#1
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Unbekannt

Gelöscht

hi ihr

gestern morgen so gegen halb sieben hatte mein papa (48) einen schlaganfall.
richtig realisieren kann ich es immer noch nicht.
meine mam hatte ihn geweckt, dass er aufsteht und sich für die arbeit fertig macht und da hat er über schwindel geklagt und wollte etwas zu trinken haben. sonst war soweit noch alles ok, konnte noch normal reden, sich bewegen...
als meine mam ihm dann ein glas zu trinken brachte, hat er ein bischen davon verschüttet und es wirkte auf meine mam so, als wäre er  kurz wieder eingenickt.
daraufhin hat sie unseren hausarzt verständigt, er solle doch bitte mal vorbei gucken.
nur wenige minuten später hat sie wieder nach ihm geschaut, da konnte sie ihn aber schon gar nicht mehr verstehen, weil er so schwierigkeiten mit dem sprechen hatte.
sie hat natürlich gleich den notarzt verständigt und der war auch ganz schnell da und sie haben ihn gleich in ne spezialklinik für SA gebracht.

wir sind dann kurze zeit später auch los gefahren, hinterher in die klinik.
dort durfte dann auch nur sie zu ihm, ich musste leider draussen warten.
als sie bei meinem papa drinen war, konnte er klaum noch deutlich sprechen. also vom kopf her war das kein problem, aber man hat ihn halt absolut nicht verstanden. seine komplete rechte seite ist gelähmt, sieht auf dem rechten auge nichts mehr, hört rechts wohl auch nichts mehr und gerstern hatte er dann auch noch eine aufmerksamkeits-störung, wodurch er seine rechte seite gar nicht wahr geniommen hat.
voll schlimm, er hatte dann mittags als meine mam nochmal da war gefragt was denn da neben seinem linken fuss liegen würde.
meine mam hat nachgesehen und es war eben sein rechter fuss.
also für ihn hat überhaupt keine rechte seite existiert.

sie haben ihm dann gleich morgens ein mittel gegeben, wodurch sich das blutgerinsel auflösen sollte, aber bis mittags hatte es das nicht, bzw nur ganz geringfügig.
die ärzte hatten meiner mam dann auch irgendwie keine großen hoffnungen gemacht, dass das wieder groß wird, was von uns natürlich auch keiner aktzeptieren kann und will.

heute durfte ich zum glück auch mit rein und ihn endlich sehen.
dachte erst dass es mich voll fertig maachen würde, aber es war ok.
das schlimmste für mich war nur, dass er eben dauernd geweint hat.
ich hab meinen papa bis jetzt glaub ich noch nie weinen gesehn.
es tat mir auch ganz schön weh und tut es immernoch wenn ich daran denke wie er sich jetzt wohl fühlt.
ich kann es mir gar nicht vorstellen. ich wäre so gerne die ganze zeit bei ihm. würde einfach nur neben ihm sitzen, ihn in den arm nehmen und festhalten.
alles kommt mir so sinnlis vor.
ich bin seit dienstag recht heftig erkältet, aber was is ne erkältung gegen nen SA?
wie soll ich mich verhalten?
sollte ich wie meine mam und meine schwester die ganze zeit weinen?
ich kann nicht weinen. ich konnte auch erst gestern abend weinen, als es schon mehr als 12 stunden her war, dass es passiert ist.
mir schiessen tausend gedanken durch den kopf. ich kann es einfach nicht glauben dass dass passiert ist. hin und wieder denke ich immernoch, dass es nur ein böser traum ist und ich bestimmt bald wach werde, aber es fühlt sich doch zu sehr nach realität an, aber ich will nicht dass es realität ist. viewlleicht betrachte ich deshalb auch die ganze sache so objektiv.
aber was bitte soll ich denn tun?
ich fühle mich so verdammt hilflos.

