#1
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Unbekannt

Gelöscht

Ich denke, dass es jedem so geht, dass die Gefühle Achterbahn fahren. Aber mir tut es immer sehr gut mit Leuten darüber zu reden, die ähnliches durchgemacht haben und immernoch durchmachen. Darum schreib ich heute wieder einen Beitrag.
Uns geht es momentan so lala. Mama ist jetzt drei Wochen in dem Heim für Schädel-Hirn-Geschädigte und hat erst seit dieser Woche Therapien. Sie sagt allerdings, dass es einfach viel zu wenig Therapien sind. Das hat uns auch schon die Heimleiterin gesagt. Das Heim ist halt keine Reha-Einrichtung. Ich bin mittlerweile wieder so weit, dass ich eine neue Reha beantragen möchte, obwohl das wieder eine Menge Stress für Mama bedeuten würde, wenn sie die genehmigt bekommt. Aber ich weiß, wie wichtig und wertvoll die ersten 6 Monate nach dem Schlaganfall sind. Demnach haben wir noch ein bißchen mehr als zwei Monate. Ich bin mit der Pflege im Heim wesentlich besser zufrieden, als mit der in der Reha-Einrichtung. Aber ich habe Angst, dass die Therapien zu kurz kommen. Ich will Mama so viel Selbstständigkeit ermöglichen wie es nur irgendwie geht. Leider weiß ich auch nicht genau, wie viele Therapien sie dort bekommt. Was meint ihr sollte ich machen?
Außerdem muss Mama sich seit einigen Tagen wieder öfter übergeben und gerade bei Stehübungen und körperlicher Anstrengung tritt das auf. Ich habe ja schon gehört, dass das am Anfang ziemlich normal ist, aber das geht jetzt schon seit Wochen so. Außerdem muss sie sich auch oft übergeben, wenn sie in den Rollstuhl gesetzt worden ist und wir gerade mit ihr spazieren fahren. Ich habe die Pfleger darauf angesprochen, weil Mama das Gefühl hat, dass die Übelkeit auch von dem Inhalationsmittel kommen kann. Denn sie hat sowas auch früher schon nicht vertagen. Die Pfleger wollen jetzt mit dem Artz reden. Ich hoffe, dass es dann besser wird.
Schön dass man sich hier mal ein wenig den Frust von der Seele schreiben kann.
Liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag. Kati
#2
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TinaB

Gast

Hallo Kati,
Du hattes mir kürzlich geschrieben, in welche Einrichtung deine Mutter jetzt ist, weil wir für meinen Bruder auch einen Platz suchen. Ich befürchte aber auch, das er in einer Einrichtung nicht genügend Therapien bekommt. Unser Neurolge sagte uns, das jeder Arzt nur 2mal die Woche Ergotherapie und 2mal in der Woche Krankengymnastik verschreiben darf. Darum bekommt mein Bruder, der im moment zu Hause bei unseren Eltern ist, vom Hausarzt die 4 Stunden Therapie verschrieben und vom Neurologen auch noch mal. Ich glaube es gibt da einen Stundenschlüssel von der Krankenkasse. Die genemigen einfach nicht mehr. Mann muß wirklich um die Therapien kämpfen. Das ist echt schei... .
 
Ich kenne dieses zwiespältige Gefühl nur zu gut. Man will einfach nur das Beste für seine Lieben. Und man weiß einfach nicht, ob des noch eine bessere Lösung gäbe. Man kann ja schlecht die verschiedenen Heime ausprobieren und dann bei nichtgefallen umtauschen. Man kann einfach nur seinem Gefühl vertrauen und hoffen das man den richtigen Weg findet.
Ich wünsche dir und besonders deiner Mutter alles,alles Gute und viel Kraft.
 
Viele Grüße Tina
#3
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Kati,
 
du darfst nicht glauben, dass deine Mutter nach den 6 Monaten keine Fortschritte mehr macht. Ich habe die besten Fortschritte nach 1-2 Jahren gemacht.
 
