtl überlegst Du Dir ein bisschen was vorher, dann platzt nicht nur negatives aus Dir raus, sondern Du kannst ja auch Deine Unterstützung, Liebe und weitere uneingeschränkte Hilfe in dieses Gespräch einfließen lassen. Hauptsache, Du bittest ihm um etwas mehr Eigeninitiative und "Kampfwillen" und evtl sogar um mehr Rückendeckung gegenüber dem "Schwiegermonster". Ich hoffe, dass er Dich verstehen wird.

Bleib stark und geduldig - es werden wieder bessere Zeiten kommen und denk einfach an die Fortschritte, die Dein Mann in letzter Zeit gemacht hat, darüber hast Du dich doch so gefreut.

Liebe Denise, ich wünsche Dir von Herzen weiterhin alles Gute und viiiiiel Kraft!
Ich drück Dich hiermit ganz fest und wünsche Dir einen schönen Abend - erhole Dich etwas!

Liebe Grüße Biggi

#7
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Gelöscht

Liebe Denise,

ich fühle mit Dir und denke an Dich.
Es ist gut, dass Du Deiner Wut Luft machst. Das Schlimmste ist, Frust in sich aufzustauen. Ich habe da so meine Erfahrung gemacht und nach 4 Hörstürzen weiß ich was es heißt, Wut und Kummer nicht raus zu lassen.
Sprich mit Deinem Mann und versuche auch ein Gespräch mit Deiner Schwiema. Du solltest ihr ganz klar Deine bzw. Eure Grenzen aufzeigen und Dich so vor ihr schützen. Und wenn danach immer noch Essig ist, lass sie laufen.

Ich drück Dir die Daumen.

Liebe Grüße und viel Mut und Kraft

Deine Astrid
#8
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Gelöscht

Hallo Ihr Lieben,

leider kann man mit meiner Schwiegermutter nicht sprechen - sie betrinkt sich dann und tut sich so fürchterlich leid, dass man sie glatt erschlagen könnte. Da werd ich agressiv dabei. Sie lässt Kommentare ab, da vergeht einem das Gespräch. Die beiden Besten als Micha im Koma und  ich die Polizei in Berlin anrufen musste weil sie mit Selbstmord drohte:

"Du müsstest auch mal etwas trinken, dann würde es dir besser gehen"

Und der zweite: (diese ewige Schönrederei)

"Jeder hat eine Sucht ..."

Bei sowas hört bei mir jedes Gespräch auf. Es bringt also nichts. Aber wie schreibst du so schön Astrid 😉 - ich lass sie laufen.

Mit Micha habe ich heute versucht zu reden. Aber: ich bekam wieder Mitleid. Er hat nämlich schon als ich hereinkam bemerkt, das ich sauer bin - er meinte ich sei ganz kühl zu ihm, sehr kühl. Ja es hat auch gestimmt. Dann standen im die Tränen in den Augen und  er tat mir wieder leid. Er hat sich zwar alles selbst zuzuschreiben, doch ich glaube nicht das er je damit gerechnet hat, dass seine Nachlässigkeit solche Folgen haben kann. Er sah bisher ja alles nicht so eng - jetzt bereut er seine Sorglosigkeit. Ich habe mich dann natürlich sehr zurückgehalten, ihn aber eindringlich gebeten sich bitte auf die Therapien zu konzentrieren. Ich muss hier kämpfen, er aber bitte bei den Therapien. Sofort hat er dann nach seiner Gipsschiene verlangt und sie tapfer 1 1/2 Stunden getragen und keine Miene verzogen als ich sie wieder ab gemacht habe. Das tut nämlich weh an einem Arm mit starker Spastik im Bizeps.

Heute abend als ich Zuhause war musste ich weinen. Ich will ihm ja nicht wehtun. Aber wie ich oben schon geschrieben habe - irgendwo muss ich ja mal ablassen. Aber wo ... bei Micha kann ich das nur begrenzt. Er reg sich ja sofort auf und denkt er ist der schlechteste Ehemann der Welt. Das ist er ja nicht. Er ist ja ein ganz lieber. Doch die Verlustängste sind momentan zu groß. Wegen jedem krummen Wort denkt er ich verlasse ihn.

