#11
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Serafina

Gast

Hallölle ihr Lieben,

Ich gebe euch in vielem Recht was ihr mir geschrieben habt und ich werde auch über einige Argumente mit

Sicherheit nachdenken und verinnerlichen.

Das erste Mal in meinem selbständigen Leben bin ich auf andere Menschen angewiesen (wie schrecklich) und ich es

ist für mich irre schwer die Tatsache zu akzeptieren, dass es nicht mehr so geht wie früher und es auch nie mehr so

werden wird.

Ich glaube das Thema Rente macht mich deshalb so wuschig, weil ich selbständig, mobil, produktiv mit Arbeiten

verbinde.

Ich finde es auch so äzend dass ich so  inmobil geworden bin und nur weil ich mich von meiner Angst leiten lasse.

Angst war immer was für andere, nur nicht für mich und nun habe ich es zugelassen dass sie meinen Alltag

begleitet.

Natürlich ist auch schön entlich Zeit für meine Mädels zu haben aber ich war noch nie nur Mutter und Hausfrau und

komme damit noch nicht wirklich klar.

Ich kann auch schwer annehmen dass ich so schnell schlapp mache und eigentlich ständig müde bin und für ein

Tätigkeit irre lange brauche.

Aber wahrscheinlich ist das auch nur eine Phase die ich durchmachen muß um für die Lernphase offen zu sein wie es
anders gelebt wird.

Ich/ Wir haben uns ja diesbezüglich auch Hilfe geholt, weil ich auch denke dass nicht nur ich umdenken muß und ein

Trauma zu verarbeiten  haben.

Bei der Tharapie der Kinder sind wir als Eltern mit einbezogen. Die Kinder gehen alleine, wir gehen alleine dort hin

und es gibt auch gemeinsame Termine. Werde gerne über den Verlauf berichten.

Ich bin seit dem SA so Infektanfällig geworden, geht das nur mir so oder habt ihr damit auch Erfahrung. Wenn ja

was tut ihr dagegen?

Ich werde mich jetzt zu rückziehen und anfangen die Wohnung in Schuss zu bringen. Dauert ja alles so lange und

ein liegendes Päuschen brauche ich auch noch bevor meine Damen von der Schule kommen.

Wünsche euch einen schönen Tag,

liebe Grüßle

Serafina





#12
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Serafina, mir geht es genauso wie dir.Ich hatte 2005 zwei SA mit linksseitiger Lähmung.
Ich war 7  Monate in der Reha und bin dann erwerbsunfähig geschrieben worden
Wenn man mich so sieht, merkt man keine Behinderung mehr. Wenn ich aus dem Haus gehe, nehme ich für Spaziergänge den Rollator, weil ich mich oft setzen muß, die Kraft reicht nicht.
Mein wirkliches Problem ist die ständige Erschöpfung und Kraftlosigkeit.
Früher habe ich Teilzeit im Verkauf ( Bekleidungsbranche ) gearbeitet, habe meine Schwiegermutter gepflegt,sie hatte Pflegestufe ,  litt an Altersdemenz und lebte bei uns mit im Haus. Nebenan wohnen unsere Kinder mit ihren Zwillingen,dort  habe ich  auch viel geholfen.
Haus, Garten eigenes Auto, immer auf Hochtouren gelaufen.
Dann von 100 auf 0, das muß  man erst mal begreifen. Habe ich bis heute nicht.
Ich komme alleine nirgends mehr hin, überall werde ich von meinem Mann hingefahren, das ist so ätzend.
Mein Mann macht das gern, er beklagt sich nie. Ich vermisse aber meine Selbstständigkeit so sehr, daß ich jetzt beim Schreiben schon wieder heule. Mist
Ich hoffe noch auf Fortschritte, schaun wir mal.
Dir wünsche ich alles Gute und schreib deinen Kummer ruhig von der Seele. Hier versteht man dich.
Was du über Anfälligkeit in Bezug auf Infekte schreibst, stimmt. Ich bin alle paar Wochen erkältet, oder habe Magenprobleme u.s.w.
Ich wünsche dir  und deiner Familie alles Gute.
 Marion
 

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »hoffnung« (28.01.2008, 13:06)
#13
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Serafina,
 
nun du schreibst in einem Atemzug, dass du keine sichtbaren Schäden hast, aber inmobil und auf andere angewiesen bist.
 
