#1
Avatar

vera-marie

Gast

Hallöchen,
bin neu hier. Ein liebe Kollegin liegt mit extremen Sprachstörungen (bislang kann sie nur ja sagen)in einem Pflegeheim. Wir sind 4-5 Personen die sie regelmäßig besuchen und mit ihr an ihren Fähgkeiten trainieren könnten. Leider therapieren sie im Heim nur ihre körperlichen Einschränkungen. Habe mit ihr heute Kinder-Memory gespielt. Hat einigermaßen geklappt. Hat jemand Erfahrung mit ABC-Lettera oder anderen Hilfsmitteln? Will es demnächst mal mit Kartenspielen wie Uno versuchen oder Kniffel. Was sie noch kann ist nicht getestet worden, bin darüber einigermaßen entsetzt. Sie hat im Mai 2007 den SChlaganfall bekommen, lag etliche Wochen in Bewustlosigkeit und sitzt jetzt immer vor dem Fernseher. Sie erkennt uns und will sich gerne mitteilen  - sprachlich - aber es klappt eben noch nicht.
Hat jemand von euch vielleicht auch Erfahrungen mit Krankenkassen, was man einfordern kann oder so. Die Familie - SChwester - scheint hilflos oder überfordert oder beides zu sein verständlicherweise. Also wir sind einige die helfen wollen aber nicht so richtig wissen wie; weil wenn wir sie besuchen dann können wir auch etwas mit ihr - Karin - machen und müssen sie nicht immer nur vollquatschen.
Ach, ich sag´einfach jetzt schon danke
liebe GRüße
Vera-Marie
#2

Admin

Kiel, Deutschland

Hallo Vera Marie,
 
es gibt natürlich viele Möglichkeiten Karin zu fördern. Das erste was mir bei Deiner Schilderung auffällt:
 
Hat Karin eine Therapie durch eine Logopädin erfahren!? Bzw. bekommt sie momentan noch eine logopädische Therapie.
Wenn die Sprachstörungen so schwerwiegend sind, dann muss doch von der Seite her etwas unternommen werden. Das heisst, da muß eine Therapeutin bzw. ein Therapeut eingeschaltet werden.
 

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »admin« (08.01.2008, 21:39)
#3
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Vera Marie,
 
ihr könnt Karin sicher auch helfen, nehmt mal einen Laptop mit und versucht mit ihr zu schreiben. Ein Setzkasten, wie wir ihn von der Schule kennen, tuts auch.
 
Ich finde es schlimm, wenn man im eigenen Körper gefangen ist und sich nicht mitteilen kann. Dann noch in einem Heim und keine Therapie.
 
Macht ihr eine Bildertafel, wo sie draufzeigen kann, damit sie ihre grundlegenden Bedürfnisse ausdrücken kann, wie Hunger, Durst, Schmerz, Klogang usw.
 
Sprecht mit ihrer Familie, dass sie vom Hausarz Therapie verordnet bekommt. Sie braucht Physio- und Ergotherapie und so wie Friedhelm schon sagte Logopädie.
 
Karin dürfte noch relativ jung sein, aber sie könnte noch viel erreichen.
Ich war 44 als mich eine Hirnblutung aus dem Leben riss. Ich war 5 Wochen im künstlichen Koma und musste danach atmen, schlucken, sitzen, stehen und gehen wieder lernen.
 
Heute fahre ich mit meinem Auto und gehe!!! im Supermarkt einkaufen.
 
Das sollte Karin auch erreichen können.
 
Liebe Grüße Manfred

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »Manfred_Mader« (08.01.2008, 22:16)
#4
Avatar

vera-marie

Gast

Hallo ihr beiden,
danke für eure Antworten. Karin ist 55 und momentan gibt es keine Logopädin oder ähnliches. Danke für die praktischen Hnweise , werde mich mal kümmern.
LG Vera
#5
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Vera-Marie,
 
willkommen im Forum.
Meine Mama hatte vor fast 2 Jahren mit 54 Jahren einen schweren SA und konnte gar nicht mehr sprechen. Auch heute hat sie noch eine schwere globale Aphasie. Aber es wird immer besser und oft kommen zu unser aller Überraschung hammerharte Sätze! Auf jeden Fall brauch Deine Freunding eine logopädische Therapie!!!!!! Ich finde es unglaublich das sie bis jetzt gar keine Therapie bekommt!
Das mit Deiner Freunding Kinder-Memory gespielt wird finde ich super. Wir haben damit mit meiner Mama große Fortschritte gemacht und mittlerweile kann sie es richtig gut und es macht ihr viel Spaß. Aber überfordere Deine Freundin nicht mit schwierigen Spielen, fangt klein an und übt solange wie es richtig gut klappt und geht dann eine Stufe weiter. Wir spielen mittlerweile auch supergut Mensch ärgere dich nicht und meine Mama zockt uns alle ab. Das ging am Anfang auch überhaupt nicht, weil sie auch nicht mehr zählen konnte und es ihr dann überhaupt keinen Spaß gemacht hat. Wir haben es auch schon mit Kinder-Puzzle versucht, aber das ist ihr auch heute noch viel zu schwer!!! Man muß halt immer ausprobieren was funktioniert!
 