Der ganze Schriftkram macht mich wuschig - naja muss eben sein. Aber manches Mal würde ich gerne abgeben, ganz ehrlich. Wenigstens wegen der Klage habe ich jetzt einen Anwalt genommen, wer weiss, vielleicht haben wir da Glück. Die Anwälting fordert jetzt noch die fehlenden Unterlagen an und dann werd ich sehen.

Ich hoffe das meine Eindringlichkeit heute bei meinem Mann angekommen ist. Noch strenger mag ich nicht sein.

Private Insolvenz will ich wegen seiner ehemaligen Firma ehrlich gesagt nicht beantragen. Auch da werd ich wohl mal einen Anwalt fragen. Denn diese Sache lief ja eigentlich lange Jahre vor meiner Ehe ab und solange ich die Schulden nicht offiziell übernehme, sprich wir eine Umschuldung machen, gehen diese Schulde zumindest mich nichts an. So meine ich das zumindest mal in einer dieser blöden Nachmittags Talkshows (die man sich nach solch einem Vorfall zur Entspannung schonmal ansieht) gehört zu haben. Muss mal näher googeln.

So, nun wünsche ich euch noch einen schönen restlichen Fussballabend, ich werde mich ins Bett verabschieden. Bin sooo müde 🙂

LG
Denise
#9
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Gelöscht

Liebe Denise,
 
da denkt man für seinen eigenen Fall, was wird mir da alles aufgebürdet und wenn ich dann Deine Geschichte lese, erschüttert es mich auf´s Neue, was noch alles sein könnte.
Und trotzdem hast Du mir auf meinen Hilferuf geschrieben. Ich danke Dir sehr dafür.
Die Frage bei alledem, was wir gerade durchmachen ist, wie groß sind unsere Energiereserven und wie laden wir wieder auf, wenn der Akku immer leerer wird. Denn wie geht es weiter, wenn wir dadurch nicht mehr "Funktionieren"?
Ich dachte, nur ich hätte das große Los gezogen, die Schwiegermama betreffend...Aber Deine ist auch ne Kategorie für sich und Du bist nicht für sie verantwortlich. Wenn sie was tun will, soll sie Dich unterstützen und nicht noch zusätzlich belasten.
Mir hatte mal ein Freund mit dem ich Schluß gemacht habe rein zufällig seinen Abschiedsbrief an seine Mutter adressiert im Wohnzimmer liegenlassen, demnach wollte er von einer Bergtour nicht mehr zurückkommen.
Meine Freundin sagte ganz cool: Kleb ne Briefmarke drauf und schicke ihn ab. Ich war nicht so cool aber sie hatte recht. Es ist auch weiter nichts passiert.
Bei meiner Schwiegermutter (ist sie erst seit 5 Jahren, aber ich habe seit 16 Jahren mit ihr zu tun) habe ich auch den Fehler gemacht, nicht rechtzeitig den Mund aufzumachen.
Wir hatten einige Zeit Funktstille, sie war auch immer Diskussionsthema zwischen meinem Mann und mir.
Das ist nämlich die Mutter, die einen Lieblingssohn hat und 3 andere, die kaum zählen (dazu gehört mein Mann)
Jetzt habe ich wichtigere Dinge zu tun und lege mich nicht mehr mit ihr an. Ihren wahren Charakter zeigt sie derzeit wieder. Ihr Mann hatte einen leichten Schlaganfall, ist Diabetiker, kann sich nicht selber versorgen usw.
Der Pflegedienst ist organisiert und sie fährt nächste Woche in Urlaub in die gemeinsame Ferienwohnung...
Von ihr gab es immer nur Kritik und als wir sie am meisten gebraucht hätten, hat sie uns bei sich zu hause rausgeschmissen, weil wir nicht rechtzeitig zum Essen gekommen sind oder so.
Ich hätte dort nie wieder hinfahren dürfen aber...