Das ist für mich ein Widerspruch!!!
 
Und warum wird es nicht mehr so, wie es früher war?
 
Ich mache seit 11 Jahren Therapie und ich habe immerwieder Erfolge. Es ist Blödsinn, wenn man hört,- "was nicht gleich zurück kommt, kommt nie mehr"!!!
 
Nun, bist du gelähmt, oder hast du Anzeichen dafür? Ich erkenne an deinem Schlaganfall jetzt nur die Müdigkeit an, und da verstehe ich nicht, wieso du auf andere angewiesen bist???
 
Wenn ich müde bin, lege ich mich hin und entspanne,- schlafe, oder schaue einen Film!!!
 
Das kannst du nur, wenn du berentet bist, nicht wenn du im Berufsalltag stehst.
 
So wie ihr das mit den Kindern gelöst habt, finde ich gut!!!
 
Was erwartest du von deinem Mann?
 
Wie geht ihr mit Sex um, ich möchte, dass du darüber nachdenkst und nicht antwortest!!!
 
In der Theraphie könnt ihr dann darüber sprechen und das müssen die Kinder auch nicht unbedingt hören, obwohl ich kein Tabu kenne. Aber jede Familie lebt das andes.
 
Jetzt werde ich dir über unser Hirn und die Therapie etwas erzählen:
 
Wir haben Millionen grauer Hirnzellen, die die abgestorbenen Zellen im Hirn übernehmen können, nur müssen diese erst lernen.
 
Bist du ständig müde, dann lernen deine Zellen, "Müde" ist normal und verinnerlichen das!!!
 
Überwindest du diese Müdigkeit, dann werden diese Zellen "nachdenklich",- muss "Müdigkeit" wirklich sein?
 
Je öfter du diese Müdigkeit überwindest, um so länger wirst du durchhalten!!!
 
Das ist ganz einfach ein Training und funktioniert bei Schmerzen und bei Lähmungen, oder Kondititionstraining!!!
 
Liebe Grüße Manfred

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Manfred_Mader« (28.01.2008, 13:07)
#14
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Unbekannt

Gelöscht

Lieber Manfred,
ich widerspreche dir.
Ein SA ist nicht bei jedem gleich. Du hast Glück gehabt, wenn du alles so gut händeln kannst.
Ich kämpfe seit meinen beiden SA gegen die endlose Erschöpfung und Müdigkeit an.
Es hat sich nichts geändert. Ich lasse mich auch nicht hängen. Tatsache ist, wenn ich einfach mal die  Zeichen, die mir mein Körper gibt, nicht beachte und ich mich weiter anstrenge ohne mich zwischendurch auszuruhen, dann bin ich drei Tage nicht mehr zu gebrauchen.
Es gibt nicht für jeden eine Patentlösung, schön wärs.
Fakt ist, daß eine Gruppe der Patienten lebenslang geschädigt bleibt und auf fremde Hilfe angewiesen ist.
Ein großer Prozentsatz stirbt am SA  während eine andere Gruppe Minimalschäden davon trägt.
Sehr viele bleiben Rollstuhlfahrer oder für immer bettlägerig.
Nur mit eisernem Willen kann man nicht alle abgestorbenen Gehirnzellen  durch neue ersetzen oder Umleitungen aktivieren, die den Schaden aufheben,  dann gäbe es wohl gar keine Behinderten mehr.
LG Marion

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »hoffnung« (28.01.2008, 13:43)
#15
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Unbekannt

Gelöscht

Liebe Marion,
 
das lasse ich so nicht gelten!!!
 
Es stimmt, dass ein jeder Mensch anders veranlagt ist, sonst wären wir ja alle gleich.
 
Nur die Möglichkeit hat jeder!!!
 
