#1
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Ihr Lieben !

Meine Mutter hatte am Montag morgen einen Schlaganfall. Glücklicherweise war sie zu keiner Zeit komatös oder hatte Hirnblutungen o.ä. Allerdings ist sie durch diverse Vorerkrankungen (Morbus Parkinson -  Anfangsstadium, Morbus Crohn, Herzinsuffizienz) schon ohnehin gehandicappt.

Sie hat starke Wortfindungsstörungen bzw. benutzt falsche Wörter und oft kann man es gar nicht verstehen, was sie sagt. Manchmal komme aber völlig normale Sätze wie: "Ich möchte anders liegen ! Hilf mal ! "oder: "Was habt ihr heute abend noch vor ? " Nun ist es so, dass Sie durch Parkinson bedingt ohnhin etwas genuschelt hat und auch oft mal Wörter verschluckt hat. Dadurch das Sie falsche Wörter benutzt gibt oft das gesagte vorallem für meinen Vater keinen Sinn und er hat Angst, dass da eine Demenz eingetreten sei.

Ich glaube das nicht und meine Mutter ist ein Kämpfernatur und auch "erst" 69. Wir vermissen Sie einfach auch als Gesprächspartner und ... ach ich schweife ab..

Meine Frage ist eigentlich diese. Soll man Übungen machen und Sie damit "nerven" ? (Sie hat gestern vorgeführt, dass sie beide Arme hochheben kann (gleichzeitig - auch mit geschlossenen Augen FREU :)) Seit dem sagt mein Vater alle paar Minuten: Mach nochmal usw.

Sollen wir sie zur Ruhe und Geduld mahnen oder ihr "Dampf machen "??

Was ist das Beste ?

 

Eure Dunna

(die etwas wirr schreibt.. ist alles noch so frisch !)

 

#2
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Hallo Dunna,

ich rate Euch dazu, erst einmal abzuwarten und der Krankenhausmaschienrie (schreckliches Wort aber zutreffend) ihren Gang zu lassen. In den folgenden Tagen wird man feststellen, was passiert sein könnte. Das ist sehr anstrengend und für jemanden, dem gerade alle Energiereserven entzogen wurden, eine ungeheure Belastung.

Wundere Dich also nicht, wenn Deine Mama sich mitten im Gespräch mal für ein Schläfchen verabschiedet, das habe ich auch getan und zu dem Zeitpunkt war ich "erst " 54.

Mach ihr Mut und steh` ihr bei, zeig` das sie nicht allein ist. Die Anforderungen kommen von allein ! Jeder SA-Patient/in muß erst einmal begreifen, was mit ihm/ihr geschehen ist und das ist nicht einfach.

Also, alles mit Ruhe angehen.

Gruß Hannes

#3
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Lieben Dank Hannes !

ja, Geduld ist nicht gerade mein zweiter Vorname (und der meiner Mutter eben auch nicht) aber Dein Tipp ist sicher goldrichtig. So machen wir´s !

LG

 

#4
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Hallo Dunna

Ich musste direkt schmunzeln , von wegen dampf machen....

Das sie fortschritte macht ist ganz toll,eine motivation natürlich auch aber wundert euch nicht wenn sie irgendwann fragt ob ihr doof deid wenn sie andauernd das gleiche machen soll als ob sie das vergessen könnte.

Immer langsam mit den jungen pferden (wie man so sagt ) Die mutti gibt sicher ihr bestes und mit etwas unterstützung wird einiges gelingen und wie karhan schon sagt,uns sa - patienten strengt alles enorm an,überfordert sie nicht

Gruß Belli


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#5
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Ja, ihr habt ja recht.

 

Leider muss sie heute auch noch eine Herzkathetheruntersuchung über sich ergehen lassen, da die Ärztin beiläufig :(! erwähnt hat, dass meine Mutter auch einen Herzinfarkt gehabt hat. Da sie an Herzinsuffizienz leidet, habe ich mir Sorgen gemacht, ob sowas nicht zu gefährlich ist.

Die Ärztin meinte aber, das wäre Routine, es wäre KEINE Vollnarkose, sondern durch die Leiste und seitens des Zustandes nach dem Schlaganfall spricht nichts dagegen.

Ich bin ganz kribbelig... da sie JETZT operiert wird. Es ist auch in einem anderen Krankenhaus. Man sagte uns, dass sie MORGEN zurück in das alte Krankenhaus kommt (mit der stroke unit - wo sie vorher schon war) und wir sie dann erst besuchen können..

 

Eure Dunna


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#6
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Hallo Dunna,

nun ich kann mich auch nur anschließen und von den Erfahrungen meiner Großmutter berichten - auch Parkinson - starkes zittern schon und hatte vor kurzem auch einen SA - Gott sei Dank aber auch ohne Blutung.

Natürlich kann sie wieder viel, hat aber auch Wortfindungsstörungen und ist permanent müde. Ruhe ist schon gut, aber: man muss die alten Leutchen dann doch auch animieren, weil die Bewegung ganz wichtig ist.  Die Übungen würde ich schon machen, natürlich wird es sie nerven - nervt meine Oma auch, aber erstens sind diese Übungen für beiden Krankheiten ganz wichtig. Das Parkinson wird ja auch vorm Fortschreiten abgehalten. So sagt mir das der Therapeut meiner Oma nämlich. Von daher ist ein wenig Druck immer gut - meine Oma sagt auch immer ich mache ja, aber ne - sie macht dann nicht immer und sitzt dann soch ständig im Sessel - und dann bildet sich das Parkinson schneller aus - was es nicht soll - und gerade auch nach einem SA ist es wichtig, das das Blut in Wallung bleibt - damit sich keine neuen Thrombosen bilden. Also schon mal ein wenig Dampf machen 😉 Sie ist 69 - und will sicher noch etwas vom Leben. Parkinson kann sich so schnell vorwärtsbilden. Ich kenne meine Oma nicht mit Parkinson - bin nach Köln gezogen, da hatte sie das noch nicht. Ein Jahr danach fing es an auf einer Seite mit der Zitterei, inzwischen ist es auf beiden Seiten  und wenn ich sie am Telefon habe, höre ich schon, dass sie zittert, weil der Hörer ständig am Kopf reibt ... manchmal hat sie sogar Schwierigkeiten selbst zu essen. Daher ist es wichtig, dass sie vieles alleine macht - anziehe usw. damit das nicht fortschreitet - die Übungen zum SA auch. Ist anstrengend - weil die Medikamente für Parkinson sowieso müde machen - wie alles was mit neurologischen Dingen zu tun hat, aber ein wenig Dampf kann man schon machen ...