Tiffy
#2
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Gabi49

Gast

hallo Tiffy,

sei erstmal herzlich willkommen im Forum, sicher ist es schlimm das Dein Vater in relativ jungen Jahren einen SA hatte, ich hatte meinen mit 45 Jahren und war linksseitig gelähmt.

Das Dein Vater zur Zeit viel weint ist klar, er muß jetzt erstmal damit fertig werden, was da mit ihm passiert ist.

So nach und nach werden sich auch Verbesserungen einstellen, aber das braucht viel Zeit und Geduld.

D.h. Dein Vater und ihr braucht viel Geduld.

Geh mit Deinem Vater genau so um wie vor dem SA, sei für ihn da und ermutigen ihn zu den Übungen die sie wohl im KH mit ihm machen werden

Liebe Grüße

Gabi
#3
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Tiffy,
 
ich glaube, wir alle hier können nachvollziehen wie es Dir geht. Ich war vor knapp einem halben Jahr in dieser Lage (mein Dad 67 Jahre Schlaganfall mit Hirnblutung). Nach 5 Monaten (Klinik u. Reha) ist er nun daheim.
 
Du wirst für diese Zeit viel Kraft und viel Geduld benötigen.
 
Ich drücke Euch fest die Daumen und wünsche alles Gute.
 
LG aus Frankfurt
#4
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KlausP

Gast

Hallo Tiffy,
sei zunächst bei uns herzlich willkommen.
Ich war im Oktober 2004 an der Stelle deines Papas. Auch bei mir war die rechte Seite betroffen . Lähmung der ganzen Seite innerhalb weiniger Minuten. Sie war jedoch ank des schnellen Reagierens mener Frau und des Rettungsdienstes nach ca 6 Stunden weg.
Heute ist geblieben der Verlust des Gehörs rechts und eine 5-10 % ige Einschränkung des Gesichtsfeldes rechts.
Ich bin nicht mehr so belastbar wie früher, aber ansonsten ist es denke ich o.k.
Habt Geduld, erwaltet jedoch nicht zuviel, es wird sicher einige Wochen dauern, bis euer Papa wieder einigermaßen auf dem Damm ist.
Ich habe auch wie dein Papa viel geweint, was ich vorher nie gemacht habe.
Man fühlt sich in dieser Situation so ohnmächtig und traurig, man kann gar nicht anders.
Ich wünsche euch und deinem Papa Alles, Alles Gute
Gruß aus Aschaffenburg
Klaus
#5
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo,liebe Tiffy,ein großes Plushabt Ihr schon mal gewonnen
das Dein Papa schnell in das Krankenhaus gekommen ist ich
habe im Schlaf den SA gehabt und zu lange ohne Behandlung
gelegen.Meine linke Seite ist deshalb nach 8 Jahren immer noch gelähmt
aber durch viel viel Willenskraft habe ich mich ganz gut berappelt.
Deinen Vater wird es genauso gehen,nur müßt Ihr Alle viel Geduld
und Zeit haben.Sicher ist Dein Vater noch sehr jung,aber hier im Forum
sind noch viel Jüngere,sowie Alexandra mit 15 und jetzt 3 wunderbare
Kinder hat oder Ama mit12 und jetzt studiert.Es wird ein Kampf werden
aber er schafft es bestimmt.Ich weine auch heute noch sehr viel ich glaube
Männer nehmen es sehr schwer,lass Ihn weinen,es hilft und es wird jeden
Tag etwas weniger.Auf jeden Fall braucht Ihr Alle ganz viel Kraft
Trotz diesen Unglück wünsche ich Dir und Deiner Familie schöne Pfingsten
Kopf hoch liebe Tiffy,das Leben geht weiter
#6
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Unbekannt

Gelöscht

hi ihr
also erst mal vielen dank für eure lieben worte.
es tat mir gestern abend so gut, als ich mir einfach alles von der seele schreiben konnte.
ich denke, dass ich in nächster zeit noch viel öfter hier im forum sein werde. ich will einfach darüber reden.
meine gedanken und gefühle teilen, weil ich glaube sonst zerreissen sie mich innerlich.

