#1
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo ihr Lieben,
mich beschäftigen leider mal wieder einige Fragen:

Die Reha meiner Mama ist noch bis nächsten Mittwoch genehmigt. Morgen muß ich dringend zur Sozialstation der Rehaklinik, da die Frau dort nächste Woche Urlaub hat... (...hab schon immer so ein Glück...) :(
Die Verlängerung wird nicht mehr über die Krankenkasse laufen, wurde angeblich nicht genehmigt. Auf Anfrage bei der KK: Die haben garkeinen Antrag auf Verlängerung bekommen! Das entscheidet alleine der soziale Dienst und die KK wäre nur der Sachbearbeiter! Kann das so stimmen?

ABER: Begründung für die Ablehnung: Das Kontingent für die Rehaphase C ist ausgeschöpft.
(Waren dann insgesamt 7 Wochen. Anfangs Phase C, dann intern nach Phase B (KK wollte nicht zahlen) also wieder Phase C und anfangs sehr wenig Therapien wg. Isolierung (Verdacht auf MRSA) und die Sprachtherapie wurde die ersten Wochen auch vergessen bzw. musste wg Personalmangel ausfallen...
Gibt es für jede Phase der Reha Kontingente?
Ich finde übers Internet ziemlich viele "Märchen" über die Reha von SA-Patienten - hört sich ja alles soooo toll an, aber über Kontigente oder Zeitvorgaben der einzelnen Phasen habe ich noch nirgends gelesen oder gehört! Gibts sowas wirklich?

Nun versucht die Frau aus der Sozialstation über den Rentenversicherungsträger nochmal eine Verlängerung zu bekommen. Wird diese Verlängerung dann nicht über den medizinischen Dienst beantragt? Wer ist denn da zwischengeschaltet?

Vorallem wer oder was ist der medizinische Dienst genau? Sind das irgendwelche Ärzte, die viel rummhocken und Akten einsehen und einige mit "Ja" weitergeben und viele mit "Nein" zurückschicken? Gibts da evtl. nen Bonus am Jahresende für die Sparsamsten? Wie läuft das? Kann man da auch mal jemanden sprechen? Angeblich darf man die nicht direkt ansprechen...

Ich bin nun echt am zweifeln, ob mir/uns da die Wahrheit gesagt wurde und wie wir evtl. doch noch was selbst tun können!? Einspruch bei KK, so wie manche von euch erzählen, das geht ja garnicht!!?!!
So kann ich augenscheinlich ja garnichts tun!?! Verstehe das nicht...

Ich hoffe, ihr könnt mir da evtl. die ein oder andere Frage beantworten. Falls es doch irgendeine Möglichkeit für mich gibt, das alles nicht akzeptieren zu müssen, dann würde ich diese gerne ergreifen!

Ich bedanke mich schon mal im voraus und wünsche euch alles Liebe & Gute!
Liebe Grüße,
Biggi



Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal bearbeitet, zuletzt von »Biggi« (02.07.2008, 21:35)
#2
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Biggi,

ich kann Deine Sorgen gut verstehen. Gerade haben wir diese Erfahrung gemacht und ich hoffe wir können Dir damit ein wenig helfen.

Meine Mutter ist nun seit 4 Wochen in Reha (3 Wochen Bonn, 1 Woche Meerbusch). Sie ist Aphasiker und hat eine PEG Sonde (ist noch drin) und der rechte Arm ist gelähmt.

Nun sagte gestern der Oberarzt (17:15 Uhr ) zu meiner Schwester: Ihr Mutter wird morgen entlassen, die Krankenkasse hat den Aufenthalt nicht verlängert...

Daraufhin habe ich vom Büro aus die Krankenkasse angerufen und tatsächlich noch jemanden erreicht.
Die ganze Sache war wohl ein Missverständnis.

Der Patient wird bewertet. Und je nachdem, wie fit er ist, wird entschieden ob die Reha weiter geht oder nicht.
Auf diesen Ankreuzbögen sind aber solche Dinge wie Aphasie etc. gar nicht aufgeführt. Der Mensch der dann diesen Verlängerungsantrag bearbeitet sieht nur diesen Bogen und kennt den Patienten nicht.

Die Ärztin hat nun in Stichpunkten beschrieben, wie weit unsere Mama ist und was sie kann oder nicht.
Die Verlängerung ist nun durch bis zum 18. Juli. Danach geht es nach Hause und ich denke, dass schafft sie auch.

Sprich noch einmal mit dem Sozialdienst oder mit einem Arzt, ich hoffe die können helfen.
Außerdem kommt es darauf an wie alt Deine Mama ist. Denn wenn sie eine potenzielle Rentenzahlerin ist, also falls sie wieder arbeiten gehen kann, dann bezahlt die Reha den Spaß.

Na ja so riesige Erfahrungen haben wir noch nicht, aber ich hoffe, unsere Erlebnisse können Dir ein wenig helfen.

Liebe Grüße und viel Glück.

Astrid
#3
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Astrid,

ganz lieben Dank für Deine schnelle Antwort.