Und jetzt versuche ich Dir noch in Kurzform unsere letzten 9 Jahre zu erzählen, was Mensch so alles aushält oder auch nicht.
Einzug in unser Traumhaus in Traumgegend (gebraucht aber alles nach unseren Wünschen)
Von anfang an ist dies dem Nachbar ein Dorn im Auge, Veränderungen nicht erwünscht.
Wir beide am arbeiten im Außendienst. Nachbar will Bau eines Carports verhindern, wir bauen trotzdem mit Baugenehmigung usw. Nachbar fängt an uns zu bedrohen. Auto soll in Schrottpresse landen, Kopf meines Mannes soll in Autotür eingeklemmt werden, alles wird kontrolliert, kommentiert, aufgelauert, Müll vor die Füße geschmissen...Schreiben vom Anwalt wegen Carport, zwanghaftes Suchen zum Prozessieren wegen Mülltonnen, die das "Auge beleidigen". Nachbar geht bis in zweite Instanz, verliert wieder. Zwei Tage nach Urteil erschießt er sich! Perfektes Timing. Es sollte so aussehen, daß wir dafür verantwortlich sind.
Eine Woche später wird mein Mann mit Kreislaufkollaps (nachdem die Witwe ihn mit Vorwurf im Blick fixiert hatte)
ins Krankenhaus gebracht. Später erfahren wir der Nachbar hatte Bauchspeicheldrüsenkrebs und sollte Chemo anfangen. Für meinen Mann u. mich beginnt eine Odyssee bezügl. ärztlicher Fehldiagnosen:
Blut im Urin, Verdacht auf Nierenbuckel , MRT findet nichts, danach mit Herzrythmusstörungen ins Krankenhaus,
Verdacht auf Vorderwandinfarkt, Fehldiagnose, eine Woche Krankenhaus, BelastungsEKG, fällt fast vom Rad, weil eine Ärztin etwas das Gesicht verzieht. Ständiger Durchfall, Darmspiegelung, Magenspiegelung. Chron. Magenschleimhautentzündung.  Keiner kommt auf Laktoseintoleranz. Durch die vielen Durchfälle ständiger Nährstoffmangel, oft schwindlig, Kopfziehen. Mehr oder weniger Burnout-Symptome, da auch berufliche Belastung sehr hoch, keinen Feierabend bis 23 Uhr am Schreibtisch. Auf ärztliche Empfehlung MRT des Kopfes. Da Privatpatient kein Problem. Diagnose : Hirntumor. Da fing die Welt an zu wanken. Zwar gutartig 8 mm und sollte regelmäßig untersucht werden.
Parallel dazu Belastung durch die Krankheit meiner Mutter (Fibromyalgie)
Ich werde zwischendurch auf meiner Arbeitstelle rausgemobbt, weil ich viele Signale nicht mehr mitgekiegt habe.
Der Hirntumor ist seit der Diagnose vor 3 Jahren nicht weiter gewachsen aber jede Untersuchung ist ein Martyrium.
Jedes Kopfziehen schürt die Ängste.
Wie meine Seele und mein Körper das bisher alles erlebt haben, will ich nicht weiter ausführen.
Ich dachte, wir hätten das Gröbste überstanden und nun der Schlaganfall meiner Mutter.
Und ich mittendrin zwischen meinem Mann, der mich hier braucht und meine Mutter, der ich über die Entfernung nicht viel helfen kann. Außer über Internet und mit Hilfe von so lieben Menschen wie Dir, die Tips geben.
Wahrscheinlich müssen wir erst lernen, unseren eigenen Bedürfnissen, auch mal ohne schlechtes Gewissen nachzukommen
Sei umarmt
Liebe Grüße
von
Sonja
#10
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Gelöscht

Liebe Denise,

zuerst möchte ich Dir schreiben, daß ich Deinen Einsatz bewundere!! Manch eine Frau hätte schon Alles hin geschmissen --- gerade, wenn hintenrum noch gegen sie gekämpft wird... Du kannst wahnsinnig Stolz auf Dich sein, daß Du das Alles jetzt allein managst und auch noch zeitweise Deine übrige Energie in Mitleid für Deinen Schatz umwandeln kannst!!