heute kann ich meinen papa leider nicht besuchen. meine mam ist schon gegen halb 12 oder so gefahren und ich bin gerade erst von der arbeit nach hause gekommen.
aber über's wochenende werden wir jeden tag hinfahren.
deshalb bin ich auch schon gespannt, was meine mam zu erzählen hat, wenn sie nach hause kommt.
wie ging es ihm?
hat sich was gebessert?
was sagen die ärzte?
hat sich was verschlechtert?
so viele fragen, würd sie am liebsten gleich anrufen, aber sie ist sicher noch im kh, und danach soll sie erst mal in ruhe, soweit das momentan geht, nach hause fahren.
ich werde heute ein wenig versuchen zu entspannen sodass meine erkältung vielleicht irgend wann verschwindet.
vor lauter lauter, hab ich die nämlich total ignorierd.
ich wünsche euch auch allen ein schönes WE und vielen vielen dank!
Tiffy
#7
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Susa

Gast

Hallo Tiffy,
irgenwie schreib ich nicht schnell genug, mein Text war schneller weg als ich klicken konnte. Also zweiter Versuch:
Lasst Euch Zeit. Erwartet nicht so viel auf "einmal".  Es wird sich nicht einfach ein Schalter  umlegen und  alles ist  wie  vorher.
Wichtig ist, dass Ihr im Gespräch bleibt mit den Ärzten. Wie geht es weiter, wann ist eine Reha möglich und wo ist dann die Beste für  Deinen Vater?

Ich weiß nicht, welche Erfahrungen andere Leidensgenossen gemacht haben. Aber aus meiner Sicht geht es vorallem in der Reha vorwärts.
Mir hat es geholfen, wenn mein Mann über alltägliches  erzählt hat -  das war die beste Ablenkung . 
 
Ich wünsche Deinem Vater, dass er  alle  Hilfe bekommt, die er braucht und Euch viel Kraft für die nächste Zeit.

Liebe Grüße
Susa
#8
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Tiffi,
 
ich habe für dich und ähnlich betroffene ein Buch geschrieben, das eben erst auf den Markt gekommen ist.
 
Wenn ich deine e-mail Adresse bekomme, dann schicke ich das Manukript kostenlos im Anhang mit.
 
Liebe Grüße Manfred
#9
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Tiffy,
mit 43 Jahren hatte ich meinen SA. Der SA selbst war völlig schmerzlos aber wer rechnet mit einem SA und er kam so unerwartet, wie oft beschrieben.Das ist schwer und war mit einer großen Traurigkeit verbunden.
Es ist schön, zu hören wie Ihr zueinander steht.Leider hat mich damals mein Partner verlassen. In der Rehaklinik ging es mir an manchen Tagen ganz gut....man war in einer "geschützten Gemeinschaft".Danach war es  manchmal noch schwer aber ich fand dieses Forum.....eine Gemeinschaft und man bekommt Antworten auf so viele Fragen zum SA  das hilft schon sehr. Fühle ich mich einsam und leer oder mutlos....im Forum ist man nicht allein.
Wir helfen uns und muntern uns auf.
Alles alles Gute und Geduld wünscht Cori  
#10
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Tiffi,
 
du bist in dem Fall hilflos!!! Leider!!!
 
Ihr könnt momentan nur abwarten, ob dein Vater überlebt. Drängt die Ärzte, dass sie die Ursache des Schlaganfalls herausfinden und etwas tun, dass der Nächste nicht kommt.
 
Diese Gefahr ist bei Schlaganfällen gegeben.
 
Ich will dich nicht verängstigen, aber so ist die Realität!!!
 
Auch wenn Willi mir widersprechen wird, er hatte selber schon mehrere.
 
Ich möchte keine Angst machen, ich will nur reale Dinge klären.
 
Liebe Grüße Manfred
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