Leider ist meine Mama definitiv noch nicht so weit wieder alleine daheim zu leben.
(Sie lebt schon seit 16 Jahren alleine.)
Sie spricht sehr wenig, teilweise unverständlich, das Kurzzeitgedächtnis funktioniert leider auch nicht, sie kann nur kurz stehen (sehr zittrig) und den rechten Arm und die Hand kann sie auch noch nicht richtig bewegen, Arm leicht anheben geht aber, rechte Gesichtshälfte ist leider auch noch eingeschränkt. Nun hat man im linken Bein (im "gesunden" Bein) einen Artherienverschluß festgestellt, der beobachtet werden muß.
Nun müssen wir die vorderen zwei Hauptschlagadern am Hals und das linke Bein "beobachten"!?!

Zusammengefasst ist sie leider noch nicht soweit und das mit dem "beobachten" ist mir auch nicht ganz geheuer - deshalb möchte ich wirklich für jeden weiteren Tag Reha kämpfen.

Meine Mama wird am 20.Juli 62 Jahre alt und wird wohl nie wieder arbeiten gehen können. (Das ist so gut wie sicher.)

Genau vor so einem Anruf (wie ihr in hattet) habe ich panische Angst! Dazu kommt noch, dass die KK wohl nicht mitmischt, da die ja garnichts von einem Verlängerungsantrag wissen.
(Wen soll ich denn nächste Woche ansprechen, falls es keine Verlängerung mehr gibt?)

Ich freu mich ganz arg, dass die Verlängerung für eure Mutter durch ist und vorallem, dass sie
dann wahrscheinlich zu Hause leben kann! Das finde ich total schön und ich freue mich für euch und eure Mutter. Ich wünsche euch alles Gute, viel Kraft und noch viele Fortschritte bis zum 18.Juli.

Herzlichen Dank für Deine Erfahrungen, ganz liebe Grüße an Deine Schwester und Deine Mutter.

Liebe Grüße,
Biggi

#4
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Liebe Biggi,

dringend mit dem Arzt sprechen das er nochmals neu begründet. Der MDK (ich verteufel den im Moment auch sehr) da ist wirklich nur ein Arzt, der dann da sitzt, die Bewertungen liest und das wars. Da steht dann auch nicht, der Patient hat viel gelernt in kurzer Zeit, das geht nach einem (auf jeden Fall für mich) sehr undurchsichtigen Punktesystem. So auf der Art: Der Patient hat leider nur 10 von 100 möglichen Punkten erreicht.

Bei ist uns der Fall auch ähnlich. Wegen des Dekubitus ist Micha nicht rehafähig. Er darf ja nur seit heute 2 Stunden in den Rollstuhl, die ersten vier Wochen lag er nur, dann eine Stunde pro Tag. Jetzt soll zum 18.07 Schluss sein. Ich habe zwar mit dem Arzt gesprochen und Gott sei Dank hat Micha gestern noch einen enormen Fortschritt gemacht, er hat den Arm mit der Spastik alleine bewegt 🙂

Wenn alles nichts hilft, musst du dem Bescheid widersprechen. Vor allen Dingen die sagen einem das 1. Tag vorher, woher dann die ganzen Hilfsmittel nehmen`?

Bei uns hies es am Anfang wir bestellen alles schonmal, dann ist es da wenn wir es brauchen. Bis heute hat eigentlich noch niemand nach den Maßen für den Rolli gefragt. Mit dem Maß welchen er in der Reha angepasst bekommen hat, komm ich mit ihm nicht einmal ins SChlafzimmer ... Morgen früh ist Visite und genau zu dieser Zeit werde ich anrufen. Der erste Termin mit dem sozialen Dienst ging nämlich mangels Planung schief, der zweite ist erst am 08. Juli. Tja, wenn ich meinen Mann so nach Hause nehmen müsste, dann wäre einiges an Umbau notwendig was sicherlich nicht in 14 Tagen stattfinden kann. Unsere Vermieterin ist jetzt nämlich 3 Wochen im Urlaub und ich weiss auch nicht wo. Sie lebt nicht hier im Haus. Tja und dann??? Ähnliche Fragen .... wie du siehst.

LG
Denise
#5
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Liebe Denise,
 
ich habe schon ein Arztgespräch diesbzgl. hinter mir. Das Thema "Verlängerung" ist aber anscheinend auch für die Ärzte ein lästiges Thema bzw. haben die damit wohl recht viel Arbeit?!
 