Liebe Grüße Manfred
#4
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Kati,
 
ich sehe das genauso wie Manfred. Als "Nichtbetroffener" möchte man nur das Beste und so viel wie
möglich, weil man sich tief in seinem Innersten den "alten" Menschen so schnell wie möglich zurück wünscht.
Aber ich persönlich bin mittlerweile der Meinung, dass jede Woche ein bischen, dafür aber über einen
langen Zeitraum mehr bringt, als jeden Tag von morgens bis abends.
Ich hätte für meinen Mann von Anfang an auch gerne das volle Programm gehabt. Jetzt, 1 Jahr später,
muss ich eingestehen, dass hier nichts von heute auf morgen passiert. Die Therapien strengen unwarscheinlich
an. Und die Erfolge stellen sich auf alle Fälle ein. Manchmal schleichend, ohne dass man es richtig merkt.
Ich drücke Euch die Daumen, dass sich das mit der Übelkeit wieder legt, denn es schwächt ja zusätzlich.
Nicht den Mut verlieren.
 
LG Steffi

Wir sind nur zu Besuch auf dieser Welt, also machen wir das Beste draus.....

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Elfenwiese« (19.11.2007, 09:36)
#5
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo ihr beiden,
@Manfred
nein, das glaube ich auch auf keinen Fall. Aber die Ärzte haben uns nun einmal gesagt, dass man in den ersten 6 Monaten am schnellsten und besten lernt. Ich weiß aber auch, dass auch nach etlichen Jahren noch einmal richtige Schübe auftreten können.
@Tina
Ja, das mit den Therapien ist richtig schade. Ich werde mir am Wochenende den Therapieplan meiner Mutter einmal genau ansehen (leider kann ich sie aufgrund der 230km Entfernung nämlich nur am Wochenende sehen) und wenn ich denke, dass da zu wenig Therapien verzeichnet sind, werde ich zuerst einmal mit der Statitonsleitung reden. Das ist eine sehr sehr nette Frau. Vielleicht kommen ja auch noch mehr Therapien dazu. Außerdem kann es ja auch von Vorteil sein, wenn nur morgens und nachmittags jeweils eine Therapie stattfindet. In der Reha hatte ich nämlich manchmal den Eindruck, dass es zu viel ist und Mama zwischendurch nicht die Zeit hat, ihre Kräfte wieder aufzutanken.
@ all
Habt ihr noch Ideen, wie wir Kinder Mama fördern können, wollen jetzt vermehrt Memory mit ihr spielen und Kreuzworträtsel und Sudoku mit ihr machen. Das hat sie immer geliebt. Außerdem üben wir das Schreiben und das deutliche Reden mit ihr.
Liebe Grüße Kati


#6
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Unbekannt

Gelöscht

Hi Steffi,
gerade war die Nachricht von abgeschickt, da habe ich erst deine gelesen.
Danke für deine aufbauenden Worte. Ja, du hast Recht, man wünscht sich doch den alten Menschen zurück. Ich liebe meine Mama. Und ich liebe sie auch so, wie sie jetzt ist. Aber ich will für sie halt nur das Beste. Ich möchte, dass sie FÜR SICH so schnell wie möglich Fortschritte macht. Aber wie zuvor geschrieben, ist es vielleicht auch besser, dass der  Körper zwischen den Therapien Erholungspausen hat. Nach der Reha war Mama total fertig und ausgepowert und so kann man meiner Meinung nach auch keine Erfolge erzielen.
Wie gesagt, ich bin für Tipps, die uns helfen Mama zu fördern, sehr dankbar.
Liebe Grüße Kati
#7
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Unbekannt

