Also, ich möchte gerne nochmals auf das "Trotzdem..." in meiner Frage eingehen, ohne dass wir dieses Thema nun unendlich diskutieren müssten:
Selbstverständlich ist jeder glücklich, der eiinen Schlaganfall mit nur geringen Auswirkungen auf den Körper überlebt. Leben selbst und gerade das "Erleben" von schönen Ereignissen wie ein schöner Sonnentag oder die Geburt des eigenen Kindes ist Glück.
@ kiraluna: Ich habe es am eigenen Leib erfahren und kann nur bestätigen, dass sich die Kinder an die Behinderung von Familienangehörigen gewöhnen bzw. es gar nicht anders gewohnt sind. Und selbstverständlich ist es schön, Kinder wachsen zu sehen und an Ihrer Entwicklung teilhaben zu können, sie zu fördern und Ihnen Liebe zu geben, die man 1000-fach zurück erhält.
Ich fragte nur nach dem "TROTZDEM", weil ich gerne meinen Jungs mehr bieten möchte oder aber meine Jungs Ihren Freunden erklären müssen, "WARUM" ich nicht rennen kann oder so komisch laufe. Obwohl, die besten Freunde meiner Jungs finden mein umgebautes Auto, dass man nur mit 1 Hand fahren kann, unsagbar cool !
@Otto: Ich habe meinen Schlaganfall mit einer Halbseitenlähmung überstanden und bin mit mir und den bislang gemachten Fortschritten sehr zufrieden. Meine Kinder kennen mich nur so und haben akzeptiert, dass ich bin, wie ich bin. Sie helfen mir sogar mit ihren 6 Jahren schon im Haushalt oder bei Tätigkeiten, die ohne Behinderungen einfacher auszuführen sind...und "TROTZDEM" wünschte ich mir, ich könnte es besser: Ich wünschte, ich könnte mit Ihnen um die Wette rennen, mit ihnen Fussball spielen oder sie mit beiden Händen durch die Luft schleudern.
TROTZDEM wünschte ich mir, ich könnte mit ihnen lange Spaziergänge machen oder ihnen beim Drachensteigen lassen helfen.
Vielleicht kannst Du nun meine Frage nach dem "TROTZDEM" nachvollziehen, denn ich wünschte mir, ich hätte mit meinen Kindern all die schönen Dinge machen können, die andere Väter machen können, auch wenn sich meine Jungs niemals darüber beklagen, dass ich es nicht kann. Aber welches Gefühl habe ich wohl, wenn ich sehe, wie andere Väter mit den beiden Fussball spielen und die beiden finden das spitze..... -ich freue mich natürlich, aber ich bin auch traurig in diesem Moment.
Und ich denke auch, dass sich meine Jungs - unausgesprochen - auch wünschen würden, wenn ich einfach sagen könnte: Auf Jungs, wir rennen jetzt mal um die Wette und dann spielen wir Fussball: Ihr gegen mich.
Ja, ihr beide: glücklich bin ich schon, aber TROTZDEM wünschte ich mir, ich wäre nicht krank geworden.
@ Zebin: Mein altes Leben ist Vergangenheit, an viele schöne Erinnerungen halte ich jedoch fest. Jetzt habe ich ein neues Leben, aber dennoch ist das alte Leben ein Teil von mir geblieben, deren Aktivitäten auch heute noch Bestandteil meines neuen, glücklichen Lebens sind. Immerhin bin ich auch heute noch oftmals bei meinem geliebten FC Bayern in der Allianzarena.....- ohne die Freunde aus meinem alten Leben wäre mir das in meinem neuen Leben nicht mehr mögliich.
Schönen Gruss vom ewigen Bayern-Anhänger
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »beersche« (08.07.2007, 15:12)