Hallo Andrea
erstmal Willkommen im Forum.
ich schreibe Dir als damals 29jähriger junger Mann der ein Hirnschlag nach einer Anorysmablutung erlitten hatte-das ist nun schon 5 1/2 Jahre her.
Die Frage, die sich mir stellt, ist, ob sich bei Deinem Vater irgendwelche Folgeschäden auf den Schlaganfall eingestellt haben. Denn es gibt Menschen, die haben glück und sind nach nur kurzer Reha wieder voll auf dem Damm.
Das ist die gute Nachricht.
Zum Thema Folgeschäden wie z.B. Sprachstörungen, Halbseitenlähmungen oder Gedächtnislücken folgendes:
Sprachstörungen lassen meist recht gut durch ausreichende Sitzungen beim Logopäden beheben.
Halbseitenlähmungen sind meist schwieriger durch Ergo- und Physiotherapien lösen, sind aber bei weitem nicht so einfach zu beheben, wie Sprachstörungen.
Gedächtnislücken...- tja, da kann ich leider nicht viel dazu sagen. Nachdem ich wieder sprechen konnte, wusste ich auch alles wieder und habe hier Gott sei Dank keine gehabt. Ich denke jedoch, dass auch hier Therapien recht gut greifen.
Beim Schlaganfall sterben in der Regel Zellen im Gehirn ab und andere Zellen könnnen durch gezieltes Training die Funktion der verlorenen gegangenen Zellen übernehmen lernen und führen die sogar im günstigsten Fall ohne Ausfälle für den Rest des Lebens aus.
Die ersten 3 Jahre nach einem Schlaganfall rechnet man als Rehabilitationszeit an, d.h. innerhalb dieser Zeit ist die Wahrscheinlichkeit am höchsten, dass sich die Folgeschäden zurück bilden oder ganz verschwinden. Danach, tja, da hilft dann nur noch hoffen und eine positive Einstellung zu bewahren.
Ich habe z.B. eine Halbseitenlähmung davongetragen, sass im Rollstuhl, hatte anfangs massivste Sprachstörungen und war komplett pflegebedürftig. Bis auf meine Halbseitenlähmung bin ich wiederr vollkommen hergestellt. Und das Beste ist:
Heute habe ich wieder meinen eigenen Haushalt: Ich koche,ich kann mit einem Stock gehen, kann ein ( umgebautes ) Auto selbst steuern und habe viele Interessen, die ich in meiner Erwerbsunfähigkeit heute pflege.
Ich denke, mit einer positiven Einstellung, viel Zuspruch und den Halt Eurer Familie wird es euch hoffentlich gelingen, Euren Vater bald wieder zur Genesung zu verhelfen.
Ich wünsche Euch hierfür das aller Beste.
Viele Grüsse vom Odenwald sendet Stephan
Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal bearbeitet, zuletzt von »beersche« (06.06.2007, 19:23)