An die Angehörigen wird aber kaum jemand denken --- höchstens Deine allernächsten Freunde und Angehörige, die Deinen Einsatz erkennen und sich auch um Dich sorgen. Das ist leider so!
Als mein Papa vor 13 Jahren seine ersten SA´s hatte und nicht mehr mit seinem Kurzzeitgedächtnis arbeiten konnte, wurde er meiner Mama gegenüber manchmal VERBAL etwas aggressiv. Wir wussten damals auch Alle, woran es liegt...er konnte sich mit dieser Situation einfach nicht anfreunden und drückte seine Wut so aus...meine Mama war für ihn damals ab und zu eine Art "Ventil". Damals hatten sämtliche Außenstehende Verständnis für meinen Papa, aber an meine Mama haben dabei nur die Wenigsten gedacht.
Mit der Zeit hat mein Papa dann aber verstanden, daß das Alles keine Lösung ist und bekam seine Wut in den Griff. Die Zeit wurde für meine Mama aber nicht leichter... Es ging soweit, daß sie meinen Papa schließlich nicht einmal mehr allein in der Wohnung lassen konnte, aber zum Einkaufen hat er es auch nicht geschafft, weil er kaum noch laufen konnte. Meine Mama kam also kaum noch unter die Leute. Sie kümmerte sich 24 Std. am Tag nur um meinen Papa (windeln oder zur Toilette bringen, waschen, Zähne putzen, rasieren, anziehen etc....er konnte ja nichts mehr ganz allein). Sie bekam nachts vielleicht noch 4 - 5 Stunden Schlaf, weil sich auch noch sein Tages-Rhythmus veränderte...
Knapp eine Woche bevor mein Papa  zum letzten Mal in´s Krankenhaus kam, sagte meine Mama zu meinem Papa, daß er so langsam versuchen müßte, sich aufzusetzen...sie mußte dringend wieder einkaufen und zur Apotheke.  Mein Papa sagte, daß er lieber liegen bleiben möchte. Meine Mama fing an zu weinen und sagte ihm, daß sie jetzt aber einkaufen müßte und sie auch dringend einmal wieder Tageslicht bräuchte, denn sie habe ja so schon nicht mehr viel vom Leben. Mein Papa konnte meine Mama aber noch nie weinen sehen und so geschah ein kleines, großes Wunder... Mein Papa setzte sich  (allein!) auf und zog sich (allein!) alle Klamotten an -sogar die Socken-, die meine Mama schon bereit gelegt hatte. An diesem Tag waren die Beiden aber leider zum letzten Mal gemeinsam außer Haus...
Mit dieser Erfahrung möchte ich Dir eigentlich nur sagen, daß es für Deinen Mann auch nötig sein kann, daß Du ihm Deine Grenzen deutlich zeigst --- auch, wenn es unter Tränen passiert! Manchmal ist das wohl die hilfreichste Art, dem Kranken zu zeigen, daß man in gewisser Weise auch noch seine Unterstützung braucht!!! Vielleicht denkt er momentan "mein Schatz ist so stark, sie schafft das Alles mit Links!" und meint damit, daß er sich mal etwas hängen lassen kann...?! Er muß spüren, wie es Dir geht und dazu verhelfen kleine "Gefühlsausbrüche" manchmal mehr als 1000 Worte!

Liebe Denise, ich wünsche Dir weiterhin so viel Kraft, wie bisher, aber vergiß Dich bitte nicht dabei und such´ Dir ein Ventil!! Denk´ mindestens 2 Stunden pro Woche einfach nur an Dich und mach´ dann etwas, was Dir Spaß macht! Du brauchst es und Dein Körper sowie Dein Geist werden es Dir danken!

Viele liebe Grüße,
genesisangel
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