#1
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daughter

Gast

Meine Mutter (67 Jahre) hat am 27.12.07 einen Hirnstamminfarkt ausgelöst durch Vorhofflimmern erlitten.
Seit dem 11.1.08 befindet sie sich in der Reha. Neben einer Blicklähmung, Gleichgewichtsstörungen und
Erschöpfungszuständen leidet sie vor allem an Schlaflosigkeit. Mein Vater ist Tag und Nacht bei ihr. Sie schläft
max. 3-4 Stunden pro Nacht und ist dann sehr unruhig und desorientiert.
Weiß jemand Rat, was helfen könnte oder hat jemand Erfahrungen damit wie lange die Schlafstörungen anhalten können. Mein Vater ist sehr erschöpft und selber krank.
Die Rehaklinik ist sehr weit von mir und meiner Schwester entfernt, so dass wir die beiden nur am Wochenende
besuchen können. Ich weiß nicht, wie lange mein Papa das noch durchsteht.
Vielen Dank im voraus.
#2
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Tochter,
 
Schlaflosigkeit kann man gut mit "Trittico" bekämpfen. Ein rein pflanzliches Mittel, aber sprich mit ihrem Arzt darüber!!!
 
Deine Mutter ist klarer Weise desorientiert, versetz dich in ihre Lage, sie hat Ängste und weiß nicht, wie ihr geschieht.
 
Mach deiner Mutter Mut, sie kann wieder auf die Beine kommen!!!
 
Ich war 5 Wochen im künstlichem Koma und war sicher auch desorientiert. Ich musste atmen, schlucken, sitzen , stehen und gehen wieder lernen. Heute fahre ich mit meinem Auto und gehe!!! im Supermarkt einkaufen.
Dein Vater braucht Ablösung und Erholung, sonst kann er für deine Mutter nicht mehr da sein und das ist das Wichtigste!!!
 
Liebe Grüße Manfred

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Manfred_Mader« (24.01.2008, 20:08)
#3
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daughter

Gast

Hallo Manfred,
danke für Deine schnelle Reaktion.
Ich würde meinen Vater gerne ablösen, aber die Rehaklinik lehnt das strikt ab. Nur der Ehegatte oder Lebensgefährte darf den Patienten begleiten. Die Klinik schlägt vor, dass mein Vater ein paar Tage nach Hause fährt und meine Mama dann in eine geschlossene Abteilung verlegt wird. Davor haben wir Angst. Sie wird sicher überwacht (Video-Überwachung), aber man läßt sie bestimmt auch alleine auf ihrem Zimmer. Sie kann zwar sprechen, aber sie ist doch so hilflos und sturzgefährdet( sie bekommt Marcumar). Sie ist ein so lieber Mensch und erträgt alles mit Geduld. Wir sind als Angehörige leider nicht in die Auswahl der Rehaklinik mit einbezogen worden.
Wenn wir gewußt hätten, was alles auf meinen Vater zukommt, hätten wir sie ortsnah unterbringen lassen.
Hat vielleicht jemand Erfahrungen mit einem Wechsel der Rehaklinik gemacht?
Ich bin für jeden Rat dankbar.
#4
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Tochter
Das was Manfred gesagt hat stimmt, mein Mann war auch sehr schlaflos und desorientiert und hat Leute gesehen die garnicht da waren. Er hat Medikamente gegen die Schlaflosigkeit bekommen und es hat sich daraufhin gebessert. Aber wieso wollen sie deine Mutter in die Geschlossene legen wenn dein Vater nicht da ist? Das habe ich ja noch nie gehört von einer Reha. Die Leute die in einer Reha sind müssen ja besonders betreut werden und nicht abgeschoben werden.  Ihr müsst kämpfen und immer wieder nachfragen ob nicht jemand von euch da bleiben kann. Seit ein bisschen hartnäckig.
Mit der Verlegung sprecht mal mit der Krankenkasse. Sagt das beide Elternteile krank sind und ihr sie bei euch in der Nähe haben wollt. Ich glaube kaum das es Probleme geben wird. Wir haben soetwas ähnliches auch vor. Die Kasse hat uns schon grünes Licht gegeben.
 
LG Heike
 
 
#5
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Tochter,
 
deine Mutter gehört nicht in eine Psychiatrie, sondern in eine Rehab!!!
Bei deiner Mutter ist nicht die Psyche gestört, sondern sie hat neurologische Schäden durch den Schlaganfall. Das sind 2 paar Schuhe!!!
 
Also raus dort und in eine normale Rehab, wo auch Angehörige entfernten Grades ohne Schwierigkeiten zu ihr können. So was habe ich ja überhaupt noch nicht gehört!!!
 
In Wien würde man Pootscherl, oder Tschooperl zu Dir sagen, was so viel wie ungeschickt bedeutet.
 
Deine Mutter soll die körperlichen Verluste aufarbeiten, nich psychiatriert werden.
 
Ich versteh Ärzte nicht, die da zustimmen???
 
Deine Mutter ist so normal wie vorher, sie gehört in ein "Zwischending" das Rehabilitation genannt wird, aber nicht für psychisch Kranke und nicht für Unfallopfer, sondern für Schlaganfallgeschädigte Personen!!!
 
Ich schüttle noch immer den Kopf, über die Ärzte, meiner Meinung gehören die geklagt.
 