Liebe Grüße Mikesch
:D
#6

Admin

Kiel, Deutschland

Noch kurz zum ABC-Lettera.
Es ist eine Art Setzkasten, Manfred hat es ja schon erwähnt.
 
Mit den Buchstaben kann man Wörter bilden und über diese Wörter mit dem Betroffenen kommunizieren.
 
Das Zweite, was Manfred angesprochen hat, wäre das Erstellen einer Bildtafel um darüber zu kommunizieren.
Es gibt auch ein Kommunikationsbuch, das Logicon, dieses ist als Hilfsmittel anerkannt und eine Kostenübernahme kann per Einzelfallentscheidung bei der Krankenkasse beantragt werden.
 
 
 
#7
Avatar

vera-marie

Gast

Hallo Friedhelm,
danke für die Infos. Ich habe jetzt erst einmal ABC-Lettera bestellt. Muss mich mit den anderen kurz schließen, was wir machen, wer und was und vor allem wer mit der Schwester redet wegen der Logopädin. Karin bekommt wie gesagt physio- und ergotherapie und wird künstlich ernährt, weil sie keine Lust hat zu essen. 
Ich bin einfach nicht bereit, sie so dahin vegetieren zu lassen und zu akzeptieren, dass man abwarten muss.
Danke und tschüs
Vera
#8

Admin

Kiel, Deutschland

Hallo Vera-Marie,
 
ich finde es auch erschreckend, dass anscheinend bei Karin viel zu schnell aufgegeben wurde.
Es zeigt sich wieder einmal, dass wenn die Angehörigen nicht ständig am Ball bleiben und so zu sagen "Rehabilitations-Manager" spielen und alle möglichen Therapien für den Betroffenen durchboxen, der Betroffene oft auf der Strecke bleibt.
 
Logopäden können auch in ausweglos scheinenden Situationen einige Verbesserungen erreichen auch wenn es nur kleine Fortschritte beim Sprechen oder Hilfen zur Kommunikation sind.
 
Viele Alten- und Pflegeheime beschäftigen selbst Ergotherapeuten und Logopäden oder arbeiten mit externen Therapeuten zusammen.
 
Viel Erfolg für Euch und Karin!!!
 

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »admin« (10.01.2008, 09:11)
#9
Avatar

vera-marie

Gast

Hallo Friedhelm,
danke für deine Antworten. Heute war ich mit meinem Notebook bei Karin mit dem Versuch inwieweit sie noch Zahlen, Buchstaben kennt bzw. mit ihr darüber zu kommunizieren. Aber sie war äußert schlecht gelaunt und wollte nicht und hat mir mein Notebook ausgeschaltet. Habe in Erfahrung gebracht , dass sie einmal die Woche eine Logopädin hatte, aber wohl erst kurze Zeit, da ein Rezept vom Hausarzt wohl im Büro seit Oktober schmorrte!! Habe Lettera jetzt bekommen; muss mir mal überlegen wie ich vorgehe. Vielleicht bastel ich erst einmal solch eine Kommunikationstafel.
Auf jeden Fall habt´ dank für die vielen Tipps.
LG Vera- marie
#10
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Vera Marie,
 
ich denke, du hast Karin den Laptop ins Bett gestellt, so , dass sie ihn auf dem Schoß hatte.
Das wäre mir unangenehm gewesen!!!
 
Mir war schon eine Zeitung zu viel, als sie mir mein Vater auf meinen Bauch legte!!!
 
Das hat sich aber bald gegeben.
 
Versucht es, wenn sie im Rollstuhl sitzt und der Laptop am Tisch steht.
 
Vielleicht kann sie aber damit auch nicht mehr umgehen und sie ist überfordert. Das könnt ihr nur austesten.
 
Mit dem Setzkasten sollte es aber funktionieren.
 
Frage sie aber erst, ob sie das möchte und ob sie euch was sagen will!!!
 
Liebe Grüße Manfred
3377 Aufrufe | 13 Beiträge