Ob jetzt einer im Rollstuhl sitzen bleibt, oder aufsteht und geht, ist wohl auf des einzelnen Kraft zu schließen, aber die Möglichkeit hat ein jeder.
 
Als wir geboren wurden, hatten wir alle "die gleichen Chancen", was wir daraus machten, ist ganz alleine unsere Sache. Ich spreche jetzt nicht von reich, oder arm geboren.
 
Ich spreche ganz einfach von Leistung.
 
Liebe Grüße Manfred
#16
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Unbekannt

Gelöscht

Nun gut, Manfred,
ich stelle für mich fest, daß du eine extreme Meinung hast!!
Doch was du behauptest, ein jeder könne allein durch die Kraft seiner Gedanken und seines Willens alle, ich betone alle Krankheiten aufheben, ist nicht wirklich ernst zu nehmen. Dann besäsest du göttliche Kraft.
Ich stimme dir zu, daß alle Menschen gleich geboren werden. Doch sofort, wenn sie den Mutterleib verlassen haben, treten sie in eine Welt der Unterschiede ein: arm, reich, gute Familie, zerissene Familie usw.
Und jetzt das wichtigste: kein Mensch hat im Laufe seines Daseins dasselbe Schicksal wie sein Mitmensch.
Auf uns hier im Forum bezogen, nicht jeder hat den gleichen SA oder ähnliche Krankheiten. Daraus folgert, daß jede Krankheit eine individuelle Therapie erfordert und deshalb auch unterschiedliche Folgen hat.
Ich schätze an dir, wie du gemeinsam mit deinen Partnern deine Krankheit bewältigst. Stelle auch dein Leben beispielhaft zur Bewältigung von Krisen dar, doch verlange nicht zu glauben,  daß dein Weg es ermöglicht, irreparable Schäden einer Krankheit zu beheben.
LG Marion

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »hoffnung« (28.01.2008, 14:57)
#17
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Serafina

Gast

Hallöle Manfred,
Halllöle Marion,

danke für eure Antworten und eure Disskusion miteinander.

Daran erkenne ich mal wieder wie unterschiedlich Mann und Frau doch sind und auch eine Krankheit ganz anders erleben.

Wahrscheinlich habe ich mich unklar bezüglich meiner Symtome vom SA ausgedrückt.

Kein Mensch würde mir auf dem ersten Blick (vorallem wenn ich sitze) ansehen dass ich einen SA hatte,

weil ich keine Fazialisparese, noch eine Hemipares davon getragen habe ( Darüber bin ich auch sehr dankbar), noch Sprachstörungen, noch Sehstörungen.

Es sind die Symtome die man nicht gleich erkennt, wie z.B., der Schwindel im Kopf (je nach Tagesform schlimmer

oder besser), schlechte Koordination im Bewegungsapperat und in der Feinmotorik, Sensibilitationstörungen an der

gesammten rechten Seite (wie nach einer örtlichen Betäubung), eine Neuropathie an der unteren linken Seite

(ständiger brennender, stechender Schmerz),  sehr empfindliche und schnelles ermüden der Augen, sehr häufige

Kopfschmerzen an der rechten oberen Gesichtshälfte und mit höchster Wahrscheinlichkeit (die Tests sind noch nicht

 ganz abgeschlossen) eine Beschädigung der Hypophyse und / oder des Hypothalamus, da meine

Stoffwechselregelkreisläufe nicht mehr richtig funktionieren und nicht zu vergessen die ständige Abgeschlagenheit

und Müdigkeit.

Ich weiß verstandesmäßig schon dass ich im Moment nichts in einem Arbeitsalltag zu schaffen habe, weil ich oft

meinen kleinen Kosmos nicht bewältige.Aber gefühlsmäßig will ich es noch nicht akzeptieren.

Ich kann meinen Alltag nicht auf mich abstimmen,da ich zwei Schulpflichtige Kinder habe und einen Mann der im

Schichtbetrieb in leitender Stellung arbeitet und sozusagen " ein zahlender Untermieter" ist, soll heißen er ist nicht

oft da.