Lg

Denise

#7
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Danke liebe Denise,

auch vor Ihrem SA hat mein Mutter mit der Diagnose Parkinson leben müssen und alles dafür gemacht um sich geistig und körperlich fit zu halten..

Sie ist dennoch etwas langsamer geworden, die Sprache etwas nuscheliger, ihre Schrift weniger gut lesbar... aber SONST ging es ihr gut. Also kein Zittern, keine Lähmungen, Trippelschritte o.ä. also die üblichen Parkinsonsymptome die man kennt. Toi Toi Toi !

Da sie eine Kämpefernatur ist und sie auch gern fit bleiben will wird ihr das jetzt bei dem SA auch weiterhelfen.. Gerade haben wir erfahren, dass die Herzkatheteruntersucheung gut verlaufen ist und sie KEINEN Herzinfarkt hatte.. Jubel ! :)

Jetzt gehts wieder zurück in die SA Spezialklinik zur stroke unit.

Dank für Eure Tipps bisher !

Kathrin

 

 


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#8
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Hallo Kathrin,

na das hört sich doch super an:)Und mit 69 Jahren hat sie noch gute Chancen. Meine Oma ist 86 - da ist das alles schon sehr ausgeprägt und man muss sie zwingen. Sie ist auch noch von dem Jahrgang, der nicht gerne den Arzt ruft - ist ja nichts schlimmes, trägt den Kopf aber schon zwischen den Armen - verstehst du was ich meine. Daher braucht meine Oma Druck.

Das deine Mutter Wortfindungsstörungen hat, ist kurz nach dem SA normal .. trotzdem würde ich mir Therapien verordnen lassen - ist für beiden Krankheiten gut. Ergo - sowie Physio. Das steht deiner Mutter zu!!! Sogar Logopädie wäre vielleicht etwas und bei den beiden Krankheitsbildern auch völlig gerechtfertigt.

LG

Denise

#9
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Heute vor genau einer Woche hatte meine Mutter Ihren SA. und immer noch habe ich zig Fragen, die nicht beantwortet werden ..

Am Freitag wurde eine Herzkatheteruntersuchung vorgenommen, diese war ohne Befund allerdings durfte meine Mutter sich 12 Stunden danach nicht bewegen. Diese sind nun vorbei, warum fixiert man sie an ihr Bett ???? Der Pfleger meinte: "Damit sie nicht aus dem Bett fällt, wenn sie versucht aufzustehen." Und warum darf sie nicht aufstehen, bzw. wann darf sie es ? Wer kann ihr dabei helfen ??

1. Warum ist die Aphasie schlimmer geworden ? (bei Ihrer Einlieferung und auch Tage danach ging es sehr gut, diese Woche ist es schlechter. Heute verstehen wir sie gar nicht !!

2. Wielange muß sie da überhaupt liegen bis eine Reha empfaohlen wird. Kommt ein Logopäde/Krankengymnast zu ihr oder muß ich diesen engagieren und zu ihr ins Krankenhaus mitnehmen ?

3. Hilft man ihr auf die Toilette oder ins Bad oder lässt man sie liegen (im Moment tut man das aber wielange denn noch ??)

 

Vielleicht bin ich zu ungeduldig aber ihr Zustand wird irgendwie schlechter je länger sie dort zu "rumliegt" habe ich das Gefühl..

Kann ich was tun ?

 Wenn ja was ?

 

LG Kathrin

 

 

 

#10
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Hallo Kathrin,

hier eine kleine Textpassage aus Pflegewiki.de:

Rechtlich zulässsig ist eine Fixierung nur bei:

  • Beschluss durch einen Betreuungsrichter (z. B. auf Grund des Antrags eines Betreuers oder Bevollmächtigten (§ 1906 BGB)
  • Einmalig zur Abwendung akuter Gefahren (Notstand oder Notwehr §§ 32,34 StGB) mit schriftlicher, ärztlicher Anordnung (rechtlich sollte davor eine Unterbringung gemäß dem jeweiligen Landesrecht vorgenommen worden sein. Dort sind zeitliche Grenzen genannt. Siehe übernächsten Punkt)
  • Mit Einwilligung des Betroffenen, sofern dieser einwilligungsfähig ist.
  • Patienten die auf Grundlage des jeweiligen Landesgesetzes für psychisch Kranke (PsychKG) untergebracht sind.

Da würd ich doch mal ein ernstes Wort mit dem Stationsarzt reden.

Zu Frage 2: Normalerweise wird im Anschluss an die Behandlung auf der Intensivstation so schnell wie möglich nach einem Frühreha-Platz geschaut (Läuft über die Klinik).

Zu Frage 3: Das kommt sicher auf die körperliche Verfassung an. Ist deine Mutter in der Lage zu gehen bzw. selbstständig zu sitzen? Hier muss man sich auch auf die Erfahrung des Pflegepersonals verlassen.

Viele Grüße

Klaus

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