Liebe Grüße Manfred
#6
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Unbekannt

Gelöscht

Guten Morgen Tochter,
also, auch die unmittelbaren Angehörigen, sprich auch die Kinder wie du, haben das Recht jederzeit bei den Eltern zu sein. Wenn die Ärzte dir diese verweigern, kann deine Mutter zur Not zustimmen und dann hätten die Ärzte überhaupt kein Argument mehr.
Was auch sehr verwirrend ist, daß man sie in in eine geschlossene Psychiatrie stecken will. Da laßt euch auf gar keinen Fall ein.
Wie schon die Vorredner schrieben: ihr müßt kämpfen, das ist zwar traurig aber wahr.
Alles Gute für euch 

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »hoffnung« (25.01.2008, 08:08)
#7
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Tochter,

 

die Erfahrung, dass Patienten wie unmündige Wesen behandelt werden, musste ich im Krankenhaus auch machen. Deine Eltern haben momentan nicht die Kraft für sich selber einzustehen und zu kämpfen. Oft sind für die älteren Generationen Ärzte unfehlbare „Halbgötter in weiß“. Denen widerspricht man nicht ungestraft…

Du musst deine Mama schnell da rausholen. Lasst euch nicht abwimmelt oder mit fadenscheinigen Argumenten abspeisen. Immer das Maul aufreißen, immer Druck machen!

Die Klinik erbringt eine Dienstleistung und deine Mutter hat dafür bezahlt. Wenn du kaputte Schuhe gekauft hast, tauschst du sie doch auch um und beschwerst dich. Sorry, blöder Vergleich, aber manchmal muss man die Dinge einfach nicht emotional sondern pragmatisch sehen.

Wenn mein Lebensgefährte in der Klinik nicht so engagiert aufgetreten wäre, als ich selbst es nicht konnte, hätten sich meine Untersuchungen ewig hingezogen und viele Tests wären gar nicht gemacht worden.

„Unbequeme“ Angehörige werden den Verantwortlichen schnell lästig. Wer lässt sich bei derart unseriösen Vorgehensweisen schon gern auf die Finger schauen. Also, sei lästig und unbequem – es lohnt sich!

Ich wünsche euch viel Kraft und Nervenstärke!

#8
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daughter

Gast

Guten Morgen,
 
ich glaube ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Meine Mutter soll in die geschlossene Abteilung innerhalb der Rehaklinik verlegt werden. Mein Vater hat sich diese Station angesehen: Jedes Zimmer wird einzeln verriegelt und die Patienten werden per Video überwacht. Dort wird sie aber sicherlich nicht so betreut, wie mein Vater das zur Zeit leistet. Eure Antworten geben mir aber Mut, in der Reha darauf zu drängen, dass ich meinen Vater ablösen und Tag und Nacht bei ihr sein kann (wenigstens für ein paar Tage, damit Papa sich mal ausruhen kann).
 
@Heike: Wie lange hat es gedauert bis Dein Mann nachts wieder schlafen konnte? `
 
Entschuldigt, dass ich mich missverständlich ausgedrückt habe. Ich danke für Euer Mitgefühl.
 
LG, Ulli
 
 
#9
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Tochter, mein Mann hatte am 28.8.07 eine Massive Hirnblutung. Er solte jetzt am letzten Montag seinen Schädelknochen wieder rein bekommen, und dabei oder kurz vorher bekam er wieder eine Blutung im Stammhirn.Sie ist zwar  nur Punktgoß, aber es hat dazu geführt, das er jetzt wieder auf der ITS liegt und im künstl. Koma gelegt wurde. Die Medikamente bekam er also die ganze Zeit zum schlafen. Es wurde erst nach ca. 3 Monaten besser.
Ich habe dich schon richtig verstanden mit der geschlossenen wie die anderen auch, aber ich habe noch nie gehört, das es auf der Reha eine solche Station gibt. Holt sie dort ganz schnell fort, das kann keine gute Reha sein. Wenn deine Mutter dorthin verlegt wird, kann ich mir vorstellen, das es mit ihr noch schlimer wird.
Ich kämpfe im Moment wieder ums überleben von meinem Mann und ihr müsst um eure Mutter kämpfen das sie dort fort kommt.
Mein Mann wurde ja auch nicht fortgespeert . Die Menschen die soetwas durchmachen  haben nur noch kein Gefühl für Tag und Nacht.
Als mein Mann die letzten Wochen wiederr sprechen konte, hat er zu mir gesagt, was ihm am meisten ärgert ist, das er immer als blöd hingestellt wurde nur weil er eine Hirnblutung hatte. Den Zahn habe ich denen aber gezogen. Wir haben uns auch mal beim Chefarzt ganz offiziel beschwert. Macht euren Mund auf. Es gibt keine Herrgötter in weis, es sind auch nur Menschen.
 
LG Heike
#10
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Ulli,
 
nun, von "Abriegeln und Einsperren" habe ich von norrmalene Rehabs noch nie gehört...?
 
Das ist für mich jetzt auch noch nicht klar???
 
In Rehabs werden Menschen gepflegt und therapiert, die das alleine, nach einem Schlaganfall, nicht mehr können.
 
Es gibt wohl "umtriebige" Fälle, die besonders beobachtet werden, aber eingeschlossen wurde bei uns niemand.
 
Wie heißt diese Klinik und wo ist sie?
 
Bitte erzähl ein bisschen mehr von diesem Ort!!!
 
Liebe Grüße Manfred
 
 

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Manfred_Mader« (25.01.2008, 19:23)
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