Da bleibt nicht viel Erholungsphase für mich und ich kann mich nicht hinlegen wenn ich bedarf habe.

Bezüglich deiner Frage mit dem Thema Sex (habe kein Problem darüber zu reden), kann ich dir nur antworten

dass es schon bevor ich den SA bekam sehr lau aussah weil eben mein Mann nicht oft da ist und wenn dann

meistens unglaublich abgeschafft und fertig. Dadurch hat seine Libido sehr abgebaut.

Ich möchte auch nochmal ausführlich in der Therapie darüber sprechen, weil er jetzt denkt und bedenken hat mir

kann was dabei passieren und diese Angst möchte ich mit Hilfe der Therapeutin ihn nehmen. Aber das geht nicht

auf einen Rutsch, wir alle müßen lernen damit umzugehen.

Zum Thema Mann und Frau die selbe Krankheit und wie gehen sie damit um, möchte ich auch noch was los werden.

Mann und Frau sind; wie wir alle wissen; anatomisch unterschiedlich aufgebaut und auch in der funktionsweise sind

sie unterschiedlich programiert.

Während der Mann immer nur eine Gehirnhälft benutzt, jongliert die Frau immer auf beiden Hemisphären.

Deshalb z.B. können Frauen reden und gleichzeitig hören und das Kind anziehen und noch den Einkaufzettel

schreiben (Ist schon etwas übertrieben).

Es ist auch wissenschaftlich erwiesen, dass der Mann an sich kein eibenes Sprachareal hat, wobei die Frau auf

beiden Gehirnhälften eines hat.

Deshalb wirkt das selbe Medikament bei Mann und Frau auch total unterschiedlich, weil es ganz andere Rezeptoren

sind die reagieren.

Ich für mich habe nur bemerkt dass ich mich nur noch auf eine Sache konzentrieren und auch durchführen kann,

alles andere führt zu Chaos oder einer Kathatrophe.

Während ich z.B. das Mittagessen zubereite kann ich nicht mehr wie früher telefonieren oder mich unterhalten.

Wenn ich es mache sehen meine Finger danach wie nach einen Masaker aus oder das Essen ist angebrannt oder

verwürzt oder gar nicht gewürzt usw.

Ich kann auch nicht mehr so viel kommunizieren und vorallem nicht mehr mit mehreren Personen, da bekomme ich

sehr schnell Wortfindungsstörunge und dann folgen sofort Kopfschmerzen.

Ich denke das liegt an dem SA weil meine Hemisphären nicht mehr richtig miteinander verbunden sind,
 
sie aber miteinander simultan arbeiten wollen.

Ich hoffe wirklich inständig dass das wieder kommt und sich regeneriert.

Denn mir hat man auch gesagt dass was bis jetzt nicht da ist kommt nicht mehr und das hat mich schon schockiert.

Ich glaube auch dass Frau mit einer Krankheit nicht so gut umgehen kann weil sie sich nicht "erlauben" darf

auszufallen und vorallem "die Zügel " aus der Hand zu geben ist eines der schwersten Handlungen.

Mann geht damit praktischer um, er konzentriert sich auf das Wesentliche " das Gesund weden" und setzt da seine

gesammelte Energie ein ( der eine mehr der andere weniger) und lässt die Zeit für sich arbeiten.

Meine Ärzte und Therapeuten sind der jedenfalls der Meinung dass ich mich zu oft überfordere und mich zu sehr in

den Hintergrund stelle, aber das ganze Leben ist ein Lernprozess und ein Jahr ist noch keine Zeit um ein

Verhaltensmuster komplett über den Haufen zu werfen und sich neu einzustellen.

Aber ich habe schon viel gelernt und einiges umgestellt  und  werde es weiter tun.

Freue mich jedenfalls dass ich das Forum hier gefunden habe, in dem man sich austauscht und von einander lernt.

Ich wünsche euch allen noch einen schönen Tag, muß jetzt für meine große Tochter das Mittag essen hinstellen.

Liebe Grüßle

Elke
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