Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für eure wertvollen Tipps. Leider habe ich keine Möglichkeit, mit den Therapeuten zu sprechen, da ich meistens erst so spät komme. Außerdem wird meine Schwester von Ihrem Lebensgefährten so bewacht, dass man gar nicht zum Zuge kommt. Ich hatte ich ja bereits von der schrecklichen Familiensituation berichtet. Vor einigen Tagen ist das ganze so eskaliert, dass ich erst einmal Abstand brauchte. Der Lebensgefährte meiner Schwester ist leider im Beisein meiner Schwester ausgeflippt. Er hat mich mit Vorwürfen überhäuft, das war unglaublich. Ich würde meine Pflichtbesuche abreißen und weiterhin mit nichts was am Hut haben. Außerdem würde meine Schwester immer depressiver, weil ihre Tochter nicht so oft kommt. Hat jemand schon so etwase erlebt?
Meine Schwester war äußerst erschrocken und ich hatte Mühe, ihr zu erklären, dass sie damit nicht gemeint ist. Ich habe gelogen und behauptet, dass über die Krankenschwestern gewettert wurde. Das hat sie mir dann abgekauft. Es war schon sehr beschämend, wie er sich aufgeführt hat.
Er kontrolliert jeden Schritt von uns. Bemerkt jede Veränderung im Zimmer oder sonstiges. Kennt jamand so eine Situation, dass ein Patient so überwacht wird von Angehörigen oder Partner? Wenn unsere Familie kommt, weint meine Schwester kurzzeitig und danch fängt sie sich auch wieder. Es ist doch normal, dass sie uns gegenüber ihren Schmerz loslässt. Ich glaube gar nicht, dass sie so über die Familie nachdenkt, sondern dass ihr immer bewusster wird, was sie verloren hat. Ich glaube der Lebensgefährte hat selbst die Lage nicht erkannt, welches Ausmaß dieser Unfall hatte. Er lässt sie nicht eigenständig essen, obwohl sie dies kann. Kartoffeln werden grundsätzlich gequetscht, obwohl sie ganz normal essen könnte.Wenn sie kleckert, meckert er gleich los. Ich finde die Situation so unerträglich, dass ich nun zu Besuch fahre, wenn ich genau weiß, dass er nicht anwesend ist. Außerdem, war es in den ganzen Wochen nicht möglich, ein einziges Mal mit meiner Schwester alleine zu sein. Ich habe Angst, wenn der Lebensgefährte meiner Schwester mit ihr alleine ist, dass er ihr auch alle Negativen Dinge erzählt. So nach dem Motto, sieh mal wie schlecht deine Familie ist. Momentan verhält sie sich ihm gegenüber sehr abweisend und manchmal auch aggressiv. Mittlerweile spricht sie auch vereinzelte Wörter. Beim letzten Besuch hat sie zu ihrem Freund gesagt ( aber in einem sehr barschen Ton): ich hab´dir doch was gesagt.......leider wurde der Satz nicht ausgeführt aber dieser Satz, hat mich doch sehr nachdenklich gestimmt.
Außerdem hat er mich mit der Frühzeitigen Entlassung schocken wollen. Er wollte wissen, wie wir reagieren. Gott sei dank habe ich ja genügend Tipps von euch bekommen. Die Tochter meiner Schwester hat mit einer Krankenschwester gesprochen und man hat ihr gesagt, dass der Arzt automatisch die Reha verlängert, wenn Fortschritte zu erkennen sind.
Kennt jemand von euch ähnliches? Meine Schwester wird meiner Meinung nach sehr klein gehalten, Fortschritte werden nicht unterstützt. Was und wie kann ich da unternehmen? Alle Besuche werden genausten von ihm ausgewertet. Er sagt an, wie der Rollstuhl geschoben wird und wohin. Es ist einfach nur schrecklich. Ich hoffe, meine Schwester bekommt das alles nicht wirklich mit.Ich führe sein verhalten darauf hin zurück, dass er einfach überfordert ist. Er ist täglich anwesend, bis zum schlafen gehen. Er sieht nichts anderes und verweigert auch jegliche Hilfe. Ach ich bin so sauer und auch verzweifelt. Manchmal glaube ich, das er evtl die" Last" nicht mehr tragen kann und will. Sucht er so den Weg um evtl sich davon zu machen? Tja leider kommen mir so böse Gedanken, anders kann ich es mir nicht mehr erklären. Warum streitet er mit der ganzen Familie?
Momentan bin ich doch sehr durcheinander
Gruß Sabine
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Sonne1970« (17.09.2007, 11:22)