Gelöscht

Hi Kati,
 
ja, ich habe es gemerkt, war etwas schneller als Du
;) . Die Spiele, die Du aufgezählt hast, sind genau richtig. Wichtig finde ich, dass die Spiele nicht zu lange dauern. Wir haben die ganzen "Mitbringspiele" unserer Kinder wieder aktiviert. Die dauern so 10-20 Minuten. Da gibt es für jeden etwas. Wortfindungsspiele, Merkspiele etc. Dann habe wir auch so alltägliche Dinge gemacht, wie Einkaufszettel diktieren, Vokabeln der Kinder abfragen lassen etc. Man kann wirklich viele Dinge aus dem Alltag einbauen, um die Konzentration und das Gedächtnis zu trainieren. Momentan fallen mir nicht mehr Dinge ein, aber ich krame mal in meinem Gedächtnis und schreibe Dir dann eine PM.
Die Fortschritte sind in den ersten Monaten natürlich enorm, sie sind nachher nicht mehr so massiv, aber sie sind da.
LG Steffi

Wir sind nur zu Besuch auf dieser Welt, also machen wir das Beste draus.....
#8
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Unbekannt

Gelöscht

Hi Steffi,
ja, das wäre super. Danke für deine Mühen.
Ich freu mich jetzt schon auf die Tipps.  Danke im Voraus!
Liebe Grüße Kati
#9
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Kati.ich muss auch mal was dazu sagen-da ich selbst Betroffen bin nach einem Hirnschlag den ich mit 29 Jahren erleiden musste-da nach meiner 7 wöchigem Komazeit  gleich mit der Rehabilation angefangen wurde habe ich es geschafft nach 2 Jahren den Rollstuhl zu verlassen-ich halte es auch für Sinnvoll ein Memory-Spiel mit ihr zu spielen-dort lernt Sie wieder spielerich-ich war 2001/02 bald 2 Jahre in Reha  und habe jede Therapie mitgenommen wo ich nur kriegen konnte-es waren Morgens 4  und am Nachmittag 2 Behandlungen-das deine Mutter nur jeweils 2 Behandlungen bekommt-trette der Heimlietung mal auf die Füße das Sie mehr Therapien verordnet bekommt-Letztlich war ich in der Post gestanden und da hat eine alte Frau so über Schnuppen und Husten geklagt-da hab ich Sie mal angeschaut und habe zu ihr gesagt-ich hätte auch nur gerne Schnuppen und Husten-Sie blickte zu mir auf und sah das ich unter einer Halbseitenlähmung  leide-da war der Schnuppen überhaubt nicht mehr so dramatisch!!Gruss vom Twinspapa ;)
#10
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Unbekannt

Gelöscht

Ja, du hast Recht. Ich weiß momentan nur leider gar nicht wie viele Therapien sie genau am Tag bekommt. Werde mich am Wochenende mal genau erkundigen und dann auch fragen, ob da noch Spielraum ist für mehr Therapien, da Mama sich ein wenig unterfordert fühlt. Allerdings hat die Stationsleitung bereits am Anfang gesagt, dass es bei dem Heim halt nicht um eine Reha-Einrichtung handelt und sie deshalb nicht so viele Therapien anbieten können. Wenn Mama das nicht reicht und uns auch nicht, werde ich alle Hebel in Bewegung setzen, damit sie doch noch mal eine Reha genehmigt bekommt. Das Problem ist nur, dass die Versicherung beim letzten Mal sagte, dass Mama keine neue Reha bekömmt, weil in der Pflegeeinrichtung auch Therapien stattfinden. Dabei hatte der Arzt großen Wert darauf gelegt, das Mamas Reha verlängert wird. Nun ja, ich werde jetzt alles mögliche versuchen, was in meiner Macht liegt. Zur Not muss ich halt noch einmal eine Anwältin einschalten. Mama ist erst 51 und sollte daher doch ordentlich gefördert werden.
Was mir momentan am meisten Sorgen macht, ist ihre ständige Übelkeit. Heute Morgen hat sie sich alleine schon 5mal übergeben und dann finden die Therapien auch nicht statt. Das kann doch so nicht weitergehen.
Liebe Grüße Kati
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