Zum medizinischer Dienst und den Bewertungen: Was erwarten die denn für Fortschritte von Verlängerung zu Verlängerung?? Innerhalb von zwei Wochen gigantische Fortschritte?? Und das mit dem Kontingent, das ist mir total unverständlich! Warum steht das nirgends? Warum werden einem auf div. Homepages und in Hochglanzprospekten nur Märchen erzählt? Was hat das für einen Sinn? Dadurch entstehen ja nur falsche Hoffnungen und die meisten werden dann bitter enttäuscht. Warum werden überhaupt solchen Rehasysteme ausgearbeitet und überall schön dargestellt? Da hocken soviele Ärzte zamm, reden und reden und reden und entwerfen übersichtliche Grafiken über die Abläufe und Einstufungen und so und dann muß jede Rehaphase innerhalb von ein paar wenigen Wochen durchlaufen werden und wers nicht schafft, der hat Pech gehabt?? Mir wäre lieber gewesen, ich hätte mich im Vorfeld nicht soviel über den Rehaverlauf erkundigt, das stimmt ja von vorne bis hinten nicht!
Dem Bescheid würde ich ja gerne widersprechen, aber ich habe während der ganzen Rehazeit aus Mamas Briefkasten nur Rechnungen und Zuzahlungsaufforderungen bekommen. Es war kein einziger Bescheid wegen Verlängerung oder ähnlichem dabei. Bei KK haben wir es ja versucht, aber dort ist ja nicht mal ein Verlängerungsantrag eingegangen.  In der Rehaklinik heißt es: "Das machen wir schon alles, da brauchen sie nichts tun!" Und selbst wenn, ich wüßte ja nicht mal, wo ich nun Einspruch erheben sollte!!!
 
Ziemlich doof ist es, dass die Frau aus der Sozialstation nächste Woche nicht da ist und die Reha evtl am Mittwoch zu Ende ist. Falls das mit der Verlängerung über den Rentenversicherungsträger nicht klappt, dann wäre das schon sehr "ungeschickt". Wir stehen dann ja ziemlich ahnungslos da! Ich kann doch meine Mama nicht einfach mal so unangemeldet in irgendein Pflegeheim fahren und zur Kurzzeitpflege mal kurz dortlassen!!!
Wie das alles ablaufen soll, das ist mir noch ein Rätsel...
 
Ich wünsche Dir und Micha viel Kraft und hoffe, dass er weiterhin Fortschritte macht und  Dir noch viiiiiiiiel Glück im Kampf um eine weitere Verlängerung! Drücke die Daumen, dass Du Gehör findest und Dein Einspruch (falls nötig) einen "Abnehmer" findet. (Ist in eurem Fall ja die KK, oder?)
 
Liebe Grüße und herzlichen Dank für Deine Antwort,
Biggi

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Biggi« (03.07.2008, 09:16)
#6
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Biggi,
 
normal ist, dass Ärzte alle 3 Wochen eine Verlängerung beantragen, da kommt auch ein Arzt der Krankenkasse und die bewilligen das, oder nicht. Den Arzt bekommt man als Patient aber nicht zu Gesicht, das wird nur zwischen Ärzten abgemacht.
 
Hat also mit der Sozialstation gar nichts zu tun.
 
Liebe Grüße Manfred

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Manfred_Mader« (03.07.2008, 20:00)
#7
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Marie,
 
ich weiß sicher, dass es in Österreich so ist, weil der Professor ein Freund eines Bekannten ist und er mir das so erklärte.
 
Dass in Deutschland auch alle 3 Wochen verlängert wurde, war zumindest vor 10 Jahren noch so. Vielleicht ist das jetzt aber anders.
 
Liebe Grüße Manfred
#8
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Manfred, hallo Marie, hallo Biggi 🙂

in Deutschland ist das unterschiedlich. Manche KK´s machen vier, andere nur 3 Wochen. Bei Micha sind es vier, bei meiner Mutter, die ja auch in der Reha ist, sind es 3 Wochen. Kommt auf die Kasse an.

Dann schaut auch nur in der Akutklinik ein Arzt persönlich vorbei um zu sehen ob jemand Reha tauglich ist oder nicht. Wenn es um Verlängerung geht nich mehr. Dort gibt es dann dieses blöde Punktesystem. Da geht es dann so los:

NIHSS x punkte bei Aufnahme ..... xy punkte bei Entlassung
mdified Ranking-Scale x punkte bei Aufnahme .....xy Punkte bei Entlassung
Frühreha-Barthel Index x punkte bei Aufnahme ......xy Punkte bei Entlassung
FIM wie oben
FAM wie oben

Da ist kein Arzt des MDK der den Patienten sieht. Es geht nur nach diesen Punkten und natürlich nach der Begründung der Ärzte. Ich bin jetzt mal selbst gespannt, wenn unsere jetzt endlich kapieren das Botox nichts ist, ob sie da noch gut begründen. 😞

LG und viel Glück
Denise

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Peanut« (04.07.2008, 08:11)
#9
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hi Denise,
 
stimmt.
Und die Rehakliniken haben oft auch nicht für alle Stufen Verträge mit den Kassen, für Stufe D, wenn überhaupt, oft nur mit der Rentenversicherung.
 
LG Marianne
#10
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Marianne,

ja das kann ich bestätigen. Stufe D zahlt überwiegend der Rententräger, teilweise ist das sogar mit Stufe C schon so. Da musste unsere Kasse nämlich schon überlegen 😞
Das ist noch weniger Geld was man bekommt.

LG
Denise

P.S. Marie, ich rufe dir heute abend mal an. Ich fahre heute schon früh zur Klinik, muss den Arzt erwischen, wegen der Botoxgeschichte *grr*

3671 Aufrufe | 14 Beiträge